Treffen der geoTLDs in Santiago de Compostela
Vergangene Woche trafen sich die Mitglieder der geoTLD-Gruppe (geoTLDs), um sich zu Themen rund um ICANN, Strategie und Marketing auszutauschen.
Mission der geoTLD-Gruppe
Auf Einladung der galizischen Internetendung .gal trafen sich vergangene Woche die Mitglieder der geoTLD-Gruppe. Als Interessenvertretung hat sie zum Ziel, alle geografischen Top-Level-Domains zu repräsentieren. Sie soll das Potenzial von geoTLDs zum Nutzen ihrer Städte, Regionen, Kulturen und Sprachen entwickeln. Als Initiator der geoTLD-Gruppe geben wir nicht nur Input für jedes Meeting, sondern gestalten durch Dirk Krischenowski als Vice-Chair der geoTLD-Gruppe die langfristige Strategie der Gruppe mit.
Schwerpunkte des ersten Tages: Umsetzung der Mission, Industrie-Trends und Marketingaustausch
Rund 20 Vertreter geografischer TLDs trafen sich im galizischen Santiago de Compostela, um sich auszutauschen. Nach einem Überblick von Dirk Krischenowski zur Umsetzung der Mission und den damit verbundenen Schwerpunkten diskutierte die Gruppe über konkrete Aktivitäten. Nach einem Empfang im Rathaus beim Bürgermeister von Santiago de Compostela, Martiño Noriega Sánchez, setzte die Gruppe ihre Gespräche fort. Den Abschluss des Tages bildete eine Präsentation von Dirk Krischenowski zu strategischen Veränderungen und Entwicklungen in der Industrie.
Interessen der geoTLD-Gruppe werden bei ICANN vertreten
Der zweite Tag begann mit einer lebhaften Diskussion geleitet von Katrin Ohlmer zur Frage, wie geoTLDs mit DNS-Missbrauch umgehen. Im Rahmen der bevorstehenden Diskussion auf dem ICANN-Meeting in Montreal entscheid die Gruppe, Fakten zusammenzustellen, wie sie mit missbräuchlich genutzten Domains umgeht. Danach gab Katrin Ohlmer ein Update zum Stand der verschiedenen Arbeitsgruppen bei ICANN. Im Fokus der geoTLD-Gruppe stehen hier neben dem DNS-Abuse insbesondere die Rahmenbedingungen für künftige Bewerbungen um geoTLDs. Nach einem Update zu weiteren Arbeitsgruppen bei ICANN (u.a. zu EPDP2) und aktuellen Rechtsthemen endete das Meeting am Freitagnachmittag.
Spotlight: geoTLD .bayern
Die geoTLD .bayern – Fünf Jahre digitale Heimat in Bayern
Die Internetverwaltungsorganisation (www.icann.org) hatte im September 2014 grünes Licht gegeben: Seitdem gibt es auch für Bayern eine digitale Heimat mit der geoTLD .bayern. Damit ist das deutsche Bundesland in guter Gesellschaft mit Hamburg (www.nic.hamburg), Berlin (www.dot.berlin), Nordrhein-Westfalen (www.land.nrw), Köln (www.nic.koeln) und dem Ruhrgebiet (www.dot.ruhr). Alle betreiben eine geografische Internetendung, eine so genannte geoTLD.
Gute Gründe, sich zu .bayern zu bekennen
Die geoTLD .bayern bietet Webseiten-Besuchern Orientierung, Sie zeigen damit online mehr Präsenz in Ihrer Region.
In der ganzen Welt genießt Bayern einen guten Ruf – als florierender Wirtschaftsstandort, erholsames Tourismusziel, Heimat historischer Stätten und Ort für Traditionen und Kultur. Unternehmen und privatpersonen zeigen mit einer .bayern-Domain ihre regionalen Wurzeln und profitieren vom positiven Image ihrer Region.
