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Unsere Prognosen für das Jahr 2020

Dotzon-Prognosen 2020

Unse­re Pro­gno­sen für die DNS-Indus­trie für das Jahr 2019 sind weit­ge­hend so ein­ge­tre­ten, wie erwar­tet. Eines der wich­tigs­ten The­men unse­rer Indus­trie war sicher­lich die inten­siv geführ­te Debat­te um einen bes­se­ren Schutz von Inter­net­nut­zern, Domain-Inha­bern und Mar­ken­in­ha­bern unter gleich­zei­ti­ger Berück­sich­ti­gung der DSGVO. Denn Inter­net­nut­zer und Domain-Inha­ber erle­ben häu­fig DNS-Atta­cken wie Phis­hing, Bot­net­ze und Mal­wa­re, Mar­ken­in­ha­ber haben seit Inkraft­tre­ten der DSGVO weni­ger Hand­lungs­op­tio­nen gegen miss­bräuch­li­che Domain-Registrierungen.
Zum Jah­res­en­de hat die Über­nah­me der .org-Inter­neten­dung durch Ethos Capi­tal hohe Wel­len geschla­gen, auch jen­seits unse­rer Indus­trie. Zeit, nach einem tur­bu­len­ten Jahr 2019 unse­re Pro­gno­sen für das Jahr 2020 auf­zu­stel­len und einen Blick auf die­ses Jahr und sei­ne Per­spek­ti­ven zu werfen.

1. Prognose: Datenschutzdebatte wird fortgesetzt, Datenschutz und ‑sicherheit gewinnen an Bedeutung

Vie­le Regis­tries und Regis­tra­re füh­len sich für die Bekämp­fung von DNS-Miss­brauch ver­ant­wort­lich und ergrei­fen umfas­sen­de Maß­nah­men gegen Miss­brauch. Die Bran­che hat begon­nen, ihre Akti­vi­tä­ten bes­ser zu kom­mu­ni­zie­ren. Den­noch muss die gesam­te Bran­che ihre Kom­mu­ni­ka­ti­ons­an­stren­gun­gen zum DNS-Miss­brauch ver­stär­ken, um zu zei­gen, dass sie Miss­brauch ernst nimmt. Wei­te­re Debat­ten sind wahr­schein­lich, inclu­si­ve der For­de­run­gen, dass Regis­tra­re und Regis­tra­re sich auch um Miss­brauch wie Mar­ken­pi­ra­te­rie küm­mern soll­ten. Wir pro­gnos­ti­zie­ren, dass ICANN ana­log zu sei­ner Mis­si­on die­se For­de­run­gen aller­dings zurückweist.

2. Prognose: Mehr Marken und Unternehmen nutzen ihre .marke aktiv

Die Nut­zung der eige­nen Top-Level-Domain, die iden­tisch ist mit Unter­neh­mens­na­men, Mar­ken oder Pro­duk­ten, ist in 2019 wei­ter gestie­gen. Auch wenn nicht alle knapp 700 Unter­neh­men welt­weit ihre .mar­ke-Endun­gen für Mar­ke­ting- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­zwe­cke nut­zen, wur­den im Jahr 2019 eine Rei­he bekann­ter .mar­ke-Top-Level-Domains aktiv genutzt. Vor­rei­ter laut unse­rer Stu­die “Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken 2019” ist .audi, gefolgt von .bnppa­ri­bas und .abbott.

Wir erwar­ten, dass die­se Bei­spie­le auch in die­sem Jahr wei­te­re Mar­ken dazu ver­an­las­sen wer­den, selbst mit eige­nen Kam­pa­gnen, Web­pro­jek­ten und neu­en Landing Pages auf sich auf­merk­sam zu machen.

3. Prognose: Registrierungen unter den neuen Top-Level-Domains steigen

Laut www.ntldstats.com sind im Jahr 2019 die Regis­trie­run­gen unter allen neu­en Top-Level-Domains um knapp fünf Mil­lio­nen auf einen Jah­res­end­stand von 31,5 Mil­lio­nen Domains gestie­gen. Die Regis­trie­run­gen erge­ben sich aus den 1.189 neu­en Top-Level-Domains, von denen zum Jah­res­en­de 2019 die TLDs .icu, .top, .xyz, .site und .online zu den TOP 5 gehör­ten. Wir erwar­ten für 2020, dass sich der Auf­wärts­trend wei­ter fort­setzt und neben den geo­gra­fi­schen ins­be­son­de­re spre­chen­de Top-Level-Domains wie .club, .shop und .app beliebt sind. Mit Span­nung ist die Markt­ein­füh­rung der lan­ge umkämpf­ten Top-Level-Domain .gay zu erwarten.

4. Prognose: Wachstum der Länder-Endungen weiter auf niedrigem Niveau bis hin zur Stagnation

Der Veri­sign Domain Name Indus­try Brief vom drit­ten Quar­tal 2019 macht deut­lich, dass der gesam­te Markt wei­ter wächst – in 2019 um 17,4 Mil­lio­nen Domains (bzw. 5,1%) auf 359,8 Mil­lio­nen Domains. So wei­sen zwar .com und .net ein sta­bi­les Wachs­tum von gut fünf Mil­lio­nen Domains von 2018 auf 2019 (ins­ge­samt auf 157,4 Mio.) auf, was einen jähr­li­chen Zuwachs von knapp vier Pro­zent gegen­über 2017 darstellt.

Wir erwar­ten, dass sich die Trends auch in die­sem Jahr wei­ter fort­set­zen, da unter den neu­en Top-Level-Domains vie­le intui­ti­ve und attrak­ti­ve Adres­sen noch frei sind.

5. Prognose: Konsolidierung in der Branche wird weitergehen

Die Bran­che hat sich auch im Jahr 2019 wei­ter kon­so­li­diert, sowohl was die Betrei­ber von Top-Level-Domains als auch ihre Ver­triebs­part­ner betrifft. Auch wenn die Über­nah­me von .org durch Ethos Capi­tal sicher­lich das her­aus­ra­gends­te Erein­gis des Jah­res war, zäh­len auch die Über­nah­men von Hexo­net und iwant­my­na­me durch Cen­tral­nic zu den wich­ti­gen Ereig­nis­sen in 2019. Wir erwar­ten, dass sich die­se Dyna­mik auch 2020 wei­ter fort­setzt und gehen von wei­te­ren Kon­so­li­die­run­gen aus.

6. Prognose: ICANN gibt grünes Licht für neue Bewerbungsrunde

Die Ent­wick­lung der Rah­men­be­din­gun­gen für die nächs­te Bewer­bungs­run­de hat wei­ter gro­ße Fort­schrit­te gemacht. Wir erwar­ten daher, dass die fina­len Berich­te im lau­fen­den Jahr min­des­tens von der GNSO grü­nes Licht erhal­ten, even­tu­ell auch schon von den ICANN-Direk­to­ren und damit den Auf­trag für die kon­kre­te Aus­ge­stal­tung der nächs­ten Bewer­bungs­run­de initi­ie­ren werden.

7. Prognose: Globale Debatte um Internet Governance behält Bedeutung

Nach­dem Deutsch­land Gast­ge­ber des glo­ba­len Inter­net Gover­nan­ce Forums im Herbst 2019 in Ber­lin war, erwar­ten wir eine wei­ter­ge­hen­de Beschäf­ti­gung mit dem The­ma Inter­net Gover­nan­ce. Die Grün­dung diver­ser Initia­ti­ven und media­le Auf­merk­sam­keit zeigt das Inter­es­se an dem Thema.

8. Prognose: ICANN thematisiert Public Interest und seine Mission

Das The­ma, wie ICANN bei sei­nen Ent­schei­dun­gen das öffent­li­che Inter­es­se berück­sich­ti­gen wird – nicht nur auf Board-Ebe­ne, son­dern auch inner­halb der ICANN-Com­mu­ni­ty – wird eine Her­aus­for­de­rung sein. Mit dem vom Board aus­ge­ar­bei­te­ten Vor­schlag wur­de ein ers­ter Schritt getan, wei­te­re Akti­vi­tä­ten müs­sen in die­sem Jahr fol­gen, gera­de im Hin­blick auf die Kri­tik zur Rol­le von ICANN bei der Über­tra­gung der .org-Endung.

