Die neu registrierten dotBrand-Domains 2023
Zwischen Ende des Jahres 2022 und Ende letzten Jahres haben Unternehmen unter den 455 dotBrands insgesamt 3.112 Domains neu registriert. Diesen neu registrierten dotBrand-Domains stehen auch zahlreiche Löschungen gegenüber. Der große Vorteil einer dotBrand ist, dass eine Domain jederzeit gelöscht werden kann, ohne dass die Gefahr besteht, dass sie durch Dritte erneut registriert werden kann. Und diesen Vorteil nutzen viele Unternehmensmarken für sich, im vergangenen Jahr beispielsweise .audi und .allfinanz.
Verschlüsselung ist bei dotBrand-Domains unpopulär
Von den neu registrierten Domains sind laut unserer Analyse interessanterweise lediglich 1.912 mit SSL verschlüsselt. Domains, die direkt in Betrieb genommen werden, werden normalerweise aus Sicherheitsgründen SSL-verschlüsselt. Warum dies hier nicht der Fall ist, können wir nur vermuten. Eventuell haben die Unternehmen „auf Vorrat” für künftige Projekte registriert. Oder sie werden als interne Kommunikationstools eingesetzt, wo eine SSL-Verschlüsselung obsolet ist.
Aktive dotBrands kommen aus Europa
Den größeren Anteil neu registrierter Domains machen erneut dotBrands aus Europa aus. Von den 3.112 dotBrand-Domains wurden knapp 73 % (2.270) in Europa, die restlichen 842 von dotBrands außerhalb Europas registriert. Damit stehen die registrierten Domains im umgekehrten Verhältnis zu den dotBrands – denn von den 455 Unternehmensmarken sind 305 außerhalb der EU angesiedelt (67%) und lediglich 150 innerhalb der EU. Die europäischen dotBrands sind also deutlich aktiver als die außereuropäischen.
Bemerkenswerte dotBrands in 2023
Besonders viele Domains haben im vergangenen Jahr die dotBrands .allfinanz (156) und .audi (87) gelöscht. Der Autokonzern .audi hat sich von Projekt-Domains wie beispielsweise etwincup2020.audi getrennt, sowie interne Domains wie serviceleiterkonferenz.audi und centrallaunchexperience.audi gelöscht, aber auch Händler-Domains wie deisenroth.audi (umbenannt in deisenroth-soehne-huenfeld.audi) und moll.audi (umbenannt in moll-duesseldorf.audi).
Unter .allfinanz wurden im vergangenen Jahr 376 Domains gelöscht, und dem gegenüber 220 Domains neu registriert. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen wie cs.allfinanz und fm.allfinanz hat ALlfinanz ausschließlich Berater-Domains gelöscht und neue registriert. Es sieht also so aus, als ob das Team der Allfinanz Ende 2023 aus etwa 150 Berater:innen weniger besteht.
Einen ähnlichen Effekt haben wir bei der .dvag dotBrand beobachtet. Mit 1411 neu registrierten und 1402 gelöschten Domains ist der Domain-Bestand nahezu unverändert. Neben wenige Keyword-Domains wie business-report.dvag und digitale-abrechnung.dvag hat die DVAG überwiegend Berater:innen-Domains gelöscht und neu registriert.
Neben .google besitzt der Konzern auch die Unternehmensmarke .goog. Google hat sie aktiv im vergangenen Jahr genutzt, so dass der Domain-Bestand von 1 Domain Ende 2022 auf 84 Domains Ende 2023 anstieg. Das Gros der Registrierungen machen technische Domains, die vermutlich für die interne Nutzung vorgesehen sind, aus. Weitere Informationen konnten wir bisher noch nicht zu ermitteln, denn bisher lösen die meisten der Domains nicht auf.
Unsere jährlichen Studien analysieren alle dotBrands (auch als Unternehmensmarken bezeichnet), sie findet sich hier: https://dotzon.consulting/studien.
Unsere Prognosen für das Jahr 2024
Unsere Prognosen für das vergangene Jahr sind weitgehend so eingetreten, wie erwartet. Die Bekämpfung des Missbrauchs von Domain-Namen stand erneut oben auf der Agenda vieler Marktteilnehmer. Nach einigen Jahren der Ignoranz wird die Debatte um die Integration von Web2- und Web3-Domains bei ICANN konstruktiver geführt. Aber wie schauen unsere Prognosen für das Jahr 2024 aus?
Die Krisen des vergangenen Jahres haben zwei wesentliche Entwicklungen ausgelöst: Die zunehmende Verunsicherung der Märkte im zweiten Halbjahr hat dazu geführt, dass sich die Domain-Zuwächse wieder auf dem Niveau der Vor-Corona-Zeit eingependelt haben. Potentielle Gründer:innen wählen angesichts der globalen Unsicherheiten eine sichere berufliche Zukunft in abhängiger Beschäftigung statt in der unsicheren Selbstständigkeit. Beide Effekte führen zu verhalten ansteigenden Domain-Registrierungen. Auch der zunehmende Digitalisierungsdruck kann diese Effekte nicht vollständig kompensieren.
Trotz der anhaltenden Krisen wagen wir unsere Prognosen für das Jahr 2024 und einen Blick in die Zukunft.