Etwa 50% aller Suchanfragen betreffen regionale Suchanfragen. Damit passen .bayern-Domains perfekt zu den Suchen und bieten großes Potential, eine bessere Suchmaschinenplatzierung bei regionalen Suchanfragen zu generieren. Das erleichtert das Auffinden von Webseiten, sorgt für mehr Besucher und gibt damit ortsansässigen Unternehmen und Dienstleistern einen wichtigen Wettbewerbsvorteil.
Sinnvolle und einprägsame Domains sind ein knappes Gut und unter den vielen Endungen wie .de oder .com kaum noch registrierbar. Unternehmen, Organisationen oder Privatpersonen müssen auf immer komplexere Domains zurückgreifen. Bei .bayern sind nun viele gute Adressen wieder verfügbar und bieten eine neue Chance auf eine sinnvolle und einprägsame Adresse.
Unter .bayern entsteht eine neue dynamische Gemeinschaft im Internet. Sie beweisen die Eigenständigkeit der Region und werden mit einer .bayern-Domain Teil dieser jungen Community. Mit einer .bayern-Adresse präsentieren Sie die Vielfalt und die Atmosphäre von Bayern bereits in Ihrem Domain-Namen.
Unter .bayern erschließt sich mit der geoTLD ein neuer digitaler Namensraum, den Unternehmen und Privatpersonen „besiedeln” und zu einem prosperierenden Gebiet im Internet machen können. Die .bayern-Adressen bietet neue Möglichkeiten und Geschäftsfelder für die gesamte bayerische Wirtschaft.
Prominente Fans von .bayern
Einer der prominentesten Nutzer der .bayern-Adresse ist der Münchner Verein FC Bayern, die unter fc.bayern eine neue digitale Heimat gefunden haben. Auch der Freistaat Bayern nutzt die Adressen – sein neues BayernPortal ist unter freistaat.bayern erreicbar. Dort können sich Bürger*Innen über die Bayerische E‑Government-Strategie inormieren und Bürgerdienste aufrufen.
Aber auch kleine Bayerische Unternehmen bekennen sich mit einer .bayern-Adresse digital zu ihrer Heimat: Wie das Kneipp- und Thermalhotel Angerhof in Bad Wörishofen mit www.angerhof.bayern und der Südostbayerische Verband der Obst- und Kleinbrenner mit obstbraende.bayern.
Mehr Informationen sind unter www.nic.bayern erreichbar.
Spotlight: Generische TLD .onl
TLD-Profil .ONL
Sprechend, kurz und prägnant. So präsentiert sich die generische TLD .onl. Sie ist die perfekte Adresse, um zu sagen „ich bin online“. Sie ist für jedermann unkompliziert zugänglich, wird weltweit verstanden und ist Dank des attraktiven Preises eine echte Alternative zu .com. Das haben bereits viele Unternehmen, Privatpersonen und Organisationen erkannt und nutzen ihre .onl-Adresse auf die unterschiedlichste Art und Weise.
Viele .onl-Adressen im Web sichtbar
Unter www.ibt.onl findet sich die digitale Heimat der weltweit tätigen IBT Online, die Webseiten übersetzt und an anderssprachige Märkte anpasst. Das Unternehmen mit Sitz im britischen Bristol nutzt die kurze und prägnante Adresse, die zudem dem Firmennamen entspricht, auf allen digitalen Kanälen.
Die 1916 in den USA gegründete Supermarktkette Wegmans Food Inc. nutzt mit https://mywegmansconnect.onl eine intuitive Adresse, wo sich Mitarbeiter in ihren Accoutn einloggen können. Dem Unternehmen war es schon immer wichtig, dass die Mitarbeiter zufrieden sind und ihr Arbeitsleben reibungslos und einfach verläuft. In dem Konto haben sie Zugang zu Personaldaten wie Schichten, Urlaubstage und Gehalt, Gesundheitsleistungen, Rabatte, Rente und Krankenversicherung.
Die amerikanische Post (United States Postal Service) nutzt mit https://liteblue.onl eine .onl-Adresse auch für ihr Mitarbeiterportal.
Fans von Computerspielen aus allen Jahrzehnten kommen bei https://www.retrogames.onl voll auf ihre Kosten: Online sind alle nur denkbaren Spiele der unterschiedlichsten Plattformen, von DOS über Amiga bis Nintendo 64. Der Originallook und die intuitive Adresse machen die Webseite zum Mekka für alle, die gerne mal daddeln.
