Cover der DOTZON Studie Digitale Unternehmensmarken 2020 mit Übersicht der dotbrandTLDs wie .audi, .schwarz, .dvag und .google

Um Mar­ken-Inter­net-Endun­gen für Unter­neh­men, Agen­tu­ren und End­ver­brau­cher trans­pa­ren­ter zu machen, gibt DOTZON bereits zum drit­ten Mal die Stu­die „Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken“ her­aus. Für „Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken 2020“ wur­den erneut alle Unter­neh­men welt­weit ana­ly­siert, die der­zeit eine eige­ne Inter­net-Endung haben. Die Stu­die steht auch als PDF-Datei zum Down­load bereit. 

Inhalt

  1. Ein­lei­tung
  2. Zusam­men­fas­sung
  3. Ein erfolg­rei­ches Trio: Das Unter­neh­men, die Unter­neh­mens­mar­ke und die Digi­ta­le Unternehmensmarke
  4. Grund­la­ge der Studie
  5. Top 10 Ran­king Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken 2020
  6. Bemer­kens­wer­te Umsetzungen
  7. Aus­blick: Markt­ent­wick­lun­gen und neue Bewerbungsrunde

Einleitung

In den 1990er Jah­ren ent­stan­den mit dem Auf­kom­men von Inter­net-Geschäfts­mo­del­len erst­mals rein digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken, die zum Teil allein auf einer gene­ri­schen Inter­net­adres­se basie­ren – bei­spiels­wei­se www.hotel.de oder www.amazon.com

Die Libe­ra­li­sie­rung der Inter­net-Endun­gen durch die Inter­net-Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on ICANN im Jahr 2012 eröff­ne­te die Mög­lich­keit, dass auch Mar­ken als Inter­net-Endung bean­tragt wer­den können. 

Eine Inter­net-Endung mit dem Namen einer Unter­neh­mens- oder Pro­dukt­mar­ke trägt dazu bei, das Unter­neh­men oder Pro­dukt welt­weit auch als digi­ta­le Mar­ke zu ver­an­kern. Die eige­ne Inter­net-Endung ver­hilft der Mar­ke zu einer her­aus­ge­ho­be­nen glo­ba­len Sicht­bar­keit, unter­stützt Mar­ken­image und ‑wert und stellt so einen ech­ten Wett­be­werbs­vor­teil dar. Digi­ta­le Mar­ken stär­ken in der Kon­se­quenz die Mar­ken­iden­ti­tät und das Ver­trau­en der Kun­den in die Unter­neh­mens- und Produktmarke.

Um Mar­ken-Inter­net-Endun­gen für Unter­neh­men, Agen­tu­ren und End­ver­brau­cher trans­pa­ren­ter zu machen, gibt DOTZON bereits zum drit­ten Mal die Stu­die „Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken“ her­aus. Für „Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken 2020“ wur­den erneut alle Unter­neh­men welt­weit, die der­zeit eine eige­ne Inter­net-Endung haben, ana­ly­siert. Sie ergänzt damit die in die­sem Jahr bereits zum vier­ten Mal erschie­ne­ne Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken“. Wäh­rend „Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken“ sich mit digi­ta­len Pro­dukt- und Unter­neh­mens­mar­ken beschäf­tigt, unter­sucht die Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken“, wie erfolg­reich Städ­te ihre digi­ta­len Iden­ti­tä­ten nutzen.

Zusammenfassung

Die aktu­el­le Stu­die zeigt, dass .audi die erfolg­reichs­te Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ke welt­weit ist, gefolgt von .abbott auf Platz 2 und .leclerc auf Platz 3. Mit .goog­le hat es ein drit­tes US-ame­ri­ka­ni­sches Unter­neh­men in die Top 10 geschafft und mit .cern erst­mals eine schwei­ze­ri­sche Endung. Ins­ge­samt zeigt sich, dass beson­ders Unter­neh­men aus der Auto­mo­bil­in­dus­trie und Finanz­wirt­schaft ihre Inter­net-Endun­gen erfolg­reich betrei­ben. Bis auf zwei Aus­nah­men (.goog­le und .cern) nut­zen alle unter den Top 10 plat­zier­ten Endun­gen jeweils min­des­tens 150 Domains, die im digi­ta­len Raum und rea­len Leben sicht­bar sind. Sie wer­den zuneh­mend in klas­si­schen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­nä­len wie Print, TV und Außen­wer­bung genutzt. 

Im Gegen­satz dazu haben es Vor­rei­ter wie bei­spiels­wei­se .axa und .bar­clay, die bereits früh ihre Endun­gen genutzt haben, nicht in die Top 10 geschafft. Der fran­zö­si­sche Bank­kon­zern SNCF, der mit www.oui.sncf  eine der sicht­bars­ten Adres­sen betrieb, wur­de mitt­ler­wei­le u. a. von Goog­le über­holt. Der US-ame­ri­ka­ni­sche Kon­zern erreicht mit sei­ner Domain www.about.google unter den eine Mil­li­on am bes­ten gerank­ten Web­sites den Ale­xa-Rank 920.

Illustration Wortwolke aus TLDs mit Subdomains u.a. www.100x100.erni, www.microplastic.lidl, www.a2d2.audi oder www.families.google

Ein erfolgreiches Trio: Das Unternehmen, die Unternehmensmarke und die Digitale Unternehmensmarke

Unter­neh­men sind Mar­ken. Eine Mar­ke wie­der­um lie­fert Ant­wor­ten auf die Fra­gen, die sich jedes Unter­neh­men stellt: Wer bin ich? Was zeich­net mich aus? Was macht mich unver­wech­sel­bar? Die Unter­neh­mens­mar­ke lie­fert damit den Grund­stein für die Iden­ti­tät des Unter­neh­mens – sowohl nach innen an die Mitarbeiter:innen als auch nach außen an Kund:innen, Inves­to­ren, Poli­tik und Gesellschaft.

Die Digitale Unternehmensmarke

Gegen­wär­tig besit­zen knapp 500 Mar­ken welt­weit eine eige­ne Digi­ta­le Unter­neh­mens- oder Pro­dukt­mar­ke im Inter­net – in Form einer soge­nann­ten Inter­net-Endung, auch „.mar­ke“. Dahin­ter ste­hen rund 330 Unter­neh­men, denn eini­ge von ihnen betrei­ben mehr als eine Inter­net-Endung. Unter­neh­men mit einer eige­nen .mar­ke-Endung sind mitt­ler­wei­le auf fast allen Kon­ti­nen­ten vertreten. 

Mit­hil­fe von .mar­ke-Endun­gen kom­mu­ni­zie­ren Unter­neh­men ihre Mar­ken selbst­er­klä­rend. Damit erge­ben sich intui­ti­ve und leicht merk­ba­re Kom­bi­na­tio­nen wie bei­spiels­wei­se www.produktmarke.unternehmensmarke, www.service.unternehmensmarke oder www.slogan.unternehmensmarke. Kon­kret tre­ten sie in Erschei­nung in Adres­sen wie www.365.microsoft, www.cormosa.seat, www.magazine.bentley und www.foodstarter.edeka

Die Gründe für Digitale Unternehmensmarken

Unter­neh­men ent­schei­den sich aus ver­schie­de­nen Grün­den für eine eige­ne Inter­net-Endung. Oft­mals sind recht­li­che sowie wett­be­werb­li­che Grün­de aus­schlag­ge­bend; aber auch Mar­ke­ting-Ver­ant­wort­li­che, Brand-Ver­ant­wort­li­che, Kom­mu­ni­ka­to­ren und IT-Ver­ant­wort­li­che trei­ben die Bewer­bung für eine eige­ne Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ke voran.

Icon – Schutz und Ausbau der Marke

Schutz und Ausbau der Marke

Für ein Unter­neh­men ist kaum etwas wich­ti­ger als die eigene(n) Marke(n) vor Ver­wäs­se­rung, Ver­wech­se­lung und Miss­brauch zu schüt­zen. Aus­lö­ser der Bewer­bung für vie­le Inha­ber von .mar­ke-Inter­net-Endun­gen war daher der Schutz der Mar­ke vor gleich­na­mi­gen oder ähn­lich lau­ten­den ande­ren Mar­ken. Denn ein­mal gesi­chert, steht die Inter­net-Endung dem Unter­neh­men exklu­siv zur Ver­fü­gung und kann von ande­ren, gleich­na­mi­gen Mar­ken nicht genutzt wer­den. Die eige­ne Inter­net-Endung trägt somit dazu bei, den Wert der Mar­ke zu stei­gern. Im Ver­gleich zu ande­ren Mar­ke­ting­auf­wen­dun­gen ist sie außer­dem eine klei­ne und nach­hal­ti­ge Investition.

Icon – Stärkung der internen und externen IT-Sicherheit

Stärkung der internen und externen IT-Sicherheit

Eine .mar­ke erlaubt durch eine eige­ne Infra­struk­tur die voll­stän­di­ge Kon­trol­le über die mit ihr ver­bun­de­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on des Unter­neh­mens. Dazu gehört die Name-Ser­vice-Reso­lu­ti­on, Nut­zung von DNSSEC und ande­ren, nur auf der Ebe­ne der Inter­net-Endung ein­setz­ba­ren Tech­no­lo­gien. Eine .mar­ke kann – im Gegen­satz zur Nut­zung von Domains ande­rer Betrei­ber wie .com – die Sicher­heit der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­in­fra­struk­tur deut­lich erhö­hen. Im Gegen­satz zum Ein­satz von .com- und ande­ren Adres­sen, wo Nut­zer auf die zugrun­de lie­gen­den Diens­te des jewei­li­gen Betrei­bers ange­wie­sen sind, besteht bei der eige­nen Inter­net-Endung völ­li­ge tech­ni­sche Hoheit. 

