64. ICANN-Meeting in Kobe
Im japanischen Kobe ging gerade das 64. ICANN-Meeting zu Ende. Trotz der geringeren Teilnehmerzahl als sonst üblich gab es lebhafte Diskussionen zu vielen Themen, die TLD-Betreiber, Registrare, die technische Community, Internetnutzer, Markenrechtevertreter und Regierungen bewegen.
Die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung in dauerhafte ICANN-Policies
Seitdem die Datenschutzgrundverordnung – international als GDPR bezeichnet – wirksam geworden ist, hat ICANN die bis dato geltenden Verträge mit Betreibern und Registraren durch eine sogenannte „Temporary Specification“ ersetzt. Gleichzeitig begann eine Arbeitsgruppe ihre Diskussionen mit dem Ziel, diese temporären Regeln innerhalb eines Jahres in dauerhafte Richtlinien zu überführen. Sie sollten regeln, wie Registrare und Registries personenbezogene Daten verarbeiten und veröffentlichen. Die Aufgaben der Arbeitsgruppe wurden aus Praktikabilitätsgründen in zwei Arbeitsschritte unterteilt. Im ersten Schritt sollte die Arbeitsgruppe „nur“ die Richtlinien entwickelen. Im zweiten Schritt soll sie die Frage prüfen, ob und wie berechtigte Parteien Zugriff auf personenbezogene Daten erhalten.
Weitere Arbeit und Ergebnisse offen
Kurz vor dem ICANN-Meeting hat die Arbeitsgruppe nun den ersten Schritt abgeschlossen. Ihr Bericht steht bis April zur Kommentierung bereit. Inwieweit allerdings die Zeit ausreicht, um bis Mitte Mai verbindliche Richtlinien einzuführen, ist derzeit noch offen. Momentan ist die Arbeitsgruppe auf der Suche nach einem neuen Vorsitzenden für den zweiten Teil der Aufgabenstellung – allerdings gibt es bisher nur einen Bewerber. Es bleibt also spannend, wie die Arbeitsgruppe die von ICANN geforderten Aufgaben umsetzen kann.
Individuelle Lösungen sind von Datenschützern akzeptiert
Die Betreiber und Registrare haben zwischenzeitlich individuelle Lösungen entwickelt, die jeweils ihre nationalen Gesetze berücksichtigen und damit auch den Anforderungen der nationalen bzw. regionalen Datenschutzbeauftragten genügen. Laut ihnen sind diese Lösungen daher völlig ausreichend, und weitergehende Forderungen wie beispielsweise von Markenrechtkanzleien auf dauerhaften, unlimitierten Zugriff nicht rechtskonform.
64. ICANN-Meeting in Kobe: Fortschritte bei der Diskussion um die Einführung neuer Top-Level-Domains
Aus allen fünf Arbeitsgruppen, die sich mit der Analyse der vorangegangenen Bewerbungsrunde beschäftigt haben, lagen die Zwischenberichte vor. In vier der fünf Arbeitsgruppen wurde bereits die Analyse der zu den Zwischenberichten eingegangenen Kommentare abgeschlossen. Lediglich in der Arbeitsgruppe, die sich mit geografischen Namen beschäftigt, ist die Auswertung noch im Gang.
Kontroverse Diskussion und Ausblick
Die Gruppen haben daher das 64. ICANN-Meeting in Kobe genutzt, um die Auswertung der Kommentare zu beginnen und neue Vorschläge aus den Kommentaren zu diskutieren. Kontrovers wurde beispielsweise die Frage diskutiert, ob sich Bewerber künftig für mehr als eine TLD bewerben dürfen. Offen war auch, ob sie identische Texte mehrfach verwenden dürfen. Ebenfalls offen war die Frage, in welchen Sprachen geografische Namen geschützt sein sollen. Ob in der Landessprache, den UN-Sprachen oder allen Sprachen, die es auf der Welt gibt. Aufgrund der diversen Interessen der Arbeitsgruppenmitglieder wird die Diskussion derzeit in den Mailinglisten und Telefonkonferenzen der Arbeitsgruppen fortgesetzt. Als aktives Mitglied der Gruppen bringen wir hier unsere Positionen ein.