1. Prognose: Bekämpfung von DNS-Missbrauch
Der Missbrauch von Domains für kriminelle Aktivitäten ist weiterhin eines der wichtigsten Themen unserer Industrie, auch wenn es nur sehr wenige Akteure in relevantem Maßstab betrifft. Denn viele Stakeholder setzen sich seit vielen Jahren aktiv für die Bekämpfung von DNS-Missbrauch ein. Sie nehmen ihre Verantwortung wahr, umfassende Maßnahmen gegen Missbrauch umzusetzen und diese an Internetnutzer zu kommunizieren. Wie die Branche helfen kann, diesen weiter zu reduzieren, steht bei Registries und Registrare dennoch auf der Aufgabenliste. Seit dem vergangenen Jahr sind neue freiwillige Verpflichtungen der Registries und Registrare in den Verträgen mit ICANN festgeschrieben. Ergänzt werden diese durch weitere Selbstverpflichtungen einzelner Registries, mit denen sie ihre Aktivitäten transparent machen. Beispielsweise veröffentlichen .berlin und .hamburg jährlich Transparenzberichte, aber auch das DNS-Abuse Institute und weitere Branchen-Initiativen gehören dazu. Wie im vergangenen Jahr erwarten wir auch für 2024, dass ICANN seine technische Mission im Blick behält und Debatten zu inhaltlichem Missbrauch an entsprechende Stellen verweist.
2. Prognose: Externe Einflussfaktoren nehmen zu
Die zunehmende Regulierungsfrequenz auf EU-Ebene wie zu NIS‑2, DSA, DMA und KI beobachten wir mit Sorge. Regulierungen werden oftmals in guter Absicht initiiert, um Verbraucherinnen und Verbraucher vor den Gefahren im Internet zu schützen. Leider führen sie nicht unbedingt zu den gewünschten Verbesserungen aus Sicht der Nutzer:innen, sondern legen primär der Branche weitere Regeln auf. Hier ist die gesamte Branche gefordert, „gut gemeint“ durch „gut gemacht“ anhand konkreter Dialoge und Austauschformate zu fördern. Denn ansonsten droht, dass sich Regulierungen fundamental auf Geschäftsmodelle und ‑prozesse auswirken. Damit wäre eine weitere Marktkonsolidierung wahrscheinlich, insbesondere auf dem Registrarmarkt.
Große Teile der Industrie betrachten das Thema Nachhaltigkeit weiterhin als „Orchideenthema“, mit dem sich kein Geld verdienen lässt. Über kurz oder lang werden Vorschriften zur Berichterstattung über Nachhaltigkeit weite Teile der Industrie betreffen. Auch wenn sich heute die Verpflichtung auf wenige große bzw. börsennotierte Player beschränkt, ist eine Ausweitung der Berichtspflichten längst am Horizont.
3. Prognose: Blockchain-Domains & ICANN – ist eine Kooperation denkbar?
Wir sind gespannt, wie die „Blockchain, Web3 & Meta” unsere Branche, Angebote und den Marktansatz beeinflussen werden. Klar ist, dass diese Technologien das Potential haben, unsere Branche erheblich zu beeinflussen. Immerhin fand auf dem ICANN78-Meeting erneut ein Austausch mit Blockchain-Anbietern statt.
Mit der Blockchain-Technologie wird mehr Sicherheit, Auswahl und Applikationen für Domains versprochen. Anbieter wie ENS, Unstoppable Domains und Handshake-Domains bieten Domain-Registrierungen unter zahlreichen bTLDs wie .crypto, .eth und .saas an. Die Domains sind zwar aktuell nur über Browser-Plugins oder andere Wege auflösbar, das tut der Popularität aber keinen Abbruch. Wir gehen davon aus, dass es weiter einen Austausch zwischen ICANN und den neuen Anbietern gibt, auch wenn die Haltung gegenüber den neuen Anbietern bisher sehr zurückhaltend war und ICANN warnte: „nicht DNS-kompatiblen Domains Handshake-Domains könnten die Nutzer in die Irre führen“.
4. Prognose: Prozess für neue Bewerbungsrunde macht Fortschritte
Das SubPro-Implementation Review Team (IRT), in dem wir seit Start aktives Mitglied sind, unterstützt die ICANN-Organisation bei der Umsetzung der Empfehlungen aus dem Abschlussbericht. Dieser war im Rahmen des Prozesses zur Entwicklung von Richtlinien für neue gTLDs entstanden, ebenfalls mit unserer Mitarbeit. Das Ergebnis dieser Umsetzung wird ein aktualisiertes Bewerberhandbuch sein.
Seitdem die Arbeitsgruppe „SubPro IRT“ ihre Arbeit aufgenommen hat, konnten bereits zahlreiche offene Punkte geklärt werden. Dazu gehören u. a. die Themenbereiche „Predictability“, „Applications Assessed in Rounds“, „Conflicts of Interest“, „Applicant Freedom of Expression“, „Universal Acceptance“ und „Reserved Names“.
Aufgrund der Komplexität einiger Themen, dem damit verbundenen Diskussionsbedarf und einhergehenden Abhängigkeiten sieht der Plan aktuell vor, dass das Bewerberhandbuch innerhalb von 15–24 Monaten abgeschlossen werden kann. Wie realistisch dieses Ziel ist, wird sich im Laufe des Jahres 2024 zeigen. Denn einige Themen werden weiterhin kontrovers diskutiert, andere hingegen konnten recht schnell gelöst werden.
5. Geopolitik & Internetregulierung
Bedenklich waren aus unserer Sicht erneut die Forderungen im vergangenen Jahr, Länder oder Top-Level-Domains vom Internet abzuschneiden. Die Gefahr, dass sich einzelne Gemeinschaften aus dem globalen Internet abkoppeln, sehen wir daher als reales Szenario und Bedrohung des offenen und globalen Internet. Auch der neue Konflikt im mittleren Osten hat Begehrlichkeiten hervorgerufen, vom Abschalten der TLD-Zone über ein Wiederherstellen der Internetinfrastruktur in Gaza.
