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ICANN81 in Istanbul

ICANN81 in Istanbul

Vom 9.–14. Novem­ber 2024 fand das 81. ICANN-Mee­ting im tür­ki­schen Istan­bul statt – wie­der­um in einem Hybrid-For­mat. Wir haben vor Ort teil­ge­nom­men und uns an den rele­van­ten Ses­si­ons zu den The­men Ein­füh­rung neu­er Top-Level-Domains, DNS-Abu­se und geo­po­li­ti­schen Ent­wick­lun­gen betei­ligt. Neben dem Aus­tausch mit vie­len Mit­glie­dern der tech­ni­schen Com­mu­ni­ty stand die Wei­ter­ent­wick­lung von Poli­ci­es für Regis­tries und Regis­tra­re in unse­rem Fokus. Die ICAN­N81-Kon­fe­renz konn­ten wir auch zum Dia­log mit Regie­rungs­ver­tre­tern nut­zen. Als Betrei­ber geo­gra­fi­scher TLDs haben wir uns mit ande­ren geoTLDs aus­ge­tauscht. Am Diens­tag, den 12. Novem­ber, hat Dot­zon-CEO Kat­rin Ohl­mer an einem Work­shop der Inter­net-Socie­ty (ISOC) zu den künf­ti­gen Auf­ga­ben und Zie­len teil­ge­nom­men. In Vor­be­rei­tung auf den neu­en CEO von ICANN, Kurt Lind­quist, dis­ku­tier­te die Com­mu­ni­ty inten­siv über die aus ihrer Sicht wesent­li­chen Prio­ri­tä­ten zu Beginn sei­ner Amtszeit.

DNS-Abuse

Eines der wich­ti­gen The­men beim ICAN­N81-Mee­ting war die Bekämp­fung von Miss­brauch des Domain-Namen-Sys­tems (DNS) durch Orga­ni­sa­tio­nen, die Spam, Phis­hing, Bot­net­ze und ande­ren ille­ga­le Akti­vi­tä­ten betrei­ben. Denn das Ver­trau­en von Ver­brau­chern, Unter­neh­men und Regie­run­gen in das DNS ist die Grund­la­ge für sei­nen Erfolg. Auf dem ICANN-Mee­ting wur­den dafür wei­te­re Pro­gram­me präsentiert.

Zum einen wur­de mit der INFER­MAL-Stu­die eine län­der­über­grei­fen­de, wis­sen­schaft­li­che Unter­su­chung zum DNS-Miss­brauch vor­ge­stellt. Die Stu­die zeigt auf, an wel­chen Para­me­tern sich Miss­brauch bereits bei der Regis­trie­rung von Domains erken­nen lässt. Die Regis­trie­rung von sehr vie­len Domains durch APIs zur glei­chen Zeit und eine Bezah­lung mit Kry­to­wäh­run­gen sind bei­spiel­haf­te Kriterien.

Das zwei­te vor­ge­stell­te Pro­jekt ist die ICANN-inter­ne Platt­form METRICA, die für alle gTLDs tages­ak­tu­ell das Auf­kom­men von ille­ga­len DNS-Akti­vi­tä­ten monit­ort. Damit will ICANN eben­falls Ver­trau­en und Trans­pa­renz in der Inter­net-Com­mu­ni­ty und bei End­kun­den wei­ter stär­ken. Auf dem ICANN-Mee­ting konn­ten inter­es­sier­te Teil­neh­mer die Fea­tures von METRICA erkun­den und mit der Com­mu­ni­ty diskutieren.

Einführung neuer TLDs

In den fünf Arbeits­grup­pen­sit­zun­gen haben wir uns mit den noch offe­nen Fra­gen im Zusam­men­hang mit dem gTLD-Pro­gramm befasst. Dazu gehör­ten u.a. The­men wie die Aus­for­mu­lie­rung des ICANN Regis­try-Agree­ment, das Appli­cant Sup­port Pro­gramm und eine inten­si­ve Debat­te zu Ver­stei­ge­rungs­ver­fah­ren bei TLDs, auch in Abstim­mung mit ande­ren ICANN-Gre­mi­en. Im Fokus stand für uns als ein­zi­ger deut­scher Teil­neh­mer vor Ort, wel­che Inter­es­sen Bewer­ber für Top-Level-Domains im deutsch­spra­chi­gen Raum haben und wie die­se in dem künf­ti­gen Bewer­bungs­ver­fah­ren berück­sich­tigt sind.

geoTLDs

Auf dem Tref­fen am Mon­tag, den 11.11.2024, mit den ande­ren Betrei­bern von geoTLDs dreh­te sich die Debat­te schwer­punkt­mä­ßig um NIS2 und wel­che Daten von Regis­tries und Regis­tra­ren erho­ben wer­den. Neben dem offi­zi­el­len Aus­tausch haben wir das ICAN­N81-Mee­ting auch für einen infor­mel­len Aus­tausch mit ande­ren geoTLDs genutzt.

Weitere Themen

Am Ran­de von ICANN81 konn­ten wir uns mit Com­mu­ni­ty-Mit­glie­dern über geo­po­li­ti­sche, gesetz­ge­be­ri­sche und regu­la­to­ri­sche Ent­wick­lun­gen aus­ge­tauscht. Dazu gehö­ren die Dis­kus­sio­nen und Ent­wick­lun­gen bei den Ver­ein­ten Natio­nen und der ITU. Das kurz bevor­ste­hen­de IGF im Dezem­ber 2024 in Riad stand dabei auch auf der Agen­da, bei dem ICANN eine akti­ve Rol­le ein­neh­men wird.

Das nächs­te ICANN-Mee­ting (ICANN82) fin­det vom 8.–13. März 2025 in Seat­tle statt.

Die dotBrand im Einzelhandel

dotBrand im Einzelhandel

Wie eine dot­Brand im Ein­zel­han­del genutzt wird, stel­len wir heu­te vor. Das größ­te Ein­zel­han­dels­un­ter­neh­men Euro­pas, die Schwarz-Grup­pe, besteht aus der Lidl Stif­tung & Co. KG, Kauf­land Stif­tung & Co. KG, Pre­Ze­ro Stif­tung & Co. KG und Schwarz Pro­duk­ti­on GmbH & Co. KG.  Die Heil­bron­ner Schwarz-Grup­pe gehört mit den Top-Level-Domains .schwarz und .lidl zu den Unter­neh­men welt­weit, die meh­re­re hun­dert Domains regis­triert haben.

