Zwischen Ende des Jahres 2022 und Ende letzten Jahres haben Unternehmen unter den 455 dotBrands insgesamt 3.112 Domains neu registriert. Diesen neu registrierten dotBrand-Domains stehen auch zahlreiche Löschungen gegenüber. Der große Vorteil einer dotBrand ist, dass eine Domain jederzeit gelöscht werden kann, ohne dass die Gefahr besteht, dass sie durch Dritte erneut registriert werden kann. Und diesen Vorteil nutzen viele Unternehmensmarken für sich, im vergangenen Jahr beispielsweise .audi und .allfinanz.
Verschlüsselung ist bei dotBrand-Domains unpopulär
Von den neu registrierten Domains sind laut unserer Analyse interessanterweise lediglich 1.912 mit SSL verschlüsselt. Domains, die direkt in Betrieb genommen werden, werden normalerweise aus Sicherheitsgründen SSL-verschlüsselt. Warum dies hier nicht der Fall ist, können wir nur vermuten. Eventuell haben die Unternehmen „auf Vorrat” für künftige Projekte registriert. Oder sie werden als interne Kommunikationstools eingesetzt, wo eine SSL-Verschlüsselung obsolet ist.
Aktive dotBrands kommen aus Europa
Den größeren Anteil neu registrierter Domains machen erneut dotBrands aus Europa aus. Von den 3.112 dotBrand-Domains wurden knapp 73 % (2.270) in Europa, die restlichen 842 von dotBrands außerhalb Europas registriert. Damit stehen die registrierten Domains im umgekehrten Verhältnis zu den dotBrands – denn von den 455 Unternehmensmarken sind 305 außerhalb der EU angesiedelt (67%) und lediglich 150 innerhalb der EU. Die europäischen dotBrands sind also deutlich aktiver als die außereuropäischen.
Bemerkenswerte dotBrands in 2023
Besonders viele Domains haben im vergangenen Jahr die dotBrands .allfinanz (156) und .audi (87) gelöscht. Der Autokonzern .audi hat sich von Projekt-Domains wie beispielsweise etwincup2020.audi getrennt, sowie interne Domains wie serviceleiterkonferenz.audi und centrallaunchexperience.audi gelöscht, aber auch Händler-Domains wie deisenroth.audi (umbenannt in deisenroth-soehne-huenfeld.audi) und moll.audi (umbenannt in moll-duesseldorf.audi).
Unter .allfinanz wurden im vergangenen Jahr 376 Domains gelöscht, und dem gegenüber 220 Domains neu registriert. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen wie cs.allfinanz und fm.allfinanz hat ALlfinanz ausschließlich Berater-Domains gelöscht und neue registriert. Es sieht also so aus, als ob das Team der Allfinanz Ende 2023 aus etwa 150 Berater:innen weniger besteht.
Einen ähnlichen Effekt haben wir bei der .dvag dotBrand beobachtet. Mit 1411 neu registrierten und 1402 gelöschten Domains ist der Domain-Bestand nahezu unverändert. Neben wenige Keyword-Domains wie business-report.dvag und digitale-abrechnung.dvag hat die DVAG überwiegend Berater:innen-Domains gelöscht und neu registriert.
Neben .google besitzt der Konzern auch die Unternehmensmarke .goog. Google hat sie aktiv im vergangenen Jahr genutzt, so dass der Domain-Bestand von 1 Domain Ende 2022 auf 84 Domains Ende 2023 anstieg. Das Gros der Registrierungen machen technische Domains, die vermutlich für die interne Nutzung vorgesehen sind, aus. Weitere Informationen konnten wir bisher noch nicht zu ermitteln, denn bisher lösen die meisten der Domains nicht auf.
Unsere jährlichen Studien analysieren alle dotBrands (auch als Unternehmensmarken bezeichnet), sie findet sich hier: https://dotzon.consulting/studien.