Beobachtungen zu neuen DNS-Entwicklungen
Durch jüngste Meldungen über groß angelegte Angriffe auf das DNS (DNSpionage) sind zwei DNS-Technologien auch bei ICANN in den Fokus geraten:
Sicherere DNS-Technologien mit DoH und DoT
Das Konzept „DNS over https“ (DoH) wird maßgeblich von Mozilla vorangetrieben. Es geht darum, dass der Browser DNS-Abfragen nicht mehr an den lokalen Resolver – also an das Betriebssystem – leitet, sondern direkt über https an ein DNS-Server-System. Zwar bietet https die Verschlüsselung der DNS-Anfrage, andererseits würden DNS-Abfragen bei wenigen Anbietern zentralisiert zusammentreffen, was DoH zu einem problematischem Konzept macht. Das Konzept „DNS over TLS“ (DoT) sieht vor, dass die bereits genutzten Transportwege des DNS durch TLS (SSL) verschlüsselt werden. Dieses Verfahren wurde von der IETF als Standard vorgeschlagen und wird im Gegensatz zu „DoH“ daher breiter unterstützt.
Umfassende Analyse des Missbrauchs auf Domain-Ebene
Alle Betreiber neuer Top-Level-Domains – sprich TLDs, die nach 2014 eingeführt wurden – sind gemäß Vertrag mit ICANN verpflichtet, alle registrierten Domains auf missbräuchliche Nutzung kontinuierlich zu analysieren. Liegt Missbrauch vor, sind sie gut beraten, mit dem Registrar und dem Inhaber Kontakt aufzunehmen, um den Missbrauch abzustellen und für einen vertrauenswürdigen Namensraum zu sorgen. Nicht immer liegt eine böswillige Absicht des Inhabers vor, gelegentlich ist auch ein „infizierter“ Server Auslöser der Missbrauchsmeldung.
Wir selbst bieten seit vielen Jahren eine ICANN-konforme Lösung an, die viele Kunden erfolgreich nutzen. Zudem werten wir regelmäßig den Missbrauch unter allen neuen Top-Level-Domains aus, mit interessanten Ergebnissen: Nur 21 Betreiber sind für den Großteil (gut 90 Prozent) missbräuchlich verwendeter Domains verantwortlich; der Großteil der Betreiber hat sehr wenige bis gar keine Missbrauchsfälle.
Analyse des Missbrauchs durch ICANN
Parallel zu der Verpflichtung der Registries beobachtet auch ICANN selbst, wie sich der Missbrauch entwickelt. ICANN zieht aus den erhobenen Daten andere Schlussfolgerungen, die gegensätzliche Interpretationen zu „unseren“ Zahlen zulassen. Daher fanden auf dem ICANN-Meeting in Kobe intensive Gespräche zwischen ICANN und den Betreibern statt, mit dem Ziel, die Daten besser zu analysieren und aufzubereiten. Diese Diskussion wird sicherlich in den nächsten ICANN-Meetings fortgesetzt.
„Abuse-Management ist für neue Top-Level-Domains Pflicht”
In der Februar-Ausgabe des dotmagazine erzählt DOTZON-Geschäftsführerin Katrin Ohlmer, wie anfällig Domains für Missbrauch sind – und was die Betreiber der neuen Top-Level-Domains dagegen tun können. Wir haben das Interview zum Thema Abuse-Management für Sie zusammengefasst.
Internetnutzer sind oft zu sorglos. Immer wieder beobachtet Katrin Ohlmer, dass sie unbekannte Links anklicken, ohne den Absender vorher zu überprüfen. Dabei können sich hinter vermeintlich harmlosen Internetadressen Betrüger verbergen, die persönliche Daten von Internetnutzern abgreifen und damit Schaden anrichten. Auf der anderen Seite wissen auch die Besitzer dieser Internetadressen oft nicht, dass damit gerade Missbrauch betrieben wird. Im schlimmsten Fall können sie den Zugriff auf ihre Domains verlieren.
Das DOTZON Abuse-Management ist besonders für kleine und mittelständische Unternehmen geeignet
Die richtigen Sicherheitsvorkehrungen können die Bedrohungen im Netz jedoch minimieren. Effektives Abuse Management deckt etwaigen Missbrauch von Domains auf – und ist für die Betreiber der neuen Top-Level-Domains sogar Pflicht. So erfahren die Besitzer von Adressen mit einer der neuen Internet-Endungen normalerweise sofort, wenn ihre Domain unerlaubterweise in fremde Hände gerät. Dann schnell aktiv zu werden ist wichtig, weil Domain-Missbrauch für die Betroffenen nicht nur finanzielle Schäden nach sich zieht, sondern sich auch rufschädigend auswirken kann.
Wer eine Domain unter einer der neuen Top-Level-Domains registrieren möchte, sollte vorab also sicherstellen, dass deren Betreiber tatsächlich zuverlässiges Abuse Management betreibt. Mit dem DOTZON Abuse-System bietet DOZON eine Lösung speziell für kleine und mittelständische Betreiber von Top-Level-Domains mit bis zu einigen hundert Domains an: Das Abuse-System analysiert regelmäßig alle registrierten Domains auf Missbrauch und protokolliert die Analyseergebnisse. Im Fall von Missbrauch sorgt DOTZON für dessen schnelle Beseitigung sowie die Dokumentation des Ergebnisses. So ist schnelles und effektives Handeln sichergestellt.