Bei dafür verantwortlichen Organisationen wie ICANN und ISOC sollte daher jede Anstrengung unternommen werden, sämtliche Initiativen hin zu einem technisch oder politisch initiierten Splinternet bzw. Internet-Bifurcation zu verhindern.
6. Nachhaltigkeit @ DNS-Industrie
Nachhaltigkeit geht uns alle an, insbesondere in einer Industrie, die zu einem erheblichen Maße zu dem globalen CO2-Ausstoß beiträgt. Erste Schritte sind immerhin gemacht, durch individuelle Initiativen von Registries wie .berlin, .hamburg und .eco. Auch Brancheninitiativen wie die des eco zu nachhaltigen digitalen Produkten und Dienstleistungen hilft, Aufmerksamkeit für das Thema zu gewinnen. Auch ICANN hat sich mit ersten Aktivitäten zu einer nachhaltig agierenden Organisation verschrieben. Als einer der Vorreiter in Sache nachhaltigen Wirtschaftens in der DNS-Industrie freuen wir uns, unser Wissen mit anderen Marktteilnehmern zu teilen, und so zu einer nachhaltigeren Zukunft unserer Industrie beizutragen.
Unsere Prognosen für das Jahr 2024
Es bleibt spannend, wie die Weltwirtschaftslage und politische Lage unsere Branche in diesme Jahr beeinflussen wird. An dieser Stelle werden wir im kommenden Jahr berichten, welche Prognosen eingetreten sind, und welche Fortschritte unsere Branche erzielen konnte!
Digitale Unternehmensmarken 2023
In der diesjährigen Studie „Digitale Unternehmensmarken 2023“ gab es einige Veränderungen, der Lebensmitteleinzelhandel dominiert die diesjährigen Top-Platzierungen. Erstmals auf dem ersten Platz landet die französische Supermarktkette Leclerc mit ihrer Endung .leclerc. Gefolgt von dem deutschen Supermarktkonzern Schwarz (Lidl, Kaufland) mit der Endung .schwarz. Mit .audi konnte nur einer der drei top Platzierten aus dem vergangenen Jahr eine Spitzenposition einnehmen.
Digitale Unternehmensmarken 2023
Bereits zum sechsten Mal haben wir in diesem Jahr die Studie „Digitale Unternehmensmarken“ aufgelegt. Für „Digitale Unternehmensmarken 2023“ wurden erneut alle Unternehmen weltweit, die derzeit eine eigene Internet-Endung haben, analysiert. Gegenwärtig besitzen gut 450 Marken eine eigene Digitale Unternehmens- oder Produktmarke im Internet – in Form einer sogenannten Internet-Endung, auch „dotBrand“ genannt. Aber wie erfolgreich sind die Unternehmensmarken, wer sticht hervor, welche Beispiele sind erwähnenswert? Wir stellen es vor.
Die eigene Internet-Endung verhilft der Marke zu einer herausgehobenen globalen Sichtbarkeit, unterstützt Markenimage und ‑wert und stellt so einen echten Wettbewerbsvorteil dar. Digitale Marken stärken in der Konsequenz die Markenidentität und das Vertrauen der Kunden in die Unternehmens- und Produktmarke.
Neu in den Top 10 platzierte Unternehmensmarken
Die Plätze fünf, neun und zehn werden von drei neu platzierten Unternehmensmarken eingenommen: Franzosen erreichen die Berater des französischen Finanzdienstleisters MMA unter ihren jeweiligen Namen und der Endung .mma, damit findet sich .mma erneut unter den Top 10. Das dänisches Pharma-Unternehmen .lundbeck besitzt aktuell über 250 Domains unter seiner Endung .lundbeck, von denen bis auf eine alle erreichbar sind. Die digitale Unternehmensmarke .allfinanz ist erstmal in den Top 10 vertreten, dazu tragen durchweg gute Platzierungen für die Anzahl der registrierten und auflösenden Domains sowie mit HTTPS gesicherten Domains bei.
Veränderungen innerhalb den Top 10
Im dem Top 10-Ranking sind die digitalen Unternehmensmarken .weber (Platz 4), .google (Platz 6) und .cern (Platz 8) gegenüber der Vorjahresplatzierung aufgestiegen. Verloren hat die Unternehmensmarke des Pharma-Riesen Abbott – die .abbott-Endung – einige Plätze und findet sich in diesem Jahr auf dem 7. Platz.
Nicht mehr in den Top 10 vertreten
Nicht mehr in dem Top 10-Ranking von „Digitale Unternehmensmarken 2023“ sind die französische .bnpparibas, deutsche .dvag, spanische .seat und US-amerikanischen .goog und .neustar vertreten. Von ihnen finden sich in den Top 20 die Unternehmensmarken .dvag, .seat und .goog. Platz 29 erreicht in diesem Jahr .bnpparias und Platz 38 .neustar.
Bemerkenswerte Umsetzung
Bis auf eine Ausnahme (.cern) nutzen alle unter den Top 10 platzierten Endungen jeweils über 150 Domains, die im digitalen Raum und realen Leben sichtbar sind.
Im Gegensatz dazu haben es Vorreiter wie beispielsweise .axa und .barclay, die bereits früh ihre Endungen genutzt haben, nicht in die TOP 10 geschafft. Der französische Bankkonzern SNCF, der mit www.oui.sncf eine der sichtbarsten Adressen betrieb, wurde mittlerweile u. a. von Audi und Google überholt.
Für die Unternehmenskommunikation bietet die .marke viele neue Möglichkeiten, flexibel und punktgenau zu kommunizieren. Das kann der Jahresbericht sein, der unter annualreport2022.kpn oder geschaeftsbericht.edeka eine neue Heimat findet. Aber auch praktische Arbeitshilfen wie www.brand.sandvik und www.corporate.epson kommunizieren Angebote auf den Punkt.