Damit gilt: Nur wenn am Ende die .mar­ke steht, kön­nen sich End­kun­den wirk­lich auf die Sicher­heit der zuge­hö­ri­gen Web­sites ver­las­sen. Kri­mi­nel­le haben es deut­lich schwe­rer, mit Phis­hing-Atta­cken erfolg­reich zu sein. Mit­hil­fe der .mar­ke erken­nen Kun­den E‑Mails von fal­schen Accounts leich­ter. Die .mar­ke ver­si­chert den Kun­den außer­dem die Echt­heit der Web­site, die sie besuchen.

Icon – Unterstützung der digitalen Markenführung

Unterstützung der digitalen Markenführung

Eine kon­sis­ten­te Mar­ken­füh­rung über alle Kon­takt­punk­te hin­weg gehört für Mar­ken­ver­ant­wort­li­che zu den größ­ten Her­aus­for­de­run­gen. Als beson­ders schwie­rig iden­ti­fi­ziert der „Deut­sche Mar­ken­mo­ni­tor 2019/2020“ der GMK Mar­ken­be­ra­tung und des Rats für Form­ge­bung  dabei die Ent­wick­lung mar­ken­ty­pi­scher Inhal­te sowie digi­ta­ler Mehrwertangebote.

Laut Stu­die stellt der Trans­fer der Mar­ke in die digi­ta­le Welt für knapp 40 % der Befrag­ten die größ­te Her­aus­for­de­rung dar. Die Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ke kann hier Lösun­gen bereit­stel­len, denn sie ermög­licht eine glo­bal kon­sis­ten­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­struk­tur und unter­stützt damit den Trans­fer der Mar­ke ins Digitale.

Icon - Intuitivere und vereinheitlichte Kommunikation

Intuitivere und vereinheitlichte Kommunikation

Die .mar­ke-Inter­net­adres­sen ermög­li­chen eine intui­ti­ve­re Kom­mu­ni­ka­ti­on mit Kun­den und bau­en damit auch ein höhe­res Ver­trau­en in die Mar­ke auf. Soge­nann­te „Ser­vice-Domains“ sind Adres­sen, die auf einen gewünsch­ten Inhalt direkt ver­lin­ken. Ohne müh­sa­mes Suchen erleich­tern sie Kun­den die Navi­ga­ti­on durch ansons­ten auf­wen­di­ge und umfang­rei­che Web­an­ge­bo­te. Kun­den fin­den auf den ers­ten Blick, wonach sie suchen. 

Die Inter­net-Endung dient eben­so dem Ziel, unter einem welt­weit ein­heit­li­chen Dach mit Kun­den, Part­nern, Pres­se, Händ­lern und Zulie­fe­rern zu kom­mu­ni­zie­ren. Ein Domain-Zoo mit unter­schied­li­chen Endun­gen je nach Land, womög­lich noch ergänzt durch einen Bin­de­strich und ein „online“ füh­ren zu einer unein­heit­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­struk­tur. Weder lei­tet er Kun­den noch bie­tet er eine Ori­en­tie­rung, wie die Mar­ke erreich­bar ist.

Grafik zur Nutzung einer Domain: Einheitliche Kommunikationsstruktur durch Verwendung einer Subdomain wie www.tickets.company oder www.shop.company
Icon – Flexiblere Kommunikation

Flexiblere Kommunikation

Unter der eige­nen .mar­ke sind alle Wunsch-Domains – für neue Pro­duk­te, Diens­te und Kam­pa­gnen – noch frei, so dass sie spon­tan regis­triert wer­den kön­nen. Auf­wän­di­ge Pro­zes­se wie Preis­ver­hand­lun­gen mit Domain-Inha­bern für die Über­tra­gung auf das Unter­neh­men ent­fal­len. Damit bie­tet sich gera­de für Kom­mu­ni­ka­to­ren und Mar­ket­ers eine Fle­xi­bi­li­tät, die bei der Nut­zung von Inter­net-Endun­gen frem­der Betrei­ber nicht mög­lich wäre.

Icon – .marke als Online-Anker

.marke als Online-Anker

Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ak­ti­vi­tä­ten auf den unter­schied­lichs­ten Online-Platt­for­men haben in den ver­gan­ge­nen Jah­ren nicht immer das gehal­ten, was sich Unter­neh­men ver­spro­chen hat­ten – unge­naue Reich­wei­ten, gerin­ge­re Trans­ak­tio­nen oder sta­gnie­ren­de Kun­den­treue betref­fend. Ent­spre­chend sind die Online-Wer­be­aus­ga­ben in den ver­gan­ge­nen Jah­ren gefallen.

Seit Beginn der Coro­na-Pan­de­mie hat sich der Wer­be­fo­kus von Off­line zu Online – mit Schwer­punkt in den eige­nen Kanä­len – ver­scho­ben. Denn statt im rea­len Leben fin­det mitt­ler­wei­le deut­lich mehr Geschäft im Digi­ta­len statt.

Außer­dem ist die Über­wa­chung des Umfelds, in dem die Mar­ken­wer­bung statt­fin­det, auf­wän­dig. Gan­ze Teams sind in Unter­neh­men damit beschäf­tigt, die­se Umfel­der auf „Legal Secu­ri­ty“ bis hin zu „Con­tent Secu­ri­ty“ per­ma­nent zu über­wa­chen. Denn der gute Ruf der Mar­ke steht auf dem Spiel. 

Des­halb set­zen Unter­neh­men zuneh­mend bei ihren Wer­be­maß­nah­men im digi­ta­len und nicht-digi­ta­len Umfeld auf ihre eige­ne Inter­net-Endung. Öffent­lich sicht­ba­re Bei­spie­le wie etwa www.frankfurt.audi, www.invest.saxo oder www.podcast.aws haben Neu­ig­keits­wert und über­ra­schen Ver­brau­cher, die sie zum ers­ten Mal sehen.

Icon – .marke als Alternative zum Dark-Social-Phänomen

.marke als Alternative zum Dark-Social-Phänomen

Die jun­ge Gene­ra­ti­on geht „Social Dark“, d. h. sie zieht sich in pri­va­te digi­ta­le Räu­me zurück – allen vor­an Whats­App, nicht-öffent­li­che Mes­sen­ger und Grup­pen­chats. Sie ruft Web­sei­ten auf, ohne zuvor bewusst Links ange­klickt zu haben. Laut einer Stu­die ent­steht heu­te bereits 84 Pro­zent des glo­ba­len mobi­len Traf­fics durch Dark Social . Weder die Quel­le der Akti­vi­tä­ten noch der Grund, war­um ein Ange­bot genutzt wird, noch die Stim­mung wer­den so bekannt und ana­ly­sier­bar. Kurz: „Dark Social“ bedeu­tet ein wirk­li­ches Marktforschungsproblem.

Ver­bun­den mit dem glo­ba­len Anstieg an pri­va­ten Text­nach­rich­ten, Chat-Apps und VOIP (Voice Over Inter­net Pro­to­koll) müs­sen sich Unter­neh­men mit Ziel­grup­pen aus­ein­an­der­set­zen, die sich ver­schie­den und oft­mals auf unvor­her­seh­ba­re Wei­se ver­hal­ten. Für Unter­neh­men gewin­nen damit Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­nä­le an Bedeu­tung, in denen sie Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ak­ti­vi­tä­ten bes­ser moni­to­ren kön­nen, wie bei­spiels­wei­se die eige­ne Webseite. 

Die Internetverwaltung ICANN und die Entstehung Digitaler Unternehmensmarken

Im Jahr 2012 haben über 600 Unter­neh­men welt­weit ihren Unter­neh­mens- und Pro­dukt­na­men, aber auch all­ge­mei­ne Begrif­fe als eige­ne Inter­net-Endung bei der Inter­net Cor­po­ra­ti­on for Assi­gned Names and Num­bers (kurz: ICANN) bean­tragt. Bis heu­te sind davon knapp 500 suk­zes­si­ve in Betrieb gegangen. 

ICANN ver­wal­tet alle Top-Level-Domains (kurz: TLDs) und IP-Adres­sen. Die Inter­net-Endun­gen für Unter­neh­mens- und Pro­dukt­mar­ken ergän­zen nun das Ange­bot der län­der­spe­zi­fi­schen Endun­gen wie etwa .de, .fr oder .uk, der all­ge­mei­nen Inter­net-Endun­gen wie .com, .net und .info und der neu­en Endun­gen wie .ber­lin, .club und .shop. Auch wenn sie auf den ers­ten Blick unge­wohnt erschei­nen, sind .volks­wa­gen, .hsbc, .sony und .goog­le heu­te gleich­be­rech­tigt neben .com, .de und .eu Teil des welt­wei­ten Internets.

Eini­ge Unter­neh­men betrei­ben eine ein­zel­ne Endung, ande­re wie­der­um haben sich für meh­re­re ihrer Pro­duk­te die ent­spre­chen­de Endung gesi­chert. Eini­ge besit­zen statt des Unter­neh­mens- oder Pro­dukt­na­mens einen gene­ri­schen Begriff, wie bei­spiels­wei­se Goog­le mit .app und Ama­zon mit .book. Die Ent­schei­dung, die Pro­dukt- oder Unter­neh­mens­mar­ke in unter­schied­li­chen Spra­chen zu bean­tra­gen, haben hin­ge­gen nur sehr weni­ge Unter­neh­men getrof­fen. Dazu gehö­ren bei­spiels­wei­se Volks­wa­gen mit .volks­wa­gen und dem chi­ne­si­schen Äqui­va­lent .大众汽车 (die Zei­chen ste­hen über­setzt für „Das Auto des Vol­kes“) sowie die Hotel­ket­te Shan­gri­La mit .shan­gri­la und dem eben­falls chi­ne­si­schen Äqui­va­lent .香格里拉.

