Management einer Top-Level-Domain Bewerbung
Für das Management einer Top-Level-Domain-Bewerbung für dotMARKE, dotBRAND, dotFIRMA Top-Level-Domains benötigt man neben der Involvierung der Unternehmensabteilungen Recht, Marketing & Vertrieb, IT und Domainmanagement auch einen Projektmanager mit ICANN-Expertise, der sich u.a. um folgenden Punkte kümmert:
- Geschäftsmodell / Businessplan
- Koordinierung des Bewerbungsprozesses
- Bewerbungsunterlagen erstellen
- Begleitung der Bewerbung nach Abgabe
- Vorbereitung Zulassung / Launch
ICANN veröffentlicht 4. Version des Bewerberhandbuchs
Am 31. Mai 2010 hat ICANN die mittlerweile 4. Version des Bewerberhandbuchs (Draft Applicant Guidebook, kurz DAG4) für die neuen Top-Level-Domains (TLDs) veröffentlicht. Dieser laut ICANN „near final“ Version soll bis Ende des Jahres 2010 eine endgültige Version folgen. Mit der endgültigen Version ruft ICANN dann Bewerbungen für eine gTLD ab etwa Ende des ersten Quartals 2011 auf.
Wichtige Neuerung im DAG4 ist, dass Registrare keine Back-End-Services, z.B. Nameserver, Registrierungssystem etc., anbieten können. Auf Seite 26ff: “… applications where the applicant has engaged an ICANN-accredited registrar, reseller, or any other form of distributor or any of their Affiliates to provide any registry services for the TLD will not be approved.”. Damit schrumpft der Kreis der Technikanbieter auf die etablierten Registries wie Afilias (.info), Neustar (.biz), VeriSign (.com), CORE (.cat) und Anbieter von ccTLDs wie SIDN (.nl) oder Nic.at (.at).
Änderungen im Bewerberhandbuch
Für Unternehmen haben die aktuellen gegenüber den bisherigen Bewerbungsrichtlinien keine substantiellen Auswirkungen:
- Die US$ 185.000 Bewerbungsgebühren splitten sich jetzt in US$ 5.000 für den Zugang zum Bewerbungssystem und US$ 180.000 bei Abgabe der Bewerbung.
- Der Background-Check des Bewerbers (Unternehmens/Marke) ist etwas aufwendiger und umfangreicher als bisher, neu hinzugekommen sind u.a. Fragen zu Korruption und Markenrechtsverletzungen.
- Jeder Bewerber verpflichtet, Mechanismen zu etablieren, die einen effektiven Schutz von Markenrechten Dritter ermöglichen (z.B. Sunrise-Phase). Ein ICANN-unabhängiges so genanntes IP-Clearinghouse wird diese Aufgabe übernehmen.
- Sollte es im späteren Betrieb einer Top-Level-Domain zu Verletzungen von Markenrechen kommen, greifen die so genannten URS- und UDRP-Verfahren.
Kein spezifischer Bezug auf dotBrand
Im Bewerberhandbuch wird kein spezieller Bezug auf .marke (dotbrand) Top-Level-Domains genommen. Auch, weil sich die Betriebsmodelle einer .marke durch Unternehmen stark unterscheiden können. Beispielmodelle für den Betrieb von .marke nach derzeitigem Stand sind:
.marke-TLD nur mit internen Registrierungen – Ein Unternehmen registriert nur wenige Domains, bei denen es selbst Inhaber ist. Hierzu kann es über den Back-End-Provider hinaus mit einem einzigen ICANN-akkreditierten Registrar zusammenarbeiten (Single Registrant Single User – SRSU-Modell).
.marke-TLD mit internen und externen Registrierungen – Ein Unternehmen öffnet seinen Namensraum für Kunden, Partner oder Mitglieder, z.B. die der eigenen Social Community, ist aber selbst weiter Domain-Inhaber. (Single Registrant Multi User – SRMU-Modell).
Endgültige Entscheidungen in den nächsten Monaten
Die endgültigen Regularien inklusive der Punkte, ob ICANN-akkreditierte Registrare Back-End-Dienstleistungen anbieten dürfen, ob Registrare und Registries Anteile aneinander halten dürfen und wie die dotbrand-Domain-Endungen behandelt werden, werden voraussichtlich in den kommenden Monaten von ICANN verabschiedet. DOTZON ist als Mitglied in der „Vertical Integration Working Group“ Arbeitsgruppe von ICANN mit dabei und vertritt dabei auch die Interessen von Unternehmen, die eine eigene TLD beantragen wollen.
