TLDs bieten positive Effekte auf das Ranking
Wenn es um die neuen Top-Level-Domains (TLDs) geht, steht eine Frage von Online-Marketiers im Mittelpunkt: Wie wirken sie sich auf die Effekte auf das Ranking der Webseiten aus?
Studie belegt positive Effekte auf Suchmaschinenergebnisse
Anhand der Internet-Endung .berlin haben wir in Zusammenarbeit mit Searchmetrics daher bereits im Jahr 2014 und 2015 entsprechende Analysen durchgeführt. Dabei hat sich gezeigt, dass die .berlin-Adressen verglichen mit .de oder .com – sofern alle anderen Variablen, die das Ranking beeinflussen, gleichbleiben – bei lokaler Suche besser ranken.
Zudem haben die Analysen ergeben, dass ein gutes Ranking auch beim Umzug von einer alten Domain auf eine neue .berlin-Domain nach einem kurzen Abfall von ca. 1–2 Wochen erhalten bleibt und anschließend direkt weiter steigt.
Spotlight: dotBrand .audi
Vorsprung mit TLD: die dotBrand .audi bietet allen Audi-Händlern ab sofort eine Webadresse unter .audi – so sind sie direkt anhand der Adressendung als Audi-Händler zu identifizieren. Diese Nomenklatur bietet eine neue, einfachere Navigation der Webinhalte, da der Einstiegspunkt ab sofort auch der Autohändler sein kann.
Vorsprung durch .audi: Bessere Navigation mit Händler-Domains
Alle Audi-Händler haben ab sofort eine Webadresse unter der dotmarke .audi – und sind damit direkt anhand der Adress-Endung als Audi-Händler zu identifizieren. Diese Nomenklatur bietet eine neue, einfachere Navigation der Webinhalte, da der Einstiegspunkt ab sofort auch der Autohändler sein kann. Die Webseiten der Händler bieten dem Benutzer Informationen über Modelle und Ausstattungen, aber auch lokale Dienstleistungen, die nur von einem speziellen Autohändler angeboten werden. So können Interessenten beispielsweise viel schneller eine Testfahrt vereinbaren, statt sich langwierig über die Hauptseite des Herstellers bis zum Händler durchnavigieren zu müssen.
Vorsprung mit TLD: .audi
Audi leitet www.twitter.audi zur eigenen Twitter-Seite und www.facebook.audi auf die entsprechende Facebook-Seite weiter. Damit ist Audi Vorreiter für eine intuitive Verwendung der eigenen Internet-Endung unter Nutzung einer weiteren bekannten Marke. Die kurzen, unvergesslichen Adressen leiten Internetnutzer direkt auf die entsprechenden Social-Media-Kanäle.
Spotlight: geoTLD .hamburg
Geografische Top-Level-Domains sind die digitale Heimat für Städte und Regionen. In Deutschland gibt es sie für .berlin, .hamburg und .koeln und in Regionen für .saarland, .ruhr, .nrw und .bayern. Unser geoTLD .hamburg stellt die digitale Heimat der schönsten Stadt der Welt vor.
Spotlight geoTLD .hamburg
Die .hamburg-Webadressen bieten den Bürgerinnen und Bürgern in Hamburg und der Metropolregion seit August 2014 eine lokale Identität im Internet. Sie unterstreichen die lokale Zugehörigkeit zur Hamburger Internet-Community und unterstützen auch beim Google-Ranking. Prominente Beispiele zeigen, wie eine .hamburg-Adresse für das lokale Marketing genutzt wird.Dazu gehören www.stadtreinigung.hamburg, www.s‑bahn.hamburg, www.hafengeburtstag.hamburg, www.zweiradperle.hamburg und www.budni.hamburg. Mittlerweile ist die .hamburg-Endung auch bei Privatpersonen, lokalen Unternehmen, Organisationen, Initiativen und Vereinen beliebt. Ebenso wird sie von der Freien und Hansestadt Hamburg direkt genutzt. Ziel ist es, .hamburg in allen Vierteln der Hafenmetropole sichtbar zu machen und als digitale Erweiterung der Stadt bei allen Bürgerinnen und Bürgern zu verankern.