Wirkung der Digitalen Unternehmensmarke gegenüber Stakeholdern

In Zei­ten gesell­schaft­li­cher Unsi­cher­hei­ten gewinnt die Unter­neh­mens­mar­ke an Bedeu­tung als umfas­sen­des Steue­rungs­in­stru­ment aller wich­ti­gen Stake­hol­der. Sie steht für das Unter­neh­mens­bild gegen­über den exter­nen Stake­hol­dern wie bei­spiels­wei­se der Finanz­wirt­schaft, Zulie­fe­rern, Medi­en und der Poli­tik sowie den Mit­ar­bei­tern als inter­nen Stake­hol­dern. Die Unter­neh­mens­mar­ke ist es, die bei Stake­hol­dern bestimm­te Bil­der, Emo­tio­nen, Wer­te und eine Hal­tung hervorruft.

Denn Wer­te wie Nach­hal­tig­keit, Tole­ranz, Viel­falt, Iden­ti­tät, Gemein­schaft und Mut prä­gen nicht nur die Iden­ti­tät des Unter­neh­mens. Sie die­nen dar­über hin­aus auch als Weg­wei­ser für Stake­hol­der, unab­hän­gig von den Pro­duk­ten des Unter­neh­mens. Die Unter­neh­mens­mar­ke schafft so einen Mehr­wert für oft aus­tausch­ba­re Pro­duk­te und trägt zu ihrer Dif­fe­ren­zier­bar­keit bei.

Eine kla­re Dif­fe­ren­zie­rung von Wett­be­wer­bern wird auch zur Pflicht, wenn Unter­neh­men in meh­re­ren Län­dern oder auf vie­len Märk­ten mit Geschäfts­be­rei­chen und Toch­ter­un­ter­neh­men ver­tre­ten sind. Dies gelingt durch eine unver­wech­sel­ba­re Unter­neh­mens­iden­ti­tät, die sich unter ande­rem in der Unter­neh­mens­mar­ke manifestiert. 

Die Unter­neh­mens­mar­ke gewinnt nun mit der Digi­ta­len Unter­neh­mens­mar­ke einen wei­te­ren Bau­stein hin­zu, der ihre Wer­te in einem bestimm­ten Kanal – dem Inter­net – kom­mu­ni­ziert und zudem auch in klas­si­schen Off­line-Medi­en wirkt. Eine sinn­vol­le und wert­stei­gern­de Ergän­zung kann aller­dings nur dann erfol­gen, wenn die Wer­te der Unter­neh­mens­mar­ke auch auf ihr digi­ta­les Erschei­nungs­bild über­tra­gen werden.

Die Digitale Unternehmensmarke stärkt die Arbeitgebermarke

Die Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ke trägt aber nicht nur zur Unter­neh­mens­mar­ke bei, son­dern auch zur Arbeit­ge­ber­mar­ke. Sie ist der Unter­neh­mens­mar­ke unter­ge­ord­net und eine Kon­kre­ti­sie­rung der Kern­ele­men­te der Unter­neh­mens­mar­ke in Bezug auf den Arbeits­markt. Eine star­ke Unter­neh­mens­mar­ke strahlt daher unwei­ger­lich auf die Arbeit­ge­ber­mar­ke aus. Sie signa­li­siert Bewer­bern, wofür das Unter­neh­men als Arbeit­ge­ber steht und was es ein­zig­ar­tig macht. Oft fällt Unter­neh­men gera­de die Her­aus­ar­bei­tung ihrer unver­wech­sel­ba­ren Eigen­schaf­ten schwer. Hier hilft die Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ke, denn aktu­ell rich­ten sich welt­weit nur ca. 350 Arbeit­ge­ber mit pas­sen­den Domains direkt an poten­zi­el­le neue Mit­ar­bei­ter. Zu ihnen gehört bei­spiels­wei­se Fre­se­ni­us mit sei­nem Kar­rie­re­por­tal www.career.fresenius

Dar­über hin­aus bie­tet die Arbeit­ge­ber­mar­ke Mit­ar­bei­tern und Bewer­bern Ori­en­tie­rung und drückt aus, dass dem Unter­neh­men an der Mar­ke und den damit ver­bun­de­nen Wer­ten liegt. 

Unterschied zwischen Digitaler Unternehmensmarke und der Unternehmensmarke im Digitalen

Die Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ke ent­wi­ckelt bestehen­de Kom­mu­ni­ka­ti­ons­struk­tu­ren wei­ter und setzt die­se in einen grö­ße­ren, unter­neh­mens­spe­zi­fi­schen Kon­text. Im Gegen­satz dazu han­delt es sich bei Inter­net­adres­sen ohne eige­ne Endung – bei­spiels­wei­se www.cocacola.de – ledig­lich um Unter­neh­mens­mar­ken im Digi­ta­len. Wer­te, die mit der Bean­tra­gung und dem Betrieb einer eige­nen .mar­ke ver­bun­den sind – wie Visi­on, Mut und Aus­dau­er – spie­len für ihre Nut­zung kei­ne Rol­le und spie­geln sich nicht in der Adres­se wider. Sie stellt ledig­lich eine 1:1‑Umsetzung der Mar­ke unter einer gene­ri­schen Inter­net-Endung dar. Ein Auf­la­den mit unter­neh­mens­spe­zi­fi­schen Wer­ten kann so kaum erfolgen.

Zukunftsmusik: Vorarbeit für Voice-Kommunikation

Infografik zeigt Beispiel Voice-Kommunikation

Mit dem Wan­del von der Such- zur Ant­wort­ma­schi­ne ver­än­dern sich Infor­ma­ti­ons­an­ge­bo­te auf Goog­le & Co. Die Auf­ga­be von Unter­neh­men ist es künf­tig, ihre Web­sei­ten als Ort zu gestal­ten, der Ant­wor­ten gibt, damit Diens­te wie Ale­xa, Siri & Co. hier rele­van­te Ergeb­nis­se fin­den kön­nen. Die­ser Para­dig­men­wech­sel führt also von Key­word-Web­adres­sen hin zu Web­adres­sen, die auf kon­kre­te Ant­wor­ten abzie­len. Das erklär­te Ziel von Goog­le, „eine“ Ant­wort zu lie­fern, erschwert die Auf­ga­be für Unter­neh­men zusätzlich. 

Hier kann eine spre­chen­de Web­adres­se wie www.woistdernächste.lidl ein wert­vol­ler Bau­stein sein, um im Sprach-Inter­net als rele­vant betrach­tet zu wer­den. Mit der Digi­ta­len Unter­neh­mens­mar­ke ist das ein­fa­cher zu rea­li­sie­ren, da alle gewünsch­ten Adres­sen noch frei sind.

Die Digitale Unternehmensmarke spiegelt die Unternehmenswerte wider

Die Digi­ta­li­sie­rung ist das Top-The­ma für fast alle Unter­neh­men. Tat­säch­lich erfasst die Digi­ta­li­sie­rung alle Lebens­be­rei­che und führt in vie­len Bran­chen und Unter­neh­men zu Umbrü­chen und Ver­än­de­run­gen. Unge­ach­tet des­sen, dass Umbrü­che auf den ers­ten Blick bedroh­lich für Geschäfts­mo­del­le und ‑pro­zes­se erschei­nen, bie­tet die Digi­ta­li­sie­rung indi­vi­du­el­le Chan­cen zur Weiterentwicklung. 

Als Aus­gleich zu von Digi­ta­li­sie­rung getrie­be­nen Inno­va­tio­nen und Ver­än­de­rungs­pro­zes­sen gilt es, die fun­da­men­ta­len Unter­neh­mens­wer­te im Blick zu behal­ten und zu stär­ken. DOTZON bewer­tet die Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ke als Chan­ce, die Wer­te des Unter­neh­mens zeit­ge­mäß zu ergän­zen und wider­zu­spie­geln. Die Umset­zung und Kom­mu­ni­ka­ti­on der Wer­te auch im digi­ta­len Raum bie­ten die Mög­lich­keit, sich als Mar­ke kon­sis­ten­ter und über alle Medi­en hin­weg bes­ser zu erklä­ren und zu verorten.

Grundlage der Studie

Als Unter­su­chungs­ge­gen­stand wur­den alle welt­wei­ten .mar­ke-Top-Level-Domain-Betrei­ber mit ihren über 21.000 Domains ana­ly­siert. Die Anzahl der regis­trier­ten Adres­sen ist im Ver­gleich zum Vor­jahr welt­weit um rund 13 Pro­zent gestiegen. 

Für die Stu­die hat DOTZON Wer­te aus zwei Berei­chen ver­wen­det: Neben rein quan­ti­ta­ti­ven Wer­ten wie die Anzahl regis­trier­ter Domains, Nut­zung für E‑Mail-Kom­mu­ni­ka­ti­on und Rela­ti­on zwi­schen auf­lö­sen­den und nicht-auf­lö­sen­den Domains, wur­den qua­li­ta­ti­ve Wer­te wie Such­ma­schi­nen-Per­for­mance, Sicht­bar­keit und Ver­lin­kun­gen hinzugezogen.

Berücksichtigte Parameter der Studie

Ins­ge­samt sie­ben Para­me­ter bestim­men die Stär­ken und Wer­te der ana­ly­sier­ten Digi­ta­len Unter­neh­mens­mar­ken – sie sind nach­fol­gend detail­liert beschrieben. 