Das vollständige Interview finden Sie auf der Website des dotmagazine:
https://www.dotmagazine.online/issues/security-trust-in-digital-services/cybersecurity-data-protection-doteditorial/abuse-management-for-domain-names
Unsere Prognosen für 2019
Unsere Prognosen für die DNS-Industrie für das Jahr 2018 sind weitgehend so eingetreten, wie erwartet. Wichtigster Punkt war dabei sicherlich die nachhaltigen Auswirkungen der Datenschutzgrundverordnung für die DNS-Industrie. Im Fokus stand das stark reduzierte WHOIS und damit verbunden der deutlich verbesserte Schutz personenbezogener Daten. Zeit, nun einen Blick auf unsere Prognosen für die DNS-Industrie für das Jahr 2019 und seine Perspektiven zu werfen.
1. Prognose: Auswirkungen der Datenschutzgrundverordnung bleibt weiter offen
Das Jahr 2018 stand bei ICANN ganz im Zeichen der bevorstehenden Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die seit Mai 2018 durchgesetzt wird. Im Fokus stand dabei die Erarbeitung von Richtlinien, die die temporären Regeln im Mai 2019 ablösen sollen. Insbesondere ist zu klären, welche Richtlinien künftig Grundlage für Domain-Registrierungen und die öffentliche Anzeige der Inhaberdaten sein werden. Die derzeitige temporäre Lösung sieht eine Reduzierung des WHOIS auf nicht-personenbezogene Daten vor. Diese Lösung basiert auf einem Beschluss von ICANN, aber nicht auf einem Richtlinien-Entwicklungsprozess durch die weltweite Community. ICANN ist dabei Spielball zwischen den Interessen der amerikanischen IP-Lobby und der EU-Administration. Die IP-Lobby hat weitreichende Forderungen gestellt, was die Veröffentlichung und Nutzung personenbezogener Daten angeht. Hingegen demonstriert die EU-Verwaltung eine sehr restriktive Haltung. Die zu entwickelnde Lösung wird rechtskonform sein müssen, auch wenn nicht alle Interessen gleichermaßen berücksichtigt werden können. Daher erwarten wir, dass sich die Europäische Verwaltung durchsetzen wird.
2. Prognose: Mehr Marken und Unternehmen nutzen ihre .marke aktiv
Die Nutzung der eigenen Top-Level-Domain, die identisch ist mit Unternehmensnamen, Marken oder Produkten, ist in 2018 weiter gestiegen. Auch wenn noch nicht alle knapp 700 Unternehmen weltweit ihre .marke-Endungen für Marketing- und Kommunikationszwecke nutzen, wurden im Jahr 2018 eine Reihe bekannter .marke-Top-Level-Domains aktiv genutzt. Canon richtete beispielsweise die Umstellung auf die E‑Mail-Adressen @mail.canon für alle Mitarbeiter weltweit ein und der französische Bahnkonzern SNCF ist seit kurzem unter www.oui.sncf erreichbar.
Wir erwarten, dass diese Beispiele auch in diesem Jahr weitere Marken dazu veranlassen werden, selbst mit eigenen Kampagnen, Webprojekten und neuen Landing Pages auf sich aufmerksam zu machen.
3. Prognose: Registrierungen unter den neuen Top-Level-Domains steigen
Laut www.ntldstats.com sind im Jahr 2018 die Registrierungen unter allen neuen Top-Level-Domains um drei Millionen auf einen Jahresendstand von ca. 26,8 Millionen Domains gestiegen. Die Registrierungen ergeben sich aus den 1.212 neuen Top-Level-Domains, von denen zum Jahresende 2018 die TLDs .top, .xyz, .loan, .club und .online zu den TOP 5 gehörten. Etwa 49 Prozent der registrierten Domains sind in Nutzung. Wir erwarten für 2019, dass sich der solide Aufwärtstrend weiter fortsetzt. Neben den geografischen insbesondere sprechende Top-Level-Domains wie .club, .shop und .app beliebt sind.
