Internet Governance Forum in Paris 2018
Das von den Vereinten Nationen jährlich ausgerichtete Internet-Governance-Forum (IGF) ist ein Multi-Stakeholder Event, bei dem Regierungen, die Zivilgesellschaft, der Privatsektor und die akademische Welt mit dem Generalsekretariat der Vereinten Nationen und der UNESCO zusammentreffen, um über die Zukunft des Internet zu diskutieren. Nun fand gerade das Internet Governance Forum in Paris 2018 statt.
Dotzon ist regelmäßig IGF-Teilnehmer
Unser Co-Gründer Dirk Krischenowski war bereits beim allerersten IGF in Athen dabei und hat dort mit einer vielbeachteten Veröffentlichung die zukünftige Expansion des Domain-Namen-Systems (DNS) um geographische Top-Level-Domains (geoTLDs) vorgestellt. Sie konnten wir im Jahr 2014 in die Realität umsetzen. Auch in den Folgejahren nutzten wir das IG, um in den Panels über die Chancen von geografischen TLDs zu sprechen.

Zum diesjährigen IGF, das erstmals in der französischen Hauptstadt stattfindet, sagt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron:
Die digitale Revolution steht an einem beispiellosen Wendepunkt, bei der es um die Zukunft der Menschheit geht. Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, zusammen nach innovativen, praktischen und nachhaltigen Lösungen zu suchen, um die anstehenden Herausforderungen anzugehen und das Potenzial der Internet-Technologien effektiv zu nutzen.
Quelle: Emmanuel Macron, 2018
Die Agenda des Internet Governance Forum in Paris
Bereits am Montag, den 12. November, wird eine Debatte und Diskussion über aktuelle Themen zwischen der Internet-Community und ICANN geführt. In dem „Open Forum“ des IGF in Paris 2018 diskutieren der Vorstandsvorsitzende von ICANN und der CEO zahlreiche Themen. Auf der Agenda stehen Punkte wie der Umgang der ICANN mit der EU-Datenschutzgrundverordnung und der Prozess zur Einführung neuer Top-Level-Domains. Erörtert werden soll auch die Rolle von ICANN als Regulator, Verwalter und technischer Root-Zonen-Admin für Domain-Namen und IP-Adressen.
Zu den Teilnehmern dieser offenen Debatte gehören Cherine Chalaby als Vorsitzender des ICANN-Vorstands, Göran Marby als ICANN-CEO und ‑Präsident, Theresa Swinehart (ICANN VP), Becky Burr aus dem ICANN-Vorstand sowie Tarek Kamel, ebenfalls von ICANN. Wir bringen uns aktiv in die Debatte ein, und vertreten so die Interessen unserer Kunden auch auf politischer Ebene.
Im kommenden Jahr 2019 findet das IGF erstmals in Deutschland unter der Schirmherrschaft des Wirtschaftsministeriums statt. Auch hier werden wir wieder einen Beitrag für die deutsche Internet-Community leisten.
Der Verband der geoTLDs
39 Betreiber von geographischen Top-Level-Domains haben sich im Jahr 2016 zu dem Verband der geoTLDs mit Sitz in Brüssel zusammengeschlossen. Dazu gehören cityTLDs wie .berlin, .nyc und .tokyo sowie regionale TLDs wie .corsica, .africa und .cat.
geoTLD.group vertritt Interessen der geoTLDs
Der Verband der geoTLDs vertritt die Interessen geografischer Domain-Endungen gegenüber ICANN, der Politik und anderen Stakeholdern. Die so genannten geoTLDs können dabei eine Stadt, Region, Sprache oder Kultur identifizieren. Zu den Mitgliedern gehören nationale und regionale Regierungen, Unternehmen , wissenschaftliche Einrichtungen, not-for-Profit-Organisationen und Stiftungen. Die Vision des Verbandes ist es, dass die geoTLDs das Internet von morgen mit digitalen Identitäten für Orte und Gemeinschaften prägen. Der Verband ist zudem bestrebt, das Potenzial lokaler digitaler Identitäten zum Nutzen und im Sinne der Städte, Regionen, Kulturen und Sprachen zu fördern und zu entwickeln.