techblog.schwarz

Die Web­sei­te „techblog.schwarz” ist ein Tech­no­lo­gie-Blog der Schwarz IT, der sich auf digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on und IT-Lösun­gen kon­zen­triert. Er zielt dar­auf ab, Ein­bli­cke in die IT-Stra­te­gien und ‑Lösun­gen der Schwarz Grup­pe zu geben. Er bie­tet Arti­kel zu The­men wie Con­tai­ner-Orches­trie­rung mit Kuber­netes, Auto­ma­ti­sie­rung mit Stack­Storm, Ent­wick­lung von Soft­ware mit SOLID-Prin­zi­pi­en und der Ein­satz von Midd­le­wa­re. Es gibt auch Bei­trä­ge über Open-Source-Pro­jek­te, Soft­ware-Archi­tek­tur und Cloud-Technologien.

levelup.lidl

Unter levelup.lidl bie­tet Lidl ein über­ra­schend aus­ge­feil­tes, nied­li­ches Brow­ser-Spiel an. In dem Spiel steu­ern die Spie­ler, neue Mit­ar­bei­ten­de des deut­schen Super­markt­rie­sen, eine Car­toon-Kar­tof­fel-Figur durch eine 3D-Land­schaft wan­dert trifft ande­re Kar­tof­feln. Auf die­sem Weg soll er etwas über die Unter­neh­mens­wer­te von Lidl zu erfah­ren und am Ende wohl an einer Par­ty mit vie­len ande­ren Kar­tof­feln teilnehmen.

kopfan.schwarz

Eine beson­de­re Web­sei­te hat die Schwarz-Grup­pe mit kopfan.schwarz geschaf­fen. Mit ihr will Schwarz die Medi­en­kom­pe­tenz für Kin­der (10–14 Jah­re) und Jugend­li­che (15–18 Jah­re) sowie die Eltern för­dern. Da an den Schu­len in der Regi­on Heil­bronn häu­fig die finan­zi­el­len Mit­tel für eine früh­zei­ti­ge Inte­gra­ti­on von Medi­en­kom­pe­tenz für Schü­ler und Lehr­kräf­te in den Lehr­plan feh­len, hat Schwarz ein Ver­an­stal­tungs­for­mat direkt für die Schu­len in der Regi­on ent­wi­ckelt. Die Bot­schaft lau­tet „Nutzt digi­ta­le Medi­en! Aber tut das bewusst und schal­tet euren Kopf an.“

Die­se Bei­spie­le zei­gen, wie eine dot­Brand für unter­schied­li­che Ziel­grup­pen und Zwe­cke genutzt wer­den kann. Wie Sie Ihre dot­Brand ein­set­zen kön­ne, stel­len wir Ihnen ger­ne in einem per­sön­li­che Gespräch vor. 

Jahrestreffen des IGF‑D – Nachhaltigkeit, Kinderschutz und digitale Identitäten

Ver­gan­ge­ne Woche fand im Atri­um in der Fried­rich­stra­ße in Ber­lin das jähr­li­che IGF statt. Zusam­men mit Vertreter:innen aus Zivil­ge­sell­schaft, Wis­sen­schaft, Poli­tik und Wirt­schaft haben wir über die Zukunft der Inter­net­ver­wal­tung dis­ku­tiert. In span­nen­den Panel­de­bat­ten ging es um ein brei­tes Spek­trum an Inter­net­the­men: Von digi­ta­len Iden­ti­tä­ten über Kin­der­schutz im Netz bis hin zur Zukunft des Mul­ti-Stake­hol­der-Ver­fah­rens. Wir haben das Panel „Das Inter­net ist ein Kli­ma­kil­ler – wie kann das Inter­net nach­hal­ti­ger betrie­ben wer­den?“ orga­ni­siert. Denn Inter­net­in­fra­struk­tu­ren benö­ti­gen immer mehr Ener­gie, und könn­ten auch sozi­al und öko­no­misch nach­hal­ti­ger betrie­ben wer­den. Als Fort­set­zung vom Vor­jahr hat das Panel in die­sem Jahr stär­ker die sozia­len und Gover­nan­ce-Aspek­te der Nach­hal­tig­keit beleuchtet.

Nachhaltigkeit von Internetinfrastrukturen

Zusam­men mit Rai­ner Rehak vom Wei­zen­baum-Insti­tut e. V. ging es nach einer Ein­füh­rung von Rai­ner, wel­che Hand­lungs­fel­der Nach­hal­tig­keit umfasst, und unse­rer Über­sicht zum Sta­tus Quo um drei zukunfts­ge­rich­te­te Themen.

Status Quo der Internetinfrastrukturen und ‑Dienste in Bezug auf Nachhaltigkeit

  • Green: Infra­struk­tur wie RZ-Betrei­ber -> Akti­vi­tä­ten, Abwär­me // DNS -> ers­te Akti­vi­tä­ten bei Betrei­bern und Orga­ni­sa­tio­nen wie ICANN // Diens­te -> bör­sen­no­tier­te ver­pflich­tet, gleich­zei­tig Share­hol­der-Value im Fokus.
  • Social: Min­dest­lohn, Equal Pay, Arbeits­be­din­gun­gen kein The­ma, Wett­be­werb um Res­sour­ce Arbeitskraft.
  • Gover­nan­ce: Zuneh­men­de Markt­kon­zen­tra­ti­on auf weni­ge gro­ße, die Rah­men­be­din­gun­gen dik­tie­ren // Haben Nut­zer eigent­lich Wis­sen und Chan­ce, auf ande­re Diens­te auszuweichen?

Aspekte und Handlungsansätze für mehr Nachhaltigkeit im Bereich Governance

  • Fra­ge der Eigen­tums­ver­hält­nis­se, gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­ti­ons­for­men – könn­ten sie ein Vor­bild sein, um Teil­ha­be und Siche­rung der Grund­ver­sor­gung bes­ser zu sichern?
  • Wel­che Rol­le hat der Gesetz­ge­ber mit Geset­zen wie NIS2 in Bezug auf Viel­falt, Wett­be­werb und Markt­kon­zen­tra­ti­on? Wel­che Kon­se­quen­zen ent­ste­hen dar­aus für Kund:innen?
  • Rol­le als Kri­ti­sche Infra­struk­tur – wie gehen wir bes­ser mit Daten um, Stich­wort Data Governance?