Als Grund­la­ge für die quan­ti­ta­ti­ven Para­me­ter wur­den Daten aus öffent­lich zugäng­li­chen Quel­len ver­wen­det. Die von ICANN betrie­be­ne Daten­bank „Cen­tra­li­zed Zone Data Ser­vice (CZDS)“ ermög­licht den Zugriff auf alle regis­trier­ten Domains, u. a. unter allen Mar­ken-Inter­net-Endun­gen, und wur­de von DOTZON für die Ana­ly­se der regis­trier­ten Domains genutzt. Auf Basis die­ser Daten und eige­ner Ana­ly­sen hat DOTZON im nächs­ten Schritt ermit­telt, ob Domains auf­lö­sen, und eben­so, ob ein Mail­ser­ver ein­ge­rich­tet ist. 

Mit­hil­fe der SIS­TRIX-Platt­form „Tool-Box“, einer SEO-Soft­ware, wur­den die Domains im Hin­blick auf ihre Sicht­bar­keit aus­ge­wer­tet. Zur SIS­TRIX-Platt­form ist anzu­mer­ken, dass die Zusam­men­set­zung der Key­words ein gutes Ran­king von Por­ta­len wie bei­spiels­wei­se Wiki­pe­dia und Face­book mit viel aktu­el­lem und brei­tem Con­tent för­dert und weni­ger von E‑Com­mer­ce-Sei­ten bzw. sta­ti­schen oder spe­zia­li­sier­ten Sei­ten wie von Auto­händ­lern oder Finanz­be­ra­tern. Daher ist die­ser Wert nur ein­ge­schränkt rele­vant für alle Bran­chen. Die SEO-Per­for­mance ana­ly­sier­te DOTZON anhand der Ama­zon-Tool­suite von Ale­xa und den ver­füg­ba­ren Daten von SISTRIX.

Diagramm: Entwicklung registrierter MarkenDomains 2018-2020

Die Daten­ba­sis spie­gelt vor­wie­gend Nut­zungs­wer­te wider, unter ande­rem gemes­sen an der Sicht­bar­keit in Form der bei Goog­le gelis­te­ten Domains und der Anzahl viel­be­such­ter Domains laut Ale­xa. Sie zei­gen aber auch die Sicht­bar­keit einer Digi­ta­len Unter­neh­mens­mar­ke anhand der akti­ven Nutzung.

Die Ergeb­nis­se jeder Mar­ke pro Para­me­ter sind zunächst in ein­zel­ne Ran­kings ein­ge­flos­sen. Das Gesamt­ran­king ergibt sich aus dem Durch­schnitt des Ein­zel­ran­kings jeder Mar­ke. Zusam­men­ge­nom­men erge­ben die erziel­ten Punkt­zah­len die Digi­ta­len Unter­neh­mens­mar­ken 2020. 

Der Jah­res­ver­gleich zeigt, wie sich das Ran­king gegen­über dem Vor­jahr ent­wi­ckelt hat. 

Ranking Digitale Unternehmensmarken 2020 im Einzelnen – die sieben Parameter

Für das Ran­king der Digi­ta­len Unter­neh­mens­mar­ken wur­den 497 Mar­ken welt­weit ana­ly­siert. 
Grund­la­ge für die ein­zel­nen Bewer­tungs­kri­te­ri­en sind die fol­gen­den Para­me­ter und Quellen:

1. Anzahl der registrierten Domains

  • Wert = abso­lu­ter Wert
  • Metho­de: je höher der Wert, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: CZDS
  • Anmer­kung:

2. Im Web auflösende Domains

  • Wert = Rela­ti­on zwi­schen auf­lö­sen­den und nicht-auf­lö­sen­den Werten
  • Metho­de: je höher der Wert, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: eige­ne Ana­ly­se auf Basis von DNS Loo­kups (A‑Records/IPv4)
  • Anmer­kun­gen: Mehr aktiv genutz­te Domains tra­gen poten­ti­ell zu einer höhe­ren Sicht­bar­keit der Endung bei.

3. Anzahl Domains mit eingerichtetem Mailserver

  • Wert = abso­lu­ter Wert
  • Metho­de: je höher der Wert, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: eige­ne Ana­ly­se auf Basis von DNS Loo­kups (MX-Records)
  • Anmer­kung: Mehr Domains mit ein­ge­rich­te­tem Mail­ser­ver tra­gen poten­ti­ell dazu bei, dass die Bekannt­heit der Endung steigt.

4. Domains, die neu genutzt werden (HTTP-Code 200)

  • Wert = abso­lu­ter Wert 
  • Metho­de: je höher der Wert, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: eige­ne Ana­ly­se mit http-Hea­der-Craw­ler (HEAD­Mas­ter-SEO)
  • Anmer­kung: Eine Regis­trie­rung und Nut­zung statt einer rei­nen Wei­ter­lei­tung bie­tet die Chan­ce, dass die Adres­se aktiv kom­mu­ni­ziert und auch für E‑Mail genutzt wird. Eine voll­stän­di­ge Nut­zung einer Domain als pri­mä­re Adres­se einer Web­sei­te und als E‑Mail för­dert die Ver­brei­tung bei den adres­sier­ten Ziel­grup­pen. Lei­tet die Domain „nur“ wei­ter, kann es pas­sie­ren, dass die „neue“ Domain für Such­ma­schi­nen nicht sicht­bar ist.

5. Die Nutzung von HTTPS zur sicheren Kommunikation

  • Wert = abso­lu­ter Wert
  • Metho­de: je höher der Wert, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: eige­ne Ana­ly­se mit http-Hea­der-Craw­ler (Head­Mas­ter-SEO)
  • Anmer­kung:

6. Die Sichtbarkeit der TLD anhand der SISTRIX-Plattform

  • Wert = abso­lu­ter Wert
  • Metho­de: je höher der Wert, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: SISTRIX-API
  • Anmer­kung:

7. Alexa-Ranks

  • Wert = abso­lu­tert Wert
  • Metho­de: je höher der Wert, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: Alexa-API
  • Anmer­kung: Daten von Domains wur­den ver­wen­det, wenn sie unter den ers­ten eine Mil­li­on Web­sites gerankt waren. 


Qualitative Faktoren sind gleichermaßen ausschlaggebend wie quantitative Faktoren

In den meis­ten Ana­ly­sen und Stu­di­en rund um Inter­net­adres­sen ste­hen quan­ti­ta­ti­ve Merk­ma­le im Vor­der­grund. Frei nach dem Mot­to „Viel hilft viel“ soll mit einem quan­ti­ta­ti­ven Wert Qua­li­tät sug­ge­riert wer­den. Die Anzahl ver­kauf­ter bzw. regis­trier­ter Inter­net­adres­sen mit Qua­li­tät gleich­zu­set­zen, ist jedoch trü­ge­risch, denn häu­fig wird ein gewis­ser Pro­zent­satz der Inter­net­adres­sen gar nicht genutzt. Die­ser Anteil vari­iert je nach Inter­net-Endung und kann durch­aus den grö­ße­ren Teil aller Domains aus­ma­chen – über 60 Pro­zent unge­nutz­te Adres­sen sind kei­ne Seltenheit.

Hier muss ein Umden­ken erfol­gen: Was nüt­zen vie­le ver­kauf­te Pro­duk­te, die unge­nutzt „im Regal lie­gen“? Sie kom­mu­ni­zie­ren weder die Endung noch die gewähl­te Domain und tra­gen daher höchs­tens zum Umsatz und Gewinn des Betrei­bers bei, aber nicht zu einem qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Namens­raum. Qua­li­täts­merk­ma­le sind viel­mehr eine hohe Nut­zungs­quo­te, eine akti­ve Nut­zung statt rei­ner Wei­ter­lei­tun­gen und die Anzahl der in Such­ma­schi­nen gelis­te­ten Web­sei­ten unter einer Internetadresse.

Gera­de bei .mar­ke-Inter­net­adres­sen ist die Ver­wen­dung nicht nur als Web­sei­te, son­dern ins­be­son­de­re in der Publi­kums­wer­bung ein wich­ti­ger qua­li­ta­ti­ver Fak­tor. In Erman­ge­lung eines Mess­sys­tems, das alle mit einer .mar­ke-Inter­net­adres­se ver­se­he­nen Wer­be­ma­te­ria­li­en erfasst, hat DOZON die­ses The­ma in den nach­fol­gen­den Kapi­teln einer qua­li­ta­ti­ven Betrach­tung unterzogen. 


Top 10 Ranking Digitale Unternehmensmarken 2020

Unter­neh­men der Auto­mo­bil­in­dus­trie und Finanz­wirt­schaft bele­gen, wie auch schon 2019, die vor­de­ren Plät­ze unse­rer Stu­die. Mit über 8.000 regis­trier­ten Inter­net­adres­sen führt die Finanz- und Ver­si­che­rungs­wirt­schaft vor der Auto­mo­bil­wirt­schaft, Inter­net­un­ter­neh­men und Indus­trie­un­ter­neh­men die Rang­lis­te an. Im ver­gan­ge­nen Jahr mach­ten die Top 10 der Unter­neh­men zusam­men rund 290 Mil­li­ar­den Euro Umsatz und beschäf­ti­gen über 809.000 Mitarbeiter.

Diagramm zeigt die Top 5 Branchen mit den meisten Domains: 1. Finanzen, 2. Automobil, 3. Internet, 4. Versicherung, 5. Industrie
Tabelle zeigt Umsatz und Mitarbeiter der Top 10 digitalen Unternehmensmarken

Vorstellung der Top 10

Platz 1: .audi
.audi wur­de am 17. Novem­ber 2015 dele­giert. Das Unter­neh­men nutzt die knapp 1.800 Domains unter der .audi-Endung, um allen deut­schen Audi-Händ­lern eine ein­heit­li­che Domain für die Kun­den­kom­mu­ni­ka­ti­on bereit zu stellen. 