Imagebroschüre für Verband der geografischen Top-Level-Domains
Als Initiator der geoTLDs setzte sich Dirk Krischenowski schon lange für Interessen dieser speziellen Kategorie an Top-Level-Domains ein. Seit Gründung des Verbandes ist er nun ehrenamtlich im Vorstand tätig. Er betreut neben der Webseite auch das Marketing. Im Rahmen des Marketing hat Dirk Krischenowski nun eine Image-Broschüre für den Verband entwickelt. Sie gibt eine strategische Übersicht, warum sich eine Stadt oder Region für ihre eigene Endungen bewirbt. Mithilfe vieler Beispiele erhalten Leser:innen einen umfassenden Überblick über die Mitglieder des Verbandes und ihre regionale oder lokale geoTLD.
DOTZON-Studie “Digitale Unternehmensmarken 2018”
Digitale Unternehmensmarken 2018 ist die weltweit erste Studie, die Transparenz auf dem neuen Gebiet der Marken-Top-Level-Domains schafft. Sie zeigt auf, wie international agierende Unternehmen ihre Top-Level-Domain als digitale Marke verankern und damit ihre Marke stärken. Grundlage der Studie sind alle europäischen Unternehmen, die eine eigene Internet-Endung betreiben. Dazu gehören Unternehmen wie der französische Bahnkonzern SNCF, das schweizerische CERN, Seat aus Spanien, Nokia aus Finnland und Audi aus Deutschland.
Unternehmensmarken aus Frankreich, Spanien und Deutschland vorne
Das Ranking der zehn erfolgreichsten Digitalen Unternehmensmarken führt mit .leclerc die gleichnamige französische Supermarktkette LECLERC an. Der spanische Automobilhersteller SEAT erreicht mit .seat den zweiten Platz. Erfolgreichstes deutsches Unternehmen ist der Baustoffhersteller Weber, der mit .weber auf dem dritten Platz landet. Ihm dicht auf den Fersen ist mit dem vierten Platz der ebenfalls deutsche Autohersteller Audi, dessen Claim „Vorsprung durch Technik“ mit .audi vorbildlich umgesetzt ist. Die französische Bankengruppe BNP Paribas schließt die Gruppe der TOP 5 Digitalen Unternehmensmarken mit .bnpparibas ab.
Digitale Unternehmensmarken 2018 ist erste Übersicht zu dotBrands
Die Studie zu den Digitalen Unternehmensmarken stellt detailliert die TOP 10 des Rankings anhand von sieben Parametern vor. Die Parameter berücksichtigen sowohl qualitative als auch quantitative Werte. So sind die Anzahl der registrierten Domains unter der Top-Level-Domain, die Nutzung für E‑Mail-Kommunikation oder das Verhältnis zwischen auflösenden und nicht-auflösenden Domains genauso ausschlaggebend für den Erfolg einer Digitalen Unternehmensmarke wie etwa das Abschneiden in Suchmaschinen oder die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum. Die Studie wurde im August und September 2018 durchgeführt. Praxisbeispiele, Trends und außergewöhnliche Nutzungsszenarien werden in einem qualitativen Teil vorgestellt. Die Kurzversion der Studie Digitale Unternehmensmarken 2018 haben wir als PDF-Datei zum Download bereitgestellt.
ICANN63: Geografische Endungen, Datenschutz und neue Bewerbungsrunde
Auf dem 63. Meeting der Internet-Verwaltungsorganisation ICANN standen weiter die Debatten rund um die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sowie die Ausgestaltung der neuen Bewerbungsrunde für TLDs im Fokus. Eine .CITIES-Konferenz, das Treffen der Betreiber aller generischen Internet-Endungen sowie der geografischen Internet-Endungen rundeten das Programm von ICANN63 ab.