Aspekte und Handlungsansätze für mehr ökologische Nachhaltigkeit

  • Inno­va­ti­ve Ideen für ener­gie­ef­fi­zi­en­te­re Strukturen
  • Best Prac­ti­ces aus ande­ren Län­dern, ande­ren Branchen

Aspekte und Handlungsansätze für mehr soziale Nachhaltigkeit

  • Inter­net­in­fra­struk­tu­ren und ihre Bezie­hung zur loka­len Community
  • Aus­tausch mit tech­ni­scher Community

Unsere Take-Aways

  • Wir haben einen Umset­zungs­druck, Erkennt­nis­se sind alle längst da; die Wis­sen­schaft ver­sorgt uns seit Jahr­zehn­ten mit sta­bi­len Daten und Fakten.
  • Wie ent­wi­ckeln wir ein gemein­sa­mes Ver­ständ­nis, wie wir mit einer digi­ta­len öffent­li­chen Infra­struk­tur und digi­ta­len öffent­li­chen Gütern umge­hen wollen?
  • Gibt es einen Unter­schied zwi­schen „betrei­ben von“ und „küm­mern um“ Inter­net­in­fra­struk­tur und wenn ja, was ist uns wichtig?
  • Selbst­ver­pflich­tun­gen als nied­rig­schwel­li­ge Instru­men­te für nach­hal­ti­ge­re Betriebsmodell?
  • Wunsch nach bes­se­rem Know-how-Trans­fer zwi­schen den Agierenden.
  • Wie kön­nen wir Ele­men­te des Mul­ti-Stake­hol­der-Modells von ICANN für den nach­hal­ti­gen Betrieb der Inter­net­in­fra­struk­tu­ren übernehmen?
  • In dem Zusam­men­hang haben wir uns gefragt, wer sich über­haupt ein ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment, so wie bei ICANN, „leis­ten“ kann?

Als Fazit neh­men wir den Wunsch mit, den Aus­tausch zum The­ma zu ver­ste­ti­gen, denn Nach­hal­tig­keit betrifft uns alle.

Eini­ge Impres­sio­nen des Tages fin­den sich hier.

Digitale Stadtmarken 2024 – die Einzelsieger

Digitale Stadtmarken 2024 - die Einzelsieger

Zum ach­ten Mal in Fol­ge ana­ly­sie­ren wir in unse­rer Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2024“, wie erfolg­reich Städ­te ihre cityTLD nut­zen und stel­len ein detail­lier­tes Top-10-Ran­king vor. Grund­la­ge der Stu­die sind die der­zeit 40 welt­weit exis­tie­ren­den Digi­ta­len Stadt­mar­ken, deren Ent­wick­lung wir über einen Zeit­raum von zwölf Mona­ten anhand von 8 Key-Per­for­mance-Indi­ka­to­ren ana­ly­siert haben. Heu­te stel­len wir die Ein­zel­sie­ger der acht Ein­zel­ka­te­go­rien der Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2024” vor:

Kategorie 1 – Registrierte Domains: .tokyo

Vie­le regis­trier­te Inter­net­adres­sen haben das Poten­ti­al, zu viel Sicht­bar­keit der cityTLD bei­zu­tra­gen. Mit 180.604 regis­trier­ten .tokyo-Inter­net­adres­sen ver­zeich­net die Digi­ta­le Stadt­mar­ke der japa­ni­schen Haupt­stadt den höchs­ten Wert.

Kategorie 2 – Umsatz: .berlin

Der wirt­schaft­li­che KPI einer cityTLD hat einen gro­ßen Ein­fluss auf den Erfolg einer Digi­ta­len Stadt­mar­ke – denn er ist das Ergeb­nis aus Mar­ke­ting, Sicht­bar­keit und Kund­schaft bei. Mit einem Umsatz von 1,9 Mil­lio­nen US-Dol­lar belegt .ber­lin erneut den Spitzenplatz.

Kategorie 3 – Aktive Domains: .okinawa

Domains wer­den dann aktiv genutzt, wenn tat­säch­lich eine Web­sei­te dahin­ter­steht. Dass sich .oki­na­wa in die­sem Jahr so gut posi­tio­nie­ren konn­te, liegt auch an der sehr guten Zahl von knapp 57 Pro­zent akti­ver Webseiten.

Kategorie 4 – Bei Google gelistete Seiten pro Domain: .kyoto

Eine wich­ti­ge Kate­go­rie für das gute Manage­ment einer Digi­ta­len Stadt­mar­ke ist die Anzahl der bei Goog­le gelis­te­ten Sei­ten pro Domain. Sie steht auch dafür, wie viel Con­tent unter der jewei­li­gen Endung vor­han­den ist. Unter .kyo­to haben die 1.020 regis­trier­ten Domains 3,9 Mil­lio­nen Sei­ten bei Google.

Kategorie 5 – Tranco-Rank (Majestic und andere Quellen): .tokyo

Wich­tig für den Erfolg einer cityTLD ist die Sicht­bar­keit im Netz. Mit 105 Domains lan­det .tokyo auf Platz eins des Tran­co-Ran­king, vor .moscow und .nyc und ist damit in die­sem KPI die erfolg­reichs­te aller Digi­ta­len Stadtmarken.

Kategorie 6 – Domains pro Einwohner: .melbourne

Von Vor­teil für .mel­bourne ist in die­ser Kate­go­rie der rela­tiv klei­ne Stadt­kern der Stadt und die gerin­ge Nut­zung der Län­der-Endung. Mit knapp 34 Domains pro 1.000 Ein­woh­ner liegt .mel­bourne auf dem ers­ten Platz.

Kategorie 7 – Bruttosozialprodukt pro Domain: .koeln

Mit gut 3,2 Mil­lio­nen US-Dol­lar Brut­to­so­zi­al­pro­dukt pro Domain belegt die Endung .koeln den ers­ten Rang und belegt damit, dass die Stadt­en­dung eine hohe Attrak­ti­vi­tät trotz eines ver­gleichs­wei­se hohen Prei­ses und nied­ri­gen Durch­schnitts­ein­kom­mens hat.

Kategorie 8 – Stadt-Endung versus Länder-Endung: .miami

In Miami ist die Digi­ta­le Stadt­mar­ke .miami fünf­mal belieb­ter als die Län­der-Endung .us, wobei die­se in den USA gene­rell nicht so beliebt ist wie die Endun­gen .com, .net und .org. Das Ergeb­nis zeigt, dass eine loka­le Mar­ke der natio­na­len Mar­ke durch­aus den Rang ablau­fen kann.

Die voll­stän­di­ge Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2024“ kön­nen Sie hier herunterladen.

Wie wird eine cityTLD genutzt – von .nyc über .brussels zu .berlin

cityTLD Nutzung

Eine cityTLD ist die digi­ta­le Dimen­si­on einer Stadt­mar­ke und bie­tet Bürger:innen, Unter­neh­men, Orga­ni­sa­tio­nen und Insti­tu­tio­nen einer Stadt eine zeit­ge­mä­ße digi­ta­le Hei­mat. Gegen­wär­tig besit­zen 35 Städ­te eine eige­ne cityTLD, zum Teil betrei­ben sie sogar zwei. „TLD“ steht dabei für „Top-Level-Domain“ und bezeich­net den Teil einer Inter­net­adres­se, der rechts neben dem letz­ten Punkt steht. Aber wie wird eine cityTLD genutzt?