Der Name ist Programm: Das britische Designstudio Creative ist ab sofort unter der perfekt passenden Webadresse https://www.creative.onl zu erreichen. Die kreativ gestaltete und aufgeräumte Webseite passt ausgezeichnet zu der klaren Webadresse, zusammen machen sie Lust darauf, die Agentur und ihre Dienstleistungen näher kennenzulernen.
Die generische TLD .onl
Mehr Infos zu .onl gibt es unter https://nic.onl.
ICANN Policy Forum in Marrakesh
Die ICANN-Community hat sich in der letzten Juniwoche in Marrakesh zu ihrem 65. Meeting getroffen. Auf dem so genannten „Policy Forum“ hat sie sich schwerpunktmäßig zu den folgenden drei Themengebiete ausgetauscht:
Debatte um neue Top-Level-Domains in ICANN-Arbeitsgruppen
Die Debatte um die Einführung neuer Top-Level-Domains wurde beim ICANN-Meeting fortgesetzt. Die verbleibenden offenen Punkte sollen mithilfe einer intensiveren Zusammenarbeit gelöst werden. Dazu finden ab sofort zwei wöchentliche Telefonkonferenzen der Arbeitsgruppe zu Work Track 5 von Juli bis September 2019 statt. Im Anschluss erarbeiten die Mitglieder aller Arbeitsgruppen gemeinsam bis November den finalen Report. Danach sendet ihn die Arbeitsgruppen zur Zustimmung an das GNSO-Council und ICANN-Board.
Diskussion um zentralen Zugriff auf Inhaberdaten
Die EPDP-Arbeitsgruppe hat ihre Diskussionen fortgesetzt, ob und wie Berechtigte künftig Zugriff auf Inhaberdaten von Domains über eine zentrale Datenbank erhalten können. So soll das Problem des seit Einführung der Datenschutzgrundverordnung geschlossenen WHOIS gelöst werden. Mehrere Unternehmen haben bereits individuelle Lösungen entwickelt, und sie der Community vorgestellt, bei denen jedoch noch offen ist, inwiefern sie den Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung entsprechen. Parallel dazu erarbeitet die EPDP-Arbeitsgruppe zugrunde liegende Policies, die Internetverwaltungsorganisation bereitet zusammen mit ausgewählten Community-Mitgliedern die Umsetzung der Policies vor.
Debatte zu bestehenden Abuse-Monitoring-Mechanismen
Betreiber neuer Top-Level-Domains sind per Vertrag mit ICANN gefordert, permanent zu überwachen, ob Domains missbräuchlich genutzt werden. Die meisten Betreiber erfüllen oder übererfüllen diese Verpflichtung, nur wenige kommen ihnen nicht ausreichend nach. Daher werden Stimmen laut, die die Internetverwaltungsorganisation zu mehr und stärkeren Regelungen auffordern. Auf dem Meeting stellten die für das Thema bei ICANN zuständigen Mitarbeiter den aktuellen Stand zahlreichen Gruppen der Community vor, verbunden mit der Aufforderung, auf dem kommenden ICANN-Meeting sich für stärkere Überwachungen einzusetzen. Wir werden hier die Interessen der Betreiber neuer Top-Level-Domains vertreten, und uns dafür einsetzen, dass keine weiteren Maßnahmen vertraglich verpflichtend aufgesetzt werden.
Das nächste ICANN-Meeting findet im November in Montréal statt, anmelden kann man sich hier.
Digitale Stadtmarken 2019
DOTZON hat die Studie „Digitale Stadtmarken 2019” veröffentlicht. Nach 2017 und 2018 untersucht sie zum bereits dritten Mal das Potenzial Digitaler Stadtmarken im internationalen Vergleich. Sie bildet ab, wie erfolgreich Städte ihre digitalen Identitäten nutzen.