Ausblick auf Mai 2026 – die neue Bewerbungsrunde
ICANN hat angekündigt, dass sie dafür mit einem Start im April 2026 planen. Die Bewerbungsbedingungen werden derzeit u.a. mit unserer Mithilfe erarbeitet, könnten denen aus dem Jahr 2012 aber recht ähnlich sein. Damit steht erneut jedem Unternehmen die Möglichkeit offen, sich für eine .marke-Internet-Endung zu bewerben – vom Startup bis hin zum DAX-Konzern. Sprechen Sie uns gerne an, um zu evaluieren, ob eine Bewerbung für Ihre Marke sinnvoll ist.
ICANN78 – Das Jahrestreffen in Hamburg
Das jährliche Treffen der Internetverwaltungsorganisation ICANN endete vor wenigen Tagen in Hamburg, mit ca. 1.700 Teilnehmenden vor Ort und etwa 700 weiteren, die remote teilnahmen. Wir waren bei ICANN78 vor Ort, und haben an allen relevanten Sessions teilgenommen:
Gesetzgebung und regulatorische Themen
Auf dem „Day Zero“-Workshop der Internetvereinigung eco am Freitag, den 20. Oktober, gab es einen lebhaften Austausch zu der geplanten Einführung der NIS2-Direktive. Auf dem Workshop tauschten sich Regierungsvertreter zahlreicher europäischer Nationen mit den Akteuren aus, auf die die NIS2-Regulierung gerichtet ist. Registrare und Registries aus aller Welt gaben Input und Feedback aus ihrer praktischen Perspektive.
Registrare vertreten die Perspektive, dass Verifikation direkt beim Registrar erfolgen sollten. Aus zwei Gründen: Sie haben in der Regel die Kundenbeziehung und demzufolge viele der nötigen Daten. Zum anderen erwarten sie, dass Kund:innen verwirrt wären, sollten Registries sie direkt anschreiben. Denn sie haben große Aufwande in den vergangenen Jahren gehabt, Kund:innen klarzumachen, dass sie nicht auf unaufgefordert zugesendete E‑Mails antworten. Außerdem setzen sie sich dafür ein, dass ein Registrant nur ein einziges Mal verifiziert wird, sprich wenn er/sie mehrere Domains unter unterschiedlichen TLDs registriert, nur einmal verifiziert wird. Alles andere wäre sehr kundenunfreundlich.
Auf dem Treffen der Betreiber geografischer Top-Level-Domains, so genannter geoTLDs, wurde diskutiert, welche Definition für diese existieren. Wir haben anhand unserer Studien unsere Definition präsentiert, und detailliert unsere zugrunde liegenden Key Performance Indikatoren vorgestellt.
Einführung neuer Top-Level-Domains
Am 21., 25. und 26. Oktober traf sich die „SubPro IRT”-Arbeitsgruppe, um Empfehlungen zu Regeln und Verfahren für die Bearbeitung von gTLD-Anträgen zu entwickeln, für das so genannte „Applicant Guidebook”. Dotzon ist dort durch Katrin Ohlmer aktiv vertreten. Diskutiert wurden Kommentare zu eingegangenen Bewerbungen, die Prüfung der technischen Systeme der Bewerber durch ICANN und die Unterstützung benachteiligter Bewerber.
In der Sitzung am 21. Oktober 2023 wurde unter anderem das Thema der Planbarkeit von Bewerbungsverfahren intensiv diskutiert. Teil der Entscheidung der Arbeitsgruppe 2021 war, dass ICANN für mehr Planbarkeit sorgen muss. Die derzeit vorgeschlagene Formulierung im Bewerberhandbuch entspricht diesem Beschluss nicht und wird in den nächsten Sitzungen noch einmal angepasst.
Am 25. Oktober 2023 haben wir über die Rahmenbedingungen für Dienstleister diskutiert, unter denen sie sich bei ICANN zertifizieren können. Damit sollen Dienstleister in künftigen Bewerbungsrunden zertifiziert werden, was zu einer schnelleren Prüfung der eingegangenen Bewerbungen (einige Stunden bis maximal einige Tage) beiträgt. Auf der letzten Sitzung am 26. Oktober 2023 haben wir den Plan und den Prozess für die Unterarbeitsgruppe zur Entwicklung des Bewerberunterstützungsprogramms diskutiert. Wir haben bereits erste Punkte erörtert, darunter die Kommunikation mit interessierten Parteien, die Modalitäten für die Prüfung der Anträge und die Finanzierung.
Best Practices Sharing Abuse Mitigation
Am Sonntag, den 22. Oktober 2023, fand das Treffen der Registrare und Registries zum Thema DNS-Missbrauch statt. Unter DNS-Missbrauch versteht man die missbräuchliche Nutzung des Domain-Namen-Systems (DNS) durch Botnet-Angriffe, die Verbreitung von Schadsoftware, das massenhafte Abgreifen von Nutzerdaten und E‑Mail-Spam, soweit diese die genannten Aktivitäten verbreiten.
Grundlage für die Bekämpfung des DNS-Missbrauchs sollen erweiterte Pflichten der Registries und Registrare sein, über die derzeit abgestimmt wird. Aufgrund der bisherigen Beteiligung wird erwartet, dass die neuen Verpflichtungen in die Verträge zwischen ICANN und den Registraren und Registries aufgenommen werden und der DNS-Missbrauch weiter eingedämmt wird.
25 Jahre ICANN
ICANN78 markierte zudem 25 Jahre ICANN. Seit Gründung im Spetember 1998 hat die ICANN-Community sich für ein offenes und transparentes Internet eingesetzt – „One World, one Internet”. Dieser Meilenstein wurde in Hamburg gefeiert, u.a. mit einer Übersicht aller wichtigen Ergebnisse aus den vergangenen 25 Jahren.