ICANN56: Erstes Policy Forum
Im finnischen Helsinki fand vom 26.–30. Juni das ICANN56 Meeting statt. Im Vorfeld hatte eine ICANN-Arbeitsgruppe über Veränderungen der ICANN-Konferenzen beraten. Im Ergebnis finden ab sofort drei unterschiedliche Formate statt. Das Jahr beginnt im März mit einem Community-Forum. Ihm folgt das Policy-Forum im Juni. Abschließend findet im Oktober das große Treffen in Form des „Annual General Meeting” statt.
Analyse zur Einführung neuer TLDs
Auf den ICANN56 Meeting in Helsinki wurde beschlossen, eine Arbeitsgruppe zur Analyse des Bewerbungsprozesses um eine neue TLD – dotBrand, geoTLD und generische TLD – aufzusetzen. Die so genannte „New gTLD Subsequent Procedures PDP” soll die letzte Bewerbungsrunde analysieren. Sie soll analysieren, welche Punkte in der letzten Bewerbungsrunde verbessert werden können. Sind Veränderungen nötig, soll sie Vorschläge dafür entwickeln.
Debatte zu neuen WHOIS-Regeln
Nach fast 15 Jahren Arbeit ist die ICANN-Community nicht in der Lage gewesen, einen Konsens über umfassende Reformen der WHOIS-Politik zu erzielen. Als Reaktion auf den Abschlussbericht des WHOIS Policy Review Teams von 2012 hat der ICANN-Vorstand nun eine neue Arbeitsgruppen initiiert. Sie soll entscheiden, was das derzeitige WHOIS ersetzen oder verbessern soll. Dazu gibt es zwei wesentliche Leitfragen: Was sind die grundlegenden Anforderungen an gTLD Registrierungsdaten? Ist ein neuer politischer Rahmen und ein neues System erforderlich, um diese Anforderungen umzusetzen? Die Arbeitsgruppe befindet sich in der Anfangsphase: Sie sammelt derzeit Beiträge zur Erstellung einer umfassenden Liste Liste möglicher Anforderungen für ein gTLD-RDS zu erstellen.
GDD-Summit in Amsterdam
GDD-Summit – Universal Acceptance, CZDS und nächste Bewerbungsrunde
Vom 17.–19. Mai 2016 fand der zweite GDD-Summit in Amsterdam mit knapp 400 Teilnehmern statt. Der Fokus des GDD-Summit lag auf dem Austausch zwischen Registries und Registraren, u.a. wurden operative Herausforderungen, Universal Acceptance und die nächste Bewerbungsrunde diskutiert. Zu den weiteren Themen gehörten Systemverbesserungen von ICANN, z.B. des CZDS, der jährliche ICANN Audit sowie die Akkreditierung neuer technischer Dienstleister. DOTZON war mit Dirk Krischenowski und Katrin Ohlmer vertreten, die u.a. Termine mit ICANN-Mitarbeiter:innen wahrgenommen haben.
Austausch zwischen Registries und Registraren
Der GDD-Summit in Amsterdam bot verschiedenen Parteien eine Plattform für Austausch. Entscheidungspersonen der TLD-Community erhalten die Möglichkeit, sich mit Fragen rund um die Domain-Industrie gemeinsam auszutauschen. Dieses Forum ermöglicht die direkte und persönliche Interaktion mit Mitgliedern des GDD-Teams der ICANN-Organisation. Es ist kein typisches ICANN-Meeting und ist nicht nur für politische Diskussionen gedacht.
Die 1.000ste neue Top-Level-Domain online
Seit der Bewerbungsrunde für neue Internetendungen in 2012 wurden viele neue Endungen durch ICANN zugelassen. Am heutigen 10. Mai 2016 wurde die 1.000ste neue Top-Level-Domain, die dotBrand .flir, eingeführt.
Neue dotBrand .flir online
Das Unternehmen Flir Systems ist einem Wärmebild-Technikanbieter. Mit ihren Produkten möchten sie Aufmerksamkeit und Wahrnehmung im täglichen Leben verbessern. Mit Wärmebilder, Lichttechnologien, Videoanalyse, Messungen, Diagnostik und Systemen zur Gefahrenaufdeckung leisten sie einen großen Beitrag zur öffentlichen Sicherheit.