4. Prognose: Verlangsamtes Wachstum bei Länder-Endungen und generischen Endungen
Der Verisign Domain Name Industry Brief vom dritten Quartal 2018 macht deutlich, dass die älteren Top-Level-Domains wie .com, .net, .org und .info sowie die Länderendungen seit Einführung der neuen generischen Endungen langsamer wachsen. Die Endungen .com und .net weisen ein stabiles Wachstum von gut fünf Millionen Domains von 2017 auf 2018 (insgesamt auf 151,7 Mio.) auf. Dieses entspricht einem jährlichen Zuwachs von knapp vier Prozent gegenüber 2017. Bei den Länder-Endungen sieht es hingegen nicht ganz so positiv aus. Die Domain-Registrierungen unter allen Länder-Endungen (ccTLD) betrugen rund 149,3 Millionen, was einem Wachstum von nur drei Prozent entspricht. In den Vorjahren war das Wachstum mit 4,3 Prozent im Jahr 2017 und 5,2 Prozent im Jahr 2016 noch höher ausgefallen.
Wir erwarten, dass sich diese Trends auch in diesem Jahr weiter fortsetzen. Einerseits ziehen die Preise unter den älteren Top-Level-Domains weiter an. Andererseits sind gerade unter den neuen Top-Level-Domains viele intuitive Adressen noch frei.
5. Prognose: Missbrauchsfälle überwiegend unter .com, .net, .org und .info
Die Anzahl von Missbrauchsfällen von Markenrechten unter Domain-Registrierungen ist laut WIPO im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen. Die 3.073 WIPO-Fälle im Jahr 2017 sind 2018 auf 3.446 Fälle angewachsen. Dabei ist .com für das größte Wachstum an Streitigkeiten verantwortlich. Im Jahr 2018 stieg die Fallzahl auf 73, während .com-Domains im Vorjahr nur gut 70 Prozent aller Fälle betrafen. An zweiter Stelle steht .net gefolgt von .org-Domains und .info-Domains. Erst danach folgt mit 1,5 Prozent aller Fälle .online.
Wir erwarten, dass die Anzahl der Klagen bei den neuen Top-Level-Domains weiter stabil bleibt und Domain-Missbrauch weiterhin überwiegend unter den alten Top-Level-Domains wie .com stattfindet. Denn die Anzahl registrierter Adressen unter den alten Top-Level-Domains ist immer noch deutlich größer als die Anzahl unter den neuen Top-Level-Domains. Zudem ziehen die im Schnitt günstigeren Preise der alten Top-Level-Domains eher Spekulanten an.
6. Prognose: Konsolidierung in der Branche wird weitergehen
Die Branche hat sich auch im Jahr 2018 weiter konsolidiert, sowohl was die Betreiber von Top-Level-Domains als auch ihre Vertriebspartner betrifft. Unter anderem hat Com Laude den Registrar Demys gekauft, Minds&Machines den Betreiber von .xxx, .sex und .porn, ICM Registry; Donuts wurde von der Investmentgesellschaft Abry Partners übernommen und Key-Systems von der britischen Centralnic. Wir erwarten, dass sich diese Dynamik auch 2019 weiter fortsetzt und gehen daher von weiteren Konsolidierungen aus.
7. Prognose: ICANN gibt grünes Licht für neue Bewerbungsrunde
Die Entwicklung der Rahmenbedingungen für die nächste Bewerbungsrunde hat große Fortschritte gemacht. Alle Arbeitsgruppen haben ihre Analysen veröffentlicht, 2019 werden nach derzeit laufenden Analysen der eingegangenen Kommentare die finalen Berichte erwartet. Wir sind aktives Mitglied dieser Debatten und erwarten, dass die ICANN-Direktoren den Auftrag für die konkrete Ausgestaltung der nächsten Bewerbungsrunde geben werden.
8. Prognose: Globale Debatte um Internet Governance gewinnt an Bedeutung
In den vergangenen Jahren haben wir erlebt, dass die Ausgestaltung der Internet Governance zunehmend Thema auf politischer und wirtschaftlicher Ebene ist. In Deutschland u. a. mit den Diskussionen rund um die Datenschutzgrundverordnung und auf globaler Ebene mit der Debatte um die Zuständigkeit. Daher erwarten wir, dass nicht zuletzt durch internationale Akteure das Thema auch im Jahr 2019 kontrovers diskutiert werden wird. Deutschland als Gastgeber des globalen Internet Governance Forums im Herbst 2019 in Berlin ist eine gute Gelegenheit, unser demokratisches und liberales Verständnis von Internet Governance in die Gestaltung des Programms einfließen zu lassen.
9. Prognose: Multistakeholder-Konzept in deutscher Internet-Community verankert
Das Multistakeholder-Konzept – also die Beteiligung von Wirtschaft, Politik und Bürgern an Entscheidungsprozessen – ist in Deutschland (wie auch in anderen Ländern) auch in der Politik angekommen und wird genutzt, um Informationen auszutauschen und Entscheidungen informierter und besser vorzubereiten.