Die cityTLDs ergän­zen das Ange­bot der bestehen­den län­der­spe­zi­fi­schen Inter­net-Endun­gen wie etwa .de, .us oder .jp und der all­ge­mei­nen Inter­net-Endun­gen wie .com, .net, .org und .info. Ermög­licht hat die­se Ent­wick­lung die Inter­net Cor­po­ra­ti­on for Assi­gned Names and Num­bers, kurz ICANN. Auf Basis der Idee und Initia­ti­ve von .ber­lin hat ICANN im Jahr 2012 erst­mals Bewer­bun­gen um geo­gra­phi­sche Inter­net-Endun­gen ent­ge­gen­ge­nom­men. Heu­te sind sie Bestand­teil der ver­füg­ba­ren TLDs und wer­den in den Städ­ten welt­weit genutzt. Wir stel­len span­nen­den Bei­spie­le vor:

Nutzung durch das Stadtmarketing

Stadt­mar­ke­ting­ver­ant­wort­li­che neh­men für orts­be­zo­ge­ne Mar­ke­ting­kam­pa­gnen ger­ne die Vor­tei­le einer kur­zen Domain in Anspruch. Denn oft­mals sind die­se unter der natio­na­len Endung schon ver­ge­ben oder nur mit Bin­de­stri­chen noch frei. Die neu­en Adres­sen sind kurz und prä­gnant, wie bei­spiels­wei­se www.data.rio, www.tu.berlin und www.beta.nyc.

Nutzung durch die Stadtverwaltung

Oft ist die Stadt­ver­wal­tung für die Bekannt­heit einer cityTLD ent­schei­dend. Wie sehr Domains mit einer Stadt-Endung und damit auch die Digi­ta­le Stadt­mar­ke wahr­ge­nom­men wer­den, hängt auch davon ab, wie inten­siv die Ver­wal­tung die Stadt-Endung nutzt. Die Lon­do­ner Stadt­ver­wal­tung nutzt dafür www.loti.london und in Brüs­sel kommt www.hub.brussels zum Ein­satz. Die Ver­wal­tung in Bos­ton kom­mu­ni­ziert www.greatstarts.boston und in Ber­lin wirbt Ber­lin Part­ner mit www.partner-fuer.berlin für sein Netzwerk.

Lokale digitale Kommunikation

Für loka­le Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kam­pa­gnen ist eine Digi­ta­le Stadt­mar­ke per­fekt geeig­net. Denn sie stellt zwi­schen Kam­pa­gne und Ort eine Bezie­hung ganz intui­tiv her. Ob das für eine Ver­an­stal­tung, Infor­ma­tio­nen oder Orga­ni­sa­tio­nen genutzt wird – der loka­le Bezug ist auf den ers­ten Blick ersichtlich.

Wie gut eine loka­le Endung mit einer Kam­pa­gne zusam­men­pas­sen, zeigt das öster­rei­chi­sche Bei­spiel www.kultursommer.wien. Das zeigt auch das Okto­ber­fest im US-ame­ri­ka­ni­schen Miami, was seit vie­le Jah­ren statt­fin­det und nun unter www.oktoberfest.miami sei­ne digi­ta­le Hei­mat gefun­den hat.

Das Digi­tal­ma­ga­zin „THE CITY“ ist eine gemein­nüt­zi­ge, über­par­tei­li­che und digi­ta­le Nach­rich­ten­platt­form, die sich der Bericht­erstat­tung in New York ver­schrie­ben hat und unter www.thecity.nyc erreich­bar ist. In Miami wirbt der Co-Working-Space FORUM unter www.forum.miami für sich als Ort, der die Gemein­schaft för­dert, die Indi­vi­dua­li­tät unter­stützt und die beruf­li­che Ent­wick­lung fördert.

Die Ber­li­ner Poli­zei nutzt für ihre Recrui­ting-Kam­pa­gne die Adres­se www.110prozent.berlin. Die Ham­bur­ger Schul­be­hör­de wirbt wäh­rend des Neu­baus eines Schul­ge­bäu­des um Ver­ständ­nis und setzt dafür die Adres­se www.schulbau.hamburg ein. Die Visi­on für die Stadt Istan­bul im Jahr 2025, in der das Leben mit all sei­ner Viel­falt leben­dig und frei ist und jeder gut lebt, kom­mu­ni­ziert die Stadt unter der spre­chen­den Domain www.vizyon2050.istanbul.

Im zwei­ten Quar­tal 2026 wer­den Städ­te, Regio­nen und Gebiets­kör­per­schaf­ten erneut die Mög­lich­keit bekom­men, sich um eine geoTLD zu bewer­ben. Wir berich­ten regel­mä­ßig von den Fort­schrit­ten aus der Gestal­tung der Bewer­bungs­be­din­gun­gen bei ICANN. Hier auf unse­rer Web­site oder in einem per­sön­li­chen Gespräch bei einem Kaf­fee.

ICANN80 in Kigali

ICANN80 in Kogali

Vom 9.-13 Juni 2024 fand das 80. ICANN-Mee­ting in Kiga­li, Ruan­da, statt – wie­der­um in einem Hybrid-For­mat. Wir haben remo­te teil­ge­nom­men und betei­lig­ten uns an den rele­van­ten Sessions.

Richtlinie für Registrierungsdaten (EPDP Phase 1)

Die Richt­li­nie für Regis­trie­rungs­da­ten ist das Ergeb­nis umfas­sen­der Bemü­hun­gen der ICANN-Com­mu­ni­ty, Anfor­de­run­gen an Regis­trie­rungs­da­ten zu ent­wi­ckeln, die im Ein­klang mit gel­ten­dem Recht umge­setzt wer­den kön­nen. Wie die “Vor­läu­fi­ge Spe­zi­fi­ka­ti­on” ermög­licht die Richt­li­nie nun Regis­tra­ren und Regis­tries, Regis­trie­rungs­da­ten auf ein­heit­li­che Wei­se zu erfas­sen und bereit­zu­stel­len und gleich­zei­tig die Daten­schutz­be­stim­mun­gen ein­zu­hal­ten. Die Richt­li­nie für Regis­trie­rungs­da­ten setzt ins­ge­samt 34 Emp­feh­lun­gen aus drei Reso­lu­tio­nen des ICANN-Vor­stands um und umfasst Aktua­li­sie­run­gen von 20 betrof­fe­nen Richt­li­ni­en und Ver­fah­ren sowie des Pro­to­kolls für den Zugriff auf Regis­trie­rungs­da­ten. Am 21. Febru­ar 2024 wur­de die Richt­li­nie für Regis­trie­rungs­da­ten mit einem Datum des Inkraft­tre­tens am 21. August 2025 veröffentlicht.