Geografische Endungen – Identität für Städte, Regionen und Bürger
.CITIES Konferenz bei ICANN63: Erfolgsfaktoren von cityTLDs & innovative Dienste
Unser Mitgründer Dirk Krischenowski war eingeladen, neben einer Übersicht des geoTLD-Verbandes vor allem die Erfolgsfaktoren für städtische und regionale Top-Level-Domains vorzustellen. Organisiert hatte die Konferenz der Betreiber der Endungen .cat, .barcelona und .bcn. Ihre Erfahrungen teilten zudem Vertreter und geoTLD-Betreiber der Städte Barcelona (Cristina Ribas Barberan), New York (Lori-Anne Wardi), Gent (Els Uytterhoeven) und Paris (Emilie Turbat). Die wichtigsten, so genannten Key-Performance-Faktoren (KPIs) aus Sicht des Verbandes, dem Dirk Krischenowski als Vorstand angehört, sind u.a. die wirtschaftliche Gesundheit der geoTLD (Anzahl Domains x Verkaufspreis), die lokale Durchdringung, die Anzahl der Webseiten und ein Vergleich mit der jeweiligen Länderendung.

In einem Best-Practice Panel stellte unsere Geschäftsführerin Katrin Ohlmer vor, warum der Betreiber von .berlin einen E‑Mail-Dienst eingeführt hat. Sie zeigte auf, welche Effekte die Einführung des Dienstes u. a. auf die Ansprache neuer Zielgruppen, auf die Aufmerksamkeit und Nutzung von .berlin hat. Neben ihr stellten u. a. Vertreter von .cat ihre aktuellen Marketingkonzepte in Zusammenarbeit mit den Vertriebspartnern vor und .wien die Erfahrungen mit den unterschiedlichen Launchphasen im Jahr 2014. Die geoTLD .bzh präsentierte eine Idee, ein lokales Emoji für die Bretagne einzuführen – analog zu der Nutzung von Flaggen als Ausdruck regionaler Verbundenheit.
Treffen der geografischen Internet-Endungen im Rahmen der geoTLD.group
Die Betreiber städtischer und regionaler Top-Level-Domains haben sich auch auf diesem ICANN-Meeting zum Erfahrungsaustausch getroffen. Unser Mitgründer Dirk Krischenowski stellte eine Studie zur Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung vor, die er im September initiiert und durchgeführt hatte. Zudem präsentierte er die Imagebroschüre, die er in den vergangenen Monaten für die Gruppe erstellt hatte. Unsere Geschäftsführerin Katrin Ohlmer gab den Mitgliedern ein Update zu der Entwicklung der neuen Richtlinien in der nächsten Bewerbungsrunde und den von ihr im September eingereichten Kommentar bei ICANN für die geoTLD-Gruppe.
Debatte um Datenschutz bei ICANN63 fortgesetzt
Die Beachtung und Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung ist seit Mai 2018 in aller Munde. Die DSGVO hat den Effekt, dass die öffentlichen WHOIS-Verzeichnisse aller Internet-Endungen keine personenbezogenen Daten mehr anzeigen.
Das ICANN-Board hatte am 17.5.2018 der vorgeschlagene „Temporary Specification for gTLD Registration Data” zugestimmt. Die Entscheidung berücksichtigte den zwischen ICANN und den Vertragsparteien geltenden Vertrag (RRA, RAA), die von der Community entwickelten WHOIS-Richtlinien sowie die Datenschutzbestimmungen (DSGVO). Die neue Policy ist verfügbar unter: https://www.icann.org/resources/pages/gtld-registration-data-specs-en.
ICANN hat nun eine Sonderarbeitsgruppe aufgesetzt, die innerhalb eines Jahres aus der temporären eine dauerhafte Policy entwickeln soll. Bis dahin wird die temporäre Policy mit der Option gelten, sie dreimal um jeweils drei Monate zu verlängern. Auf dem ICANN-Meeting in Barcelona wurden insbesondere Fragen rund um den Zweck der Datenverarbeitung diskutiert. Auf der Agenda stand auch die Frage, inwiefern ein einheitliches Zugangsmodell zu nicht-öffentlichen Inhaberdaten für berechtigte Parteien eingeführt werden kann.