Das nächste ICANN-Meeting findet im März 2024 in San Juan in Puerto Rico statt.
Digitale Stadtmarken2023
DOTZON hat die Studie Digitale Stadtmarken 2023 veröffentlicht. Bereits seit dem Jahr 2017 analysiert Dotzon das Potenzial Digitaler Stadtmarken im internationalen Vergleich. Die Studie bildet im siebten Jahr ab, wie erfolgreich Städte ihre digitalen Identitäten nutzen.
Ergebnisse der Studie „Digitale Stadtmarken 2023”
In der diesjährigen Dotzon-Studie „Digitale Stadtmarken“ belegt erstmals .amsterdam den Spitzenplatz, den .berlin nach sechs Jahren abgeben musste. Der deutschen Endung folgt .tokyo auf dem dritten Platz (um einen Platz verschlechtert), .nyc ( ebenfalls um einen Platz verschlechtert) und .okinawa (um beeindruckende 12 Plätze verbessert). Um vier Plätze auf den sechsten Platz konnte sich .hamburg verbessern, auch .paris ist vom achten auf den siebten Platz vorgerückt. Erneut nimmt die US-amerikanische Stadtmarke .vegas einen Platz in dem Top-10-Ranking ein, sie hat sich allerdings um vier Plätze auf den neunten Platz verschlechtert. Auch die britische Endung .london hat einen Platz eingebüßt und findet sich in diesem Jahr auf dem zehnten Platz.
Sechs Positionen der Top 10 werden von Europas Metropolen besetzt. Das zeigt, wie beliebt die Digitalen Stadtmarken weiterhin in europäischen Städten sind. Erstmals sind neben den vielen europäischen Stadtmarken auch zwei japanische Städte in dem Top-10-Ranking vertreten.
Was sind Digitale Stadtmarken
Mithilfe Digitaler Stadtmarken kommunizieren Städte, Unternehmen, Projekte, Organisationen sowie ihre Einwohnerinnen und Einwohner ihre Leistungen und Angebote im digitalen Raum. Sie unterstützen die Interaktion mit Bürgerinnen und Bürgern, machen die Stadt als attraktives Ziel im globalen Wettbewerb sichtbar und identifizieren lokale Angebote und Dienstleistungen. Sie schaffen einen digitalen Raum, in dem sich Jede und Jeder repräsentieren kann. Damit sind sie für Bürger, Unternehmen und den öffentlichen Sektor eine ortsbezogene Alternative zu allgemeinen Endungen wie .com und .info.
Erfolgsfaktoren von Digitalen Stadtmarken
Erfolgsfaktoren für Digitale Stadtmarken sind der Einsatz als Stadtmarketingkampagnen wie www.study.sydney oder www.invest.rio. Daneben zeichnen auch eine hohe Nutzungsrate und Sichtbarkeit in der Stadt den Erfolg aus. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Nutzung durch die Stadtverwaltung und für innovative Projekte und Kampagnen wie www.biodiversity.okinawa, www.energiesparen.hamburg und www.safe.brussels. Die ausführliche Studie „Digitale Stadtmarken 2023” können Sie hier als PDF-Datei herunterladen.
ICANN77 in Washington
Das ICANN-Meeting im US-amerikanischen Washington vom 11.–15. Juni 2023 erneut als hybrides Meeting statt. Das so genannte ICANN Policy Forum wurde von gut 1.100 Teilnehmern persönlich besucht, weitere 630 Personen nahmen remote teil. Im Fokus der Debatten der Teilnehmenden bei ICANN77 in Washington standen die Dauerbrenner-Themen Abuse, WHOIS und die Einführung neuer Top-Level-Domains.
Einführung neuer Top-Level-Domains
Das bestimmende Thema des Meetings war eindeutig die Einführung neuer Top-Level-Domains. Die ICANN-Community hat vielversprechende Schritte unternommen, um die Fristen des Arbeitsplans für die Einführung neuer gTLDs einzuhalten. Während des ICANN77 Meetings fanden umfangreiche Diskussionen statt, unter anderem über Closed Generics und Public Interest. Bis August 2023 hat sich die ICANN-Organisation verpflichtet, einen Zeitplan zu erstellen, wann das nächste Bewerbungsfenster geöffnet wird. Dieser Zeitplan soll vom ICANN-Vorstand auf der nächsten ICANN-Sitzung, ICANN78, die im Oktober 2023 in Hamburg stattfindet, genehmigt werden.
Umgang mit Domain-Missbrauch
Während der ICANN77-Sitzung in Washington DC haben die Diskussionen über DNS-Missbrauch einige wichtige Hürden genommen. Wie auf der CPH-Tagung in Los Angeles angeregt, haben die “Contracted Parties” eine Vertragsänderung mit ICANN initiiert. Es wird erwartet, dass die Verhandlungen über diese Änderungen bis September abgeschlossen werden und die Abstimmung durch Registries und Registrare im vierten Quartal stattfinden wird. Die Umsetzung sollte Ende des ersten Quartals 2024 erfolgen.