In Kiga­li dis­ku­tier­ten wir über die Vor­be­rei­tun­gen für die am 21. August 2024 begin­nen­de Über­gangs­pha­se, wie in Abschnitt 4 der Richt­li­nie defi­niert. Vie­le Inter­es­sen­grup­pen wer­den an der Aus­ar­bei­tung und Erpro­bung der Ände­run­gen betei­ligt sein, die zur Unter­stüt­zung des Über­gangs von der Inte­rims­richt­li­nie zur neu­en Regis­trie­rungs­da­ten­richt­li­nie erfor­der­lich sind. Wäh­rend ICANN80 haben wir eva­lu­iert, wie wir bei den Vor­be­rei­tun­gen für die Über­gangs­pha­se zusam­men­ar­bei­ten kön­nen. Dies beinhal­tet den Auf­bau, die Aktua­li­sie­rung und das Tes­ten von Sys­te­men und Pro­zes­sen für die Erfas­sung, Über­tra­gung und Offen­le­gung von Regis­trie­rungs­da­ten, die der neu­en Richt­li­nie entsprechen.

Programm für neue gTLDs

Das “New gTLD-Pro­gram” wird Unter­neh­men, Gebiets­kör­per­schaf­ten und Orga­ni­sa­tio­nen die Mög­lich­keit geben, sich für neue gTLDs zu bewer­ben, die auf ihre Gemein­de, Kul­tur, Spra­che, ihr Geschäft und ihre Kun­den zuge­schnit­ten sind.

Die Arbeits­grup­pe kam wäh­rend des ICANN-Mee­tings drei­mal zusam­men, um Tex­te für den Ent­wurf des Bewer­ber­hand­buchs (Appli­cant Gui­de­book, AGB) für die nächs­te Run­de fort­zu­set­zen. Die­se Arbeit wird in Abstim­mung mit dem ICANN-Team durch­ge­führt, um sicher­zu­stel­len, dass die AGB-Spra­che den Wort­laut und die Absicht des Abschluss­be­richts der Arbeits­grup­pe wie­der­gibt. Ziel ist es, bis Mai 2025 einen voll­stän­di­gen Ent­wurf des Bewer­ber­hand­buchs fer­tig­zu­stel­len, wobei die Geneh­mi­gung durch den Vor­stand und die Ver­öf­fent­li­chung der end­gül­ti­gen AGB bis spä­tes­tens Dezem­ber 2025 vor­ge­se­hen ist (sie­he auch den Umset­zungs­plan). Die recht­zei­ti­ge Ver­öf­fent­li­chung des Bewer­ber­hand­buchs ist eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung dafür, dass die ICANN das Bewer­bungs­fens­ter für die nächs­te Run­de im April 2026 öff­nen kann. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Antrags­pro­zess für eine gTLD fin­den Sie hier.

Weitere Policy-Prozesse

Zu zahl­rei­chen wei­te­ren Poli­cy-Pro­zes­sen haben sich die ent­spre­chen­den Arbeits­grup­pen bei ICANN80 getrof­fen, u.a. zum Trans­fer PDP, IDN EPDP und PPSAI IRT.

Das nächs­te ICANN-Mee­ting (ICANN81) fin­det vom 9. bis 14. Novem­ber 2024 in Istan­bul statt.

Spotlight dotBrand .lundbeck

Spotlight dotBrand .lundbeck

In die­sem Monat stel­len wir vor, wie die so genann­te dot­Brand .lund­beck des gleich­na­mi­gen Phar­ma­kon­zerns genutzt wird. Mit mehr als 250 regis­trier­ten Domains unter ihrer dot­Brand gehört Lund­beck zu den grö­ße­ren Unter­neh­mens­mar­ken und hat auch in unse­rer Unter­neh­mens­mar­ken-Stu­die 2023 mit einem 9. Platz sehr gut abgeschnitten.

Pharmazeutische Produkte aus Kopenhagen für die Welt

Die H. Lund­beck A/S, bekannt unter dem Namen Lund­beck ist ein däni­sches Phar­ma­zie­un­ter­neh­men mit Sitz in Kopen­ha­gen. Lund­beck pro­du­ziert ver­schie­de­ne phar­ma­zeu­ti­sche Pro­duk­te mit Fokus auf Gehirn­er­kran­kun­gen. Dazu gehö­ren Indi­ka­tio­nen wie Schi­zo­phre­nie, Depres­sio­nen, Par­kin­son und Schlaf­stö­run­gen. Mit rund 5.600 Mit­ar­bei­tern erwirt­schaf­tet Lund­beck welt­weit einem Umsatz von ca. EUR 1,8 Milliarden.

Die dotBrand .lundbeck in Zahlen

Die Anzahl der unter .lund­beck regis­trier­ten Domains hat sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren mehr als ver­dop­pelt: Von 104 Domains im Jahr 2020 gibt es Ende 2023 unter .lund­beck 254 Domains. Bis auf eine Domain sind alle .lund­beck-Domains für E‑Mail nutzbar.

Domain-Strategie .lundbeck

Die Stra­te­gie für die .lund­beck Top-Level-Domain ist die Wei­ter­lei­tung einer Viel­zahl von Domains mit Pro­dukt­na­men (u.a. lexapro.lundbeck) und Unter­neh­mens­funk­tio­nen (u.a. blog.lundbeck, academy.lundbeck) auf die glo­ba­le Home­page unter lundbeck.com/global.

Nutzung der dotBrand .lundbeck

Inter­es­sant ist, einen genaue­ren Blick auf die Nut­zung der dot­Brand .lund­beck zu werfen:

  • Da die meis­ten Domains auf bestehen­de Web­sei­ten wei­ter­lei­ten, gibt es nur weni­ge, die direkt auf­lö­sen. Dazu zählt u.a. die zen­tra­le Sei­te für Mee­tings, www.meeting.lundbeck.
  • Vie­le inter­ne Domains wie api.lundbeck, app.lundbeck, blog.lundbeck, cloud.lundbeck, data.lundbeck und email.lundbeck lei­ten wei­ter auf lundbeck.com.
  • Das gilt eben­so für Indi­ka­tio­nen wie aboutmigrane.lundbeck, adhd.lundbeck, alzheimers.lundbeck, bipolar.lundbeck und depression.lundbeck.
  • Die regio­na­len Prä­sen­zen von Lund­beck sind unter den Län­der-Domains wie bei­spiels­wei­se ch.lundbeck, cn.lundbeck, co.lundbeck, de.lundbeck, dk.lundbeck und es.lundbeck auffindbar.
  • Zahl­rei­che Wirk­stoff-Domains ergän­zen das Domain-Portfolio.

Damit ist .lund­beck ein gutes Bei­spiel, wie eine dot­Brand zu einer über­sicht­li­chen Namens­raum­stra­te­gie bei­tra­gen kann.

Mehr News zu dot­Brand Top-Level-Domains fin­den Sie regel­mä­ßig hier im Blog (LINK auf https://dotzon.consulting/news/) oder auf Lin­ke­dIn.