Was sind digitale Stadtmarken
Mithilfe Digitaler Stadtmarken positionieren sich Städte im digitalen Raum. Sie unterstützen die Interaktion mit Bürgern und machen die Stadt als attraktives Ziel im globalen Wettbewerb sichtbar. Digitale Stadtmarken identifizieren lokale Angebote und Dienstleistungen. Für Bürger, Unternehmen und Verwaltung sind sie eine lokale Alternative zu allgemeinen Endungen wie .com und .info.
Ergebnisse der Studie „Digitale Stadtmarken 2019”
In der Studie „Digitale Stadtmarken 2019” landen .berlin und .tokyo erneut unangefochten auf den Plätzen eins und zwei. Den dritten Platz sichert sich die hanseatische Endung .hamburg, und hat damit eine starke Entwicklung hinter sich. 2018 war sie noch auf dem elften Platz gelandet. Zum ersten Mal in den Top 10 vertreten sind .wien auf Platz neun und .gent auf Platz zehn. Sie haben .istanbul, .moscow und .miami aus den Top 10 verdrängt, die im letzten Jahr noch die Plätze fünf, acht und zehn belegt hatten.
Erfolgsfaktoren für Digitale Stadtmarken sind Stadtmarketingkampagnen wie www.visit.rio oder www.visit.brussels. Weitere Erfolgsfaktoren sind eine hohe Nutzungsrate und Sichtbarkeit in der Stadt. Weitere Faktoren sind die Nutzung durch die Stadtverwaltung und für innovative Projekte und Kampagnen wie www.smartcountry.berlin, www.project.amsterdam und www.voting.nyc.
Die ausführliche Studie können Sie als PDF-Datei herunterladen.
For the English version, please click here.
Spotlight: dotBrand .ikano
Die Ikano Group ist eine schwedische Unternehmensgruppe, zu der u. a. die Ikano-Bank gehört. Ursprünglich gehörte sie zu Ikea, und ist mittlerweile eine eigenständige Firmengruppe im Besitz der Ikea-Familie rund um Ingvar Kamprad. Die Gruppe besitzt und entwickelt wettbewerbsfähige und profitable Nischenunternehmen in den Bereichen Finanzen, Immobilien, Vermögensverwaltung, Versicherung und Einzelhandel, vorwiegend in Europa und Asien. Die eigene dotBrand .ikano kommuniziert die Angebote der Firmengruppe.
Die dotBrand .ikano
Ikano entschied sich bereits im Jahr 2013, mit unserer Unterstützung eine eigene Top-Level-Domain zu beantragen. Nach der Zulassung im Sommer 2016 nahmen sie nach und nach erste Domains unter ihrer dotBrand .ikano in Betrieb. Dazu gehörte auch die Bilddatenbank neuer Immobilien-Objekte in Asien, die Pressevertreter unter www.retail-images.ikano nach einmaliger Registrierung nutzen können.
Unternehmensweite Nutzung von .ikano
Unter der kurzen und einprägsamen Internetadresse https://group.ikano/ präsentiert das Unternehmen eine einheitliche und prägnante Markenbotschaft und bietet Informationen zu den einzelnen Angeboten wie Banking, Versicherung und Wohnen an. Potentielle Mitarbeiter können sich über offene Stellen, den Spirit und die Karrieremöglichkeiten von Ikano informieren. Trotz der verschiedenen Tätigkeitsschwerpunkte des Unternehmens werden unter der gemeinsamen TLD allgemeine Ziele und Werte formuliert. Damit bildet die dotBrand .ikano das Dach, um darunter einen einheitlicher Markenkern zu kommunizieren.
E‑Mail-Adressen mit .ikano-Endung
Seit kurzem nutzt die Gruppe nun auch die eigene Top-Level-Domain für die E‑Mail-Kommunikation: Das Unternehmen ist mit seinen Mitarbeitern ab sofort unter @group.ikano erreichbar. Damit entfallen länderspezifische E‑Mail-Adressen wie beispielsweise @ikano.lu, @ikano.de und @ikano.se. Die gesamte Familie ist damit unter einem einheitlichen kommunikativen Dach erreichbar.