Neues Whois-Auskunftssystem in Entwicklung
Um die Bedenken hinsichtlich der Zugänglichkeit nicht öffentlicher WHOIS-Informationen auszuräumen und die Notwendigkeit eines standardisierten Zugangs- und Offenlegungssystems (auch SSAD genannt) zu prüfen, das bisher als mit erheblichen Kosten für die ICANN verbunden galt, wird ICANN im November ein Pilotprojekt mit der Bezeichnung „Registration Data Request Service” (RDRS) starten, bei dem es sich praktisch um einen Mini-SSAD handelt. Der RDRS ist als Test gedacht, um den Nutzen und die Notwendigkeit eines komplizierteren SSAD zu bewerten. Er soll Daten über das Volumen der Anfragen für den Zugang zu Registrierungsdaten sammeln, indem er den Prozess der Aufnahme und Verteilung von Anfragen verwaltet. Das RDRS wird maximal zwei Jahre lang laufen und monatliche Berichte veröffentlichen, insbesondere über die Nutzungsraten und andere Messgrößen wie die Anzahl der Anfragen und die Anzahl der Genehmigungen/Ablehnungen. Registries können sich ab September anschließen, und Antragsteller können ab November 2023 Zugangsanträge stellen.
Das nächste Meeting der ICANN findet vom 20.–25. Oktober in Hamburg statt. Eine Anmeldung ist hier möglich.
I am Amsterdam: Die geoTLD .amsterdam
Aktuell sind gut 21.000 Domains unter der geoTLD .amsterdam registriert. Damit liegt die niederländische Endung im europäischen Vergleich direkt hinter .berlin, .paris und .london auf den vorderen Plätzen unseres cityTLD-Rankings. Seit dem Jahr 2014 können Niederländer:innen ihren Bezug zu der Metropole zwischen Ijsselmeer und Nordsee auch digital bekennen. Ein paar Beispiele stellen wir hier vor.
Der berühmte Käse aus Amsterdam – old.amsterdam
Nach dem Motto „De lekkerste kaas van Nederland“ präsentiert sich der niederländische Käse „Old Amsterdam“ im Web. In Amsterdam wird hart gearbeitet, aber auch hart genossen. Freies Denken und der holländische Handelsgeist sind den Amsterdamern seit dem 17. Jahrhundert zu eigen. Dieser Unternehmergeist, die Individualität und der Stolz haben auch die Familie Westland angesprochen.
Old Amsterdam entstand aus einer kompromisslosen Suche nach dem besten Geschmack, bei der Innovation und Unternehmergeist an erster Stelle standen. Das Ergebnis kann sich sehenlassen: Ein Käse mit Reifekristallen und einem würzigen Geschmack, der dennoch cremig und schneidbar ist. Als die Familie mit der Käseherstellung begannen, ließen sie die Käse mitten in Amsterdam in einem Gebäude an der Lijnbaansgracht reifen. Heute ist er in Europa an vielen Käsetheken zuhause, und kann auch im Webshop unter old.amsterdam erworben werden. Smakelijk!
Cooles Design „Made in Amsterdam“ – dsign.amsterdam
Wer auf der Suche nach einzigartigen niederländischen Designergeschenken ist, wird bei DSIGN fündig. Die Galerien von DSIGN.Amsterdam sind wie Süßigkeitenläden für Liebhaber von niederländischem Design, gefüllt mit Objekten, die jeden zum Lächeln bringen.
In den Geschäften finden sich Produkte wie die Taschen des berühmten lokalen Designers Hester van Eeghen und bekannte niederländische Designs wie die Kartenhalter von Secrid und die originellen Tulpen-Taschen von ByLin. Accessoires von kleinen Labels oder aufstrebenden Designern ergänzen das Sortiment. Zu erstehen sind die Designstücke entweder in dem gut sortierten und übersichtlichen Onlineshop unter dsign.amsterdam oder einem der drei Ladengeschäfte.
Amsterdamer Grachtenfahrten – grachtenfahrten.amsterdam
Zu Amsterdam gehört eine Grachtenfahrt wie die Kirsche auf der Schwarzwäldersahnetorte. Auf grachtenfahrten.amsterdam kannst Du Dank der Filterfunktionen aus einer Vielzahl an Booten das gewünschte herausfiltern, da Du Deine gewünschten Bootsmerkmale in der Suche einstellen kannst. So findest Du für jeden Anlass und jede Gruppe das passende Boot.
Wähle aus über 10 verschiedenen Routen aus, von der beliebtesten Sightseeing-Tour bis zur Erkundung der schmalsten Grachten von Amsterdam. Oder möchtest Du doch lieber eine Hafenrundfahrt? Die Buchung kannst Du direkt auf der Website abschließen. Bei Fragen erreichst Du die Inhaber von grachtenfahrten.amsterdam telefonisch oder per E‑Mail unter info@grachtenfahrten.amsterdam. Ahoi!
Weitere Beispiele und Einsatzszenarios neben der geoTLD .amsterdam – beispielsweise zu anderen geoTLDs, dotBrands und generischen TLDs – stellen wir Ihnen gerne persönlich vor. Sie wünschen sich mehr Informationen zu der eigenen Stadtendung? Anruf oder E‑Mail genügt.
Eine dotBrand vereinfacht Navigation im Web
Häufig aufgerufene Informationen auf Webseiten sind allgemeine Informationen zum Unternehmen. Diese finden sich allerdings je nach Navigation an unterschiedlichsten Stellen. Denn oftmals nutzen Unternehmen eine zentrale Website mit vielen, nur schwer auffindbaren Informationen. Eine eigene dotBrand vereinfacht die Navigation im Web und kann so zu einer einfacheren Struktur beitragen: Statt auf der dritten oder vierten Navigationsebene können Informationen direkt auf der Startseite präsentiert werden. Denn die Auswahl der dafür nutzbaren Domains ist unendlich. So können beispielsweise Informationen zum Unternehmen, aktuellen Veranstaltungen, Unternehmens-News oder Teamportale sichtbarer werden, wie unsere Beispiele zeigen.