Der Global Domain Report 2024

Global Domain Report 2024

Gera­de ist er zum fünf­ten Mal her­aus­ge­kom­men – der jähr­li­che Glo­bal Domain Report von Inter­NetX und Sedo. Er gibt einen Über­blick über die sich ver­än­dern­de Land­schaft der Domain-Bran­che, den Ver­kauf von Domains und aktu­el­le Trends. Zusam­men mit ande­ren Exper­ten waren wir ein­ge­la­den, unse­re Per­spek­ti­ve und Aus­blick auf das Jahr 2024 zu tei­len. In die­sem Jahr beleuch­tet er neben einem Rück­blick auf 2023 mit vie­len span­nen­den Erkennt­nis­sen und einem Aus­blick auf 2024 die Aus­wir­kun­gen von KI auf Domains. Ergänzt wird der Report durch span­nen­de Zah­len von einer Inter­NetX- und Sedo-Kun­den­um­fra­ge rund um die Nut­zung und den Han­del von Domains.

Highlights der Experten

Der Domain-Markt hat sich in den letz­ten Jah­ren trotz der welt­wei­ten wirt­schaft­li­chen Vola­ti­li­tät der Welt­wirt­schaft bemer­kens­wert ent­wi­ckelt. Der Anstieg der Neu­re­gis­trie­run­gen war im Jahr 2023 laut Veri­sign zwar etwas abge­schwächt, er lag aber wei­ter­hin bei 2,5 % im Jah­res­ver­gleich. Dazu zäh­len Zuwäch­se über alle TLDs hin­weg, bemer­kens­wert ist u.a. das gestie­ge­ne Inter­es­se an .ai-Domains. Die­se erziel­ten einen über­durch­schnitt­li­chen Zuwachs von mehr als 160% gegen­über dem Jahr 2022, basie­rend auf den Ana­ly­sen von DataProvider.

Zu den Auf­stei­gern des Jah­res gehört inter­es­san­ter­wei­se die geo­gra­fi­sche Endung .lat, die von dem Stolz der Latein­ame­ri­ka­ner pro­fi­tiert, sich mit ihrer Hei­mat auch digi­tal zu iden­ti­fi­zie­ren. Weni­ger über­ra­schend ist die posi­ti­ve Ent­wick­lung von .med, die ihre Ursa­che sicher­lich in der welt­wei­ten Ver­brei­tung von digi­ta­len Platt­for­men hat.

Inter­es­sant ist die Daten­aus­wer­tung der Inter­NetX-und Sedo-MLX-Tools, dass mit .bay­ern und .ber­lin zwei geo­gra­fi­sche Endun­gen ein gro­ßes Inter­es­se an höher­prei­si­gen Domains haben – sie zäh­len zu den welt­weit Top 15 Endun­gen mit Anfra­gen und Verkäufen.

Gemäß unse­rer Erwar­tung wer­den die bevor­ste­hen­den NIS2- und wei­te­re Regu­lie­run­gen einen rele­van­ten Ein­fluss auf unse­re Bran­che haben: „Forth­co­ming regu­la­ti­ons and their poten­ti­al impli­ca­ti­ons on the indus­try con­cern us.“

Spannende Zahlen und Erkenntnisse zum Domain-Markt

Zu den neu­en Top-Level-Domains in 2023 gehö­ren u.a. .dad, .prof und .wat­ches. In die­sem Jahr kön­nen wir uns auf den Start der lan­ge erwar­te­ten Endung .music freuen.

„com is king“ – die­se Aus­sa­ge gilt auch für das Jahr 2023, denn mit 159,6 Mil­lio­nen regis­trier­ten Domains ist .com nach wie vor die größ­te Endung welt­weit. Damit stellt sie wei­ter­hin mehr als die Hälf­te aller regis­trier­ten 359,8 Mil­lio­nen Domains.

Ihr fol­gen auf den nächs­te Plät­zen drei Län­de­ren­dun­gen – die kos­ten­freie .tk-Endung, die chi­ne­si­sche Endung .ch und die deut­sche Endung .de. Mit mehr als 50% Markt­an­teil neh­men die euro­päi­schen ccTLDs den gro­ßen Anteil aller Län­der-Domains ein.

Die neu­en gTLDs bie­ten nicht nur für jede Nische einen per­fekt zuge­schnit­te­nen Namen, son­dern auch vie­le ein­zig­ar­ti­ge und krea­ti­ve Domains. Dar­aus resul­tiert eine robus­te Wachs­tums­ra­te von 14,7% im Jah­res­ver­gleich. Die neue gTLD-Run­de ver­spricht wei­te­res unge­nutz­tes Poten­zi­al und Wachs­tum für den Domain­markt in den kom­men­den Jah­ren. Die größ­ten drei Endun­gen sind .xyz, .online und .top. Beson­ders .dev und .app sind popu­lä­re Endun­gen in der IT-Industrie.

Die geoTLDs bil­den eine inter­es­san­te Nische inner­halb der neu­en gTLDs. Sie erfreu­en sich gro­ßer Beliebt­heit, ins­be­son­de­re in Euro­pa und Asi­en. Die­se Posi­ti­on ver­dan­ken sie u.a. .asia und .cat, eben­so wie den Stadt­en­dun­gen .ams­ter­dam und .ber­lin.

Künstliche Intelligenz in der Domain-Industrie

Auch wenn die KI-Tech­no­lo­gie noch in den Kin­der­schu­hen steckt, sind dank ihr zahl­rei­che Unter­neh­men ent­stan­den, ein Trend, der sich auch in 2024 fort­set­zen wird. In der Domain-Bran­che haben die meis­ten Anbie­ter KI-gestütz­te Web­site-Bau­käs­ten und Domain-Such­funk­tio­nen ein­ge­führt, die die Gestal­tung einer Web­site deut­lich beschleu­ni­gen und ver­ein­fa­chen. Pro­gnos­ti­zier­te 305 Mil­li­ar­den USD Umsatz aus KI-Tech­no­lo­gien unter­mau­ern die­se Entwicklungen.

Ausblick auf die Domain-Branche 2024

Die Erkennt­nis­se aus dem Glo­bal Domain Report 2024 machen deut­lich, dass die Zukunft der Domain-Bran­che span­nen­des Poten­zi­al und Chan­cen für Inno­va­tio­nen und Fort­schritt bie­tet. Der tech­no­lo­gi­sche Fort­schritt, ins­be­son­de­re die Inte­gra­ti­on von Künst­li­cher Intel­li­genz (KI) in Domain-Ser­vices, wird vor­aus­sicht­lich eine revo­lu­tio­nä­re Kraft in der Bran­che sein und Lösun­gen lie­fern, die die Domain­re­gis­trie­rung, ‑ver­wal­tung und ‑inves­ti­ti­on erheb­lich vereinfachen.