For­de­run­gen der Com­mu­ni­ty, das sich ICANN erneut auf ihre Mis­si­on kon­zen­triert, „den sta­bi­len und siche­ren Betrieb der ein­zig­ar­ti­gen Iden­ti­fi­zie­rungs­sys­te­me des Inter­nets sicher­zu­stel­len“, wer­den lau­ter. Das ICANN-Board wird sich damit aus­ein­an­der­set­zen müs­sen, um wei­ter die rele­van­te Instanz für die glo­ba­le Inter­net­ver­wal­tung zu bleiben.

Fazit zu unseren Prognosen für das Jahr 2020

Unse­ren Jah­res­aus­blick schlie­ßen wir mit einem ganz per­sön­li­cher Wunsch: Wir freu­en uns dar­auf, im Herbst 2020 als Betrei­ber der geoTLD .ham­burg das 69. ICANN-Mee­ting in Ham­burg begrü­ßen zu dürfen.

Wir freu­en uns dar­auf, an die­ser Stel­le im kom­men­den Jahr unse­re Pro­gno­sen für das Jahr 2020 Revue pas­sie­ren zu lassen.

66. ICANN-Meeting im kanadischen Montréal: geoTLDs, DNS-Abuse und neue TLDs

RySG beim 66. ICANN-Meetingin Montreal

Im kana­di­schen Mon­tré­al fand im Novem­ber 2019 das 66. ICANN-Mee­ting statt. Die Teilnehmer:innen dis­ku­tier­ten inten­siv über DNS-Miss­brauch und ver­ab­schie­de­ten Emp­feh­lun­gen zu Bewer­bun­gen um geoTLDs. Wir haben unse­re Stu­die „DIgi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken 2019” präsentiert.

Neue Empfehlungen zu Bewerbungen für geoTLDs

Die Arbeits­grup­pe sprach in ihrem fina­len Report aus dem Work Track 5 Emp­feh­lun­gen aus, wie geo­gra­fi­sche Namen als Top-Level-Domain künf­tig bean­tragt wer­den. Sie wur­de als fünf­te Arbeits­grup­pe des Poli­cy-Pro­zes­ses im Rah­men der „New gTLD Sub­se­quent Pro­ce­du­res Poli­cy Deve­lo­p­ment Pro­cess“ gegrün­det. Im Fokus der Arbeit stand, wie mit geo­gra­fi­schen Namen für Top-Level-Domains (geoTLDs) in künf­ti­gen TLD-Bewer­bungs­run­den bei ICANN umge­gan­gen wer­den soll­te. Auf­grund der Zusam­men­set­zung der Arbeits­grup­pe und des Füh­rungs­teams gab es aller­dings kaum Ver­bes­se­run­gen für künf­ti­ge geoTLDs. Immer­hin konn­ten wir eine Kon­sis­tenz zwi­schen den Emp­feh­lun­gen aus 2007 und dem Bewer­ber­hand­buch aus 2012 errei­chen. Wei­te­re Vor­schlä­ge, wie bei­spiels­wei­se eine frei­wil­li­ge Kon­sul­ta­ti­on der Bewer­ber mit Regie­rungs­ver­tre­tern vor Ein­rei­chen ihrer Bewer­bung, ein ver­bes­ser­ter Schutz von Stadt­na­men und die Berück­sich­ti­gung natio­na­ler Rechts­rah­men für geo­gra­fi­sche Begrif­fe schei­ter­ten an den unter­schied­li­chen Inter­es­sen­la­gen der Mit­glie­der. Der Bericht ist bei ICANN hier einsehbar.

Ausblick: Bewerbungsrunde für neue Top-Level-Domains

Nach­dem ICANN den fina­le Report der WT5-Arbeits­grup­pe ver­öf­fent­licht hat, steht nun der Abschluss der Emp­feh­lun­gen aus der gesam­ten Arbeits­grup­pe an. Als letz­ten Schritt hat sie die Auf­ga­be, Vor­schlä­ge aus Kom­men­ta­ren und der eige­nen Arbeit zu abschlie­ßen­den Emp­feh­lun­gen zu kon­so­li­die­ren. Im Anschluß an die letz­te öffent­li­che Kom­men­tie­rungs­mög­lich­keit geht der Gesamt­be­richt dann zunächst an das GNSO-Coun­cil. Nach Ver­ab­schie­dung durch das Coun­cil steht dann die Frei­ga­be durch das ICANN-Board an. Eine Bewer­bungs­mög­lich­keit für neue Top-Level-Domains ist laut ICANN im Som­mer 2021 denkbar.

DOTZON-Präsentation „Digitale Unternehmensmarken 2019“ – Erfolgsfaktoren für eine dotBrand

Dot­zon hat im Novem­ber 2019 die Stu­die „Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken 2019“ her­aus­ge­bracht. Die Ergeb­nis­se prä­sen­tier­te Dot­zon auf dem 66. ICANN-Mee­ting in Mon­tré­al. Wäh­rend eines Lun­ches dis­ku­tier­ten die ein­ge­la­de­nen Gäs­te, wel­che Erfolgs­fak­to­ren eine dot­Brand Top-Level-Domain aus­ma­chen. Auf Ein­la­dung der Brand Regis­try Group prä­sen­tier­te Dot­zon die Ergeb­nis­se den Mit­glie­dern der Gruppe.

DNS-Abuse – Umgang mit Missbrauch von Domains

Ein siche­res und ver­trau­ens­wür­di­ges Inter­net zu bewah­ren ist eines der Haupt­an­lie­gen von ICANN, wie auch vie­ler Betrei­ber von Top-Level-Domains und Regis­tra­re. Den­noch gibt es immer wie­der Kri­tik, dass End­kun­den und Unter­neh­men sehr viel Miss­brauch aus­ge­setzt sind – von Bot­net­zen über Phis­hing-Atta­cken bis hin zu Mal­wa­re-Links. Daher fan­den auf dem ICANN-Mee­ting in Mon­tré­al meh­re­re Work­shops und Dis­kus­si­ons­run­den mit dem Ziel statt, den Miss­brauch wei­ter ein­zu­däm­men. Im Mit­tel­punkt stand dabei, ein gemein­sa­mes Ver­ständ­nis zu ent­wi­ckeln, wel­chen Miss­brauch Betrei­ber von Top-Level-Domains und Regis­tra­re bekämp­fen kön­nen, und wel­chen nur Hos­ting-Pro­vi­der und Webseitenbaukästen. 

Zu den strit­ti­gen Punk­ten in den Debat­ten gehör­te die Fra­ge, wel­che Daten­quel­len für die Ermitt­lung von Abu­se-Fäl­len genutzt wer­den, und wie ihre Daten inter­pre­tiert wer­den. Das von ICANN selbst ent­wi­ckel­te DAAR-Sys­tem scheint zumin­dest aus Sicht der Betrei­ber von Top-Level-Domains und Regis­tra­re nicht durch­ge­hend vali­de Daten zu lie­fern. Dot­zon hin­ge­gen hat mit sei­nem Abu­se-Sys­tem eine effi­zi­en­te Lösung ent­wi­ckelt, die umfas­sen­de und ver­trau­ens­wür­di­ge Daten­quel­len berück­sich­tigt. Wir opti­mie­ren und ent­wi­ckeln unser Sys­tem über vie­le Jah­re hin­weg, ins­be­son­de­re was die Nut­zung zuver­läs­si­ger Quel­len betrifft, per­ma­nent wei­ter. Heu­te monit­ort es Abu­se auf Domain-Ebe­ne nicht nur, son­dern managt ihn auch.

Das nächs­te ICANN-Mee­ting – ICANN67 – fin­det im März 2020 im mexi­ka­ni­schen Can­cún statt.

19. ICANN-Studienkreis in Lissabon

ICANN-Studienkreis Info

Der ICANN-Stu­di­en­kreis fand in die­sem Jahr zum 19. Mal statt. Auf Ein­la­dung von Prof. Dr. Wolf­gang Klein­wäch­ter tref­fen sich jähr­lich Inter­net-Exper­ten, um sich zu aktu­el­len ICANN- und Inter­net-Gover­nan­ce-The­men auszutauschen.