Nutzung der .flir dotBRAND
Bisher sind lediglich die Adressen www.nic.flir und www.whois.nic.flir in Benutzung. Diese Adressen müssen im Rahmen des Vertrages zwischen ICANN und dem Inhaber der TLD betrieben werden. Weitere innovative Nutzungen sind in der Planung.
dotBrand-Diskussion auf den World Hosting Days 2016
dotBrand Top-Level-Domains – Eine Zwischenbilanz
Zeitgleich zur CeBIT fanden im Europapark Rust die World Hosting Days 2016 (www.whd.global) statt. Der eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e V. hatte eine Reihe von Podiumsdiskussionen rund um Domains organisiert. Von DOTZON war Katrin Ohlmer zu einer dotBrand-Diskussion eingeladen, um über die Entwicklung der dotBrand Top-Level-Domains zu berichten. Zusammen mit weiteren Teilnehmern setzte sie sich mit der Frage auseinander, wie sich die Marken-Domain-Endungen entwickeln werden.
Zurückhaltende Nutzung der dotBrand
Bisher zeigen sich Unternehmen wie Symantec, BMW und Mango noch eher zurückhaltend, was die Nutzung ihrer neuen Domains angeht. Die derzeitige Zurückhaltung bei den dotbrands ist u.a. auf die eingeschränkte Nutzbarkeit der Abkürzungen der Ländernamen als Domain zurückzuführen, denn Länderkürzel vor der dotBrand sind Domains, die für den Betrieb höchst relevant sind. Darüber hinaus wies Katrin Ohlmer auf technische Herausforderungen, Fragen zu internen Vergabeverfahren und die Entwicklung einer globalen Strategie für die dotBrand hin.
Erste dotBrand stellt um
Erste Beispiele zur Nutzung der eigenen dotbrand stimmen optimistisch, wie z.B. trucklife.man, play.samsung, study.monash oder next100.bmw. BNP Paribas nutzt die eigene .bnpparibas-Domain-Endung bereits aktiv und hat ihr Onlineportal auf www.mabanque.bnpparibas umgestellt. Die eigene Marke hinter dem Punkt stärkt das Image und gibt dem Unternehmen eine erhöhte Sicherheit in Bezug auf die eigene Domain-Infrastruktur. Darüber hinaus eröffnen sich zahlreiche neue Möglichkeiten für technische Innovationen, wie z.B. die Nutzung für die Machine-to-Machine-Kommunikation. Auch für die Nutzung als „digitale Klammer“ zwischen Produkt und Unternehmen ist die dotmarke perfekt geeignet, wie z.B. ladival.stada.
Herausforderungen für eine dotBrand
Bei der Umstellung auf die eigene Top-Level-Domain sind aber zunächst eine Reihe von Herausforderungen zu beachten – von Usability-Aspekten, über IT-Infrastruktur‑, Branding- und Finanzaspekten bis hin zu Policyaspekten. Beratungsunternehmen wie DOTZON helfen bei der Bewerbung, der Strategieentwicklung für die Nutzung der dotmarke, der organisatorischen und administrativen Betreuung der dotbrand und erarbeiten individuelle Konzepte für eine Teil- oder Komplettumstellung auf die neue Domain-Endung. Katrin Ohlmer ist zuversichtlich:
In diesem Jahr werden wir eine Reihe von dotbrand sehen, die ihr neues digitales Kommunikationstool aktiv nutzen werden. Unsere Kunden profitieren in der Beratung aus unseren eigenen Erfahrung im Betrieb neuer Top-Level-Domains.
Dirk Krischenowski im Beirat des IGF‑D
Dirk Krischenowski wurde im Februar 2016 in den Beirat des Internet Governance Forum Deutschland (IGF‑D) berufen. Das neu geschaffene Gremium setzt sich aus Mitgliedern des Bundestages, Wirtschaft, der technischen Community, Regierungsvertretern, Vertretern des Jugend-IGF sowie der Zivilgesellschaft zusammen. Dirk Krischenowski ist als Vertreter der technischen Community Mitglied. Er wird das Gremium in Fragen rund um Netzpolitik und Internetverwaltung unterstützen.
Nachdem weder eine Working Group noch zwei Weltgipfel der vereinten Nationen es schafften, sich auf die Ausgestaltung der Verwaltung des Internet zu verständigen, wurde das Internet Governance Forum 2006 gegründet. Es bietet einmal jährlich eine Plattform für die Diskussion von Internet Governance Themen. Das Internet Governance Forum Deutschland ist das nationale Forum des internationalen Prozesses. Es tagt regelmäßig mit Mitgliedern aus den verschiedenen Communitybereichen. Es soll auch im Rahmen von Veranstaltugnen einen übergreifenden Austausch ermöglichen.