Aus unse­rer Sicht stel­len sich drei zen­tra­le Fra­gen für das Jahr 2024:

  • Die Ent­wick­lung der Bran­che hängt von der Per­fek­tio­nie­rung eines ein­fa­chen und naht­lo­sen Pro­dukt­er­leb­nis­ses ab. Die Kund­schaft erwar­tet, dass Domain-Regis­trie­run­gen und das Auf­set­zen einer Web­site so ein­fach wie eine Bestel­lung bei Ama­zon funktioniert.
  • Der Erfolg unse­rer Bran­che hängt davon ab, ob wir die Bedürf­nis­se unse­rer Kund­schaft, ein­schließ­lich ihrer Erwar­tun­gen an eine nach­hal­ti­ge Bran­che, erwar­tungs­ge­mäß erfül­len können.
  • Dazu gehört auch, dass wir ein­fa­che und nach­voll­zieh­ba­re Rah­men­be­din­gun­gen schaf­fen. Har­mo­ni­sier­te Regis­trie­rungs­be­din­gun­gen über alle Top-Level-Domains hin­weg wäre ein ers­ter Schritt.

Die­se Ent­wick­lun­gen sind aus unse­rer Sicht ent­schei­dend für den wei­te­ren Erfolg der Domain-Bran­che. Wie immer, bie­tet der Glo­bal Domain Report eine Fül­le span­nen­der Zah­len, und Pro­gno­sen für das Jahr 2024. Er steht hier zum kos­ten­frei­en Down­load bereit: https://hub.internetx.com/en/global-domain-report-2024

ICANN79 in San Juan

ICANN79 in San Juan

Das 79. Mee­ting der Inter­net-Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on ICANN fand vom 2. bis zum 7. März 2024 in San Juan, der Haupt­stadt von Puer­to Rico, statt. Dort tra­fen sich nach 2007 und 2018 zum drit­ten Mal Teil­neh­men­de aus Wirt­schaft, Regie­rung, Kon­su­men­ten und wei­te­ren Inter­es­sen­grup­pen der Inter­net-Com­mu­ni­ty. Sie tausch­ten sich in fast 200, zumeist öffent­lich zugäng­li­chen Sit­zun­gen, über die Wei­ter­ent­wick­lung des Inter­net aus. Wir haben die wesent­li­chen Punk­te von ICANN79 in San Juan zusammengefasst:

EU-Cybersecurity-Richtlinie NIS2 vor Einführung

Wich­tigs­tes The­ma für die Teil­neh­men­den des ICANN-Mee­tings war die kom­men­de zwei­te Richt­li­nie der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on mit Maß­nah­men zur Gewähr­leis­tung eines hohen gemein­sa­men Sicher­heits­ni­veaus von Netz- und Infor­ma­ti­ons­sys­te­men (NIS2). Die EU-Richt­li­nie ist von jedem Mit­glieds­staat bis zum 17. Okto­ber die­sen Jah­res an die natio­na­le Gesetz­ge­bung umzu­set­zen. NIS2 bedeu­tet für die Betrei­ber von Top-Level-Domains (TLDs) und Regis­tra­re eine weit­rei­chen­de Imple­men­tie­rung neu­er Sicher­heits­maß­na­men und Berichts­pflich­ten. Neu ist z.B. eine ver­pflich­ten­de Veri­fi­zie­rung der Daten von Domain-Inha­bern, aber auch das Ver­bot einer dop­pel­ten Datenerfassung.

Kommentarphase für erste Version des Bewerberhandbuch

Zahl­rei­che Mee­tings, die teil­wei­se schon in der Vor­be­rei­tungs­wo­che ab dem 20. Febru­ar 2024 statt­fan­den, hat­ten die über­ar­bei­te­ten Regeln für die kom­men­de Bewer­bungs­run­de für neue gene­ri­sche Top-Level-Domains zum The­ma. Zum einen läuft aktu­ell eine Kom­men­tie­rungs­pha­se für ers­te Tei­le des Bewer­ber­hand­buchs, zum ande­ren wur­den The­men wie das Ver­bot pri­va­ter Auk­tio­nen unter den Bewer­bern einer iden­ti­schen Top-Level-Domain-Bewer­bung, die Ähn­lich­keit von Top-Level-Domains und so genann­te Clo­sed Gene­rics (Mono­po­li­sie­rung all­ge­mei­ner Wör­ter­buch-Begrif­fe wie Was­ser, Luft & Lie­be) bespro­chen. Die Frist für die Ein­rei­chung von Kom­men­ta­ren zum Bewer­ber­hand­buch ist der 19. März 2024.

Domain-Abuse, Umlaut-Domains und andere Themen

Von Regie­rungs­ver­tre­tern wur­de wäh­rend ICANN79 in San Juan beson­ders die Imple­men­tie­rung von Regeln zur Ver­hin­de­rung von Miss­brauch des Domain-Namen-Sys­tems (DNS) begrüßt. So sind Regi­sta­re und Regis­tries dazu ver­pflich­tet zeit­nah nach Kennt­nis bös­ar­ti­ge Akti­vi­tä­ten wie Phis­hing, Phar­ming, Bot­net­ze, Mal­wa­re und auch Spam, wenn die­ser bös­ar­ti­ge Inhal­te über­trägt, zu stop­pen. DOTZON hat bereits in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ver­schie­de­ne, in der NSI2 gefor­der­te, Sicher­heits­maß­nah­men für Kun­den imple­men­tiert wie z.B. die zeit­na­he Her­aus­ga­be von Domain-Inhaber­da­ten an berech­tig­te Per­so­nen und Organisationen.

Ande­re The­men des ICANN-Mee­tings in San Juan betra­fen z.B. die Trans­pa­renz­ver­pflich­tun­gen für Mit­glie­der von ICANN-Arbeits­grup­pen und die Adap­ti­on und Nutz­bar­keit von Domains mit Umlau­ten. Dis­ku­tiert wur­de auch über die Gestal­tung der Domain-Trans­fer-Pro­to­kol­le, Zusam­men­ar­beit mit Block­chain-Domains und die Suche nach einer neu­en Geschäfts­füh­rung für ICANN. Spä­tes­tens zum 80. ICANN-Mee­ting soll das Ergeb­nis der Suche bekannt­ge­ge­ben werden.

Das nächs­te ICANN-Mee­ting, ICANN80, fin­det vom 10.–13. Juni in Kiga­li, Ruan­da, statt.

DomainPulse 2024: NIS2 und Domain-Trends

DomainPulse 2024

Ver­gan­ge­ne Woche tra­fen sich in Wien über 300 Exper­tin­nen und Exper­ten der deutsch­spra­chi­gen Domain-Indus­trie zur jähr­li­chen Domain­Pul­se-Kon­fe­renz. Der Domain­Pul­se 2024 war geprägt von der Debat­te um NIS2 und Domain-Trends, die die Anwe­sen­den bei inten­si­ven Net­wor­king-Ses­si­on indi­vi­du­ell ver­tie­fen konnten.