Daher erwarten wir, dass die Umsetzung des Multistakeholder-Konzeptes in Europa weiter zunehmen wird, um in Regierungsgremien das Wissen, die Ressourcen und das Engagement nicht-staatlicher Akteure einzubringen und somit Entscheidungen auf eine breitere Basis zu stellen. Nicht zuletzt trägt die weltweite Vernetzung der Akteure und die daraus entstehende Dynamik zur Stabilität und Verlässlichkeit des Internet-Governance-Ökosystems bei.
Ob unsere Prognosen für die DNS-Industrie für 2019 so eintreffen, werden wir an dieser Stelle im kommenden Jahr analysieren. Bis dahin wünschen wir allen Leser:innen ein gutes Jahr!
Weihnachtsspende von DOTZON
Ein weiteres ereignis- und inhaltsreiches Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Bei DOTZON blicken wir auf spannende Projekte und viele Begegnungen mit tollen Kunden zurück. Wir freuen uns sehr, dass unsere Kunden mit ihrer eigenen Top-Level-Domain online sind und damit das Internet vielfältiger machen. Wir bedanken uns sehr herzlich für die gute Zusammenarbeit bei unseren Kunden, Partnern und dem gesamten Team! Statt Geschenke zu versenden, haben wir uns auch in diesem Jahr entschieden, mit einer Weihnachtsspende von Dotzon Kinder zu unterstützen, denen es nicht so gut geht. Daher haben wir bereits im November zwanzig Schuhkartons für die Aktion Weihnachten im Schuhkarton gespendet.
Was ist Weihnachten im Schuhkarton?
Mit der Aktion Weihnachten im Schuhkarton erhalten Kinder aus bedürftigen Familien, deren Eltern kein Geld für Weihnachtsgeschenke haben, einen festlich geschmückten Schuhkarton voller kleiner und großer Überraschungen. Das Paket haben wir gefüllt mit Nützlichem, hübschen Kleinigkeiten und süßen Freudemachern, wie zum Beispiel einem Pulli, StarWars-Aufklebern, Schreibutensilien, Mütze, Süßigkeiten, Zahnbürste, einer selbstgebastelten Karte und vielem mehr. So hoffen wir, auch dieses Jahr wieder ein paar Kinder glücklich zu machen und zu einem fröhlichen Weihnachtsfest beizutragen.
Mehr Informationen zur Aktion Weihnachten im Schuhkarton gibt es hier.
In diesem Sinne wünschen wir eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Spotlight: dotBrand .aco
ACO bietet seinen Kunden Entwässerungslösungen für Haus, Garten und Bau. Das Unternehmen verwendet seit 2015 zahlreiche Internetadressen in Kombination mit der eigenen dotBrand .aco, darunter www.service.aco, www.drinkcooler.aco, www.architekten-planertag.aco, www.industrietechnik.aco und www.draindesign.aco
Die dotBrand .aco im Einsatz
Unter der Internetadresse www.rain4me.aco informiert das Unternehmen über das Sammeln, Reinigen und Nutzen von Regenwasser für Garten und Haushalt. Kunden können den rain4me-Konfigurator nutzen, um das passende System für die individuelle Regenwasserverarbeitung auszuwählen.
Mit dem ACO ShowerFloor Bodendesign entwickelte das Unternehmen eine barrierefreie und moderne Dusch-Lösung in Kombination mit unterschiedlichen ACO-Entwässerungsdesigns. Auf www.showerfloor.aco können Privatpersonen und Großkunden sich über das System informieren sowie Produktdatenblätter und Broschüren herunterladen.
In Zusammenarbeit mit der Imland Klinik Rendsburg organisierte das Unternehmen im Juni 2018 bereits zum 7. Mal den Benefizlauf „imland Lauf“ . ACO unterstützt damit die Tätigkeit des Landesverbandes Schleswig-Holstein der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft. Unter www.imlandlauf.aco finden Teilnehmer alle Informationen rund um das Event, sowie Laufstrecke, Ergebnisse und Fotos vom Lauf.
Internet Governance Forum in Paris 2018
Das von den Vereinten Nationen jährlich ausgerichtete Internet-Governance-Forum (IGF) ist ein Multi-Stakeholder Event, bei dem Regierungen, die Zivilgesellschaft, der Privatsektor und die akademische Welt mit dem Generalsekretariat der Vereinten Nationen und der UNESCO zusammentreffen, um über die Zukunft des Internet zu diskutieren. Nun fand gerade das Internet Governance Forum in Paris 2018 statt.
