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Treffen der geoTLDs in Santiago de Compostela

geoTLD-Treffen in Santiago de Compostela

Ver­gan­ge­ne Woche tra­fen sich die Mit­glie­der der geoTLD-Grup­pe (geoTLDs), um sich zu The­men rund um ICANN, Stra­te­gie und Mar­ke­ting auszutauschen.

Mission der geoTLD-Gruppe

Auf Ein­la­dung der gali­zi­schen Inter­neten­dung .gal tra­fen sich ver­gan­ge­ne Woche die Mit­glie­der der geoTLD-Grup­pe. Als Inter­es­sen­ver­tre­tung hat sie zum Ziel, alle geo­gra­fi­schen Top-Level-Domains zu reprä­sen­tie­ren. Sie soll das Poten­zi­al von geoTLDs zum Nut­zen ihrer Städ­te, Regio­nen, Kul­tu­ren und Spra­chen ent­wi­ckeln. Als Initia­tor der geoTLD-Grup­pe geben wir nicht nur Input für jedes Mee­ting, son­dern gestal­ten durch Dirk Kri­schenow­ski als Vice-Chair der geoTLD-Grup­pe die lang­fris­ti­ge Stra­te­gie der Grup­pe mit.

Schwerpunkte des ersten Tages: Umsetzung der Mission, Industrie-Trends und Marketingaustausch

Rund 20 Ver­tre­ter geo­gra­fi­scher TLDs tra­fen sich im gali­zi­schen Sant­ia­go de Com­pos­te­la, um sich aus­zu­tau­schen. Nach einem Über­blick von Dirk Kri­schenow­ski zur Umset­zung der Mis­si­on und den damit ver­bun­de­nen Schwer­punk­ten dis­ku­tier­te die Grup­pe über kon­kre­te Akti­vi­tä­ten. Nach einem Emp­fang im Rat­haus beim Bür­ger­meis­ter von Sant­ia­go de Com­pos­te­la, Mar­ti­ño Norie­ga Sán­chez, setz­te die Grup­pe ihre Gesprä­che fort. Den Abschluss des Tages bil­de­te eine Prä­sen­ta­ti­on von Dirk Kri­schenow­ski zu stra­te­gi­schen Ver­än­de­run­gen und Ent­wick­lun­gen in der Industrie.

Interessen der geoTLD-Gruppe werden bei ICANN vertreten

Der zwei­te Tag begann mit einer leb­haf­ten Dis­kus­si­on gelei­tet von Kat­rin Ohl­mer zur Fra­ge, wie geoTLDs mit DNS-Miss­brauch umge­hen. Im Rah­men der bevor­ste­hen­den Dis­kus­si­on auf dem ICANN-Mee­ting in Mont­re­al ent­scheid die Grup­pe, Fak­ten zusam­men­zu­stel­len, wie sie mit miss­bräuch­lich genutz­ten Domains umgeht. Danach gab Kat­rin Ohl­mer ein Update zum Stand der ver­schie­de­nen Arbeits­grup­pen bei ICANN. Im Fokus der geoTLD-Grup­pe ste­hen hier neben dem DNS-Abu­se ins­be­son­de­re die Rah­men­be­din­gun­gen für künf­ti­ge Bewer­bun­gen um geoTLDs. Nach einem Update zu wei­te­ren Arbeits­grup­pen bei ICANN (u.a. zu EPDP2) und aktu­el­len Rechts­the­men ende­te das Mee­ting am Frei­tag­nach­mit­tag.
 

Spotlight: geoTLD .bayern

Webseite .bayern

Die geoTLD .bayern – Fünf Jahre digitale Heimat in Bayern

Die Inter­net­ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on (www.icann.org) hat­te im Sep­tem­ber 2014 grü­nes Licht gege­ben: Seit­dem gibt es auch für Bay­ern eine digi­ta­le Hei­mat mit der geoTLD .bay­ern. Damit ist das deut­sche Bun­des­land in guter Gesell­schaft mit Ham­burg (www.nic.hamburg), Ber­lin (www.dot.berlin), Nord­rhein-West­fa­len (www.land.nrw), Köln (www.nic.koeln) und dem Ruhr­ge­biet (www.dot.ruhr). Alle betrei­ben eine geo­gra­fi­sche Inter­neten­dung, eine so genann­te geoTLD. 