GDD-Summit in Bangkok: Treffen der Registries und Registrare
Jährliches Treffen der Registries und Registrare mit ICANN
Vertreter von Top-Level-Domain-Betreibern und ihre Vertriebspartner aus der ganzen Welt trafen sich zum fünften Mal mit ICANN zu ihrem jährlichen GDD-Summit in Bangkok. Auf der Agenda des Treffens vom 5.–9. Mai 2019 in Bangkok standen Themen, die für ICANN-akkreditierte Registrare und Registries von Interesse stehen. Die dreitägige Veranstaltung umfasste Sitzungen zu Punkten wie Datenschutz, Prozesse rund um den Betrieb von Registries und Registraren sowie Neuerungen bei der Umsetzung von Policy-Vorgaben. Beispiele, wie Domains genutzt werden, mit welchen Strategien man noch besser auf Domains aufmerksam machen kann und einen Überblick über die jüngsten Aktivitäten in der ICANN-Arbeitsgruppe für die Entwicklung neuer Richtlinien für die nächste TLD-Bewerbungsrunde, in der auch Dotzon Mitglied ist, ergänzten die Themen. Abgerundet wurden sie durch eine ganze Reihe eher technisch orientierter Sitzungen zu Fragen der DNS-Sicherheit, ‑Stabilität und ‑Ausfallsicherheit, an denen auch Vertreter des ICANN-Büros des Chief Technology Officer (OCTO) teilnahmen. Hier wurde bemängelt, dass Lösungsvorschläge aus der technischen Community oftmals nicht in Best Practices überführt werden, und neue Prozesse nötig seien.
GDD-Summit in Bangkok: Austausch mit ICANN
Neben einer ganzen Reihe von ICANN-Mitarbeitern nahmen auch einige ICANN-Direktoren an dem Summit teil. So bot der Summit die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen, bestehende zu vertiefen und offene Punkte in persönlichen Gesprächen zu erörtern. Als Resultat sollen künftig diese Gespräche regelmäßig – auch auf den ICANN-Meetings – stattfinden, um einen noch engeren Austausch zu gewährleisten. Dazu gehört auch ein engerer Austausch mit dem ICANN-CEO Göran Marby, mit dem ab sofort quartalsweise ein Dialog mit den Registries und Registraren stattfinden soll.
Intensive Debatte um DNS-Abuse
In den technischeren Diskussionen wurde insbesondere das Thema DNS-Abuse intensiv debattiert. Dem ICANN-Vorschlag, im Rahmen eines PDP grundsätzliche und neue Regelungen zum DNS-Abuse in der Community zu erarbeiten, erteilten Registries und Registrare allerdings eine klare Absage. Vertragliche Regelungen zwischen ICANN und Registries bzw. Registraren definieren bereits heute den DNS-Abuse, auch wenn andere Teile der ICANN-Community diese Definitionen gerne ausweiten möchten.
Top-Level-Domains für Unternehmen: Die dotBRAND-Strategie
Der Betrieb Ihrer dotBRAND teilt sich in drei Aufgabenbereiche auf: Die Technik als Kernbereich, dessen Rahmenbedingungen der ICANN-Vertrag vorgibt. Der zweite Bereich ist die Zusammenarbeit mit ICANN und Umsetzung der vertraglichen Regelungen. Der dritte Bereich die dotBrand-Strategie, die die interne Vermarktung und Nutzung Ihrer TLD umfasst.
Outsourcing technischer und administrativer Aufgaben einer dotBRAND
Die technische Infrastruktur einer dotBrand betreibt ein Unternehmen in der Regel nicht selbst. Denn eine weltweit erreichbare DNS-Infrastruktur, ein Domain-Registrierungssystem und die dazugehörige Datenbank sind komplexe Systeme, die sich in die weltweiten Internetstandards einzufügen haben. Skaleneffekte können erreicht werden, wenn Sie Systeme anmieten, die von Dienstleistern bereits für den Betrieb anderer Top-Level-Domains genutzt werden.