Dotzon ist regelmäßig IGF-Teilnehmer
Unser Co-Gründer Dirk Krischenowski war bereits beim allerersten IGF in Athen dabei und hat dort mit einer vielbeachteten Veröffentlichung die zukünftige Expansion des Domain-Namen-Systems (DNS) um geographische Top-Level-Domains (geoTLDs) vorgestellt. Sie konnten wir im Jahr 2014 in die Realität umsetzen. Auch in den Folgejahren nutzten wir das IG, um in den Panels über die Chancen von geografischen TLDs zu sprechen.
Zum diesjährigen IGF, das erstmals in der französischen Hauptstadt stattfindet, sagt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron:
Die digitale Revolution steht an einem beispiellosen Wendepunkt, bei der es um die Zukunft der Menschheit geht. Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, zusammen nach innovativen, praktischen und nachhaltigen Lösungen zu suchen, um die anstehenden Herausforderungen anzugehen und das Potenzial der Internet-Technologien effektiv zu nutzen.
Quelle: Emmanuel Macron, 2018
Die Agenda des Internet Governance Forum in Paris
Bereits am Montag, den 12. November, wird eine Debatte und Diskussion über aktuelle Themen zwischen der Internet-Community und ICANN geführt. In dem „Open Forum“ des IGF in Paris 2018 diskutieren der Vorstandsvorsitzende von ICANN und der CEO zahlreiche Themen. Auf der Agenda stehen Punkte wie der Umgang der ICANN mit der EU-Datenschutzgrundverordnung und der Prozess zur Einführung neuer Top-Level-Domains. Erörtert werden soll auch die Rolle von ICANN als Regulator, Verwalter und technischer Root-Zonen-Admin für Domain-Namen und IP-Adressen.
Zu den Teilnehmern dieser offenen Debatte gehören Cherine Chalaby als Vorsitzender des ICANN-Vorstands, Göran Marby als ICANN-CEO und ‑Präsident, Theresa Swinehart (ICANN VP), Becky Burr aus dem ICANN-Vorstand sowie Tarek Kamel, ebenfalls von ICANN. Wir bringen uns aktiv in die Debatte ein, und vertreten so die Interessen unserer Kunden auch auf politischer Ebene.
Im kommenden Jahr 2019 findet das IGF erstmals in Deutschland unter der Schirmherrschaft des Wirtschaftsministeriums statt. Auch hier werden wir wieder einen Beitrag für die deutsche Internet-Community leisten.
Der Verband der geoTLDs
39 Betreiber von geographischen Top-Level-Domains haben sich im Jahr 2016 zu dem Verband der geoTLDs mit Sitz in Brüssel zusammengeschlossen. Dazu gehören cityTLDs wie .berlin, .nyc und .tokyo sowie regionale TLDs wie .corsica, .africa und .cat.
geoTLD.group vertritt Interessen der geoTLDs
Der Verband der geoTLDs vertritt die Interessen geografischer Domain-Endungen gegenüber ICANN, der Politik und anderen Stakeholdern. Die so genannten geoTLDs können dabei eine Stadt, Region, Sprache oder Kultur identifizieren. Zu den Mitgliedern gehören nationale und regionale Regierungen, Unternehmen , wissenschaftliche Einrichtungen, not-for-Profit-Organisationen und Stiftungen. Die Vision des Verbandes ist es, dass die geoTLDs das Internet von morgen mit digitalen Identitäten für Orte und Gemeinschaften prägen. Der Verband ist zudem bestrebt, das Potenzial lokaler digitaler Identitäten zum Nutzen und im Sinne der Städte, Regionen, Kulturen und Sprachen zu fördern und zu entwickeln.
Imagebroschüre für Verband der geografischen Top-Level-Domains
Als Initiator der geoTLDs setzte sich Dirk Krischenowski schon lange für Interessen dieser speziellen Kategorie an Top-Level-Domains ein. Seit Gründung des Verbandes ist er nun ehrenamtlich im Vorstand tätig. Er betreut neben der Webseite auch das Marketing. Im Rahmen des Marketing hat Dirk Krischenowski nun eine Image-Broschüre für den Verband entwickelt. Sie gibt eine strategische Übersicht, warum sich eine Stadt oder Region für ihre eigene Endungen bewirbt. Mithilfe vieler Beispiele erhalten Leser:innen einen umfassenden Überblick über die Mitglieder des Verbandes und ihre regionale oder lokale geoTLD.
DOTZON-Studie “Digitale Unternehmensmarken 2018”
Digitale Unternehmensmarken 2018 ist die weltweit erste Studie, die Transparenz auf dem neuen Gebiet der Marken-Top-Level-Domains schafft. Sie zeigt auf, wie international agierende Unternehmen ihre Top-Level-Domain als digitale Marke verankern und damit ihre Marke stärken. Grundlage der Studie sind alle europäischen Unternehmen, die eine eigene Internet-Endung betreiben. Dazu gehören Unternehmen wie der französische Bahnkonzern SNCF, das schweizerische CERN, Seat aus Spanien, Nokia aus Finnland und Audi aus Deutschland.