https://corporate.epson
Die Seiko Epson K.K. (Seikō Epuson Kabushiki-gaisha, engl. Seiko Epson Corporation) ist ein japanisches Unternehmen, das weltweit zu den größten Herstellern von Druckern, Scannern, digitalen Fotoapparaten, integrierten Schaltkreisen, Projektoren, Registrierkassen, Industrierobotern und LCD-Komponenten zählt. Die Epson-Gruppe beschäftigt weltweit mehr als 79.000 Mitarbeiter in 85 Tochtergesellschaften. Epson erzielte im Geschäftsjahr 2016/2017 einen Umsatz von insgesamt 9,1 Mrd. US-Dollar. Epson ist erst spät mit der Verwendung seiner Top-Level-Domain gestartet. Die erste .epson-Domain außerhalb der nic.epson wurde im April 2021 registriert. Unter corporate.epson findet sich eine an ein internationales Publikum gerichtete, englischsprachige Webseite die parallel zur bisherigen epson.com-Homepage betrieben wird.
https://events.statefarm
State Farm Insurance ist eine US-amerikanische Gruppe von Versicherungsgesellschaften auf Gegenseitigkeit mit Hauptsitz in Bloomington, Illinois. State Farm wurde 1922 gegründet und ist der größte Anbieter von Sach- und Unfallversicherungen sowie Autoversicherungen in den Vereinigten Staaten. In der Fortune-500-Liste, die amerikanische Unternehmen nach Umsatz auflistet, belegt State Farm 2022 Platz 42. State Farm erwirtschaftete mit 18.000 Versicherungsagenten in über 370 Filialen einen Umsatz von rund 80 US$ Milliarden im Geschäftsjahr 2019. Die Nutzung der .statefarm-Top-Level-Domain nahm das Unternehmen im März 2017 auf und betreibt aktuell 40 Domains. Eine Vielzahl von Domains beschäftigt sich mit sozialem Engagement und Community-Aktivitäten für die Mitarbeitenden, so auch die Webseite events.statefarm.
https://people.deloitte
Deloitte Touche Tohmatsu Limited (DTTL, kurz Deloitte) ist ein internationales Unternehmen und erbringt Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Risikoberatung, Steuerberatung, Finanzberatung und Consulting für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern und rund 415.000 Mitarbeitenden erzielte Deloitte im Geschäftsjahr 2021/2022 einen Umsatz von 59,3 Milliarden US-Dollar.
Deloitte ist im Mai 2016 mit der Nutzung seiner .deloitte-Domains gestartet und hält aktuell 73 Domains registriert. Die meisten dieser Adressen sind auf ein entsprechendes Unterverzeichnis unter deloitte.com weitergeleitet. Es gibt aber einige Ausnahmen wie beispielsweise people.deloitte, unter der das Unternehmen ein universelles Login für Mitarbeitende geschaffen hat. Einem ähnlichen Zweck dient die Adresse password.deloitte – hier wird Mitarbeitenden angeboten, das eigene Microsoft-Passwort zurückzusetzen.
Aktuelle Beispiele aus der Welt der dotBrands stellen wir regelmäßig auf unserem LinkedIn-Account vor.
Rückblick ICANN76 in Cancun
Das ICANN-Meeting im mexikanischen Cancon fand vom 11.–16. März 2023 erneut als hybrides Meeting statt. Das so genannte ICANN Community Forum wurde von 2.019 Teilnehmern aus 164 Ländern auf 5 Kontinenten besucht, davon waren 1.204 Personen vor Ort und 815 per Zoom zugeschaltet. Im Fokus der Debatten der Teilnehmenden bei ICANN76 in Cancun standen die Dauerbrenner-Themen Abuse, WHOIS und die Einführung neuer Top-Level-Domains. Die Diskussion um die freiwillige Vertragsanpassung der Registry- und Registrar-Agreements hat zu einigen überraschenden Diskussionen geführt. Wir haben sowohl hybrid als auch persönlich teilgenommen und die Interessen unserer Kunden vertreten.
Einführung neuer Top-Level-Domains
Das bestimmende Thema des Meetings war eindeutig die Einführung neuer Top-Level-Domains. Alle Stakeholder diskutierten in ihren internen Sitzungen, aber auch mit dem ICANN-Direktorium und anderen Interessengruppen, wie ein weiteres Bewerbungsverfahren für neue Internet-Endungen gestaltet werden kann. Es ist geplant, nach einer ersten Bewerbungsrunde einen kontinuierlichen Bewerbungsprozess einzuführen. Die wichtigste Entscheidung des ICANN-Direktoriums unter Leitung von Sally Costerton ist die Aufforderung an die rund 400 Mitarbeiter starke ICANN-Organisation, bis zum 01. August 2023 einen umfangreichen Implementierungsplan für die neue Bewerbungsrunde vorzulegen. Beinhalten soll das Dokument einen Arbeitsplan, die Infrastruktur, einen Zeitplan sowie eine Übersicht über die notwendigen Ressourcen, um das neue Bewerbungsverfahren zu starten. Größtes Hindernis für die neue Bewerbungsrunde sind 38 offene Punkte, das Regierungsgremium fordert im Dialog mit der ICANN Community, diese vorab zu lösen.
Wollen Sie gerne auf dem Laufenden bleiben, was bei ICANN passiert? Sie haben keine Zeit, an Konferenzen wie ICANN76 teilzunehmen? Unsere individuell auf Sie angepassten monatlichen Newsletter halten Sie auf dem Laufenden. Mehr Informationen geben wir Ihnen gerne im persönlichen Gespräch.