Fortschritte für neue Bewerbungsrunde
Die Kommentierungsfrist für den vorläufigen Bericht der Arbeitsgruppe „New gTLD Subsequent Procedures PDP” endete am 26. September 2018. Seitdem hat ICANN alle eingegangenen Kommentare kategorisiert. In drei Unterarbeitsgruppen prüfen und analysieren wir nun diese Kommentare. Ziel ist, den finalen Bericht bis zum Sommer 2019 abzustimmen. Dotzon ist seit seiner Gründung im Dezember 2015 aktives Mitglied der Arbeitsgruppe und bringt sich seit der konstituierenden Sitzung aktiv in die Debatten ein.
Auf dem ICANN-Meeting gaben Mitarbeiter von ICANN ein Update zum nächsten Bewerbungsfenster. Sie erklärten, dass die ICANN-Organisation mit den Vorbereitungen für die nächste Bewerbungsrunde bereits begonnen habe.

Spotlight: geoTLD .ruhr
Unser Spotlight, die geoTLD .ruhr, stellt vor, wie das Ruhrgebiet seine eigene Endung nutzt. Die .ruhr-Internetadressen sind die Internet-Endung für das Ruhrgebiet. Seit März 2014 können die 11 Städte und 4 Kreise des Ruhrgebietes wie Essen, Duisburg, Dortmund und alle, die sich dem Ruhrgebiet verbunden fühlen, eine .ruhr-Adresse registrieren. Damit war die Endung weltweit die erste geografische Top-Level-Domain für eine Region.
Aktive Nutzung der geoTLD .ruhr
Die Adressen mit Ruhrfokus lassen auf den ersten Blick die Zugehörigkeit zur Metropolregion erkennen. Privatpersonen, Vereine, Initiativen und Unternehmen können eine .ruhr-Internetadresse registrieren. Über 9.000 verkaufte. .ruhr-Internetadressen zeigen das große Interesse an einer digitalen Identität im Ruhrgebiet. Sie werden von dem regionalen Energieversorgern (www.revierkraft.ruhr), Kirchen (www.tabgha.ruhr), Anwälten (www.casa.ruhr), dem Regionalverband (www.welcome.ruhr) sowie Sportangeboten (www.kanutrip.ruhr) und Festivals (www.lit.ruhr) genutzt.
Best Global Brands 2018 – und ihre eigene Top-Level-Domain
Zum 19. Mal hat Interbrand die 100 wertvollsten Marken weltweit ermittelt und im Ranking Best Global Brands 2018 veröffentlicht. Erneut haben es 11 heimische Marken in das Ranking geschafft. Zu ihnen gehören:
- Mercedes-Benz (Rang 8)
- BMW (Rang 13)
- SAP (Rang 21)
- Volkswagen (Rang 41)
- Audi (Rang 42)
- Allianz (Rang 49)
- Adidas (Rang 50)
- Porsche (Rang 52)
- Siemens (Rang 56)
- DHL (Rang 79)
- Mini (Rang 90)
Ausschlaggebende Kriterium waren neben Umsatz und Anzahl der Mitarbeiter auch die Kundenrelevanz. Zu dieser trägt auch eine entsprechende Kommunikation bei, beispielsweise in Form von emotionaler, relevanter und intuitiver Werbung der passenden Produkte.

Best Global Brands 2018 mit eigener Top-Level-Domain
Interessanterweise haben einige von ihnen auch eine eigene Top-Level-Domain. Diese trägt sicherlich dazu bei, dass das Kriterium Kundenrelevanz gut bewertet wird. Dazu zählen die sechs dotBrand .bmw, . sap, .volkswagen, .audi, .dhl und .mini. Unter ihnen sind mit BMW und insbesondere Audi zwei Marken, die ihre Top-Level-Domain besonders aktiv nutzen. Audi hat seinen deutschen Händlern jeweils eine eigene Adresse nach dem Schema „händlername.audi“ bereitgestellt, zudem kommuniziert Audi mit seinen Kunden unter vielen intuitiven Adressen, wie beispielsweise www.berlin.audi, twitter.audi und facebook.audi. BMW nutzt seine eigene Top-Level-Domain vorwiegend, um neue Modell zu präsentieren. Andere Unternehmen nutzen ihre eigene Endung auch in der Werbung, DHL verwendet für u.a. in der Kampagne www.logistics.dhl.