DOTZON-CEO Katrin Ohlmer erneut zum ICANN-Studienkreis eingeladen 

Vom 7. bis 8. Okto­ber fand zum 19. Mal der ICANN-Stu­di­en­kreis in Lis­sa­bon statt. Ein­ge­la­den waren Geschäftsführer:innen und Vor­stän­de der welt­wei­ten Inter­net-Com­mu­ni­ty, dar­un­ter ICANN-CEO Gör­an Mar­by, der ICANN-Direk­tor und künf­ti­ge Chair des ICANN-Board of Direc­tors Maar­ten Bot­ter­man, Che­ri­ne Chala­by als Chair des ICANN-Board, der SVP von Veri­Sign Patrick Kane, Miche­le Ney­lon als CEO des iri­schen Regis­trars Black­night, Grae­me Bun­ton vom kana­di­schen Regis­trar Tucows, Regie­rungs­ver­tre­ter aus Deutsch­land und der Schweiz, ICANN-Board-Mit­glied Avri Doria und Kat­rin Ohl­mer von DOTZON.

Debatte zu strategischem Plan von ICANN

Die gela­de­nen Exper­ten tausch­ten sich beim ICANN-Stu­di­en­kreis in Lis­sa­bon in den zwei Tagen unter den so genann­ten Chat­ham-House-Rules aus. So war sicher­ge­stellt, dass ver­trau­li­che Gesprä­che zwi­schen den Akteu­ren geführt wer­den konn­ten. Auf der Agen­da stan­den u. a. The­men wie „Prio­ri­tä­ten von ICANN“, „DNS über HTTPS, DOA, Block­chain, IoT” und „Schutz des öffent­li­chen Inter­net“ aus. Span­nend war ins­be­son­de­re die Debat­te zum stra­te­gi­schen Plan von ICANN für die nächs­ten Jah­re. Kat­rin Ohl­mer stell­te in der Dis­kus­si­ons­run­de zu „Evo­lu­ti­on des DNS-Mark­tes – benö­ti­gen wir Iden­ti­tä­ten im Inter­net?“ vor, wel­che Bedeu­tung eine dot­Brand für Unter­neh­men haben kann. Sie bie­tet Unter­neh­men die Opti­on, unab­hän­gi­ger von frem­den Anbie­tern ihre digi­ta­le Iden­ti­tät im Inter­net zu gestal­ten. So hat sie ihre digi­ta­le Sicht­bar­keit bes­ser unter Kon­trol­le. Dot­zon-Part­ner Dirk Kri­schenow­ski stell­te vor, wel­che Trends künf­tig Ein­fluss auf die DNS-Indus­trie haben wer­den. Dis­ku­tiert wur­de u. a., wel­chen Ein­fluss Block­hain auf die DNS-Indus­trie haben wird.

Der Stu­di­en­kreis bot erneut die Gele­gen­heit zum ver­trau­li­chen Mei­nungs­aus­tausch unter den ICANN-Exper­ten. DOTZON sieht sich als welt­weit täti­ge Bera­tung in der Ver­ant­wor­tung, die eige­nen Erfah­rungs­wer­te, Posi­tio­nen und Inter­es­sen der Kun­den in die­se Dis­kus­si­on ein­zu­brin­gen. Mehr Infor­ma­tio­nen zum ICANN-Stu­di­en­kreis sind erreich­bar unter www.icann-studienkreis.net.

ICANN Policy Forum in Marrakesh

ICANN65 Logo

Die ICANN-Com­mu­ni­ty hat sich in der letz­ten Juni­wo­che in Mar­ra­kesh zu ihrem 65. Mee­ting getrof­fen. Auf dem so genann­ten „Poli­cy Forum“ hat sie sich schwer­punkt­mä­ßig zu den fol­gen­den drei The­men­ge­bie­te ausgetauscht:

Debatte um neue Top-Level-Domains in ICANN-Arbeitsgruppen

Die Debat­te um die Ein­füh­rung neu­er Top-Level-Domains wur­de beim ICANN-Mee­ting fort­ge­setzt. Die ver­blei­ben­den offe­nen Punk­te sol­len mit­hil­fe einer inten­si­ve­ren Zusam­men­ar­beit gelöst wer­den. Dazu fin­den ab sofort zwei wöchent­li­che Tele­fon­kon­fe­ren­zen der Arbeits­grup­pe zu Work Track 5 von Juli bis Sep­tem­ber 2019 statt. Im Anschluss erar­bei­ten die Mit­glie­der aller Arbeits­grup­pen gemein­sam bis Novem­ber den fina­len Report. Danach sen­det ihn die Arbeits­grup­pen zur Zustim­mung an das GNSO-Coun­cil und ICANN-Board.

Dotzon Digitale Stadtmarken 2019
Dot­zon-CEO Kat­rin Ohl­mer stellt „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2019” vor

Diskussion um zentralen Zugriff auf Inhaberdaten 

Die EPDP-Arbeits­grup­pe hat ihre Dis­kus­sio­nen fort­ge­setzt, ob und wie Berech­tig­te künf­tig Zugriff auf Inhaber­da­ten von Domains über eine zen­tra­le Daten­bank erhal­ten kön­nen. So soll das Pro­blem des seit Ein­füh­rung der Daten­schutz­grund­ver­ord­nung geschlos­se­nen WHOIS gelöst wer­den. Meh­re­re Unter­neh­men haben bereits indi­vi­du­el­le Lösun­gen ent­wi­ckelt, und sie der Com­mu­ni­ty vor­ge­stellt, bei denen jedoch noch offen ist, inwie­fern sie den Vor­ga­ben der Daten­schutz­grund­ver­ord­nung ent­spre­chen. Par­al­lel dazu erar­bei­tet die EPDP-Arbeits­grup­pe zugrun­de lie­gen­de Poli­ci­es, die Inter­net­ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on berei­tet zusam­men mit aus­ge­wähl­ten Com­mu­ni­ty-Mit­glie­dern die Umset­zung der Poli­ci­es vor.

Debatte zu bestehenden Abuse-Monitoring-Mechanismen 

Betrei­ber neu­er Top-Level-Domains sind per Ver­trag mit ICANN gefor­dert, per­ma­nent zu über­wa­chen, ob Domains miss­bräuch­lich genutzt wer­den. Die meis­ten Betrei­ber erfül­len oder über­erfül­len die­se Ver­pflich­tung, nur weni­ge kom­men ihnen nicht aus­rei­chend nach. Daher wer­den Stim­men laut, die die Inter­net­ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on zu mehr und stär­ke­ren Rege­lun­gen auf­for­dern. Auf dem Mee­ting stell­ten die für das The­ma bei ICANN zustän­di­gen Mit­ar­bei­ter den aktu­el­len Stand zahl­rei­chen Grup­pen der Com­mu­ni­ty vor, ver­bun­den mit der Auf­for­de­rung, auf dem kom­men­den ICANN-Mee­ting sich für stär­ke­re Über­wa­chun­gen ein­zu­set­zen. Wir wer­den hier die Inter­es­sen der Betrei­ber neu­er Top-Level-Domains ver­tre­ten, und uns dafür ein­set­zen, dass kei­ne wei­te­ren Maß­nah­men ver­trag­lich ver­pflich­tend auf­ge­setzt wer­den.
 

Das nächs­te ICANN-Mee­ting fin­det im Novem­ber in Mon­tré­al statt, anmel­den kann man sich hier.

GDD-Summit in Bangkok: Treffen der Registries und Registrare

Jährliches Treffen der Registries und Registrare mit ICANN

Ver­tre­ter von Top-Level-Domain-Betrei­bern und ihre Ver­triebs­part­ner aus der gan­zen Welt tra­fen sich zum fünf­ten Mal mit ICANN zu ihrem jähr­li­chen GDD-Sum­mit in Bang­kok. Auf der Agen­da des Tref­fens vom 5.–9. Mai 2019 in Bang­kok stan­den The­men, die für ICANN-akkre­di­tier­te Regis­tra­re und Regis­tries von Inter­es­se ste­hen. Die drei­tä­gi­ge Ver­an­stal­tung umfass­te Sit­zun­gen zu Punk­ten wie Daten­schutz, Pro­zes­se rund um den Betrieb von Regis­tries und Regis­tra­ren sowie Neue­run­gen bei der Umset­zung von Poli­cy-Vor­ga­ben. Bei­spie­le, wie Domains genutzt wer­den, mit wel­chen Stra­te­gien man noch bes­ser auf Domains auf­merk­sam machen kann und einen Über­blick über die jüngs­ten Akti­vi­tä­ten in der ICANN-Arbeits­grup­pe für die Ent­wick­lung neu­er Richt­li­ni­en für die nächs­te TLD-Bewer­bungs­run­de, in der auch Dot­zon Mit­glied ist, ergänz­ten die The­men. Abge­run­det wur­den sie durch eine gan­ze Rei­he eher tech­nisch ori­en­tier­ter Sit­zun­gen zu Fra­gen der DNS-Sicher­heit, ‑Sta­bi­li­tät und ‑Aus­fall­si­cher­heit, an denen auch Ver­tre­ter des ICANN-Büros des Chief Tech­no­lo­gy Offi­cer (OCTO) teil­nah­men. Hier wur­de bemän­gelt, dass Lösungs­vor­schlä­ge aus der tech­ni­schen Com­mu­ni­ty oft­mals nicht in Best Prac­ti­ces über­führt wer­den, und neue Pro­zes­se nötig seien.