Der deut­sche Auto­bau­er erzielt mit Platz eins in der Kate­go­rie Sicht­bar­keit erneut einen Spit­zen­wert. Gute Plat­zie­run­gen bei den Wer­ten Ale­xa Ranks und Ale­xa Back­links ergän­zen die Plat­zie­rung. Die sehr guten Ergeb­nis­se bei den ande­ren Wer­ten mit zwei­ten bzw. drit­ten Plät­zen bei der Anzahl der regis­trier­ten und genutz­ten Domains eben­so wie bei der Anzahl der neu genutz­ten Domains sichern erneut den ers­ten Platz in der Gesamtwertung. 

Platz 2: .abbott
Die Inter­net-Endung .abbott wur­de am 24. Juli 2014 zuge­las­sen. Seit­dem nutzt das US-ame­ri­ka­ni­sche Phar­ma­un­ter­neh­men mit rund 200 Domains sei­ne eige­ne Endung. 

Im Ver­gleich zum Vor­jahr hat sich Abbott um zwei Plät­ze ver­bes­sert und erreicht damit den zwei­ten Platz. Abbott erreicht mit einem ers­ten Platz bei dem Ale­xa-Rank, einem fünf­ten Platz bei den Ale­xa-Back­links und einem drit­ten Platz bei der Sicht­bar­keit ver­dient das gute Gesamtergebnis.

Platz 3: .leclerc
Die Inter­net-Endung .leclerc wur­de am 27. Febru­ar 2015 dele­giert. E.Leclerc ist eine fran­zö­si­sche Genos­sen­schaft und Super­markt­ket­te und nimmt unter allen zuge­las­se­nen .mar­ke-Endun­gen den drit­ten Platz ein. 

Nach einem sieb­ten Platz 2019 hat sich Leclerc in die­sem Jahr um vier Plät­ze gestei­gert. Grund dafür ist dass für fast alle der 161 regis­trier­ten Domains ein MX-Record ange­legt wur­de – d. h. sie kön­nen für die E‑Mail-Kom­mu­ni­ka­ti­on
ver­wen­det wer­den. Gute Plat­zie­run­gen bei SISTRIX und Ale­xa ergän­zen das
Ergeb­nis.

Platz 4: .bnppa­ri­bas
.bnppa­ri­bas wur­de am 11. August 2014 dele­giert. Die fran­zö­si­sche Ban­ken­grup­pe bie­tet ihren Kun­den seit 2016 Online­ban­king unter www.mabanque.bnpparibas an. 

Im Ver­gleich zur Vor­jah­res­plat­zie­rung muss­te BNP PARIBAS zwei Posi­tio­nen abge­ben. Den­noch hat das Unter­neh­men mit sei­nen knapp 300 Domains sehr gute Wer­te in den Kate­go­rien Anzahl der Domains mit Ale­xa-Rank und Anzahl der Ale­xa-Back­links erreicht.

Platz 5: .weber
.weber wur­de am 18. Dezem­ber 2015 dele­giert. Die Saint-Gobain Weber GmbH ist ein deut­scher Bau­stoff­her­stel­ler und Toch­ter­un­ter­neh­men der fran­zö­si­schen Com­pa­gnie de Saint-Gobain. 

Weber hat sich im Ver­gleich zum Vor­jahr um einen Platz ver­bes­sert. Die­se Plat­zie­rung mach­te vor allem der zwei­te Platz beim Ale­xa-Ran­king aus. Zudem sind fast alle der 154 Domains für den Ver­sand von E‑Mails eingerichtet.

Platz 6: .goog­le
.goog­le wur­de am 4. Sep­tem­ber 2014 dele­giert. Zunächst nutz­te Goog­le nur sehr ver­hal­ten sei­ne eige­ne Endung, hat die Nut­zung aber in den letz­ten Jah­ren verstärkt. 

Den Neu­ein­stei­ger unter den Top 10 zeich­net sehr gute Plat­zie­run­gen aus – sowohl bei der Anzahl der bei Ale­xa gerank­ten Domains als auch der Ale­xa-Back­links. Der sechs­te Platz in der Kate­go­rie Sicht­bar­keit ergänzt das gute Abschnei­den von Google.

Platz 7: .cern
Die Endung .cern wur­de am 13. August 2014 für das Kern­for­schungs­in­sti­tut mit Sitz in der Schweiz ein­ge­tra­gen. Es nutzt kon­ti­nu­ier­lich sei­ne eige­ne Top-Level-Domain für die exter­ne Kommunikation. 

Den sieb­ten Platz erreich­te das Insti­tut durch vie­le Domains, die für den Ver­sand von Mails ein­ge­rich­tet sind. Drei gute Plat­zie­run­gen in den Kate­go­rien Ale­xa-Rank, Ale­xa-Back­links und Sicht­bar­keit machen die ins­ge­samt gute Plat­zie­rung der Schwei­zer aus. 

Platz 8: .neu­star
Am 5. Dezem­ber 2013 wur­de .neu­star dele­giert. Der US-ame­ri­ka­ni­sche Inter­net­kon­zern mit Wur­zeln in der Tele­fo­nie betreibt seit­dem zahl­rei­che Web­sei­ten für sei­ne Services.

Sehr gute Plat­zie­run­gen für die Anzahl der regis­trier­ten Domains sowie der auf­lö­sen­den Domains sor­gen dafür, dass .neu­star bereits zum zwei­ten Mal unter den Top 10 ver­tre­ten ist und sich um einen Platz ver­bes­sern konn­te. Dass eini­ge Domains auch einen Ale­xa-Rank haben, ergänzt das Bild.

Platz 9: .dvag
.dvag wur­de am 25. Sep­tem­ber 2014 dele­giert. Die Deut­sche Ver­mö­gens­be­ra­tung AG (DVAG) ist ein in Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz täti­ger Finanz­ver­trieb und nutzt sei­ne Endung aktiv seit meh­re­ren Jahren.

Der Spit­zen­platz in Bezug auf die Anzahl der regis­trier­ten Domains – näm­lich 4.407 – beschert der DVAG einen soli­den neun­ten Platz. Auch bei der akti­ven Nut­zung der Adres­sen und Regis­trie­rung neu­er Domains sticht die DVAG mit Spit­zen­plat­zie­run­gen her­vor. Dass .dvag erneut nur am Ende der Top 10 lan­det, liegt an der nied­ri­gen Anzahl der Domains, die für E‑Mails genutzt wer­den kön­nen und der gerin­gen Anzahl der Alexa-Backlinks.

Platz 10: .seat
.seat wur­de am 16. April 2015 dele­giert. In Print- und Online-Kam­pa­gnen nutz der spa­ni­sche Auto­mo­bil­her­stel­ler ger­ne sei­ne .seat-Endung.

Die Plat­zie­rung von Seat macht den dritt­bes­ten Platz bei den Domains, die für E‑Mail genutzt wer­den kön­nen, aus. Vie­le regis­trier­te und auch aktiv genutz­te Domains ver­hel­fen Seat zu einem guten zehn­ten Platz. Wür­de Seat mehr Domains neu regis­trie­ren und in Betrieb neh­men, stün­de einer höhe­ren Plat­zie­rung nichts im Wege.

Top 10 Digitale Unternehmensmarken 2020 – die Platzierungen in den Einzelkategorien

Neu in den Top 10 vertretene Marken

Erst­mals ist Goog­le mit sei­nen rund 70 Domains in den Top 10 plat­ziert. Die eige­ne Endung nutzt Goog­le unter ande­rem für Akti­ons­ta­ge und Kam­pa­gnen wie u. a. www.pride.google, um spe­zi­fi­sche Ziel­grup­pen anzusprechen.

Das Schwei­zer Kern­for­schungs­zen­trum CERN nutzt sei­ne eige­ne Inter­net-Endung bereits seit eini­gen Jah­ren. Für die erst­ma­li­ge Plat­zie­rung unter den Top 10 ist ins­be­son­de­re die gute Sicht­bar­keit der Domains verantwortlich.

Nicht mehr in den Top 10 vertretene Marken

Die zwei Mar­ken-Endun­gen .bra­des­co und .lam­bor­ghi­ni sind zwar immer noch sehr gut plat­ziert – mit Platz 18 und 32 haben sie es in die­sem Jahr aller­dings nicht mehr in die Top 10 geschafft.

Tabelle: Top 10 der digitalen Unternehmensmarken 2020 inkl. Platzierung in den Einzelkategorien

Schlussfolgerungen

Mar­ken, die in die Sicht­bar­keit ihrer Web­an­ge­bo­te inves­tie­ren – etwa mit­hil­fe von Wer­bung, Fly­ern oder Goog­le Adwords – ran­ken in Goog­le i. d. R. bes­ser als Mar­ken, die ledig­lich vie­le Adres­sen regis­trie­ren. Im Gegen­satz zum Vor­jahr sind Adres­sen mit Unter­neh­mens- und Mar­ken-Endung deut­lich häu­fi­ger sicht­bar und wer­den auch in der Wer­bung aktiv genutzt.

Die Sicht­bar­keit von .mar­ke-Domains in Such­ma­schi­nen ist aktu­ell noch nicht mit der Sicht­bar­keit bekann­ter Sei­ten wie www.google.com, www.amazon.com oder www.facebook.com ver­gleich­bar. Immer­hin kann Abbott 48 Ein­trä­ge unter den eine Mil­li­on bei Ale­xa gelis­te­ten Domains mit sei­ner .abbott-Endung vorweisen.