Unternehmensmarken aus Frankreich, Spanien und Deutschland vorne
Das Ranking der zehn erfolgreichsten Digitalen Unternehmensmarken führt mit .leclerc die gleichnamige französische Supermarktkette LECLERC an. Der spanische Automobilhersteller SEAT erreicht mit .seat den zweiten Platz. Erfolgreichstes deutsches Unternehmen ist der Baustoffhersteller Weber, der mit .weber auf dem dritten Platz landet. Ihm dicht auf den Fersen ist mit dem vierten Platz der ebenfalls deutsche Autohersteller Audi, dessen Claim „Vorsprung durch Technik“ mit .audi vorbildlich umgesetzt ist. Die französische Bankengruppe BNP Paribas schließt die Gruppe der TOP 5 Digitalen Unternehmensmarken mit .bnpparibas ab.
Digitale Unternehmensmarken 2018 ist erste Übersicht zu dotBrands
Die Studie zu den Digitalen Unternehmensmarken stellt detailliert die TOP 10 des Rankings anhand von sieben Parametern vor. Die Parameter berücksichtigen sowohl qualitative als auch quantitative Werte. So sind die Anzahl der registrierten Domains unter der Top-Level-Domain, die Nutzung für E‑Mail-Kommunikation oder das Verhältnis zwischen auflösenden und nicht-auflösenden Domains genauso ausschlaggebend für den Erfolg einer Digitalen Unternehmensmarke wie etwa das Abschneiden in Suchmaschinen oder die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum. Die Studie wurde im August und September 2018 durchgeführt. Praxisbeispiele, Trends und außergewöhnliche Nutzungsszenarien werden in einem qualitativen Teil vorgestellt. Die Kurzversion der Studie Digitale Unternehmensmarken 2018 haben wir als PDF-Datei zum Download bereitgestellt.
ICANN63: Geografische Endungen, Datenschutz und neue Bewerbungsrunde
Auf dem 63. Meeting der Internet-Verwaltungsorganisation ICANN standen weiterhin die Debatten rund um die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (GDPR) sowie die Ausgestaltung einer neuen Bewerbungsrunde im Fokus. Eine .CITIES-Konferenz und die Treffen der Betreiber aller generischen Internet-Endungen sowie das Treffen der geografischen Internet-Endungen ergänzten das Programm von ICANN63.
Geografische Endungen – Identität für Städte, Regionen und ihre Bürger
.CITIES Konferenz bei ICANN63 – Erfolgsfaktoren von Stadt-Top-Level-Domains & Mehrwert-Dienste
Unser Mitgründer Dirk Krischenowski war eingeladen, neben einer Übersicht des geoTLD-Verbandes vor allem die Erfolgsfaktoren für städtische und regionale Top-Level-Domains vorzustellen. Organisiert hatte die Konferenz der Betreiber der Endungen .cat, .barcelona und .bcn. Als Sprecher waren u.a. Vertreter und geoTLD-Betreiber der Städte Barcelona (Cristina Ribas Barberan), New York (Lori-Anne Wardi), Gent (Els Uytterhoeven) und Paris (Emilie Turbat). Die wichtigsten, so genannten Key-Performance-Faktoren (KPIs) aus Sicht des Verbandes, dem Dirk Krischenowski als Vorstand angehört, sind u.a. die wirtschaftliche Gesundheit der geoTLD (Anzahl Domains x Verkaufspreis), die Durchdringung in der Stadt oder der Region, die Gesamtzahl der Webseiten und ein Vergleich mit der jeweiligen Länderendung.
In einem Best-Practice Panel stellte unsere Geschäftsführerin Katrin Ohlmer vor, warum die Betreiber von .berlin einen E‑Mail-Dienst eingeführt haben. Sie zeigte auf, welche Effekte die Einführung des Dienstes u. a. auf die Ansprache neuer Zielgruppen, auf die Aufmerksamkeit für .berlin in der Stadt und auf die Nutzung von .berlin-Adressen hatte. Neben Katrin Ohlmer stellten u. a. Vertreter aus .cat ihre aktuellen Marketingkonzepte in Zusammenarbeit mit den Vertriebspartnern vor und .wien die Erfahrungen mit den unterschiedlichen Launchphasen im Jahr 2014 vor. Die geoTLD .bzh präsentierte seine Idee, ein lokales Emoji für die Bretagne einzuführen – analog zu der Nutzung von Flaggen als Ausdruck regionaler Verbundenheit.