GDD-Summit in Bangkok: Austausch mit ICANN 

Neben einer gan­zen Rei­he von ICANN-Mit­ar­bei­tern nah­men auch eini­ge ICANN-Direk­to­ren an dem Sum­mit teil. So bot der Sum­mit die Mög­lich­keit, neue Kon­tak­te zu knüp­fen, bestehen­de zu ver­tie­fen und offe­ne Punk­te in per­sön­li­chen Gesprä­chen zu erör­tern. Als Resul­tat sol­len künf­tig die­se Gesprä­che regel­mä­ßig – auch auf den ICANN-Mee­tings – statt­fin­den, um einen noch enge­ren Aus­tausch zu gewähr­leis­ten. Dazu gehört auch ein enge­rer Aus­tausch mit dem ICANN-CEO Gör­an Mar­by, mit dem ab sofort quar­tals­wei­se ein Dia­log mit den Regis­tries und Regis­tra­ren statt­fin­den soll.

Intensive Debatte um DNS-Abuse 

In den tech­ni­sche­ren Dis­kus­sio­nen wur­de ins­be­son­de­re das The­ma DNS-Abu­se inten­siv debat­tiert. Dem ICANN-Vor­schlag, im Rah­men eines PDP grund­sätz­li­che und neue Rege­lun­gen zum DNS-Abu­se in der Com­mu­ni­ty zu erar­bei­ten, erteil­ten Regis­tries und Regis­tra­re aller­dings eine kla­re Absa­ge. Ver­trag­li­che Rege­lun­gen zwi­schen ICANN und Regis­tries bzw. Regis­tra­ren defi­nie­ren bereits heu­te den DNS-Abu­se, auch wenn ande­re Tei­le der ICANN-Com­mu­ni­ty die­se Defi­ni­tio­nen ger­ne aus­wei­ten möchten.

 

64. ICANN-Meeting in Kobe

ICANN Meeting Kobe

Im japa­ni­schen Kobe ging gera­de das 64. ICANN-Mee­ting zu Ende. Trotz der gerin­ge­ren Teil­neh­mer­zahl als sonst üblich gab es leb­haf­te Dis­kus­sio­nen zu vie­len The­men, die TLD-Betrei­ber, Regis­tra­re, die tech­ni­sche Com­mu­ni­ty, Inter­net­nut­zer, Mar­ken­rech­te­ver­tre­ter und Regie­run­gen bewegen. 

Die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung in dauerhafte ICANN-Policies

Seit­dem die Daten­schutz­grund­ver­ord­nung – inter­na­tio­nal als GDPR bezeich­net – wirk­sam gewor­den ist, hat ICANN die bis dato gel­ten­den Ver­trä­ge mit Betrei­bern und Regis­tra­ren durch eine soge­nann­te „Tem­po­ra­ry Spe­ci­fi­ca­ti­on“ ersetzt. Gleich­zei­tig begann eine Arbeits­grup­pe ihre Dis­kus­sio­nen mit dem Ziel, die­se tem­po­rä­ren Regeln inner­halb eines Jah­res in dau­er­haf­te Richt­li­ni­en zu über­füh­ren. Sie soll­ten regeln, wie Regis­tra­re und Regis­tries per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten ver­ar­bei­ten und ver­öf­fent­li­chen. Die Auf­ga­ben der Arbeits­grup­pe wur­den aus Prak­ti­ka­bi­li­täts­grün­den in zwei Arbeits­schrit­te unter­teilt. Im ers­ten Schritt soll­te die Arbeits­grup­pe „nur“ die Richt­li­ni­en ent­wi­ckelen. Im zwei­ten Schritt soll sie die Fra­ge prü­fen, ob und wie berech­tig­te Par­tei­en Zugriff auf per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten erhalten.

Weitere Arbeit und Ergebnisse offen

Kurz vor dem ICANN-Mee­ting hat die Arbeits­grup­pe nun den ers­ten Schritt abge­schlos­sen. Ihr Bericht steht bis April zur Kom­men­tie­rung bereit. Inwie­weit aller­dings die Zeit aus­reicht, um bis Mit­te Mai ver­bind­li­che Richt­li­ni­en ein­zu­füh­ren, ist der­zeit noch offen. Momen­tan ist die Arbeits­grup­pe auf der Suche nach einem neu­en Vor­sit­zen­den für den zwei­ten Teil der Auf­ga­ben­stel­lung – aller­dings gibt es bis­her nur einen Bewer­ber. Es bleibt also span­nend, wie die Arbeits­grup­pe die von ICANN gefor­der­ten Auf­ga­ben umset­zen kann.

Individuelle Lösungen sind von Datenschützern akzeptiert

Die Betrei­ber und Regis­tra­re haben zwi­schen­zeit­lich indi­vi­du­el­le Lösun­gen ent­wi­ckelt, die jeweils ihre natio­na­len Geset­ze berück­sich­ti­gen und damit auch den Anfor­de­run­gen der natio­na­len bzw. regio­na­len Daten­schutz­be­auf­trag­ten genü­gen. Laut ihnen sind die­se Lösun­gen daher völ­lig aus­rei­chend, und wei­ter­ge­hen­de For­de­run­gen wie bei­spiels­wei­se von Mar­ken­recht­kanz­lei­en auf dau­er­haf­ten, unli­mi­tier­ten Zugriff nicht rechtskonform.

64. ICANN-Meeting in Kobe: Fortschritte bei der Diskussion um die Einführung neuer Top-Level-Domains

Aus allen fünf Arbeits­grup­pen, die sich mit der Ana­ly­se der vor­an­ge­gan­ge­nen Bewer­bungs­run­de beschäf­tigt haben, lagen die Zwi­schen­be­rich­te vor. In vier der fünf Arbeits­grup­pen wur­de bereits die Ana­ly­se der zu den Zwi­schen­be­rich­ten ein­ge­gan­ge­nen Kom­men­ta­re abge­schlos­sen. Ledig­lich in der Arbeits­grup­pe, die sich mit geo­gra­fi­schen Namen beschäf­tigt, ist die Aus­wer­tung noch im Gang.

Kontroverse Diskussion und Ausblick

Die Grup­pen haben daher das 64. ICANN-Mee­ting in Kobe genutzt, um die Aus­wer­tung der Kom­men­ta­re zu begin­nen und neue Vor­schlä­ge aus den Kom­men­ta­ren zu dis­ku­tie­ren. Kon­tro­vers wur­de bei­spiels­wei­se die Fra­ge dis­ku­tiert, ob sich Bewer­ber künf­tig für mehr als eine TLD bewer­ben dür­fen. Offen war auch, ob sie iden­ti­sche Tex­te mehr­fach ver­wen­den dür­fen. Eben­falls offen war die Fra­ge, in wel­chen Spra­chen geo­gra­fi­sche Namen geschützt sein sol­len. Ob in der Lan­des­spra­che, den UN-Spra­chen oder allen Spra­chen, die es auf der Welt gibt. Auf­grund der diver­sen Inter­es­sen der Arbeits­grup­pen­mit­glie­der wird die Dis­kus­si­on der­zeit in den Mai­ling­lis­ten und Tele­fon­kon­fe­ren­zen der Arbeits­grup­pen fort­ge­setzt. Als akti­ves Mit­glied der Grup­pen brin­gen wir hier unse­re Posi­tio­nen ein.