Umgang mit Domain-Missbrauch
Die Top-Level-Domain-Betreiber haben in Cancun bei diversen Stakeholdern ein Update präsentiert, wie sie den Domain-Missbrauch bearbeiten. Zahlreiche Rückfragen und lebhafte Diskussionen zeigten das große Interesse bei den Stakeholdern. Diese Präsentationen wurden auf dem vergangenen ICANN-Meeting beschlossen, um innerhalb der ICANN-Community besser die Abuse-Aktivitäten zu kommunizieren.
Neues Whois-Auskunftssystem in Entwicklung
Die ICANN-Direktoren haben am 27. Februar 2023 die Einrichtung eines neuen Whois-Systems genehmigt, fast sechs Jahre nachdem die europäischen GDPR-Vorschriften den bisherigen Whois-Zugang erheblich eingeschränkt hatten. Wie von der GNSO gefordert, soll nun innerhalb von 11 Monaten ein entsprechendes System entwickelt und in Betrieb genommen werden.
Anfragen im System sollen an die zuständigen Stellen weitergeleitet werden. Die Teilnahme an dem System ist für Anfragende und Herausgebende freiwillig, und die Registries sind nicht verpflichtet, Anfragen zu genehmigen.
ICANN will Nutzungsdaten sammeln und veröffentlichen, um herauszufinden, ob der Aufwand die Nutzung rechtfertig. Denn es wird mit Entwicklungs- und Betriebskosten von etwa 3,3 Millionen Dollar kalkuliert.
Das nächste Meeting der ICANN findet vom 12.–15. Juni 2023 in Washington statt.
Resümee und CO2-Bilanz zum DomainPulse 2023
Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause haben wir uns endlich wieder einmal mit der Internetcommunity auf dem DomainPulse in Winterthur austauschen können. Neben spannenden Vorträgen und Diskussionsrunden stand nach so langer Pause allerdings das Networking im Fokus. Daneben haben wir spannende Anregungen und Ideen für .berlin und .hamburg mitgenommen. Unser Resümee und CO2-Bilanz zum DomainPulse 2023:
Unser Resümee zum DomainPulse 2023
Uns erwarteten zwei Tage gefüllt mit Fachvorträgen, Diskussionen und mit dem Blick über den Branchen-Tellerrand hinaus auf der größten Domain-Fachkonferenz der DACH-Region. In diesem Jahr lud die Schweizer Registry SWITCH nach Winterthur ein. Ca. 300 Teilnehmende tauschten sich unter dem Thema „Hoheit über kritische Infrastrukturen bewahren und vor Missbrauch schützen“ aus.
Im Fokus standen Fragen, wie wir als Industrie mehr Resilienz gegenüber möglichen Disruptionen schaffen können, Anregungen gab es dazu vom Marc Elsberg, der als Bestseller-Autor u. a. von „Blackout“ spannende Einblicke geben konnte. Wie wir den Spaltungstendenzen des Internets zwischen demokratisch und autokratisch geführten Regionen begegnen können, präsentierte Prof. Wolfgang Kleinwächter in bekannt eloquenter Manier. Von Thomas Schneider, Leiter der Schweizer Delegationen in internationalen Organisationen in den Bereichen Internet und Digitale Gouvernanz und Präsident des Europaratskomitees zu KI konnten wir Anregungen mitnehmen, wie ein Ausgleich zwischen Wirtschaftsinteressen und politischen Regulierungsinitiativen gefunden werden kann – denn gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.
Wir haben viele neue Eindrücke und Anregungen mitgenommen und freuen uns darauf, was das österreichische Team der nic.at beim DomainPulse im kommenden Jahr in Wien an spannenden Themen vorbereitet.
Unsere CO2-Bilanz vom DomainPulse 2023
Mittlerweile gibt es für fast alle Anlässe und Situationen Rechner, mit denen man online den CO2-Ausstoß berechnen kann. Wir nutzen gerne den des Umweltbundesamtes unter https://uba.co2-rechner.de/de_DE/. Damit haben wir unseren CO2-Ausstoß für zwei Personen für den DomainPulse in Winterthur berechnet:
CO2-Emissionen aus Mobilität
- Economy-Flug Berlin-Zürich und retour 590,00 Kg
- Fahrt mit dem ÖPNV vom Flughafen Zürich nach Winterthur und retour 5,73 Kg
- Taxifahrt zwischen der Wohnung und dem Berliner Flughafen und retour 8,1 Kg
CO2-Emissionen aus Übernachtung
- zwei Hotelübernachtungen inkl. Frühstück: 49,66 Kg
CO2-Emissionen der Veranstaltung
- Strom & Energie machen 326,05 Kg bei 1.200 qm Fläche aus. Pro Teilnehmende (insgesamt 300 Teilnehmende) macht das 1,85 Kg, multipliziert mit zwei Teilnehmenden: 2,17 Kg.
- Vegetarisches Catering inkl. Abendevent: 21,07 Kg
In Summe macht das eine CO2-Emission von 676,73 KG und damit pro Person immerhin noch gut 338 Kg. Denn größten Anteil macht davon bekanntermaßen das Flugzeug aus. Da wir aus Termingründen nicht mit der Bahn anreisen konnten, haben wir uns für das Flugzeug entschieden – immerhin inkl. CO2-Kompensation. Es verbleiben somit CO2-Emissionen in Höhe von 43,73 Kg pro Person.
Diese Zahlen fließen im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsberichterstattung in unsere jährlichen Nachhaltigkeitsreports der dotBERLIN GmbH & Co. KG und Hamburg Top-Level-Domain GmbH ein. Wenn auch Ihr Euch mit einem nachhaltigen Geschäftsbetrieb beschäftigen wollt, dann sprecht uns gerne an – wir unterstützen Euch von der Analyse über die Nachhaltigkeitsstrategie bis zur Umsetzung geeigneter Maßnahmen!