Neue Domain-Endungen Topthema bei INTA 2010
Inhaber von Markenrechten müssen neue Strategien für die Herausforderungen des Internet entwickeln. Daran bestand auf der Jahrestagung des Weltmarkenverbandes INTA in Boston kein Zweifel unter den Teilnehmern und Referenten. Insbesondere weil mit der Einführung der neuen Domain-Endungen im kommenden Jahr eine einschneidende Entwicklung für die Marke im Internet ansteht.
In dem hochkarätig besetzen “How to protect your .assets” Workshop sprach auch ICANN-VP Doug Brent. Die Idee hinter den neuen gTLDs sei, zu Kreativität zu ermutigen und diese mit neuen Endungen zu fördern. Sie sollen ab voraussichtlich dem ersten Quartal 2011 beantragt werden können.
Die Referenten von u.a. Morgan Stanley, Time Warner und Yahoo waren der Meinung, dass es endlich Zeit wird sich auf die neuen TLDs einzustellen. Anstatt in einer Angststarre zu verharren mit der Hoffnung, man könne ICANN noch in letzter Minute mit Klagen an der Einführung der neuen gTLDs hindern. Große Unternehmen sollten sogar darüber nachdenken, dem Thema Domains und IP-Rechten im Internet vielleicht eine eigene Abteilung zu geben, denn die Bedeutung werde eher zu- als abnehmen. Auch Markenrechtsanwälte und Agenturen sollten sich endlich mit der Thematik beschäftigen, gerade diese beiden Berufsgruppen seinen dabei die kommende Entwicklung zu verschlafen.
Neben den neuen Top-Level-Domains zählen heute zu den Aufgaben des Markenmanagements auch der Umgang mit Vanity-URLs bei Twitter, Facebook und anderen Plattformen.
Kommt eine “Globally Protected Marks List”?
Die Unternehmensberater von Deloitte und Laga haben die Markenrechte-Prüfung bei der Sunrise-Phasen u.a. bei .asia, .tel und .me gemacht. Sie haben eine Liste weltweit bekannter Marken entwickelt. Diese könnte man auch für die Sunrise-Phasen der neuen Top-Level-Domains einsetzen. Die 100 bekannte Brands umfassende Liste, die einer bei ICANN angedachten Globally Protected Marks List (GPML) nahe kommt, könnte man für einen Schutz dieser Marken vor anderweitigen gTLD-Bewerbern im kommenden Bewerbungsverfahren nutzen. Insgesamt 11 deutsche Marken sind darunter: Adidas, Audi, BMW, DHL, Mercedes-Benz, Nivea, Porsche, SAP, Siemens, Sky und Volkswagen.
Die Liste von Deloitte und Laga unterscheidet sich trotz Übereinstimmung mit anderen ähnlichen Listen, z.B. von InterBrand oder BrandZ. Insbesondere in den Internet-spezifischen Kriterien ist sie diesen sehr ähnlich. Es bleibt abzuwarten, ob eine solche Liste doch noch Eingang in das Bewerberhandbuch Eingang findet.
Die 100 Marken auf der Liste sind: Accenture, Accor, Adidas, Adobe, Amazon.com, American Express, AOL, Apple, Armani, Audi, AXA, Banana Republic, Barbie, Blackberry, BMW, Burberry, Canon, Carrefour, Cartier, Caterpillar, Chanel, Cisco, Citi, CNN, Coca-Cola, Danone, Dell, DHL, Disney, Dolce&Gabbana, eBay, Exxon, Facebook, Fedex, Ferrari, Ford, GAP, General Electric, Google, Gucci, Harley-Davidson, Hewlett-Packard, Hilton, Honda, HSBC, IBM, Ikea, Intel, Jack Daniel’s, JP Morgan, Kodak, Lancôme, L’Oréal, Marlboro, MasterCard, McDonald’s, Mercedes-Benz, Microsoft, MTV, Nestlé, Nike, Nintendo, Nivea, Nokia, Pampers, Panasonic, Pedigree, Pepsi, Pfizer, Philips, Pizza Hut, Playboy, Porsche, Prada, Red Bull, Reebok, Rolex, Samsung, Sanyo, SAP, Shell, Sheraton, Siemens, Sky, Smirnoff, Sony, Starbucks Coffee, Tiffany & Co., TNT, Toshiba, Total, Toyota, UBS, Unilever, UPS, Virgin, Visa, Volkswagen, Xerox und Yahoo!.