Beobachtungen zu neuen DNS-Entwicklungen

Durch jüngs­te Mel­dun­gen über groß ange­leg­te Angrif­fe auf das DNS (DNSpio­na­ge) sind zwei DNS-Tech­no­lo­gien auch bei ICANN in den Fokus geraten:

Sicherere DNS-Technologien mit DoH und DoT

Das Kon­zept „DNS over https“ (DoH) wird maß­geb­lich von Mozil­la vor­an­ge­trie­ben. Es geht dar­um, dass der Brow­ser DNS-Abfra­gen nicht mehr an den loka­len Resol­ver – also an das Betriebs­sys­tem – lei­tet, son­dern direkt über https an ein DNS-Ser­ver-Sys­tem. Zwar bie­tet https die Ver­schlüs­se­lung der DNS-Anfra­ge, ande­rer­seits wür­den DNS-Abfra­gen bei weni­gen Anbie­tern zen­tra­li­siert zusam­men­tref­fen, was DoH zu einem pro­ble­ma­ti­schem Kon­zept macht. Das Kon­zept „DNS over TLS“ (DoT) sieht vor, dass die bereits genutz­ten Trans­port­we­ge des DNS durch TLS (SSL) ver­schlüs­selt wer­den. Die­ses Ver­fah­ren wur­de von der IETF als Stan­dard vor­ge­schla­gen und wird im Gegen­satz zu „DoH“ daher brei­ter unterstützt.

Umfassende Analyse des Missbrauchs auf Domain-Ebene

Alle Betrei­ber neu­er Top-Level-Domains – sprich TLDs, die nach 2014 ein­ge­führt wur­den – sind gemäß Ver­trag mit ICANN ver­pflich­tet, alle regis­trier­ten Domains auf miss­bräuch­li­che Nut­zung kon­ti­nu­ier­lich zu ana­ly­sie­ren. Liegt Miss­brauch vor, sind sie gut bera­ten, mit dem Regis­trar und dem Inha­ber Kon­takt auf­zu­neh­men, um den Miss­brauch abzu­stel­len und für einen ver­trau­ens­wür­di­gen Namens­raum zu sor­gen. Nicht immer liegt eine bös­wil­li­ge Absicht des Inha­bers vor, gele­gent­lich ist auch ein „infi­zier­ter“ Ser­ver Aus­lö­ser der Missbrauchsmeldung.

Wir selbst bie­ten seit vie­len Jah­ren eine ICANN-kon­for­me Lösung an, die vie­le Kun­den erfolg­reich nut­zen. Zudem wer­ten wir regel­mä­ßig den Miss­brauch unter allen neu­en Top-Level-Domains aus, mit inter­es­san­ten Ergeb­nis­sen: Nur 21 Betrei­ber sind für den Groß­teil (gut 90 Pro­zent) miss­bräuch­lich ver­wen­de­ter Domains ver­ant­wort­lich; der Groß­teil der Betrei­ber hat sehr weni­ge bis gar kei­ne Missbrauchsfälle.

Analyse des Missbrauchs durch ICANN

Par­al­lel zu der Ver­pflich­tung der Regis­tries beob­ach­tet auch ICANN selbst, wie sich der Miss­brauch ent­wi­ckelt. ICANN zieht aus den erho­be­nen Daten ande­re Schluss­fol­ge­run­gen, die gegen­sätz­li­che Inter­pre­ta­tio­nen zu „unse­ren“ Zah­len zulas­sen. Daher fan­den auf dem ICANN-Mee­ting in Kobe inten­si­ve Gesprä­che zwi­schen ICANN und den Betrei­bern statt, mit dem Ziel, die Daten bes­ser zu ana­ly­sie­ren und auf­zu­be­rei­ten. Die­se Dis­kus­si­on wird sicher­lich in den nächs­ten ICANN-Mee­tings fortgesetzt.

„Abuse-Management ist für neue Top-Level-Domains Pflicht”

dotmagazine-Interview Katrin Ohlmer

In der Febru­ar-Aus­ga­be des dot­ma­ga­zi­ne erzählt DOT­ZON-Geschäfts­füh­re­rin Kat­rin Ohl­mer, wie anfäl­lig Domains für Miss­brauch sind – und was die Betrei­ber der neu­en Top-Level-Domains dage­gen tun kön­nen. Wir haben das Inter­view zum The­ma Abu­se-Manage­ment für Sie zusammengefasst.

Inter­net­nut­zer sind oft zu sorg­los. Immer wie­der beob­ach­tet Kat­rin Ohl­mer, dass sie unbe­kann­te Links ankli­cken, ohne den Absen­der vor­her zu über­prü­fen. Dabei kön­nen sich hin­ter ver­meint­lich harm­lo­sen Inter­net­adres­sen Betrü­ger ver­ber­gen, die per­sön­li­che Daten von Inter­net­nut­zern abgrei­fen und damit Scha­den anrich­ten. Auf der ande­ren Sei­te wis­sen auch die Besit­zer die­ser Inter­net­adres­sen oft nicht, dass damit gera­de Miss­brauch betrie­ben wird. Im schlimms­ten Fall kön­nen sie den Zugriff auf ihre Domains verlieren.

Das DOTZON Abuse-Management ist besonders für kleine und mittelständische Unternehmen geeignet

Die rich­ti­gen Sicher­heits­vor­keh­run­gen kön­nen die Bedro­hun­gen im Netz jedoch mini­mie­ren. Effek­ti­ves Abu­se Manage­ment deckt etwa­igen Miss­brauch von Domains auf – und ist für die Betrei­ber der neu­en Top-Level-Domains sogar Pflicht. So erfah­ren die Besit­zer von Adres­sen mit einer der neu­en Inter­net-Endun­gen nor­ma­ler­wei­se sofort, wenn ihre Domain uner­laub­ter­wei­se in frem­de Hän­de gerät. Dann schnell aktiv zu wer­den ist wich­tig, weil Domain-Miss­brauch für die Betrof­fe­nen nicht nur finan­zi­el­le Schä­den nach sich zieht, son­dern sich auch ruf­schä­di­gend aus­wir­ken kann.

Wer eine Domain unter einer der neu­en Top-Level-Domains regis­trie­ren möch­te, soll­te vor­ab also sicher­stel­len, dass deren Betrei­ber tat­säch­lich zuver­läs­si­ges Abu­se Manage­ment betreibt. Mit dem DOTZON Abu­se-Sys­tem bie­tet DOZON eine Lösung spe­zi­ell für klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Betrei­ber von Top-Level-Domains mit bis zu eini­gen hun­dert Domains an: Das Abu­se-Sys­tem ana­ly­siert regel­mä­ßig alle regis­trier­ten Domains auf Miss­brauch und pro­to­kol­liert die Ana­ly­se­er­geb­nis­se. Im Fall von Miss­brauch sorgt DOTZON für des­sen schnel­le Besei­ti­gung sowie die Doku­men­ta­ti­on des Ergeb­nis­ses. So ist schnel­les und effek­ti­ves Han­deln sichergestellt.

Das voll­stän­di­ge Inter­view fin­den Sie auf der Web­site des dot­ma­ga­zi­ne:
https://www.dotmagazine.online/issues/security-trust-in-digital-services/cybersecurity-data-protection-doteditorial/abuse-management-for-domain-names

Unsere Prognosen für 2019

Prognosen für 2019

Unse­re Pro­gno­sen für die DNS-Indus­trie für das Jahr 2018 sind weit­ge­hend so ein­ge­tre­ten, wie erwar­tet. Wich­tigs­ter Punkt war dabei sicher­lich die nach­hal­ti­gen Aus­wir­kun­gen der Daten­schutz­grund­ver­ord­nung für die DNS-Indus­trie. Im Fokus stand das stark redu­zier­te WHOIS und damit ver­bun­den der deut­lich ver­bes­ser­te Schutz per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten. Zeit, nun einen Blick auf unse­re Pro­gno­sen für die DNS-Indus­trie für das Jahr 2019 und sei­ne Per­spek­ti­ven zu werfen.