Gute Gründe, sich zu .bayern zu bekennen

Die geoTLD .bay­ern bie­tet Web­sei­ten-Besu­chern Ori­en­tie­rung, Sie zei­gen damit online mehr Prä­senz in Ihrer Region.

In der gan­zen Welt genießt Bay­ern einen guten Ruf – als flo­rie­ren­der Wirt­schafts­stand­ort, erhol­sa­mes Tou­ris­mus­ziel, Hei­mat his­to­ri­scher Stät­ten und Ort für Tra­di­tio­nen und Kul­tur. Unter­neh­men und pri­vat­per­so­nen zei­gen mit einer .bay­ern-Domain ihre regio­na­len Wur­zeln und pro­fi­tie­ren vom posi­ti­ven Image ihrer Region.

Etwa 50% aller Such­an­fra­gen betref­fen regio­na­le Such­an­fra­gen. Damit pas­sen .bay­ern-Domains per­fekt zu den Suchen und bie­ten gro­ßes Poten­ti­al, eine bes­se­re Such­ma­schi­nen­plat­zie­rung bei regio­na­len Such­an­fra­gen zu gene­rie­ren. Das erleich­tert das Auf­fin­den von Web­sei­ten, sorgt für mehr Besu­cher und gibt damit orts­an­säs­si­gen Unter­neh­men und Dienst­leis­tern einen wich­ti­gen Wettbewerbsvorteil.

Sinn­vol­le und ein­präg­sa­me Domains sind ein knap­pes Gut und unter den vie­len Endun­gen wie .de oder .com kaum noch regis­trier­bar. Unter­neh­men, Orga­ni­sa­tio­nen oder Pri­vat­per­so­nen müs­sen auf immer kom­ple­xe­re Domains zurück­grei­fen. Bei .bay­ern sind nun vie­le gute Adres­sen wie­der ver­füg­bar und bie­ten eine neue Chan­ce auf eine sinn­vol­le und ein­präg­sa­me Adresse.

Unter .bay­ern ent­steht eine neue dyna­mi­sche Gemein­schaft im Inter­net. Sie bewei­sen die Eigen­stän­dig­keit der Regi­on und wer­den mit einer .bay­ern-Domain Teil die­ser jun­gen Com­mu­ni­ty. Mit einer .bay­ern-Adres­se prä­sen­tie­ren Sie die Viel­falt und die Atmo­sphä­re von Bay­ern bereits in Ihrem Domain-Namen.

Unter .bay­ern erschließt sich mit der geoTLD ein neu­er digi­ta­ler Namens­raum, den Unter­neh­men und Pri­vat­per­so­nen „besie­deln” und zu einem pro­spe­rie­ren­den Gebiet im Inter­net machen kön­nen. Die .bay­ern-Adres­sen bie­tet neue Mög­lich­kei­ten und Geschäfts­fel­der für die gesam­te baye­ri­sche Wirtschaft. 

Prominente Fans von .bayern

Einer der pro­mi­nen­tes­ten Nut­zer der .bay­ern-Adres­se ist der Münch­ner Ver­ein FC Bay­ern, die unter fc.bayern eine neue digi­ta­le Hei­mat gefun­den haben. Auch der Frei­staat Bay­ern nutzt die Adres­sen – sein neu­es Bay­ern­Por­tal ist unter freistaat.bayern erreic­bar. Dort kön­nen sich Bürger*Innen über die Baye­ri­sche E‑Go­vern­ment-Stra­te­gie inor­mie­ren und Bür­ger­diens­te aufrufen.

Aber auch klei­ne Baye­ri­sche Unter­neh­men beken­nen sich mit einer .bay­ern-Adres­se digi­tal zu ihrer Hei­mat: Wie das Kneipp- und Ther­mal­ho­tel Ang­erhof in Bad Wöris­ho­fen mit www.angerhof.bayern und der Süd­ost­baye­ri­sche Ver­band der Obst- und Klein­bren­ner mit obstbraende.bayern.

Mehr Infor­ma­tio­nen sind unter www.nic.bayern erreich­bar.
 