Studie Make or Buy der Technik-Infrastruktur einer dotMarke
In unseren Terminen bei Unternehmenskunden ist ein Diskussionspunkt, wie die Technik für die jeweilige dotmarke betrieben werden soll. Die genannte Back-End-Lösung, also die Hard- und Software, mit der u.a. Domains registriert, Daten gespeichert und Anfragen von Internetnutzern verarbeitet werden, ist das Herz einer jeden Top-Level-Domain.
Daher raten wir Kunden durchweg, sich frühzeitig mit der ‘Make-or-Buy’-Thematik zu beschäftigen, denn beide Optionen haben Vor-und Nachteile. Eine Entscheidung sollte aber unbedingt berücksichtigen, dass ICANNs Mission ”die Sicherheit und Stabilität im Internet zu gewährleisten” zu gewährleisten ist. Alle neuen gTLDs werden sich an dieser Anforderung messen lassen müssen, egal ob es ein kleiner Namensraum mit 12.000 Domains oder einer mit 366.000 Domains ist. Deshalb ist eine Eigenentwicklung oftmals mit entsprechenden Herausforderungen verbunden.
Dienstleister betreiben Back-End-Lösung
Da die Mehrheit unserer Kunden Domainportfolios von über 5.000 Domains verwaltet, fügen wir oft nachfolgenden Vergleich bei:
DOTZON: Für die Registrierung von Domains und die Verwaltung Ihres umfangreichen Domainportfolios gründen Sie keinen ICANN-akkreditierten Registrar, sondern setzen auf etablierte Lösungen von Dienstleistern. Auch für die Back-End-Technologie einer TLD gibt es genügend Anbieter mit Erfahrung im Betrieb von TLDs.
Seit einigen Wochen können wir zudem auf eine Benchmarking-Studie verweisen, die ICANN zusammen mit KPMG im vergangenen Jahr mit insgesamt 13 Betreibern von Top-Level-Domains durchgeführt hat, darunter auch kleine TLDs wie .cat, .cz, .nu und .nz, die teilweise nur wenige zehntausend Domains betreiben. Die Studie soll auch den zukünftigen Betreibern von TLDs helfen, technik-relevante Themen zu identifizieren.
Zu den Ergebnissen der Studie zählt in Bezug auf die Frage nach dem „Make or Buy“ für die Back-End-Infrastruktur:
- Betreiber kleiner Top-Level-Domains (< ca. 250.000 Domains) haben einen Großteil der technischen Infrastruktur an Back-End-Provider outgesourced, während große TLDs meist eigene Lösungen verwenden.
- Während das Domain-Registrierungssystem (Registry Software) hingegen zumeist eine individuell auf die jeweilige Top-Level-Domain angepasste Lösung ist, werden für den Betrieb von Servern und Datenbanken von den Top-Level-Domain-Betreibern mehrheitlich Open Source Lösungen eingesetzt (Datenbanken z.B. PostgreSQL oder MySQL, Server Betriebssoftware z.B. Linux, DNS Server Software z.B. BIND)
- Während die technische Infrastruktur relativ einfach aufzusetzen ist, bedarf es bei der Planung der Anzahl von Domains unter einer TLD eines flexiblen Ansatzes in Bezug auf Technik und Kosten.
dotmarke kommt
Die Verwendung von dotmarke TLDs in der Kommunikation ist für Unternehmen keine Frage des ob, sondern nur noch eine Frage des wann.
sagt DOTZON Partner Dirk Krischenowski anlässlich des ICANN-Meetings in Nairobi im März 2010.