1.  Prognose: Auswirkungen der Datenschutzgrundverordnung bleibt weiter offen

Das Jahr 2018 stand bei ICANN ganz im Zei­chen der bevor­ste­hen­den Daten­schutz­grund­ver­ord­nung (DSGVO), die seit Mai 2018 durch­ge­setzt wird. Im Fokus stand dabei die Erar­bei­tung von Richt­li­ni­en, die die tem­po­rä­ren Regeln im Mai 2019 ablö­sen sol­len. Ins­be­son­de­re ist zu klä­ren, wel­che Richt­li­ni­en künf­tig Grund­la­ge für Domain-Regis­trie­run­gen und die öffent­li­che Anzei­ge der Inhaber­da­ten sein wer­den. Die der­zei­ti­ge tem­po­rä­re Lösung sieht eine Redu­zie­rung des WHOIS auf nicht-per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten vor. Die­se Lösung basiert auf einem Beschluss von ICANN, aber nicht auf einem Richt­li­ni­en-Ent­wick­lungs­pro­zess durch die welt­wei­te Com­mu­ni­ty. ICANN ist dabei Spiel­ball zwi­schen den Inter­es­sen der ame­ri­ka­ni­schen IP-Lob­by und der EU-Admi­nis­tra­ti­on. Die IP-Lob­by hat weit­rei­chen­de For­de­run­gen gestellt, was die Ver­öf­fent­li­chung und Nut­zung per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten angeht. Hin­ge­gen demons­triert die EU-Ver­wal­tung eine sehr restrik­ti­ve Hal­tung. Die zu ent­wi­ckeln­de Lösung wird rechts­kon­form sein müs­sen, auch wenn nicht alle Inter­es­sen glei­cher­ma­ßen berück­sich­tigt wer­den kön­nen. Daher erwar­ten wir, dass sich die Euro­päi­sche Ver­wal­tung durch­set­zen wird.

2. Prognose: Mehr Marken und Unternehmen nutzen ihre .marke aktiv

Die Nut­zung der eige­nen Top-Level-Domain, die iden­tisch ist mit Unter­neh­mens­na­men, Mar­ken oder Pro­duk­ten, ist in 2018 wei­ter gestie­gen. Auch wenn noch nicht alle knapp 700 Unter­neh­men welt­weit ihre .mar­ke-Endun­gen für Mar­ke­ting- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­zwe­cke nut­zen, wur­den im Jahr 2018 eine Rei­he bekann­ter .mar­ke-Top-Level-Domains aktiv genutzt. Canon rich­te­te bei­spiels­wei­se die Umstel­lung auf die E‑Mail-Adres­sen @mail.canon für alle Mit­ar­bei­ter welt­weit ein und der fran­zö­si­sche Bahn­kon­zern SNCF ist seit kur­zem unter www.oui.sncf erreichbar.

Wir erwar­ten, dass die­se Bei­spie­le auch in die­sem Jahr wei­te­re Mar­ken dazu ver­an­las­sen wer­den, selbst mit eige­nen Kam­pa­gnen, Web­pro­jek­ten und neu­en Landing Pages auf sich auf­merk­sam zu machen.

3. Prognose: Registrierungen unter den neuen Top-Level-Domains steigen

Laut www.ntldstats.com sind im Jahr 2018 die Regis­trie­run­gen unter allen neu­en Top-Level-Domains um drei Mil­lio­nen auf einen Jah­res­end­stand von ca. 26,8 Mil­lio­nen Domains gestie­gen. Die Regis­trie­run­gen erge­ben sich aus den 1.212 neu­en Top-Level-Domains, von denen zum Jah­res­en­de 2018 die TLDs .top, .xyz, .loan, .club und .online zu den TOP 5 gehör­ten. Etwa 49 Pro­zent der regis­trier­ten Domains sind in Nut­zung. Wir erwar­ten für 2019, dass sich der soli­de Auf­wärts­trend wei­ter fort­setzt. Neben den geo­gra­fi­schen ins­be­son­de­re spre­chen­de Top-Level-Domains wie .club, .shop und .app beliebt sind.

4. Prognose: Verlangsamtes Wachstum bei Länder-Endungen und generischen Endungen

Der Veri­sign Domain Name Indus­try Brief vom drit­ten Quar­tal 2018 macht deut­lich, dass die älte­ren Top-Level-Domains wie .com, .net, .org und .info sowie die Län­de­ren­dun­gen seit Ein­füh­rung der neu­en gene­ri­schen Endun­gen lang­sa­mer wach­sen. Die Endun­gen .com und .net wei­sen ein sta­bi­les Wachs­tum von gut fünf Mil­lio­nen Domains von 2017 auf 2018 (ins­ge­samt auf 151,7 Mio.) auf. Die­ses ent­spricht einem jähr­li­chen Zuwachs von knapp vier Pro­zent gegen­über 2017. Bei den Län­der-Endun­gen sieht es hin­ge­gen nicht ganz so posi­tiv aus. Die Domain-Regis­trie­run­gen unter allen Län­der-Endun­gen (ccTLD) betru­gen rund 149,3 Mil­lio­nen, was einem Wachs­tum von nur drei Pro­zent ent­spricht. In den Vor­jah­ren war das Wachs­tum mit 4,3 Pro­zent im Jahr 2017 und 5,2 Pro­zent im Jahr 2016 noch höher ausgefallen.

Wir erwar­ten, dass sich die­se Trends auch in die­sem Jahr wei­ter fort­set­zen. Einer­seits zie­hen die Prei­se unter den älte­ren Top-Level-Domains wei­ter an. Ande­rer­seits sind gera­de unter den neu­en Top-Level-Domains vie­le intui­ti­ve Adres­sen noch frei.

5. Prognose: Missbrauchsfälle überwiegend unter .com, .net, .org und .info

Die Anzahl von Miss­brauchs­fäl­len von Mar­ken­rech­ten unter Domain-Regis­trie­run­gen ist laut WIPO im Ver­gleich zum Vor­jahr wei­ter gestie­gen. Die 3.073 WIPO-Fäl­le im Jahr 2017 sind 2018 auf 3.446 Fäl­le ange­wach­sen. Dabei ist .com für das größ­te Wachs­tum an Strei­tig­kei­ten ver­ant­wort­lich. Im Jahr 2018 stieg die Fall­zahl auf 73, wäh­rend .com-Domains im Vor­jahr nur gut 70 Pro­zent aller Fäl­le betra­fen. An zwei­ter Stel­le steht .net gefolgt von .org-Domains und .info-Domains. Erst danach folgt mit 1,5 Pro­zent aller Fäl­le .online.
Wir erwar­ten, dass die Anzahl der Kla­gen bei den neu­en Top-Level-Domains wei­ter sta­bil bleibt und Domain-Miss­brauch wei­ter­hin über­wie­gend unter den alten Top-Level-Domains wie .com statt­fin­det. Denn die Anzahl regis­trier­ter Adres­sen unter den alten Top-Level-Domains ist immer noch deut­lich grö­ßer als die Anzahl unter den neu­en Top-Level-Domains. Zudem zie­hen die im Schnitt güns­ti­ge­ren Prei­se der alten Top-Level-Domains eher Spe­ku­lan­ten an.

6. Prognose: Konsolidierung in der Branche wird weitergehen

Die Bran­che hat sich auch im Jahr 2018 wei­ter kon­so­li­diert, sowohl was die Betrei­ber von Top-Level-Domains als auch ihre Ver­triebs­part­ner betrifft. Unter ande­rem hat Com Lau­de den Regis­trar Demys gekauft, Minds&Machines den Betrei­ber von .xxx, .sex und .porn, ICM Regis­try; Donuts wur­de von der Invest­ment­ge­sell­schaft Abry Part­ners über­nom­men und Key-Sys­tems von der bri­ti­schen Cen­tral­nic. Wir erwar­ten, dass sich die­se Dyna­mik auch 2019 wei­ter fort­setzt und gehen daher von wei­te­ren Kon­so­li­die­run­gen aus.

7. Prognose: ICANN gibt grünes Licht für neue Bewerbungsrunde

Die Ent­wick­lung der Rah­men­be­din­gun­gen für die nächs­te Bewer­bungs­run­de hat gro­ße Fort­schrit­te gemacht. Alle Arbeits­grup­pen haben ihre Ana­ly­sen ver­öf­fent­licht, 2019 wer­den nach der­zeit lau­fen­den Ana­ly­sen der ein­ge­gan­ge­nen Kom­men­ta­re die fina­len Berich­te erwar­tet. Wir sind akti­ves Mit­glied die­ser Debat­ten und erwar­ten, dass die ICANN-Direk­to­ren den Auf­trag für die kon­kre­te Aus­ge­stal­tung der nächs­ten Bewer­bungs­run­de geben werden.