Den administrativen Betrieb sowie die Zusammenarbeit mit der ICANN geben Unternehmen in der Regel an kompetente und erfahrene Dienstleister ab. Zu diesen Aufgaben zählen das Monitoring und Management von Missbrauch unter der TLD. EBenso gehört die Einhaltung der Vergaberichtlinien dazu. Wie auch die Umsetzung der Compliance-Vorgaben von ICANN sowie zahlreiche weitere administrative Aufgaben. ICANN verpflichtet TLD-Betreiber hierbei – analog wie im technischen Bereich – zur Einhaltung bestimmter Reaktionszeiten.
Entwicklung der dotBRAND-Strategie: Nutzung und Kommunikation der dotBrand
Durch den Einsatz von Dienstleistern können Sie sich komplett auf die Entwicklung der Nutzungsstrategie und das Konzept und die Umsetzung der Vermarktungs- und Kommunikationsstrategie konzentrieren. Für die Umsetzung der dotBrand-Strategie gibt es verschiedene Optionen, die es jeweils zu analysieren, zu bewerten und auszuwählen gilt: Soll Ihre Endung beispielsweise zunächst in einem ausgewählten Markt eingeführt werden? Soll sie für bestimmte Kampagnen eingesetzt werden oder steht die Nutzung für definierte technische Dienste im Vordergrund? Anregungen liefern können hier zwar die Nutzungsbeispiele bestehender dotBrands; trotzdem ist jede dotBrand-Strategie einzigartig und individuell für die Bedürfnisse des Unternehmens, seiner Produkte und Mitarbeiter zu erarbeiten.
Da die interne Entwicklung einer Strategie das gesamte Unternehmen und seine Prozesse betreffen kann, sollten alle betroffenen Abteilungen involviert werden. In der Regel arbeiten neben der Marketing- und Kommunikationsabteilung auch der IT-Bereich, das Markenmanagement und die Rechtsabteilung an den Konzepten mit. So können Sie für Ihre Top-Level-Domain die besten Ergebnisse erzielen.
Vereinbaren Sie Ihre kostenlose Erstberatung hier.
Top-Level-Domains für Unternehmen: Die dotBrand-Bewerbung bei ICANN
Haben Sie sich für eine eigene Top-Level-Domain entschieden, steht die Entwicklung der TLD-Strategie an. Diese können Sie auch für die dotBrand-Bewerbung bei der Internet-Verwaltungsorganisation ICANN nutzen.
TLD-Strategie für die Bewerbung um eigene Top-Level-Domain
Neben der Ausarbeitung des Betriebsmodells sind die geplanten Vergaberichtlinien ebenso zu entwickeln wie die Entscheidung für die Bewerberentität und die Positionierung der Endung im ICANN-Kontext. Darüber hinaus fordert die ICANN ein technisches Konzept, zu dem der technische Dienstleister seinen Input liefert. Dieser Input ist um firmenspezifische Aspekte und Kriterien gemeinsam mit TLD-Experten auszuarbeiten. Weiterhin sind finanzielle Informationen – zu der finanziellen Solidität des Bewerbers, aber auch zum Finanzplan für den Betrieb der TLD – zu entwickeln. Diese Punkte fließen dann in die Bewerbungsunterlagen ein, die bei der ICANN für die Lizenz der dotBrand einzureichen sind. Gleichzeitig mit der Bewerbung fordert die ICANN zahlreiche weitere Unterlagen.
Aufwändige Prüfung der dotBrand-Bewerbung
Die Prüfung der TLD-Bewerbung unterliegt einem klar definierten Schema und Ablauf. Diese teilen sich Mitarbeiter der ICANN und mehrere externe Dienstleister. Die Überprüfung der für die dotBrand verantwortlichen Personen übernimmt beispielsweise Interpol, die Finanzzahlen prüft die Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft KPMG. ICANN und die externen Dienstleister können Nachfragen zu einzelnen Angaben in der Bewerbung stellen und weitere Informationen nachfordern. Besteht die eingereichte Bewerbung die Prüfung, stehen die nächsten Schritte im Zulassungsprozess an. Dazu gehören technische Zulassungstests, die Vertragsunterzeichnung und schließlich die Delegierung der TLD. Deren Ergebnis ist der Datenbankeintrag bei der IANA,dem Betreiber des Verzeichnisses aller validen Internetendungen. Die erste Adresse, die anschließend unter Ihrer eigenen dotBrand online geht, ist www.nic.tld.