Domains und Social-Media

Unter dem Titel „nic.at Tech­no­lo­gy Dump“ ana­ly­sier­te Alex­an­der Mayr­ho­fer, Lei­ter R&D bei nic.at, den Zusam­men­hang zwi­schen Domains und Social Media. Denn neben ihrem Haupt­ein­satz für E‑Mail und Web plus ein paar Son­der­nut­zungs­fäl­le wie FTP, VPN und Iden­ti­ties kön­nen sie auch als Account­na­men bei Social-Media-Platt­for­men ein­ge­setzt wer­den. Inter­es­san­ter­wei­se erlau­ben eini­ge Platt­for­men, dar­un­ter X (ehe­mals Twit­ter) und Insta­gram kei­ne Domains als Account-Namen. Libe­ra­ler sind hin­ge­gen die neue­ren Platt­for­men BlueS­ky und Mast­o­don. Bei BlueS­ky, basie­rend auf dem „at://-Protokoll“, sind Domains durch­aus als Nut­zer­na­men mög­lich. Mast­o­don ermög­lich die etwas unge­wöhn­li­che Dar­stel­lungs­form mit zwei „Klam­mer­af­fen“, von denen einer sich auf den Account und einer sich auf die Mast­o­don-Instanz bezieht.

Einführung der NIS2-Richtlinie

Der Nach­mit­tag stand ganz unter dem Zei­chen der im Okto­ber 2024 in Kraft tre­ten­den NIS2-Richt­li­nie. Sie soll digi­ta­le Infra­struk­tu­ren in der Euro­päi­schen Uni­on (EU) stär­ken. Von der Richt­li­nie sind alle gTLD-Regis­tries und DNS-Pro­vi­der unab­hän­gig von ihrer Grö­ße betrof­fen, da sie als „essen­ti­el­le“ Ein­rich­tun­gen ein­ge­stuft wer­den.  Ab 17.10.2024 gibt es damit dann zahl­rei­che neue Ver­pflich­tun­gen für Regis­tries und Regis­tra­re, u.a. die Auf­la­ge, Inha­ber von Domains bei der Regis­trie­rung zu vali­die­ren. Sou­ve­rän mode­riert durch Bar­ba­ra Schloß­bau­er, Lei­te­rin der Rechts­ab­tei­lung bei nic.at, dis­ku­tier­ten nach einer Ein­füh­rung durch Vin­zenz Heuß­ler, Poli­cy Offi­cer Cyber Secu­ri­ty der Euro­pean Com­mis­si­on, erst ein Panel aus Regis­tries und anschlie­ßend ein Panel mit Regis­trar-Ver­tre­tern über die sich dar­aus erge­ben­den Kon­se­quen­zen. Es herrsch­te Einig­keit, dass sich uner­wünsch­te Effek­te wie Markt­kon­so­li­die­run­gen und ein Aus­wei­chen auf ande­re Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tools erge­ben kön­nen. Den­noch soll die Richt­li­nie wie geplant in Kraft treten.

Trends in der Domain-Branche 

Am zwei­ten Tag stell­ten zahl­rei­che Stake­hol­der aktu­el­le Trends und Ent­wick­lun­gen der Domain-Bran­che vor. Im ICANN-Update prä­sen­tier­te Chris­to­pher Mon­di­ni, Vice Pre­si­dent Stake­hol­der Enga­ge­ment & Mana­ging Direc­tor, Euro­pe die ers­ten Ergeb­nis­se aus dem kürz­lich ein­ge­führ­ten „Regis­tra­ti­on Data Request Ser­vice“. Mit dem Ser­vice kön­nen Regis­trie­rungs­da­ten von Domains bei Regis­tra­ren ange­fragt wer­den. 75 Regis­tra­re bie­ten den Ser­vice an, und reprä­sen­tie­ren damit ca. 55% aller gTLD-Domains. Der Groß­teil der Anfra­gen betrifft – wenig über­ra­schend – mit 31,4% IP-Anfra­gen, gefolgt von ca. 15% Secu­ri­ty-For­schen­den und 11% Anfra­gen von Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den. Er berich­te­te zudem, dass die Suche nach dem neu­en ICANN-CEO abge­schlos­sen und die Per­so­na­lie auf dem ICANN-Mee­ting in San Juan vor­ge­stellt wird.

Im Domain Indus­try Update stell­te Micha­el Riedl, CEO Team Inter­net Group auf vier Trends ab: Zum einen die bevor­ste­hen­de nächs­te Run­de an neu­en TLDs, das gro­ße The­ma AI, der Dau­er­bren­ner Block­chain sowie der The­men­kom­plex Quan­tum-Com­pu­ting. Künst­li­che Intel­li­genz wird laut Riedl unse­rer Bran­che vie­le Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten bie­ten, u.a. durch leis­tungs­fä­hi­ge Domain-Vor­schlag­s­tools, bes­se­ren Kun­den-Ser­vice und die auto­ma­ti­sche Erstel­lung von Websites.

Aktu­el­le Her­aus­for­de­run­gen aus .DE‑, .AT- und .CH-Sicht dis­ku­tier­ten im Anschluss Richard Wein, nic.at CEO, Andre­as Musiel­ak, Vor­stand DENIC eG und Urs Eppen­ber­ger, Lei­ter .ch und .li Regis­trie­rungs­stel­le Switch. Zu den gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen zählt der pro­fes­sio­nel­le­re Umgang mit zuneh­men­den Regu­lie­rungs­ak­ti­vi­tä­ten. Resul­tie­rend aus dem Ukrai­ne-Krieg und den Angrif­fen auf kri­ti­sche Infra­struk­tur in der Ukrai­ne haben alle drei Regis­tries in Sachen Resi­li­enz und Sicher­heit dazu­ge­lernt, und wären für ver­gleich­ba­re Sze­na­ri­en nun deut­lich bes­ser gerüs­tet. Auch der Fach­kräf­te­man­gel trifft alle drei glei­cher­ma­ßen, und sie stel­len sich die Fra­ge, wie wir als Indus­trie attrak­tiv blei­ben. Das The­ma Nach­hal­tig­keit betrach­ten alle drei eben­falls als wich­ti­ges Zukunfts-Thema.

Nachhaltigkeit beim DomainPulse 2024

Wie im Vor­jahr haben wir auch in die­sem Jahr unse­re Emis­sio­nen unse­rer Anrei­se und Über­nach­tung für 2 Teil­neh­men­de berech­net. Wir kom­men auf fol­gen­de Werte:

Die Orga­ni­sa­to­ren, die nic.at GmbH, tru­gen durch aus­ge­teil­te Was­ser­fla­schen, die Teil­neh­men­de jeder­zeit an Was­ser­spen­dern auf­fül­len konn­te, zu einem nach­hal­ti­gen Domain­Pul­se 2024 bei. Dazu gehör­te auch ein gutes Ange­bot an vege­ta­ri­schen und vega­nen Speisen.

Der Domain­Pul­se 2025 wird in Dres­den statt­fin­den, zu dem dann die DENIC e.G. ein­la­den wird,