8. Prognose: Globale Debatte um Internet Governance gewinnt an Bedeutung

In den ver­gan­ge­nen Jah­ren haben wir erlebt, dass die Aus­ge­stal­tung der Inter­net Gover­nan­ce zuneh­mend The­ma auf poli­ti­scher und wirt­schaft­li­cher Ebe­ne ist. In Deutsch­land u. a. mit den Dis­kus­sio­nen rund um die Daten­schutz­grund­ver­ord­nung und auf glo­ba­ler Ebe­ne mit der Debat­te um die Zustän­dig­keit. Daher erwar­ten wir, dass nicht zuletzt durch inter­na­tio­na­le Akteu­re das The­ma auch im Jahr 2019 kon­tro­vers dis­ku­tiert wer­den wird. Deutsch­land als Gast­ge­ber des glo­ba­len Inter­net Gover­nan­ce Forums im Herbst 2019 in Ber­lin ist eine gute Gele­gen­heit, unser demo­kra­ti­sches und libe­ra­les Ver­ständ­nis von Inter­net Gover­nan­ce in die Gestal­tung des Pro­gramms ein­flie­ßen zu lassen.

9. Prognose: Multistakeholder-Konzept in deutscher Internet-Community verankert

Das Mul­tistake­hol­der-Kon­zept – also die Betei­li­gung von Wirt­schaft, Poli­tik und Bür­gern an Ent­schei­dungs­pro­zes­sen – ist in Deutsch­land (wie auch in ande­ren Län­dern) auch in der Poli­tik ange­kom­men und wird genutzt, um Infor­ma­tio­nen aus­zu­tau­schen und Ent­schei­dun­gen infor­mier­ter und bes­ser vorzubereiten.

Daher erwar­ten wir, dass die Umset­zung des Mul­tistake­hol­der-Kon­zep­tes in Euro­pa wei­ter zuneh­men wird, um in Regie­rungs­gre­mi­en das Wis­sen, die Res­sour­cen und das Enga­ge­ment nicht-staat­li­cher Akteu­re ein­zu­brin­gen und somit Ent­schei­dun­gen auf eine brei­te­re Basis zu stel­len. Nicht zuletzt trägt die welt­wei­te Ver­net­zung der Akteu­re und die dar­aus ent­ste­hen­de Dyna­mik zur Sta­bi­li­tät und Ver­läss­lich­keit des Inter­net-Gover­nan­ce-Öko­sys­tems bei.

Ob unse­re Pro­gno­sen für die DNS-Indus­trie für 2019 so ein­tref­fen, wer­den wir an die­ser Stel­le im kom­men­den Jahr ana­ly­sie­ren. Bis dahin wün­schen wir allen Leser:innen ein gutes Jahr!

ICANN63: Geografische Endungen, Datenschutz und neue Bewerbungsrunde

ICANN 63 in Barcelona

Auf dem 63. Mee­ting der Inter­net-Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on ICANN stan­den wei­ter­hin die Debat­ten rund um die Umset­zung der Daten­schutz­grund­ver­ord­nung (GDPR) sowie die Aus­ge­stal­tung einer neu­en Bewer­bungs­run­de im Fokus. Eine .CITIES-Kon­fe­renz und die Tref­fen der Betrei­ber aller gene­ri­schen Inter­net-Endun­gen sowie das Tref­fen der geo­gra­fi­schen Inter­net-Endun­gen ergänz­ten das Pro­gramm von ICANN63.

Geografische Endungen – Identität für Städte, Regionen und ihre Bürger

.CITIES Konferenz bei ICANN63 – Erfolgsfaktoren von Stadt-Top-Level-Domains & Mehrwert-Dienste

Unser Mit­grün­der Dirk Kri­schenow­ski war ein­ge­la­den, neben einer Über­sicht des geoTLD-Ver­ban­des vor allem die Erfolgs­fak­to­ren für städ­ti­sche und regio­na­le Top-Level-Domains vor­zu­stel­len. Orga­ni­siert hat­te die Kon­fe­renz der Betrei­ber der Endun­gen .cat, .bar­ce­lo­na und .bcn. Als Spre­cher waren u.a. Ver­tre­ter und geoTLD-Betrei­ber der Städ­te Bar­ce­lo­na (Cris­ti­na Ribas Bar­beran), New York (Lori-Anne War­di), Gent (Els Uyt­ter­hoe­ven) und Paris (Emi­lie Tur­bat). Die wich­tigs­ten, so genann­ten Key-Per­for­mance-Fak­to­ren (KPIs) aus Sicht des Ver­ban­des, dem Dirk Kri­schenow­ski als Vor­stand ange­hört, sind u.a. die wirt­schaft­li­che Gesund­heit der geoTLD (Anzahl Domains x Ver­kaufs­preis), die Durch­drin­gung in der Stadt oder der Regi­on, die Gesamt­zahl der Web­sei­ten und ein Ver­gleich mit der jewei­li­gen Länderendung.

geoTLDs in Barcelona
geoTLD-Sit­zung bei ICANN63 in Barcelona

In einem Best-Prac­ti­ce Panel stell­te unse­re Geschäfts­füh­re­rin Kat­rin Ohl­mer vor, war­um die Betrei­ber von .ber­lin einen E‑Mail-Dienst ein­ge­führt haben. Sie zeig­te auf, wel­che Effek­te die Ein­füh­rung des Diens­tes u. a. auf die Anspra­che neu­er Ziel­grup­pen, auf die Auf­merk­sam­keit für .ber­lin in der Stadt und auf die Nut­zung von .ber­lin-Adres­sen hat­te. Neben Kat­rin Ohl­mer stell­ten u. a. Ver­tre­ter aus .cat ihre aktu­el­len Mar­ke­ting­kon­zep­te in Zusam­men­ar­beit mit den Ver­triebs­part­nern vor und .wien die Erfah­run­gen mit den unter­schied­li­chen Launch­pha­sen im Jahr 2014 vor. Die geoTLD .bzh prä­sen­tier­te sei­ne Idee, ein loka­les Emo­ji für die Bre­ta­gne ein­zu­füh­ren – ana­log zu der Nut­zung von Flag­gen als Aus­druck regio­na­ler Verbundenheit.

Treffen der geografischen Internet-Endungen im Rahmen der geoTLD.group

Die Betrei­ber städ­ti­scher und regio­na­ler Top-Level-Domains haben sich auch auf die­sem ICANN-Mee­ting zum Erfah­rungs­aus­tausch getrof­fen. Unser Mit­grün­der Dirk Kri­schenow­ski stell­te eine Stu­die zur Umset­zung der Daten­schutz­grund­ver­ord­nung vor, die er im Sep­tem­ber initi­iert und durch­ge­führt hat­te. Zudem prä­sen­tier­te er die Image­bro­schü­re, die er in den ver­gan­ge­nen Mona­ten erstellt hat­te. Unse­re Geschäfts­füh­re­rin Kat­rin Ohl­mer gab den Mit­glie­dern ein Update zu der Ent­wick­lung der neu­en Richt­li­ni­en in der nächs­ten Bewer­bungs­run­de und der von ihr im Sep­tem­ber ein­ge­reich­ten Kom­men­tar bei ICANN für die geoTLD-Gruppe.

Debatte um Datenschutz bei ICANN63 fortgesetzt

Die Beach­tung und Umset­zung der Daten­schutz­grund­ver­ord­nung ist seit Mai 2018 in aller Mun­de. Die DSGVO hat den Effekt, dass die öffent­li­chen WHOIS-Ver­zeich­nis­se aller Inter­net-Endun­gen kei­ne per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten mehr anzeigen.

Das ICANN Board hat am 17.5.2018 die vor­ge­schla­ge­ne „Tem­po­ra­ry Spe­ci­fi­ca­ti­on for gTLD Regis­tra­ti­on Data” geneh­migt. Das Board hat so ent­schie­den, um den zwi­schen ICANN und den Ver­trags­par­tei­en gel­ten­den Ver­trag (RRA, RAA), den von der Com­mu­ni­ty ent­wi­ckel­ten Richt­li­ni­en in Bezug auf WHOIS, sowie die Daten­schutz­be­stim­mun­gen der Euro­päi­schen Uni­on (DSGVO) zu berück­sich­ti­gen. Die neue Poli­cy ist ver­füg­bar unter: https://www.icann.org/resources/pages/gtld-registration-data-specs-en.