ICANN55 in Marrakesh
IANA-Transition im Fokus des 55. ICANN-Meeting in Marrakesh
Wichtigstes Thema auf dem 55. ICANN-Meeting in Marrakesh war die IANA-Transition. Die IANA-Transition beinhaltet die Übergabe der Oberaufsicht über die IANA von den USA an ein internationales Gremium. Die Diskussionen wurden in Marrakesch dazu abgeschlossen, und der gemeinsam erarbeitete Vorschlag an die US-Regierung übermittelt. IANA ist die Internet Assigned Numbers Authority. Sie ist eine Unterabteilung der ICANN und verwaltet die einzigartigen Identifizierungsmerkmale der Domain-Industrie, wie Domain-Namen, IP-Adressen und Protokolle. Sie ist zudem für die Zuordnung von Zahlen und Namen im Internet zuständig.
CZDS und DNS-Abuse als Themen beim 55. ICANN-Meeting in Marrakesh
Auf ICANN55 in Marrakesh stand neben der IANA-Transition auch die Debatte um DNS-Abuse im Fokus. Der Umgang mit DNS-Abuse ist im Vertrag zwischen Registries und ICANN in der Specification 11, 3.b geregelt. Diese Regelung ist nicht nur Grundlage für die Aktivitäten von ICANN Compliance, sondern auch für Audits. Derzeit befinden sich 10 Registry Service Provider und 67 Registrare in dem Audit.
Ein weiteres Thema war die Nutzung des CZDS-Systems. Alle Registries sind verpflichtet, Interessierten Zugang zu ihren Zonefiles kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Dazu wurde von ICANN das CZDS-System aufgesetzt. Einerseits können sich Registries dort einloggen, und Anfragen beantworten. Andererseits kann „Jedermann” einen Accoutn anlegen, und damit Zgang zu Zonefiles beantragen. Das System hat allerdings noch einige „Kinderkrankheiten”. Daher wurde das ICANN-Meeting genutzt, um Verbesserungen gemeinsam mit den ICANN-Verantwortliche abzustimmen.
ICANN arbeitet an neuen Regelungen für dotBRAND Top-Level-Domains
Von den 1.931 eingegangenen Bewerbungen für neuen Top-Level-Domains hatten sich ca. 675 Brands um ihre eigene Top-Level-Domain, eine so genannte dotBrand, beworben. Der überwiegende Anteil der Bewerber plant, seine Top-Level-Domain aussschliesslich für sich selbst und mit ihm verbundenen Unternehmen zu betreiben, also keine Domainregistrierungen durch Dritte zu erlauben. Dieses Betriebsmodell wird als “closed TLD” bezeichnet und ist bereits im Bewerberhandbuch so vorgesehen. Möglich wird dieses Betriebsmodell, indem der Bewerber bei ICANN eine Ausnahme vom “Code of Conduct” beantragt und ICANN diesen Antrag genehmigt.
Die Ausnahme vom “Code of Conduct” ist zwar eine sinnvolle Option, dennoch waren weitere Regelungen aus dem Bewerberhandbuch für dotBrand Bewerber unnötig. Einige dotBrand Bewerber haben daher die Initiative ergriffen, und einen Vorschlag entwickelt, mit dem ihre Top-Level-Domains weitere Ausnahmen von Regelungen im Bewerberhandbuch beantragen können. Zu der Ausnahme gehört:
- dotBrand Betreiber müssen keine Sunrisephase durchführen
- dotBrand kann im Insolvenzfall zwei Jahre lang nicht durch Dritte (z.B. Wettbewerber) betrieben werden
- dotBrand muss nicht Verträge mit allen ICANN-akkreditierten Registraren schließen, sondenr kann bis zu drei Registrare auswählen
Allerdings gelten für diese Ausnahmen Kriterien, die ein dotBrand Bewerber zuvor erfüllen muss:
- die Top-Level-Domain entspricht einer eingetragenen Marke
- die Marke ist im Trademark-Clearinghouse hinterlegt
- die Marke ist im Besitz des Bewerbers oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens und ist in Benutzung
- die Top-Level-Domain ist kein generischer Begriff
Diese Vorschläge prüft ICANN derzeit. Nimmt ICANN sie an, werden sie optionaler Bestandteil des Betreiber-Vertrages zwischen ICANN und der Registry.