Auf­grund der unter­schied­li­chen Ziel­grup­pen der Mar­ken, was u. a. deren Grö­ße, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­hal­ten und Inter­net­af­fi­ni­tät betrifft, sind die Wer­te nicht voll­stän­dig mit­ein­an­der ver­gleich­bar. Bei­spiels­wei­se wird das CERN weni­ger Inter­ak­tio­nen mit einem brei­ten End­pu­bli­kum haben als BNP PARIBAS, des­sen Web­an­ge­bo­te täg­lich mil­lio­nen­fach von Pri­vat- und Geschäfts­kun­den genutzt werden.

Tabelle: Vergleich Ranking 2018-2020

Vergleichbare Ergebnisse bei Google Trends

Mit Goog­le Trends lässt sich die welt­wei­te Popu­la­ri­tät und damit Sicht­bar­keit ein­zel­ner Such­be­grif­fe (hier: die Top-Level-Domain) im Zeit­ab­lauf ana­ly­sie­ren, was Rück­schlüs­se auf sich bil­den­de oder nach­las­sen­de Trends zulässt.

Das Ran­king der Digi­ta­len Unter­neh­mens­mar­ken 2021 kor­re­liert gut mit den Ergeb­nis­sen von Goog­le Trends: Wäh­rend .audi, .leclerc und .seat beson­ders sicht­bar in der Top 5‑Gruppe sind, ist .dvag weni­ger sicht­bar. Die Aus­nah­me ist .abbott, die gute Ale­xa-Ergeb­nis­se vor­wei­sen kann, bei Goog­le Trends im Ver­gleich zu den ande­ren .mar­ke-Endun­gen aber kein popu­lä­rer Such­be­griff ist. 

Vergleich Ergebnisse mit Google Trends

Weitere Beobachtungen

Verpflichtende nic.tld-Seite – aber nicht erreichbar

Nicht alle Mar­ken-Inter­net­adres­sen füh­ren auf eine Web­sei­te. Trotz ICANN-Auf­la­ge, dass jede im Root-Ser­ver bei IANA ein­ge­tra­ge­ne Top-Level-Domain mit der ent­spre­chen­den Domain nic.tld erreich­bar sein muss, gibt es Aus­rei­ßer: Unter den ana­ly­sier­ten Endun­gen befan­den sich vier­zehn, deren ent­spre­chen­de
nic.tld- bzw. whois.nic.tld-Seite aktu­ell nicht erreich­bar war oder deren ver­pflich­ten­de Impres­sums­an­ga­ben sowie Abu­se-Kon­takt nicht vor­han­den waren, dar­un­ter die Sei­ten bekann­ter Mar­ken wie Mase­r­a­ti und Merck MSD. 

Sicherheit mit SSL-Verschlüsselung ausbaufähig

Obwohl die höhe­re Sicher­heit einer der wesent­li­chen Grün­de für eine .mar­ke ist, nut­zen bei­spiels­wei­se das Sicher­heits­fea­ture „SSL-Ver­schlüs­se­lung“ nur knapp die Hälf­te aller Endun­gen für ihre nic.tld-Seite (248 Domains). Alle ande­ren Unter­neh­men legen offen­sicht­lich auf die ver­schlüs­sel­te Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Inter­net­nut­zern und ihrer Sei­te kei­nen Wert oder nut­zen sie hier­für nicht. Bei den wei­te­ren regis­trier­ten Adres­sen sieht es noch schlech­ter aus: Hier sind von 17.054 Adres­sen nur 5.911 Domains per SSL/TLS gesi­chert, was ca. 34 Pro­zent und damit mehr als einer Hal­bie­rung der gesi­cher­ten Sei­ten im Ver­gleich zum Vor­jahr entspricht. 

Infographik: Zeigt die Nutzung des Sicherheitsfeature „SSL-Verschlüsselung“ bei .marke und nic.tlds im Vergleich

Hohe Nutzungsquote für neue Projekte

Inter­es­sant ist eine klei­ne Grup­pe an Unter­neh­men, die zwar nur weni­ge Domains regis­triert haben, die­se dann aber auch über­wie­gend nut­zen. Dazu gehö­ren u. a. der Phar­ma­kon­zern Pfi­zer und der Ver­si­che­rer All­s­ta­te, die fast alle neu regis­trier­ten Domains direkt in Betrieb genom­men haben. 

Hohe Anzahl registrierter, aber ungenutzter Domains

Uner­klär­lich ist, war­um es unter den .mar­ke-Betrei­bern zahl­rei­che Unter­neh­men gibt, die einen Groß­teil ihrer regis­trier­ten .mar­ke-Domains nicht nut­zen. Bei rund 18 Pro­zent aller regis­trier­ten .mar­ke-Inter­net­adres­sen fin­det ein Inter­net­nut­zer nur eine Feh­ler­mel­dung mit einer nicht-auf­lö­sen­den Web­sei­te vor – wie bei­spiels­wei­se in den Fäl­len von www.opinions.abb und www.jp.honda. Die Anzahl der regis­trier­ten, aber nicht genutz­ten Domains bewegt sich dabei in einer Band­brei­te von bis zu über 500 Domains (.mini). Knapp 10 .mar­ke-Betrei­ber haben deut­lich über 100 unge­nutz­te Domains. Es ist offen, war­um Unter­neh­men Domains regis­trie­ren, ohne sie direkt in Betrieb zu neh­men. Denn die eige­ne Endung bie­tet den Vor­teil, dass das Unter­neh­men als ein­zig berech­tig­ter Regis­trant jeder­zeit jede belie­bi­ge .mar­ke-Domain regis­trie­ren kann.


Hohe Anzahl von Alexa-Backlinks 

Das CERN erreicht in die­sem Jahr mit sei­nen 72 Domains unter .cern Platz vier des Kri­te­ri­ums Anzahl Ale­xa-Back­links – immer­hin gibt es unter .cern 1148 Back­links. Goog­le erzielt mit knapp 1.200 Back­links unter den 73 Domains den drit­ten Platz in der Kate­go­rie Alexa-Backlinks.

Der japa­ni­sche Kon­zern Canon erreich­te mit 1381 Back­links sei­ner 55 .canon-Domains in der Kate­go­rie Ale­xa-Back­links zwar den zwei­ten Platz, aber ins­ge­samt nur den 14. Platz.

Bemerkenswerte Umsetzungen


Neben den zehn top-plat­zier­ten Betrei­bern nut­zen auch vie­le ande­re Unter­neh­men ihre Endung auf inno­va­ti­ve und span­nen­de Wei­se. Sie reprä­sen­tie­ren die Viel­falt, wie ein Unter­neh­men sei­ne eige­ne Endung ein­set­zen kann und run­den das Bild um die digi­ta­len .mar­ke-Endun­gen ab. Der fol­gen­de Abschnitt stellt daher neben aus­ge­wähl­ten Bei­spie­len der zehn top-plat­zier­ten Betrei­ber beson­ders gelun­ge­ne Bei­spie­le ande­rer Unter­neh­men vor.

Umstellung von marke.com auf .marke

Seit dem ver­gan­ge­nen Jahr haben nach dem fran­zö­si­sche Bau­un­ter­neh­men Saint-Gobain Weber und der nie­der­län­di­schen Steu­er- und Unter­neh­mens­be­ra­tung KPMG eine Rei­he von Unter­neh­men ihre Kom­mu­ni­ka­ti­on auf ihre .mar­ke umgestellt.

Das US-ame­ri­ka­ni­sche Phar­ma­un­ter­neh­men Abbott nutzt für vie­le sei­ner Län­der-Web­sei­ten sei­ne eige­ne .mar­ke-Endung, wie bei­spiels­wei­se www.us.abbott, www.tr.abbott und www.nl.abbott. Für die Tätig­keits­be­rei­che wie www.medicine.abbott, www.nutrition.abbott und www.healthtech.abbott wird eben­falls die eige­ne Endung ver­wen­det. Die E‑Mail-Kom­mu­ni­ka­ti­on läuft bei Abbott aller­dings wei­ter­hin unter der „alten“ Adres­se abbott.com.

Die bri­ti­sche Bar­clays-Bank setzt sei­ne .mar­ke vor­wie­gend für Pro­jek­te ein. Sei­ne For­schungs­ak­ti­vi­tä­ten für die Games-Indus­trie stellt Bar­clays unter www.labs.barclays vor. Bar­clays’ glo­ba­le Fin­Tech-Platt­form Rise ist unter www.rise.barclays erreich­bar. Kar­rie­re­mög­lich­kei­ten stellt Bar­clays unter der Adres­se www.thenextreality.barclays vor.

Unter der .mar­ke-Endung .broad­way wer­den die Shows am Broad­way prä­sen­tiert. Dazu gehö­ren Adres­sen wie www.frozenthemusical.broadway, www.prettywoman.broadway und www.meangirls.broadway. Die Spiel­or­te sind eben­falls unter der .broad­way-Endung erreich­bar, wie
www.goldengatetheater.broadway, www.palacetheaterchicago.broadway und www.forresttheater.broadway.

Beispiele Umsetzung digitale Unternehmensmarken


Weltweit einheitliches Länder-Domain-Konzept

Vie­le Unter­neh­men ken­nen es: Die län­der­spe­zi­fi­schen Ange­bo­te sol­len eigent­lich unter der pas­sen­den Län­der­adres­se kom­mu­ni­ziert wer­den. Nicht immer waren die ent­spre­chen­den Adres­sen noch frei oder aber wur­den von Domain-Händ­lern für viel Geld ange­bo­ten. Daher kommt der Nut­zung der Län­der­adres­sen unter der eige­nen Endung eine beson­de­re Bedeu­tung zu. Sie ermög­licht erst­mals eine welt­weit ein­heit­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on. Die­ses Kon­zept haben bei­spiels­wei­se Abbott, Bar­clays und Sharp umgesetzt.