ICANN hat eine Son­der­ar­beits­grup­pe auf­ge­setzt, die inner­halb eines Jah­res aus der tem­po­rä­ren eine dau­er­haf­te Poli­cy ent­wi­ckeln soll. Bis dahin wird die tem­po­rä­re Poli­cy gel­ten, mit der Opti­on, sie drei­mal um jeweils drei Mona­te zu ver­län­gern. Auf dem ICANN-Mee­ting in Bar­ce­lo­na wur­den ins­be­son­de­re Fra­gen rund um den Zweck der Daten­ver­ar­bei­tung dis­ku­tiert. Auf der Agen­da stand auch die Fra­ge, inwie­fern ein ein­heit­li­ches Zugangs­mo­dell zu nicht-öffent­li­chen Inhaber­da­ten für berech­tig­te Par­tei­en ein­ge­führt wer­den kann.

Fortschritte für neue Bewerbungsrunde

Die Kom­men­tie­rungs­frist für den vor­läu­fi­gen Bericht der Arbeits­grup­pe zu ” New gTLD Sub­se­quent Pro­ce­du­res PDP” ende­te am 26. Sep­tem­ber 2018. Seit­dem hat die ICANN-Orga­ni­sa­ti­on alle ein­ge­gan­ge­nen Kom­men­ta­re kate­go­ri­siert. In drei Unter­ar­beits­grup­pen prü­fen und ana­ly­sie­ren wir nun alle Kom­men­ta­re. Dot­zon ist Mit­glied in allen drei Unter­ar­beits­grup­pen und hat sich bereits in Bar­ce­lo­na bei der kon­sti­tu­ie­ren­den Sit­zung aktiv ein­ge­bracht. Ziel ist, den fina­len Report bis zum Som­mer 2019 abzu­stim­men. DOTZON ist seit sei­ner Grün­dung im Dezem­ber 2015 akti­ves Mit­glied des Poli­cy Deve­lo­p­ment Pro­zes­ses ” New gTLD Sub­se­quent Pro­ce­du­res PDP”.

Auf dem ICANN-Mee­ting gaben Mit­ar­bei­ter von ICANN ein Update zum nächs­ten Bewer­bungs­fens­ter. Sie erklär­ten, dass die ICANN-Orga­ni­sa­ti­on mit den Vor­be­rei­tun­gen für die nächs­te Bewer­bungs­run­de begon­nen habe.

Mee­ting der Regis­try Stake­hol­der Grup­pe auf ICANN63

ICANN62: Neue Top-Level-Domains, Datenschutz und neue Richtlinien

Zweites ICANN-Meeting 2018

In Pana­ma City fand vom 22.–26. Juni 2018 mit „ICANN62” das zwei­te der drei jähr­li­chen ICANN-Mee­tings statt. Schwer­punkt des Mee­tings war die Erar­bei­tung neu­er Richt­li­ni­en in zahl­rei­chen Arbeits­grup­pen. DOTZON nahm als akti­ves Mit­glied an den Arbeits­grup­pen­sit­zun­gen zu der Aus­ge­stal­tung der nächs­ten Bewer­bungs­run­de teil. Wir haben außer­dem an Sit­zun­gen der IP-Ver­tre­tung IPC, des SSAC-Kom­mit­tee, des Regie­rungs­ver­tre­ter-Kom­mit­tee GAC und den Sit­zun­gen der Regis­tries und Regis­tra­re teilgenommen.

Im Fokus stan­den die fol­gen­den Themen:

Initialer Report der Arbeitsgruppe WT 1–4 verabschiedet

Die Arbeits­grup­pe zur Ana­ly­se der ver­gan­ge­nen Bewer­bungs­run­de („PDP on Sub­se­quent Rounds, Work Track 1–4“), in der DOTZON seit über zwei Jah­ren aktiv mit­ge­ar­bei­tet hat, hat auf dem ICANN-Mee­ting ihren initia­len Report ver­ab­schie­det. Er fasst zusam­men, an wel­chen Stel­len die Arbeits­grup­pe Ver­bes­se­run­gen aus der ver­gan­ge­nen Bewer­bungs­run­de dis­ku­tiert hat. Zudem beinhal­tet er Fra­gen, wie Ver­bes­se­run­gen in der nächs­ten Bewer­bungs­run­de umge­setzt wer­den kön­nen. Der gut 200-Sei­ten umfas­sen­de Report ist soeben erschie­nen und kann bis zum 5. Sep­tem­ber kom­men­tiert wer­den. Die ein­ge­gan­ge­nen Kom­men­ta­re wer­den wir in der Arbeits­grup­pe danach aus­wer­ten mit dem Ziel, bis Anfang 2019 den fina­len Report zu ver­ab­schie­den und dem ICANN-Board zur Ent­schei­dung vorzulegen.

Der initia­le Report steht hier zum Down­load und zur Kom­men­tie­rung zur Ver­fü­gung: https://www.icann.org/public-comments/gtld-subsequent-procedures-initial-2018–07-03-en

Dotzon bei ICANN62
Dot­zon-CEO Kat­rin Ohl­mer bei ICANN62

Arbeitsergebnisse der Arbeitsgruppe – Top-Level-Domains mit geografischem Bezug

In der Arbeits­grup­pe „PDP on Sub­se­quent Rounds, Work Track 5“ wur­de inten­siv dis­ku­tiert, wel­che geo­gra­fi­schen Begrif­fe in der nächs­ten Bewer­bungs­run­de einen Schutz genie­ßen, und daher nur als geo­gra­fi­scher Begriff, nicht aber als Mar­ke oder gene­ri­scher Begriff bean­tragt wer­den dür­fen. Hin­ter­grund der Dis­kus­si­on sind gut zehn Bewer­bun­gen- u.a. .ama­zon, .tata, .spa und .pata­go­nia – aus der ver­gan­ge­nen Bewer­bungs­run­de, die einem geo­gra­fi­schen Begriff ent­spre­chen, bei denen sich die Bewer­ber nicht mit den ent­spre­chen­den Regie­run­gen über die Bewer­bung ver­stän­digt hat­ten. Da der zugrun­de­lie­gen­de Rechts­rah­men für geo­gra­fi­sche Begrif­fe in vie­len Län­dern unter­schied­lich ist, gab es zu die­ser Fra­ge inten­si­ve Dis­kus­sio­nen zwi­schen den Inter­es­sen­grup­pen. Wir set­zen uns für einen Schutz geo­gra­fi­scher Begrif­fe in einem aus­ge­wo­ge­nen Rah­men ein, auch im Hin­blick auf die vie­len erfolg­rei­chen Bei­spie­le geo­gra­fi­scher Endun­gen in der geoTLD-Grup­pe (www.geotld.group) welt­weit.

Die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung

Das kon­tro­ver­ses­te The­ma auf der ICANN62 Kon­fe­renz war die Umset­zung der Tem­po­rä­ren Poli­cy, die von ICANN am 25. Mai 2018 in Kraft gesetzt wur­de. Zen­tra­le Streit­fra­ge war das Aus­kunfts­recht berech­tig­ter Per­so­nen. Die Poli­cy beinhal­tet, dass Regis­tra­re und Regis­tries Berech­tig­ten Aus­kunft ertei­len, legi­ti­me Anfra­gen wer­den von Regis­tries und Regis­tra­ren seit 25. Mai zeit­nah beant­wor­tet. Bestimm­te Inter­es­sen­grup­pen for­dern aller­dings, dass eine zen­tra­le Akkre­di­tie­rungs­stel­le ein­ge­rich­tet wird, um bestimm­ten Grup­pen Zugriff auf alle Daten gewäh­ren zu kön­nen. Inwie­fern die­se For­de­rung kon­sis­tent mit der Daten­schutz­grund­ver­ord­nung ist, muss erst noch geklärt wer­den. Daher wird das The­ma in den kom­men­den Mona­ten wei­ter­hin aus­führ­lich diskutiert.

Um die tem­po­rä­re Poli­cy in eine nach ICANN-Vor­ga­ben gel­ten­de Poli­cy zu über­füh­ren, wur­de zudem eine Arbeits­grup­pe gegrün­det. Sie soll einen Vor­schlag für eine dau­er­haf­te Poli­cy erar­bei­ten, die dann bis zum 25. Mai 2019 ver­ab­schie­det und umge­setzt wird.