Digitale Stadtmarken 2019

IMG Digitale Stadtmarken 2019

DOTZON hat die Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2019” ver­öf­fent­licht. Nach 2017 und 2018 unter­sucht sie zum bereits drit­ten Mal das Poten­zi­al Digi­ta­ler Stadt­mar­ken im inter­na­tio­na­len Ver­gleich. Sie bil­det ab, wie erfolg­reich Städ­te ihre digi­ta­len Iden­ti­tä­ten nutzen.

Was sind digitale Stadtmarken

Mit­hil­fe Digi­ta­ler Stadt­mar­ken posi­tio­nie­ren sich Städ­te im digi­ta­len Raum. Sie unter­stüt­zen die Inter­ak­ti­on mit Bür­gern und machen die Stadt als attrak­ti­ves Ziel im glo­ba­len Wett­be­werb sicht­bar. Digi­ta­le Stadt­mar­ken iden­ti­fi­zie­ren loka­le Ange­bo­te und Dienst­leis­tun­gen. Für Bür­ger, Unter­neh­men und Ver­wal­tung sind sie eine loka­le Alter­na­ti­ve zu all­ge­mei­nen Endun­gen wie .com und .info.

Ergebnisse der Studie „Digitale Stadtmarken 2019”

In der Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2019” lan­den .ber­lin und .tokyo erneut unan­ge­foch­ten auf den Plät­zen eins und zwei. Den drit­ten Platz sichert sich die han­sea­ti­sche Endung .ham­burg, und hat damit eine star­ke Ent­wick­lung hin­ter sich. 2018 war sie noch auf dem elf­ten Platz gelan­det. Zum ers­ten Mal in den Top 10 ver­tre­ten sind .wien auf Platz neun und .gent auf Platz zehn. Sie haben .istan­bul, .moscow und .miami aus den Top 10 ver­drängt, die im letz­ten Jahr noch die Plät­ze fünf, acht und zehn belegt hatten.

Erfolgs­fak­to­ren für Digi­ta­le Stadt­mar­ken sind Stadt­mar­ke­ting­kam­pa­gnen wie www.visit.rio oder www.visit.brussels. Wei­te­re Erfolgs­fak­to­ren sind eine hohe Nut­zungs­ra­te und Sicht­bar­keit in der Stadt. Wei­te­re Fak­to­ren sind die Nut­zung durch die Stadt­ver­wal­tung und für inno­va­ti­ve Pro­jek­te und Kam­pa­gnen wie www.smartcountry.berlin, www.project.amsterdam und www.voting.nyc.

Die aus­führ­li­che Stu­die kön­nen Sie als PDF-Datei herunterladen.

For the Eng­lish ver­si­on, plea­se click here.

Der Verband der geoTLDs

geoTLD group brochure

39 Betrei­ber von geo­gra­phi­schen Top-Level-Domains haben sich im Jahr 2016 zu dem Ver­band der geoTLDs mit Sitz in Brüs­sel zusam­men­ge­schlos­sen. Dazu gehö­ren cityTLDs wie .ber­lin, .nyc und .tokyo sowie regio­na­le TLDs wie .cor­si­ca, .afri­ca und .cat.

geoTLD.group vertritt Interessen der geoTLDs

Der Ver­band der geoTLDs ver­tritt die Inter­es­sen geo­gra­fi­scher Domain-Endun­gen gegen­über ICANN, der Poli­tik und ande­ren Stake­hol­dern. Die so genann­ten geoTLDs kön­nen dabei eine Stadt, Regi­on, Spra­che oder Kul­tur iden­ti­fi­zie­ren. Zu den Mit­glie­dern gehö­ren natio­na­le und regio­na­le Regie­run­gen, Unter­neh­men , wis­sen­schaft­li­che Ein­rich­tun­gen, not-for-Pro­fit-Orga­ni­sa­tio­nen und Stif­tun­gen. Die Visi­on des Ver­ban­des ist es, dass die geoTLDs das Inter­net von mor­gen mit digi­ta­len Iden­ti­tä­ten für Orte und Gemein­schaf­ten prä­gen. Der Ver­band ist zudem bestrebt, das Poten­zi­al loka­ler digi­ta­ler Iden­ti­tä­ten zum Nut­zen und im Sin­ne der Städ­te, Regio­nen, Kul­tu­ren und Spra­chen zu för­dern und zu entwickeln.