Studie Konsumentenverwirrung in der Domain-Industrie
DOTZON hat die Studie „Konsumentenverwirrung in der Domain-Industrie” veröffentlicht. Sie analysiert die Entstehung von Verwirrung in der Branche und gibt Handlungsempfehlungen für Unternehmen.
Konsumentenverwirrung zeigt sich in der Beeinträchtigung der Orientierung und der Unfähigkeit kohärent zu Handeln. Sie tritt auf verschiedenen Ebenen auf und wird durch zwölf Faktoren beeinflusst. Während die Konsumenten unterbewusst das Risiko der Verwirrung zu reduzieren, versuchen Unternehmen die Konsequenzen der Konsumentenverwirrung zu managen.
Die DOTZON-Studie zeigt, dass Verwirrung in der Domain-Industrie besteht. Im Rahmen der Experteninterviews und Fokusgruppen konnte die Mehrheit der Entstehungsfaktoren nachgewiesen werden. Außerdem wurden vier weitere Faktoren identifiziert, die besonders in der Domain-Industrie Anwendung finden. Zentrales Element der Analyse waren Registrare und Reseller, da diese den direkten Kontakt zu Kunden pflegen. Zum Abschluss der Studie werden Handlungsempfehlungen gegeben.
Die Studie kann hier heruntergeladen werden.
Katrin Ohlmer zu 18. ICANN-Studienkreis eingeladen
Vom 30. bis 31. August 2018 fand in Tallinn zum 18. Mal der ICANN-Studienkreis statt. Eingeladen waren Geschäftsführer und Vorstände der weltweiten Internet-Community, darunter ICANN-CEO Göran Marby, Siim Sikkut – CIO von Estonia, Cherine Chalaby – Chair des ICANN-Board, Michele Neylon – CEO Blacknight und Jörg Schweiger – CEO von Denic und Katrin Ohlmer, CEO von DOTZON.
Die geladenen Experten tauschten sich in den zwei Tagen u. a. zu Themen wie „Die Rolle von ICANN im globalen Internet Governance System“, „Cybersicherheit“ und „Stabilität des Internets“ aus. Katrin Ohlmer stellte in der Diskussionsrunde zu „Neue Internetendungen – Lessons learned“ vor, welche Erfahrungen sie in der Beratung im europäischen Markt gesammelt hat. Am Panel „Herausforderungen der Datenschutzgrundverordnung“ nahm u. a. auch Dotzon-Partner Dirk Krischenowski teil und teilte seine Erfahrungen mit dem Expertenkreis.
Der Austausch beim ICANN-Studienkreis diente der Diskussion und Weiterentwicklung bestehender Internet Governance Regeln, insbesondere im Hinblick auf die Dezentralisierung der Internetverwaltungsaufgaben und Verfeinerung des Multi-Stakeholder-Prinzips. Aufgrund des Formates – die Diskussionen unterliegen der Chatham-House-Rules – werden keine persönlichen Stellungnahmen öffentlich. Diese werden ausschließlich in dem geladenen Teilnehmerkreis diskutiert und ermöglichen so eine vertrauliche Diskussion. DOTZON sieht sich als weltweit tätige Beratung in der Verantwortung, die eigenen Erfahrungswerte, Positionen und Interessen der Kunden in die Diskussion einzubringen.
Spotlight: dotBrand .sandvik
In Zeiten zunehmender Phishing-Angriffe und gefälschter Websites suchen Unternehmen nach innovativen Wegen, um das Vertrauen ihrer Kunden zu stärken. Eine dieser Innovationen sind dotBrands – eigene Top-Level-Domains, die Unternehmen exklusiv für ihre Marke nutzen können. Der schwedische Technologiekonzern Sandvik gehört zu den Pionieren, die diese Möglichkeit frühzeitig erkannt und konsequent umgesetzt haben.
dotBrand .sandvik als skandinavischer Vorreiter
Sandvik AB ist ein globaler Industriekonzern mit über 40.000 Mitarbeitern in mehr als 160 Ländern. Bereits 2016 nahm das Unternehmen seine eigene Top-Level-Domain .sandvik in Betrieb – als eines der ersten skandinavischen Unternehmen überhaupt. Die Vielzahl an länderspezifischen Websites stellte Sandvik vor die Herausforderung, eine einheitliche digitale Identität zu schaffen und gleichzeitig die Sicherheit für Kunden zu maximieren.