Verknüpfung von Produktnamen mit dem Unternehmensnamen

Die Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ke trägt dazu bei, das Unter­neh­men mit sei­nen Pro­duk­ten zu ver­bin­den und für Kun­den zu ver­or­ten – wie bei­spiels­wei­se www.edge.microsoft. Eine gemein­sa­me Inter­net­adres­se stellt den Bezug zwi­schen Pro­dukt und Unter­neh­men her; sowohl Pro­dukt als auch Unter­neh­men wer­den mit den jewei­li­gen Wer­ten auf­ge­la­den. Kun­den neh­men zudem intui­tiv die Zusam­men­ge­hö­rig­keit der bei­den Mar­ken wahr. Für die­ses Ein­satz­sze­na­rio wer­den bei­spiels­wei­se auch www.delivered.dhl und www.honeycode.aws genutzt.

Beispiele Umsetzung digitale Unternehmensmarken

Identifikation der Marke mit Händlern und Partnern

Für zahl­rei­che Unter­neh­men ist es wich­tig, dass „ihre“ Händ­ler auf den ers­ten Blick erkenn­bar sind. Ein Name wie „Auto­han­del Mül­ler“ ist nicht mit einer bestimm­ten Auto­mar­ke zu iden­ti­fi­zie­ren: Kun­den wis­sen auf­grund des Namens nicht, wel­che Auto­mar­ken sie bei die­sem Händ­ler erwar­ten. Daher macht eine Kom­bi­na­ti­on aus Händ­ler­na­me und Unter­neh­mens- bzw. Pro­dukt­mar­ke Sinn. Sie gibt den Kun­den kla­re Ori­en­tie­rung, mit wem sie es zu tun haben; der Händ­ler pro­fi­tiert zusätz­lich von den Wer­ten der Mar­ke. Eine kon­sis­ten­te Regis­trie­rung und Nut­zung auf die­se Art sind bis­her nur bei weni­gen Betrei­bern zu beobachten.

Die­ses Kon­zept haben neben Audi die DVAG, Lam­bor­ghi­ni und All­fi­nanz erkannt. Bei der Ver­mö­gens­be­ra­tung haben alle Finanz­be­ra­ter die pas­sen­de Inter­net­adres­se endend auf .dvag erhal­ten. Bei Lam­bor­ghi­ni sind die natio­na­len Händ­ler­sei­ten Adres­sen wie bei­spiels­wei­se www.abudhabi.lamborghini, www.beverlyhills.lamborghini und www.hanoi.lamborghini. Die Finanz­be­ra­ter der All­fi­nanz sind durch Web­adres­sen mit ihrem indi­vi­du­el­len Namen und der Inter­net-Endung .all­fi­nanz gut erkennbar.

Kampagnen mit der Marke verknüpfen

Setzt ein Unter­neh­men eine Landing­pa­ge für eine Kam­pa­gne, einen Wett­be­werb, einen bestimm­ten Tag oder die inter­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on auf, sind oft­mals pas­sen­de Inter­net­adres­sen schon ver­ge­ben. Hier kommt die eige­ne Endung – und mit ihr zahl­rei­che Nut­zungs­mög­lich­kei­ten – zur Hilfe. 

Ede­ka nutzt etwa die aus­sa­ge­kräf­ti­ge Adres­se www.azubiguide.edeka, um den Aus­zu­bil­den­den alle wich­ti­gen Infor­ma­tio­nen auf einer Web­site zur Ver­fü­gung zu stel­len. Der Ver­si­che­rungs­kon­zern Axa stellt unter www.climate.axa vor, wie Unter­neh­men nach­hal­ti­ger wirt­schaf­ten kön­nen. Die HSBC-Bank bie­tet Krea­ti­ven unter der zen­tra­len Adres­se www.create.hsbc die Mög­lich­keit, an einer Stel­le alles zur Nut­zung des Logos, der Schrif­ten und Bild­ele­men­te zu erfah­ren. Sein neu­es mobi­les Tank-Kon­zept für die Regio­nen Seat­tle und Hous­ton prä­sen­tiert Shell unter www.tapup.shell.

Beispiele Umsetzung digitale Unternehmensmarken

Nutzung als „Service-Adressen“

Die soge­nann­ten „Ser­vice-Domains“ erleich­tern Inter­net­nut­zern das Navi­gie­ren auf den Web­an­ge­bo­ten von Mar­ken. Ohne sich müh­sam durch das Ange­bot kli­cken zu müs­sen, um auf die pas­sen­de Sei­te zu gelan­gen, fin­den Nut­zer mit einem Klick das, was sie suchen.  Statt   www.firma.de/de/produktgruppe/
produkt/einzelteil/händlerübersicht.pdf erleich­tert eine Adres­se wie www.händlerübersicht.firma die Navi­ga­ti­on erheb­lich. Die Unter­grup­pe der Ser­vice-Domains für Auf­trit­te in den sozia­len Medi­en ist dabei eine spe­zi­el­le Gattung.

Für die Pro­gram­mier­spra­che Java hat Ora­cle unter sei­nen eige­nen Inter­net-Endung .java bei­spiel­wei­se eine Web­sei­te unter www.go.java erstellt, deren Domain beson­ders aus­sa­ge­kräf­tig ist. Auf der Inter­net­sei­te selbst kön­nen sich Nut­zer über ver­schie­de­ne Lern­mög­lich­kei­ten, Ent­wick­lungs­tools, Koope­ra­tio­nen und bekann­te Nut­zungs­mög­lich­kei­ten infor­mie­ren. Die Inter­net­adres­se kann dabei gut für Wer­be­ak­tio­nen ver­wen­det werden.

Das fran­zö­si­sche Finanz­un­ter­neh­men BNP Pari­bas rich­tet sich mit der Inter­net­sei­te www.wealthmanagement.bnpparibas an ver­mö­gen­de Kun­den, die nach einem Ver­mö­gens­be­ra­ter und Invest­ment-Mög­lich­kei­ten suchen. Die­se Kun­den und ande­re Inter­es­sier­te haben auf der über­sicht­lich struk­tu­rier­ten Inter­net­sei­te die Mög­lich­keit, sich über die Ange­bo­te zu informieren.

Der Phar­ma­kon­zern Sta­da bie­tet auf dem Por­tal www.deinegesundheit.stada eine Über­sicht zu Gesund­heits­the­men. Statt sich müh­sam durch ein­zel­ne Unter­sei­ten durch­zu­na­vi­gie­ren, fin­den Inter­net­nut­zer hier struk­tu­riert nach Kate­go­rien wie Kör­per, See­le, Ernäh­rung und Fami­lie viel Wis­sens­wer­tes. Der Gesund­heits­re­port von Sta­da run­det das Infor­ma­ti­ons­an­ge­bot ab.

Das Tou­ris­mus-Unter­neh­men Club­med nutzt www.sustainability.clubmed, um sei­nen Wert Nach­hal­tig­keit und dar­aus fol­gen­de Pro­jek­te zum The­ma zu kom­mu­ni­zie­ren. Die Web­sei­te bie­tet dabei vie­le über­sicht­lich auf­be­rei­te­te Infor­ma­tio­nen zum Enga­ge­ment des Unter­neh­mens und bleibt durch die eige­ne Inter­net-Endung deut­lich an die Mar­ke gebunden.

Beispiele Umsetzung digitale Unternehmensmarken


Zielgruppenfokussierte Ansprache durch mehrsprachige Endungen

Unter­neh­men, die in inter­na­tio­na­len Märk­ten tätig sind, wol­len ihre Kun­den ger­ne jeweils in ihrer Mut­ter­spra­che errei­chen. Das ist ins­be­son­de­re inter­es­sant, wenn die Spra­chen auf nicht-latei­ni­schen Zei­chen basie­ren, wie kyril­lisch, rus­sisch, chi­ne­sisch oder japa­nisch. Aus die­sem Grund haben sich eini­ge Unter­neh­men, für die chi­ne­si­sche Kun­den beson­ders wich­tig sind, ent­schie­den, neben der latei­ni­schen Endung auch das chi­ne­si­sche Pen­dant zu betrei­ben. Dazu gehö­ren mehr Unter­neh­men als im Vor­jahr – u. a. Volks­wa­gen AG, Shan­gri-La, Sina, PCCW Enter­pri­ses, Nokia, CITIC Group Cor­po­ra­ti­on, Goog­le, Phil­ips, Cre­s­cent Hol­ding GmbH, Ker­ry Tra­ding Co. Limi­t­ed, Tema­sek Hol­dings (Pri­va­te) Limi­t­ed und Chi­na United Net­work Com­mu­ni­ca­ti­ons Corporation.

Verminderter Missbrauch mit eigener Internet-Endung

Alle Betrei­ber der neu­en Top-Level-Domains, die seit 2014 ein­ge­führt wur­den, sind von ICANN ver­trag­lich ver­pflich­tet, Domain-Miss­brauch zu über­wa­chen. In der Regel wird ein Domain-Inha­ber, der sei­ne Domain unter einer der neu­en Top-Level-Domains regis­triert hat, sofort infor­miert, wenn die Domain miss­bräuch­lich ver­wen­det wird. Daher bie­tet die eige­ne Inter­net-Endung die Mög­lich­keit, einen miss­brauchs­frei­en Namens­raum zu betrei­ben – mit den ent­spre­chen­den posi­ti­ven Effek­ten auf das Such­ma­schi­nen-Ran­king und dem Ver­trau­en der End­kun­den in die digi­ta­len Angebote.