Imagebroschüre für Verband der geografischen Top-Level-Domains

Als Initia­tor der geoTLDs setz­te sich Dirk Kri­schenow­ski schon lan­ge für Inter­es­sen die­ser spe­zi­el­len Kate­go­rie an Top-Level-Domains ein. Seit Grün­dung des Ver­ban­des  ist er nun ehren­amt­lich im Vor­stand tätig. Er betreut neben der Web­sei­te auch das Mar­ke­ting. Im Rah­men des Mar­ke­ting hat Dirk Kri­schenow­ski nun eine Image-Bro­schü­re für den Ver­band ent­wi­ckelt. Sie gibt eine stra­te­gi­sche Über­sicht, war­um sich eine Stadt oder Regi­on für ihre eige­ne Endun­gen bewirbt. Mit­hil­fe vie­ler Bei­spie­le erhal­ten Leser:innen einen umfas­sen­den Über­blick über die Mit­glie­der des Ver­ban­des und ihre regio­na­le oder loka­le geoTLD.

Spotlight: geoTLD .ruhr

spotlight .ruhr

Unser Spot­light, die geoTLD .ruhr, stellt vor, wie das Ruhr­ge­biet sei­ne eige­ne Endung nutzt. Die .ruhr-Inter­net­adres­sen sind die Inter­net-Endung für das Ruhr­ge­biet. Seit März 2014 kön­nen die 11 Städ­te und 4 Krei­se des Ruhr­ge­bie­tes wie Essen, Duis­burg, Dort­mund und alle, die sich dem Ruhr­ge­biet ver­bun­den füh­len, eine .ruhr-Adres­se regis­trie­ren. Damit war die Endung welt­weit die ers­te geo­gra­fi­sche Top-Level-Domain für eine Region.

Aktive Nutzung der geoTLD .ruhr

Die Adres­sen mit Ruhr­fo­kus las­sen auf den ers­ten Blick die Zuge­hö­rig­keit zur Metro­pol­re­gi­on erken­nen. Pri­vat­per­so­nen, Ver­ei­ne, Initia­ti­ven und Unter­neh­men kön­nen eine .ruhr-Inter­net­adres­se regis­trie­ren. Über 9.000 ver­kauf­te. .ruhr-Inter­net­adres­sen zei­gen das gro­ße Inter­es­se an einer digi­ta­len Iden­ti­tät im Ruhr­ge­biet. Sie wer­den von dem regio­na­len Ener­gie­ver­sor­gern (www.revierkraft.ruhr), Kir­chen (www.tabgha.ruhr), Anwäl­ten (www.casa.ruhr), dem Regio­nal­ver­band (www.welcome.ruhr) sowie Sport­an­ge­bo­ten (www.kanutrip.ruhr) und Fes­ti­vals (www.lit.ruhr) genutzt.

Spotlight: geoTLD .berlin

Berlin mit Sicht auf den Fernsehturm

Unser Spot­light geoTLD stellt heu­te die Haupt­stadt-Domain .ber­lin vor.

Die geoTLD .berlin

Die .ber­lin-Inter­net­adres­sen sind die digi­ta­le Hei­mat der deut­schen Haupt­stadt. Seit März 2014 kön­nen Ber­li­ner eine .ber­lin-Adres­se regis­trie­ren und so ihre Ver­bun­den­heit zur Spree­me­tro­po­le zei­gen. Damit war die Endung welt­weit die ers­te geo­gra­fi­schen Top-Level-Domain einer Stadt, die online gegan­gen ist. Die Adres­sen mit Haupt­stadt­fo­kus las­sen auf den ers­ten Blick die Zuge­hö­rig­keit zur Stadt erken­nen. Die .ber­lin-Inter­net­adres­sen sind exklu­siv nur für Ber­li­ner zu haben und wur­den bis­her über 55.000 Mal regis­triert. Sie wer­den von Pri­vat­per­so­nen, Ver­ei­nen, Initia­ti­ven, Unter­neh­men und der Stadt Ber­lin genutzt. Dazu gehö­ren www.be.berlin, www.palast.berlin, www.olympiastadion.berlin, www.mampe.berlin, www.arena.berlin und www.fuechse.berlin. Ziel ist es, .ber­lin in allen Kiezen der Spree­me­tro­po­le sicht­bar zu machen und allen Ber­li­nern die Mög­lich­keit zu geben, ihr eige­nes Ber­lin zu gestalten.

