Selbst für Experten ist es oft nicht einfach, das Namens-Wirrwarr der vielen Domain-Endungen (auch Internet-Endungen oder Top-Level-Domains genannt) zu durchblicken. Wir haben daher eine Übersicht erstellt, die die Systematik erklärt.
Internet-Verwaltungsorganisation ICANN unterscheidet zwei Arten von Domain-Endungen
- Länder-Top-Level-Domains (engl. country code top-level domains, kurz ccTLDs, Einzahl ccTLD) wie .de, .fr, .us oder .tv. ccTLDs sind immer nur zwei Buchstaben lang.
- Allgemeine bzw. generische Top-Level-Domains (engl. generic top-level domains, kurz gTLDs, Einzahl gTLD) wie .com, .net, .london oder .google. gTLDs können zwischen 3 und 63 Zeichen lang sein.
Abkürzungen für Domain-Endungen
legacyTLDs – Damit werden alle (alten) gTLDs bezeichnet, die es schon vor dem Jahr 2012 gab. Im Einzelnen sind dies: .com, .net, .org, .arpa, .int, .mil, .gov, .edu, .info, .biz, .museum, .aero, .coop, .name, .pro, .asia, .cat, .jobs, .mobi, .tel, .travel und .xxx.
nTLDs – Abkürzung für „new gTLDs”, also neue Top-Level-Domains, die ab dem Jahr 2013 zugelassen wurden.
geoTLDs – Damit werden allgemein alle geographischen Top-Level-Domains, die den Namen oder die Abkürzung einer Stadt, einer Region oder eines Bundeslandes tragen, bezeichnet. Beispiele dafür sind etwa .berlin, .ruhr oder .bayern.
cityTLDs – Englische Bezeichnung für Stadt-Endungen wie .hamburg oder .nyc. cityTLDs sind eine Untergruppe der geoTLDs.
regioTLDs – Bezeichnung für regionale Endungen (auch Bundesländer oder Kantone) wie .wales oder .nrw. regioTLDs sind ebenfalls eine Untergruppe der geoTLDs.
language & culture TLDs – Die auch als lcTLDs abgekürzten Endungen umfassen u. a. .gal (für Galizien), .cat (für Katalonien) und .scot (für Schottland) und bilden den jeweiligen Sprachraum und Kulturkreis ab. lcTLDs sind ebenfalls eine Untergruppe der geoTLDs.
communityTLDs – Breite Kategorie von Top-Level-Domains, bei denen ein allgemeiner (generischer) Begriff von Verbänden und anderen dazugehörigen Organisationen unterstützt wird. Unter community TLDs fallen beispielsweise .travel, .museum oder .berlin.
brandTLDs – Englische Bezeichnung für „Marken-TLD”; sie bezeichnet Endungen für Marken und Unternehmensnamen wie .volkswagen, .lidl und .cartier. Insgesamt gibt es über 500 Marken-Top-Level-Domains.
IDN TLDs – Domain-Endungen in anderen Sprachskripten als unserem gewohnten lateinischen Skript. Hierunter fallen beispielsweise Endungen in kyrillischer, chinesischer, arabischer und einer Reihe anderer Sprachen. Beispiele sind .手表, .ДЕТИ oder .ЕЮ (.eu). IDN TLDs können aus jeder Kategorie und Art (gTLD oder ccTLD) kommen.
closed generic TLDs – Bezeichnet Top-Level-Domains, bei denen ein allgemeiner Begriff wie bspw. „beauty” alleine einem Unternehmen als Top-Level-Domain gehört (in diesem Fall: L’Oreal). Diese Nutzungsart ist ziemlich umstritten.
Weitere Information
Unter https://gtldresult.icann.org/application-result/applicationstatus findet sich zusätzlich eine Übersicht, um welche Art neuer Top-Level-Domain es sich handelt. Eine Liste aller zugelassenen Top-Level-Domains gibt es auf https://www.iana.org/domains/root/db.