Treffen der geografischen Internet-Endungen im Rahmen der geoTLD.group
Die Betreiber städtischer und regionaler Top-Level-Domains haben sich auch auf diesem ICANN-Meeting zum Erfahrungsaustausch getroffen. Unser Mitgründer Dirk Krischenowski stellte eine Studie zur Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung vor, die er im September initiiert und durchgeführt hatte. Zudem präsentierte er die Imagebroschüre, die er in den vergangenen Monaten erstellt hatte. Unsere Geschäftsführerin Katrin Ohlmer gab den Mitgliedern ein Update zu der Entwicklung der neuen Richtlinien in der nächsten Bewerbungsrunde und der von ihr im September eingereichten Kommentar bei ICANN für die geoTLD-Gruppe.
Debatte um Datenschutz bei ICANN63 fortgesetzt
Die Beachtung und Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung ist seit Mai 2018 in aller Munde. Die DSGVO hat den Effekt, dass die öffentlichen WHOIS-Verzeichnisse aller Internet-Endungen keine personenbezogenen Daten mehr anzeigen.
Das ICANN Board hat am 17.5.2018 die vorgeschlagene „Temporary Specification for gTLD Registration Data” genehmigt. Das Board hat so entschieden, um den zwischen ICANN und den Vertragsparteien geltenden Vertrag (RRA, RAA), den von der Community entwickelten Richtlinien in Bezug auf WHOIS, sowie die Datenschutzbestimmungen der Europäischen Union (DSGVO) zu berücksichtigen. Die neue Policy ist verfügbar unter: https://www.icann.org/resources/pages/gtld-registration-data-specs-en.
ICANN hat eine Sonderarbeitsgruppe aufgesetzt, die innerhalb eines Jahres aus der temporären eine dauerhafte Policy entwickeln soll. Bis dahin wird die temporäre Policy gelten, mit der Option, sie dreimal um jeweils drei Monate zu verlängern. Auf dem ICANN-Meeting in Barcelona wurden insbesondere Fragen rund um den Zweck der Datenverarbeitung diskutiert. Auf der Agenda stand auch die Frage, inwiefern ein einheitliches Zugangsmodell zu nicht-öffentlichen Inhaberdaten für berechtigte Parteien eingeführt werden kann.
Fortschritte für neue Bewerbungsrunde
Die Kommentierungsfrist für den vorläufigen Bericht der Arbeitsgruppe zu ” New gTLD Subsequent Procedures PDP” endete am 26. September 2018. Seitdem hat die ICANN-Organisation alle eingegangenen Kommentare kategorisiert. In drei Unterarbeitsgruppen prüfen und analysieren wir nun alle Kommentare. Dotzon ist Mitglied in allen drei Unterarbeitsgruppen und hat sich bereits in Barcelona bei der konstituierenden Sitzung aktiv eingebracht. Ziel ist, den finalen Report bis zum Sommer 2019 abzustimmen. DOTZON ist seit seiner Gründung im Dezember 2015 aktives Mitglied des Policy Development Prozesses ” New gTLD Subsequent Procedures PDP”.
Auf dem ICANN-Meeting gaben Mitarbeiter von ICANN ein Update zum nächsten Bewerbungsfenster. Sie erklärten, dass die ICANN-Organisation mit den Vorbereitungen für die nächste Bewerbungsrunde begonnen habe.
Spotlight: geoTLD .ruhr
Unser Spotlight, die geoTLD .ruhr, stellt vor, wie das Ruhrgebiet seine eigene Endung nutzt. Die .ruhr-Internetadressen sind die Internet-Endung für das Ruhrgebiet. Seit März 2014 können die 11 Städte und 4 Kreise des Ruhrgebietes wie Essen, Duisburg, Dortmund und alle, die sich dem Ruhrgebiet verbunden fühlen, eine .ruhr-Adresse registrieren. Damit war die Endung weltweit die erste geografische Top-Level-Domain für eine Region.
Aktive Nutzung der geoTLD .ruhr
Die Adressen mit Ruhrfokus lassen auf den ersten Blick die Zugehörigkeit zur Metropolregion erkennen. Privatpersonen, Vereine, Initiativen und Unternehmen können eine .ruhr-Internetadresse registrieren. Über 9.000 verkaufte. .ruhr-Internetadressen zeigen das große Interesse an einer digitalen Identität im Ruhrgebiet. Sie werden von dem regionalen Energieversorgern (www.revierkraft.ruhr), Kirchen (www.tabgha.ruhr), Anwälten (www.casa.ruhr), dem Regionalverband (www.welcome.ruhr) sowie Sportangeboten (www.kanutrip.ruhr) und Festivals (www.lit.ruhr) genutzt.