Key-Performance-Indikatoren für cityTLDs

KPI 2017

Mit .ber­lin, .ham­burg und .koeln fing es 2014 an – die neu­en City-Top-Level-Domains (kurz cityTLDs) gin­gen online. Mitt­ler­wei­le wur­den 44 Domain-Endun­gen für Städ­te von der Inter­net-Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on ICANN zuge­las­sen und geben den zuge­hö­ri­gen Stadt­ver­wal­tun­gen, Unter­neh­men und Bewoh­nern die Mög­lich­keit, im Netz Flag­ge zu zei­gen. Neben cityTLDs gibt es regio­na­le Endun­gen (kurz regi­onTLDs); zusam­men bezeich­net man sie auch als geo­gra­phi­sche Top-Level-Domains, sie sind orga­ni­siert in der www.geotlds.group. Was den Erfolg die­ser cityTLDs aus­macht zei­gen unse­re Key-Per­for­mance-Indi­ka­to­ren cityTLD.

cityTLDs im Vergleich zu ccTLDs

Immer wie­der wird jedoch gefragt, inwie­fern cityTLDs nütz­lich sind und wie der Erfolg sol­cher Domain-Endun­gen gemes­sen und bewer­tet wer­den kann.  Oft sehen Lai­en und Pres­se ledig­lich die Anzahl der Regis­trie­run­gen als Maß­stab für den Erfolg einer cityTLD. Sie bewer­ten ihn nega­tiv, weil die Regis­trie­rungs­zah­len weit hin­ter denen der Domain-Endung .de zurück­blei­ben. Aller­dings hinkt die­ser Ver­gleich: Die Endung .de gibt es seit 1986, hat also fast 30 Jah­re Vor­sprung. Im Gegen­satz zu cityTLDs rich­tet sie sich an sämt­li­che Inter­net­nut­zer in Deutsch­land – und nicht nur an ein loka­les Publikum.

Key-Performance-Indikatoren für cityTLDs

Um ver­läss­li­che­re Aus­sa­gen tref­fen zu kön­nen, hat Dirk Kri­schenow­ski im Rah­men sei­ner Tätig­keit als stell­ver­tre­ten­der Vor­stand des geoTLD-Ver­ban­des Kenn­zah­len zur Erfolgs­mes­sung von cityTLDs ent­wi­ckelt. Die­se soge­nann­ten Key-Per­for­mance-Indi­ka­to­ren (kurz KPIs) sol­len den Erfolg von cityTLDs objek­tiv mess­bar machen. Wir haben sie danach aus­ge­sucht, ob sie der SMART-For­mel ent­spre­chend spe­zi­fisch, mess­bar, erreich­bar, rele­vant und zeit­lich sind. Außer­dem wur­den sowohl quan­ti­ta­ti­ve als auch qua­li­ta­ti­ve KPIs einbezogen.

Folgende KPIs bestimmen den Erfolg einer cityTLD:

  1. Umsatz: Da jede cityTLD pro­fi­ta­bel wirt­schaf­ten muss, ist der Umsatz einer der wich­tigs­ten KPIs. Er setzt sich aus der Anzahl regis­trier­ter Domains und dem durch­schnitt­li­chen Ver­kaufs­preis an den Groß­han­del (hier Regis­tra­re) zusam­men. Je grö­ßer der Umsatz, des­to erfolg­rei­cher ist eine cityTLD.
  2. Anzahl akti­ver Domains: Je mehr Domains tat­säch­lich aktiv von den Inha­bern für Web­sei­ten genutzt wer­den, also im Inter­net und in Such­ma­schi­nen sicht­bar sind, des­to erfolg­rei­cher ist eine cityTLD. Hier ist der Kehr­wert der bei www.ntldstats.com ange­ge­ben „Park­ed Domains” die Mess­grö­ße. So zähl­te .nago­ya Ende des Jah­res 2016 rund 68 Pro­zent akti­ve Domains, wäh­rend bei .mel­bourne nur 28 Pro­zent der Domains aktiv betrie­ben wurden.
  3. Domains pro Ein­woh­ner: Je mehr Domains pro Ein­woh­ner regis­triert sind, des­to belieb­ter ist die cityTLD in der jewei­li­gen Stadt. Hier schwank­ten die Wer­te Ende 2016 zwi­schen einer und 45 Domains pro Einwohner.
  4. Web­sei­ten pro Domain:  Mit einer ein­fa­chen Suche bei Goog­le lässt sich fest­stel­len, wie vie­le Web­sei­ten pro regis­trier­ter Domain bei Goog­le gelis­tet sind. Unter .koeln waren ledig­lich drei Web­sei­ten pro Domain gelis­tet, wäh­rend es bei .brussels über 200 Web­sei­ten waren. Das lässt sich damit erklä­ren, dass unter .brussel gro­ße Unter­neh­men und Insti­tu­tio­nen (z. B. Stadt­ver­wal­tung und  Uni­ver­si­tä­ten) Domains betreiben.
  5. Ver­län­ge­rungs­ra­te: Domains sind i. d. R., wie auch Zeit­schrif­ten, ein Abo-Modell. Eine cityTLD ist damit umso erfolg­rei­cher, je höher die Ver­län­ge­rungs­ra­te ist.
  6. Gelis­te­te Domains unter den Top 1 Mil­li­on Web­sei­ten (www.alexa.com): Je mehr Web­sei­ten im Index der welt­weit meist­be­such­ten Web­sei­ten gelis­tet sind, des­to akti­ver ist eine cityTLD bzw. die Inha­ber von Domains unter der cityTLD. Spit­zen­rei­ter war hier .nyc mit 31 gelis­te­ten Domains.
  7. Län­de­ren­dung ver­sus Stadt­en­dung: Als KPI inter­es­sant ist auch, wie stark sich die cityTLD gegen­über der Län­de­ren­dung durch­set­zen konn­te. Wäh­rend die cityTLD .lon­don nur 4% des Mark­tes der Län­de­ren­dung .uk erreich­te, waren es für .istan­bul gan­ze 384% gegen­über .tr.
  8. Brut­to­so­zi­al­pro­dukt pro Domain: Die Attrak­ti­vi­tät von cityTLD-Domains ist dann hoch, wenn das Brut­to­so­zi­al­pro­dukt pro Domain gering ist, vom ver­füg­ba­ren Ein­kom­men also ver­hält­nis­mä­ßig vie­le Domains regis­triert werden.

dotcity, dotstadt, punktstadt, stadtdomain – wie heißt es denn nun richtig?

dotcity, dotstadt, punktstadt, stadtdomain – wie heißt es denn nun richtig?

Stadtdomain oder cityTLD?

Fach­sprach­lich bezeich­net der Begriff .stadt eine Top-Level-Domain, bei der sich der Name der Stadt auf der obers­ten Hier­ar­chie­stu­fe der Inter­net-Adres­se befin­det, dem Top-Level. Im Eng­li­schen nennt man den Platz­hal­ter .stadt ent­spre­chend .city oder kurz auch cityTLD. Das ist nicht zu ver­wech­seln mit der tat­säch­lich exis­tie­ren­den Endung .city, wohin­ge­gen es der­zeit noch kei­ne Endung .stadt gibt.

Bei einer Top-Level-Domain wird im deutsch­spra­chi­gen Raum syn­onym auch von einer Domain-Endung oder Inter­net-Endung gespro­chen. Sie beschreibt den ganz rechts ste­hen­den Teil der Inter­net-Adres­se. Alle Tei­le einer Inter­net-Adres­se (auch Levels genannt) sind durch Punk­te geteilt. Der so genann­te Second-Level ist z.B. das „ber­lin” in der Inter­net­adres­se berlin.de.

In Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz sind die ent­spre­chen­den Län­de­ren­dun­gen .de, .at und .ch beson­ders beliebt, aber auch die all­ge­mei­ne Endung .com. Eine Stadt-Endung wie .mün­chen wür­de auf der glei­chen Ebe­ne stehen.

Punkt oder Dot – beides ist möglich

Das „dot“ als Vor­sil­be einer Inter­net-Endung wur­de durch die soge­nann­te „dot­com-Bla­se“ bekannt, weil die meis­ten Unter­neh­men sei­ner­zeit eine .com-Adres­se – also dot­com-Adres­se – nut­zen. In Deutsch­land ist hin­ge­gen „punkt­de” als Bezeich­nung der Län­de­ren­dung .de geläufig.

Ob man nun von punkt oder dot spricht, von einer Domain, Domä­ne, URL, Inter­net­adres­se, Web­sei­te oder Top-Level-Domain – letzt­end­lich kommt es immer auch auf den Kon­text an, in dem man den Begriff ver­wen­det. Beson­ders in der Pres­se kur­sie­ren fast alle Bezeich­nun­gen, in der Fach­pres­se wir dann auch ger­ne von einer cityTLD oder dot­Ci­ty gesprochen.

Spotlight: geoTLD .tokyo

Unser Spot­light, die geoTLD .tokyo stellt die japa­ni­sche cityTLD vor. Die Top-Level-Domain .tokyo bie­tet den Bewoh­nern Toky­os seit Juli 2014 die Mög­lich­keit, die  Iden­ti­fi­ka­ti­on mit ihrer Stadt bereits über ihre Inter­net­adres­se aus­zu­drü­cken –und das in latei­ni­schen Zeichen.

Die geoTLD .tokyo

Damit wer­den Web­an­ge­bo­te, gera­de im Bereich Tou­ris­mus, deut­lich ein­fa­cher erreich­bar, denn bis­lang waren Infor­ma­tio­nen zur asia­ti­schen Metro­po­le oft weit im Netz ver­streut und oft­mals nur in japa­ni­schen Zei­chen ver­füg­bar. Mit der .tokyo-Endung sind Web­sei­ten, die Tokyo zum The­ma haben oder aus Tokyo kommen,auf den ers­ten Blick zu erken­nen. Sie ist damit eine opti­ma­le Mög­lich­keit für ziel­ge­rich­te­tes Mar­ke­ting an Ein­woh­ner und Tou­ris­ten in der Stadt, von der Ein­zel­händ­ler, Restau­rants und Dienst­leis­ter pro­fi­tie­ren. Zu den Nut­zern gehö­ren bei­spiels­wei­se Ama­zon mit www.awssummit.tokyo, der öffent­li­che Nah­ver­kehr mit www.yurikamome.tokyo und die Good Man­ners Initia­ti­ve https://goodmanners.tokyo.

Spotlight: geoTLD .eus

Baskenland .eus

Unser Spot­light geoTLD .eus stellt vor, wie die Bas­ken ihre eige­ne TLD nutzen.

Spotlight geographische Top-Level-Domain: .eus

Die .eus ist die digi­ta­le Hei­mat des Bas­ken­lan­des, der spa­nisch-fran­zö­si­schen Grenz­re­gi­on an der Atlan­tik­küs­te. Die Bas­ken nut­zen „ihre“ regio­na­le Inter­net-Endung zwei Jah­re nach Inbe­trieb­nah­me sehr aktiv. Eine aktu­el­le Stu­die des Betrei­bers ana­ly­siert u.a., in wel­chen Spra­chen die Inhal­te unter .eus-Inter­net­adres­sen ver­öf­fent­lich wer­den. Dabei liegt Bas­kisch mit 90 % klar vor Spa­nisch, Fran­zö­sisch und Eng­lisch. Wie üblich nut­zen mit 34 % über­wie­gend Unter­neh­men die neue Endung. Mit 18 % sind Reprä­sen­tan­ten der bas­ki­schen Kul­tur die zweit­größ­te Kun­den­grup­pe. Auf­fal­lend vie­le Web­sei­ten wer­den auch von poli­ti­schen Bil­dungs­trä­gern (13 %) und der öffent­li­chen Ver­wal­tung (9 %) betrieben.