Warten auf das Bewerberhandbuch DAG4
Auf dem 37. ICANN-Meeting in Nairobi hat ICANN einen Zeitplan vorgestellt, der die Aktivitäten bis zur nächsten Version des Bewerberhandbuchs, das vor dem nächsten ICANN-Meeting in Brüssel (20.–25. Juni) erscheinen soll, beschreibt. Die 4. Version des Bewerberhandbuchs soll rund 3 Wochen vor dem Meeting publiziert werden und eine so genannte “near-final” Version sein, die praktisch schon alle wesentlichen Parameter des Ausschreibungsverfahrens enthält. Die Themen, die ICANN bis dahin noch zu lösen hat sind:
- Ökonomische Studien / Einspruchsmodel
- Separationmodalitäten zwischen Registraren und TLD-Betreibern
- Nachträge verschiedener Vertragsunterlagen
- Einführung von URS und IP-Clearinghouse (Markenrechte)
- Ausnahmen von der 3‑Zeichen-Regel
- Management IDN Varianten
- Bösgläubiges Verhalten
37. ICANN-Meeting: DOTZON setzt sich für dotmarke durch – Kein EOI
Wir haben uns auf dem 37. ICANN-Meeting in Nairobi erfolgreich dafür eingesetzt, dass das umstrittene Vorbewerbungsverfahren (Expressions of Interest, kurz EOI) vom ICANN-Direktorium am Ende der Tagung abgelehnt wurde. Wir begrüßen diese Entscheidung ausdrücklich.
37. ICANN-Meeting: Intensive Diskussion um „EOI”
Das EOI war auch bei Regierungsvertretern und Markenrechtinhabern umstritten. Insbesondere, weil es erhebliche Resourcen vom laufenden gTLD-Prozess abzieht. SO lenkt es vom eigentlichen Ziel, der baldigen Einführung neuer gTLDs, ab. Zudem leistete das EOI, so wie es vorgesehen war, besonders Top-Level-Domain-Spekulanten Vorschub. Was insbesondere für nicht-unique Unternehmensnamen gefährlich hätte werden können (z.B. IBM, Braun oder Apple). Auch die von Unternehmen gefürchtete frühe Veröffentlichung der Bewerbungsabsicht, die mit dem EOI einhergegangen wäre, entfällt damit.
Wir haben in Nairobi auch daran mitgearbeitet, eine Abschätzung der Anzahl von .marke (dotBRAND) Bewerbungen aufzustellen. Diese soll ICANN für die Planung der kommenden Runde helfen.
Mit dem Wegfall des EOI hat sich an der bestehenden Zeitplanung nach derzeitigem Erkenntnisstand nichts geändert. Wir erwarten, dass erste .marke Top-Level-Domains bereits im 2. Halbjahr 2011 zugelassen sein dürften.
ICANN-Präsident lobt Bundesregierung
In der gemeinsamen Sitzung des ICANN-Direktoriums mit dem Regierungsbeirat (GAC) hat ICANN-Präsident Rod Beckstrom ausdrücklich das vorbildliche Vorgehen der Bundesregierung zur Information der deutschen Unternehmen über neue Top-Level-Domains gelobt. Der deutsche Vertreter im Regierungsbeirat, Hubert Schöttner aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, hatte im vergangenen Dezember in Berlin zusammen u.a. mit DIHK, BDI, BITKOM und eco eine von über 100 Industrie- und anderen Interessenvertretern besuchte Veranstaltung zum Thema organisiert, auf der wir eine Präsentation gehalten haben, welche Anforderungen an eine Bewerbung gestellt werden.
Rod Beckstrom verwies auf die Vorbildfunktion einer solchen Veranstaltung, um die jeweilige nationale Wirtschaft und Unternehmen auf die neue Runde aufmerksam zu machen und eine Diskussion zwischen Regierung und Privatwirtschaft anzustoßen. Deutschland habe hier ein richtungsweisendes Vorgehen vorgelegt.
DOTZON setzt sich gegen dotmarke-Vorregistrierungsphase ein
Als einziger Vertreter der Interessen von deutschen Markenunternehmen, haben wir nachfolgenden Kommentar zum Vorschlag von ICANN für eine dotMarke-Vorregistrierungsphase eingereicht. Es gilt dabei zu verhindern, dass Spekulanten, z.B. eine .orange Top-Level-Domain in einer verpflichtenden öffentlichen Vorregistrierungsphase anmelden um damit gleichnamige Unternehmen oder Gebietskörperschaften zum Herauskaufen des Vorregistrierungsplatzes zu zwingen. Wir haben uns dazu mit u.a. dem europäischen Markenverband AIM sowie dem Weltmarkenverband abgestimmt. Lesen Sie unseren Kommentar unter http://forum.icann.org/lists/draft-eoi-model/msg00206.html:
Dotzon-Kommentar zum EOI
The EOI was initiated to provide ICANN staff with more planning reliability by providing data on key open issues. This refers to how many applications will there be in the first round, and what kind of strings will be filed. In the meantime it looks like the EOI replaces the perennial, bottom-up consensus based gTLD process in parts with a pre-registration process that favors insiders and encourages speculators. It even supports new business models just filing an EOI for speculative reasons, and after publication of the string approaching the TLD applicants with good faith to get a “golden handshake” from them for drawing back the application.
