In unseren Terminen bei Unternehmenskunden ist ein Diskussionspunkt, wie die Technik für die jeweilige dotmarke betrieben werden soll. Die genannte Back-End-Lösung, also die Hard- und Software, mit der u.a. Domains registriert, Daten gespeichert und Anfragen von Internetnutzern verarbeitet werden, ist das Herz einer jeden Top-Level-Domain.
Daher raten wir Kunden durchweg, sich frühzeitig mit der ‘Make-or-Buy’-Thematik zu beschäftigen, denn beide Optionen haben Vor-und Nachteile. Eine Entscheidung sollte aber unbedingt berücksichtigen, dass ICANNs Mission ”die Sicherheit und Stabilität im Internet zu gewährleisten” zu gewährleisten ist. Alle neuen gTLDs werden sich an dieser Anforderung messen lassen müssen, egal ob es ein kleiner Namensraum mit 12.000 Domains oder einer mit 366.000 Domains ist. Deshalb ist eine Eigenentwicklung oftmals mit entsprechenden Herausforderungen verbunden.
Dienstleister betreiben Back-End-Lösung
Da die Mehrheit unserer Kunden Domainportfolios von über 5.000 Domains verwaltet, fügen wir oft nachfolgenden Vergleich bei:
DOTZON: Für die Registrierung von Domains und die Verwaltung Ihres umfangreichen Domainportfolios gründen Sie keinen ICANN-akkreditierten Registrar, sondern setzen auf etablierte Lösungen von Dienstleistern. Auch für die Back-End-Technologie einer TLD gibt es genügend Anbieter mit Erfahrung im Betrieb von TLDs.
Seit einigen Wochen können wir zudem auf eine Benchmarking-Studie verweisen, die ICANN zusammen mit KPMG im vergangenen Jahr mit insgesamt 13 Betreibern von Top-Level-Domains durchgeführt hat, darunter auch kleine TLDs wie .cat, .cz, .nu und .nz, die teilweise nur wenige zehntausend Domains betreiben. Die Studie soll auch den zukünftigen Betreibern von TLDs helfen, technik-relevante Themen zu identifizieren.
Zu den Ergebnissen der Studie zählt in Bezug auf die Frage nach dem „Make or Buy“ für die Back-End-Infrastruktur:
- Betreiber kleiner Top-Level-Domains (< ca. 250.000 Domains) haben einen Großteil der technischen Infrastruktur an Back-End-Provider outgesourced, während große TLDs meist eigene Lösungen verwenden.
- Während das Domain-Registrierungssystem (Registry Software) hingegen zumeist eine individuell auf die jeweilige Top-Level-Domain angepasste Lösung ist, werden für den Betrieb von Servern und Datenbanken von den Top-Level-Domain-Betreibern mehrheitlich Open Source Lösungen eingesetzt (Datenbanken z.B. PostgreSQL oder MySQL, Server Betriebssoftware z.B. Linux, DNS Server Software z.B. BIND)
- Während die technische Infrastruktur relativ einfach aufzusetzen ist, bedarf es bei der Planung der Anzahl von Domains unter einer TLD eines flexiblen Ansatzes in Bezug auf Technik und Kosten.