Mit Inbetriebnahme wird die dotBRAND Teil der globalen Internetinfrastruktur
Nun gilt es einerseits, die Endung mit Leben zu füllen und gemäß der geplanten TLD-Strategie in Betrieb zu nehmen. Andererseits beginnen die Verpflichtungen, die Sie als Teil der globalen Internetinfrastruktur übernehmen. Hierzu gehört die dauerhafte Überwachung aller unter der eigenen TLD registrierten Internetadressen hinsichtlich Missbrauch – beispielsweise für Spam oder Phishing. Ebenso fordert die ICANN die permanente Einhaltung von Reaktionszeiten der technischen Systeme, deren Kontrolle allerdings dem technischen Dienstleister obliegt.
Die dotBrand für Unternehmen
Seit einigen Jahren können nicht nur Länder eine eigene Internetendung besitzen. Die Möglichkeit steht auch Unternehmen offen beispielsweise für den eigenen Namen oder ein Produkt als so genannte dotBRAND.
dotBrand – eine langfristige Entscheidung
Wer eine eigene Top-Level-Domain (TLD) betreibt, trifft eine Entscheidung für eine langfristige Investition. Denn mit einer eigenen Top-Level-Domain werden Sie Teil der globalen Internetinfrastruktur. Sie sind auf Augenhöhe mit anderen schon lange bestehenden Betreibern wie .com, .info und .de – mit den entsprechenden Rechten, aber auch Pflichten. Zudem wird die Lizenz für den Betrieb einer Top-Level-Domain für zehn Jahre vergeben.
Entscheidungskriterien für eigene dotBRAND
Ob sich eine eigene Top-Level-Domain für Sie und Ihr Unternehmen lohnt, will daher gut überlegt sein. In eine Beurteilung sollten in jedem Fall Kriterien wie Machbarkeit und potentielle Businessmodelle fließen. Aber auch die Auswahl des konkreten Namens – denn natürlich wollen Sie unter Ihrer dotBrand möglichst gut auffindbar sein. Einfluss auf die Entscheidung haben auch die bisherige Domain-Struktur sowie die Abbildung der Organisationsstruktur mit Ländergesellschaften, Partnerorganisationen und Händlernetzen.
Für eine eigene Top-Level-Domain kann sich aber auch entscheiden, wer Sicherheitsprobleme mit seinen bisherigen Internetadressen hat. Die französische Bank BNP Paribas nahm die zunehmenden Phishing-Attacken mit vermeintlichen Bnpparibas-Webseiten zum Anlass, sich für die eigene Endung zu bewerben. Nun kommuniziert sie, dass nur Webseiten mit der Endung .bnpparibas valide Angebote der Bank sind und konnte Phishing-Attacken so deutlich minimieren.
Für Unternehmen wie den Hersteller von Trucks und Bussen, MAN, war die Entscheidung angesichts des bestehenden Domain-Portfolios einfach. MAN hatte nicht die Adresse www.man.com registriert, die Hauptadresse war seitdem www.man.eu. Um für den weltweit tätigen Konzern und seine Mitarbeiter ein gemeinsames kommunikatives Dach zu schaffen, stellte MAN schließlich den Antrag für seine dotBrand .man.
Unterstützung bei der Entscheidung für eine dotBRAND
Um im ersten Schritt eine Entscheidung treffen zu können, ist eine TLD-Beratung hilfreich –beispielsweise im Rahmen einer Machbarkeitsanalyse. Sie ist Grundlage für die Entscheidung für oder gegen eine eigene dotBrand für Unternehmen. Sofern eine Entscheidung für eigene Top-Level-Domain getroffen ist, folgt im nächsten Schritt die Ausarbeitung der konkreten TLD-Strategie.
Einen ersten kostenlosen Beratungstermin können Sie gerne hier vereinbaren.