Warum Sandvik auf die eigene dotBrand setzt
Die Beweggründe waren klar: Markenschutz, Authentizität und Schutz vor Domain-Missbrauch. Pär Altan, verantwortlich für externe Kommunikation bei Sandvik, erklärt:
„Man könnte sagen, dass wir einen Teil des Internets gekauft haben, um unsere Internetpräsenz zu schützen, sowohl aus Sicht der Marke als auch hinsichtlich des zusätzlichen Vertrauens unserer Website-Besucher.”
Wie viele bekannte Marken war auch Sandvik bereits Opfer von Website-Fälschungen geworden. Altan betont: „Mit .sandvik als Ende jeder Webadresse machen wir noch deutlicher, dass nur Sandvik für den Inhalt verantwortlich ist.”
In der Bewerbung bei ICANN formulierte Sandvik seinen Hauptgrund: Der Zweck der Endung .SANDVIK ist, dass Internetnutzer mehr Vertrauen und Sicherheit erlangen, indem Nutzerverwirrung reduziert und Vertrauenswürdigkeit in die Marke gesteigert wird.
Die Implementierung in zwei Phasen
Phase 1 – Migration der Hauptdomain
Der mutigste Schritt war die Umstellung der globalen Konzernwebsite von sandvik.com auf home.sandvik. Automatische Weiterleitungen sorgen für einen reibungslosen Übergang – wer die alte Adresse aufruft, landet automatisch auf der neuen Domain.
Phase 2 – Integration der Länderwebsites
Die zahlreichen länderspezifischen Websites wie sandvik.se oder sandvik.de wurden unter der einheitlichen Struktur home.sandvik/se bzw. home.sandvik/de gebündelt. Dies bringt mehrere Vorteile:
- Sofortige Erkennbarkeit als offizielles Sandvik-Angebot
- Vereinfachte technische Verwaltung
- Konsistentes Branding über alle Märkte hinweg
- Reduzierte Kosten für Domain-Verwaltung
Erweiterung auf Produktmarken
Sandvik ging noch weiter und sicherte sich auch dotBrands für wichtige Tochtermarken. Neben .SANDVIK besitzt der Konzern die Endungen .walter und .sandvikcoromant. Heute betreibt Sandvik AB knapp 20 Domains unter .sandvik.
Was andere Unternehmen lernen können
Sandvik zeigt, dass dotBrands mehr als Prestige sind – sie sind ein strategisches Werkzeug für Markenschutz und Kundenvertrauen. Das Unternehmen setzt darauf, dass die eindeutige .sandvik-Endung potenzielle Domain-Fälschungen für Nutzer leichter erkennbar macht und die zentrale Verwaltung aller Web-Auftritte vereinfacht. Als skandinavischer Pionier hat das Unternehmen ein überzeugendes Beispiel dafür geliefert, wie digitale Markenführung im 21. Jahrhundert aussehen kann – und einen Standard gesetzt, dem andere folgen können.
Spotlight: Generische TLD .immo
Das Spotlight, die generische TLD .immo, stellt vor, wie die Immobilienbranche ihre Internetendung nutzt. Die .immo-Internetadressen sind die neue digitale Heimat für Immobilienunternehmen, Projektentwickler und Makler. Seit Dezember 2014 können Unternehmen die Adressen registrieren, sie sind besonders beliebt in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Frankreich und Italien.
Die generische TLD .immo: Für Immobilienmakler & Immobilienprojekte
Die Adressen für Immobilienmakler, Hausverwaltungen, Projektentwickler und andere Dienstleister rund ums Wohnen werden bereits von über 16.000 Unternehmen genutzt. Diese haben sowohl ihren Unternehmensnamen, passende Keywords als auch länderspezifische Internetadressen unter der Endung registriert. Dazu gehören beispielsweise Adressen wie www.kroatien.immo, www.meine.immo, www.makler-anfragen.immo, www.rheinterrassen.immo und www.beckers.immo.