Please find below our comments based on the feedback of our clients (German brand owners):
- The EOI must be voluntary, since some of the overarching issues have not been solved yet. To start the application process or so-called pre-registration process without a clear definition of requirements is against ICANNs practice and not acceptable. Incentives for the EOI
- applicants could include regular applicant-only briefings, one-on-ones with ICANN staff and other services. The EOI deposit should be a reasonable amount, and depend on the category of the application. If the regular application window doesn’t open within 6 month after filing the EOI, the amount shall be refunded.
- The EOI communications’ campaign should substitute any further communication campaigns.
- The specific set of information gathered should be limited to as few information as necessary relating to the initial goal of the EOI – numbers and kinds of applications. With regards to the publication of this information we oppose the suggested public availablility. German companies don’t want to publish their application for strategic issues – so publication of the EOI applications should be anonymized by categories and without the entities’ name.
In summary, we urge ICANN to reconsider the scope and effectiveness of the EOI with regards to the initial goals of the EOI. We would like to encourage ICANN to complete the gTLD process as soon as possible to keep faith in ICANN, and foster competition and choice for consumers through new gTLDs. The EOI procedure must not delay ICANNs task of resolving the few remaining overarching issues.
Katrin Ohlmer, CEO, Dotzon GmbH
DOTZON fordert ICANN zu verbindlichem Zeitplan für neue Top-Level-Domains auf
Das auf die Entwicklung von Top-Level-Domains für Firmen und Städte spezialisierte Berliner Unternehmen DOTZON hat die Internetverwaltungsorganisation Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) zur Vorlage eines verbindlichen Zeitplans für die Einführung neuer Top-Level-Domains aufgefordert. Am 13.04.2009 endete die Kommentierungsphase für den zweiten Entwurf der Richtlinien für neue Top-Level-Domains, den ICANN Ende Februar veröffentlicht hatte. DOTZON hat ICANN dazu mehrere Kommentare vorgelegt, die verschiedene Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen.
Neue Top-Level-Domains: Verbindlicher Zeitplan gefordert
An vorderster Stelle steht dabei die Forderung, nach dem sich seit 2005 hinziehenden Prozess für die Vorbereitung der Einführung neuer Top-Level-Domains nunmehr endlich einen verbindlichen Zeitplan vorzulegen. Potenzielle Bewerber benötigen ein Mindestmaß an Sicherheit bei ihren Planungen für eine eigene Top-Level-Domain. Deshalb fordert DOTZON ICANN dazu auf, bis zur nächsten ICANN-Konferenz, die im Juni in Sydney stattfindet, einen festen Termin für den Beginn der nächsten Bewerbungsrunde festzulegen. Anderenfalls gefährdet ICANN womöglich den gesamten Prozess und würde damit einer seiner Kernaufgaben zuwiderhandeln. In der Satzung von ICANN ist festgehalten, dass die Organisation für die Förderung des Wettbewerbs bei der Registrierung von Domainnamen zu sorgen hat.
Im Zusammenhang mit der Thematik der Planungssicherheit steht auch die Forderung, an dem Ziel festzuhalten, künftig regelmäßig neue Zulassungsrunden durchzuführen.
Offenlegung der Interessen des Implementation Recommendation Team (IRT)
Auf der letzten ICANN-Konferenz in Mexico hatte der ICANN-Vorstand die Einsetzung eines Implementation Recommendation Team (IRT) beschlossen, das Vorschläge für einen besseren Schutz von Kennzeichenrechten bei den neuen Top-Level-Domains vorlegen soll. DOTZON begrüßt zwar diese Maßnahme, fordert dessen ungeachtet die Mitglieder dieses Gremiums dazu auf, den ICANN-Statuten entsprechend offenzulegen, welche Interessen die individuellen Mitglieder vertreten, da dies bisher nicht geschehen ist.