Für Betrei­ber der Län­der-Top-Level-Domains (wie .de, .at oder .ch) und der gene­ri­schen Top-Level-Domains (wie .com, .info oder .muse­um) bestehen oft­mals kei­ne der­ar­ti­gen Ver­pflich­tun­gen, was zu höhe­rem Miss­brauch füh­ren kann. Eini­ge Betrei­ber die­ser Top-Level-Domains nut­zen teil­wei­se indi­vi­du­el­le Maß­nah­men für die Über­wa­chung von Missbrauch.

Verminderte Rechtsstreitigkeiten mit eigener Internet-Endung
im Bereich Luxus-Brands

inen Bezug zwi­schen der Ent­wick­lung der Anzahl der UDRP-Fäl­le und einer eige­nen Top-Level-Domain konn­te DOTZON bei den Top 10 nicht fest­stel­len. Aller­dings han­delt es sich bei die­sen Mar­ken auch – mit Aus­nah­me von Abbott – nicht um häu­fig gefälsch­te Mar­ken, so dass die Wahr­schein­lich­keit einer Domain-Regis­trie­rung durch Drit­te rela­tiv gering ist.

Daher hat DOTZON anhand des Ran­kings der am häu­figs­ten gefälsch­ten Mar­ken­ka­te­go­rien der Welt­zoll­be­hör­de WCO und eines Abglei­ches, wel­che die­ser Mar­ken eine eige­ne Top-Level-Domain besit­zen, ana­ly­siert, ob die eige­ne Top-Level-Domain einen Ein­fluss auf die Streit­fäl­le hat. Ana­ly­siert haben wir für die fol­gen­den Mar­ken die Anzahl der UDRP-Fäl­le seit dem 1. Janu­ar 1999:1:

Tabelle: Entwicklung Anzahl UDRP-Fälle vor und nach Delegierung. Einfluss der TLD auf markenrechtliche Streitfälle

Hier ist eine Rela­ti­on offen­sicht­lich, denn die Anzahl der UDRP-Fäl­le, bezo­gen auf den glei­chen Zeit­raum, sind gesun­ken. Man könn­te also ver­mu­ten, dass eine eige­ne Top-Level-Domain die Mar­ke stärkt und dazu bei­trägt, dass Miss­brauch mit dem Mar­ken­na­men sinkt.

1 https://www.wipo.int/amc/en/domains/search/index.html

Anzahl der Webseiten

Nicht in die Bewer­tung ein­ge­flos­sen ist die Anzahl der Web­sei­ten unter der jewei­li­gen Top-Level-Domain. Zum einen kön­nen die­se Wer­te inner­halb eines kur­zen Zeit­rau­mes erheb­lich schwan­ken, zum ande­ren sagen sie nicht zwangs­läu­fig etwas aus über den Erfolg einer Inter­net-Endung aus. Denn sie kann weni­ge regis­trier­te Domains mit tau­sen­den von Web­sei­ten haben oder sogar nur eine ein­zi­ge regis­trier­te Domain mit zehn­tau­sen­den von Web­sei­ten. Den­noch gibt die Anzahl der Web­sei­ten unter der .mar­ke einen Ein­druck, wie sie sich im Jah­res­ver­gleich ent­wi­ckelt hat.

Tabelle: Vergleich Top 10 Entwicklung Anzahl Webseiten 2018-2020



Alle Zah­len basie­ren auf Recher­chen, die am 30. Sep­tem­ber 2020 über Goog­le Chro­me auf der Sei­te google.com/ncr durch­ge­führt wur­den. Die „No Coun­try Resolution“-Einstellung von Goog­le wur­de gewählt, um die Ergeb­nis­se mit­ein­an­der ver­gleich­bar zu machen.

Flexible Kommunikation in Epidemie-Zeiten

Die eige­ne Inter­net-Endung kann vor allem in Kri­sen­zei­ten eine gute Mög­lich­keit sein, um gezielt mit Kun­den und Geschäfts­part­nern zu kom­mu­ni­zie­ren und wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen leicht zugäng­lich online bereit­zu­stel­len. Sie ermög­licht Unter­neh­men, schnell und unkom­pli­ziert Adres­sen zu regis­trie­ren, die sie für ihre Kom­mu­ni­ka­ti­on benö­ti­gen. Vor allem in der Kri­se stel­len sich neue Her­aus­for­de­run­gen in Bezug auf die Sicher­heit und den Schutz der Mar­ke, die sich dank der Fle­xi­bi­li­tät einer eige­nen Inter­net-Endung leich­ter über­win­den lassen. 

Die For­schungs­ein­rich­tung CERN nutzt ihre eige­ne TLD für ihre Unter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on und betreibt zahl­rei­che Web­sei­ten unter ihrer eige­nen Endung. Unter www.againstcovid19.cern wird die neu gegrün­de­te Taskforce „Cern Against Covid19“ vor­ge­stellt, die die Res­sour­cen der Ein­rich­tung nutzt, um den Kampf gegen das Virus zu unter­stüt­zen.  Die Web­sei­te bie­tet Infor­ma­tio­nen zu Ideen und Aktio­nen rund um die­ses Ziel und bie­tet Nut­zern außer­dem die Mög­lich­keit, selbst Ideen ein­zu­rei­chen. Nut­zer kön­nen mit­hil­fe der zahl­rei­chen Tex­te, Fotos und Vide­os das Enga­ge­ment des Unter­neh­mens und sei­ner Part­ner erkun­den und selbst ein Teil der Lösung werden.

Tabelle: Entwicklung Anzahl UDRP-Fälle vor und nach Delegierung. Einfluss der TLD auf markenrechtliche Streitfälle

Die Kri­se sorgt für Ver­un­si­che­rung und Angst – tief­ge­hen­de Infor­ma­tio­nen und Anre­gun­gen zum Han­deln im All­tag sind daher essen­zi­ell wich­tig. Goog­le nutzt die eige­ne TLD mit www.coronavirus.google, um dem Nut­zer einen regel­mä­ßig aktua­li­sier­ten Infor­ma­ti­ons­ka­nal zur Ver­fü­gung zu stel­len, der mit zahl­rei­chen Links zu tie­fer­ge­hen­den Recher­chen ermu­tigt. Außer­dem wer­den aus dem Ange­bot des Unter­neh­mens Pro­duk­te vor­ge­stellt, die hilf­reich sein kön­nen – bei­spiels­wei­se Online-Kur­se zur Wei­ter­bil­dung oder You­Tube-Vide­os zu Gesund­heit und Fit­ness. Unter der kur­zen und leicht ein­präg­sa­men Adres­se ler­nen Nut­zer so die Mar­ke als hilf­rei­chen Part­ner in der Kri­se kennen.

Vor allem für Unter­neh­men, die im Bereich Gesund­heit tätig sind, ist die eige­ne TLD eine Mög­lich­keit, umfas­send über eige­ne Pro­jek­te und Anstren­gun­gen zur Bekämp­fung von Covid-19 zu infor­mie­ren. Das ame­ri­ka­ni­sche Phar­ma-Unter­neh­men Abbott nutzt die Domain www.coronavirus.abbott, um die fir­men­ei­ge­nen For­schungs­pro­jek­te, bei­spiels­wei­se zur Ver­bes­se­rung von Tests, abseits der Fir­men-Web­sei­te vor­zu­stel­len. Inter­es­sier­te kön­nen sich auf der Sei­te über aktu­el­le Ent­wick­lun­gen und Bemü­hun­gen des Unter­neh­mens und sei­ne Pro­duk­te infor­mie­ren. Die eige­ne TLD ermög­licht die Such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung für die Hal­tung des Unter­neh­mens zum Thema.

Ausblick: Marktentwicklungen und neue Bewerbungsrunde

Zahl­rei­che Unter­neh­men haben ihre .mar­ke-Inter­net-Endun­gen erfolg­reich in Betrieb genom­men und bie­ten damit gute Bei­spie­le, wie eine eige­ne Endung genutzt wer­den kann. Seit dem ver­hal­te­nen Start im Jahr 2014 haben wir im ver­gan­ge­nen Jahr einen deut­li­chen Anstieg in der Nut­zung von .mar­ke-Inter­net-
adres­sen durch Unter­neh­men beob­ach­tet. Die Nut­zung fand über­wie­gend in der Wer­bung und im öffent­li­chen Raum statt, in Form von Image- oder Launch-Kam­pa­gnen. Neben Online-Kanä­len nut­zen Mar­ken zuneh­mend Off­line-Medi­en wie Print-Anzei­gen, Fly­er, Bro­schü­ren oder Autoaufkleber.

Die­se Mög­lich­kei­ten wol­len auch wei­te­re Unter­neh­men nut­zen, die bis­her noch kei­ne eige­ne Endung betrei­ben. Daher plant die ICANN nach den Bewer­bungs­run­den für neue Top-Level-Domains in den Jah­ren 2000, 2004 und 2012, in den nächs­ten Jah­ren ein wei­te­res Bewer­bungs­fens­ter zu öff­nen. Die Bewer­bungs­be­din­gun­gen wer­den der­zeit noch erar­bei­tet, könn­ten denen aus dem Jahr 2012 aber recht ähn­lich sein . Damit steht erneut jedem Unter­neh­men die Mög­lich­keit offen, sich für eine .mar­ke-Inter­net-Endung zu bewer­ben – vom Start­up bis hin zum DAX-Konzern.

Die Stu­die „Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken 2020„steht auch als PDF-Datei zum Down­load bereit.