Cover der DOTZON Studie Digitale Stadtmarken 2022 mit Übersicht der CityTLDs wie .berlin, .nyc, .tokyo und .hamburg

Die DOT­ZON-Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2022“ bil­det zum sechs­ten Mal seit 2017 ab, wie erfolg­reich Städ­te ihre digi­ta­len Iden­ti­tä­ten nut­zen. Als digi­ta­le Dimen­si­on einer Stadt­mar­ke bie­ten Digi­ta­le Stadt­mar­ken den Bür­gern, Unter­neh­men, Orga­ni­sa­tio­nen und Insti­tu­tio­nen einer Stadt eine zeit­ge­mä­ße digi­ta­le Hei­mat. Die voll­stän­di­ge Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2022” steht auch als PDF-Datei zum Down­load bereit.

Inhalt

  1. Ein­lei­tung
  2. Gegen­stand der Studie
  3. Metho­dik & Datenquellen
  4. Top 10 Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2022
  5. Die Sie­ger der Einzelkategorien
  6. Digi­ta­le Stadtmarkenzwillinge
  7. Wachs­tum der Digi­ta­len Stadtmarken
  8. Erfolgs­fak­to­ren einer Digi­ta­len Stadtmarke
  9. Son­der­ef­fekt durch Corona-Pandemie
  10. Aus­blick


Einleitung

Stadt­mar­ken ste­hen seit Jahr­hun­der­ten für die Iden­ti­tä­ten von Städ­ten. Sie reprä­sen­tie­ren Städ­te und deren Ein­zig­ar­tig­keit auf den ers­ten Blick, sind authen­tisch und emo­tio­nal und ver­ei­nen die Viel­falt und Dif­fe­ren­zie­rung einer Stadt unter einem visu­el­len Dach. Sie bie­ten Iden­ti­fi­ka­ti­on für Bür­ger, Wirt­schaft und Ver­wal­tung – und sie wir­ken für die Stadt nach außen, um Besu­cher, Unter­neh­men,
Kapi­tal und Arbeits­kräf­te anzuziehen.

Mit dem Ein­zug des Inter­nets hat sich das Auf­ga­ben­spek­trum der Stadt­mar­ken erwei­tert, denn sie müs­sen heu­te auch im digi­ta­len Raum wir­ken. Die bestehen­den Mar­ken pro­fi­tie­ren dabei von der neu­en, digi­ta­len Dimen­si­on der Stadt­mar­ke, die im Ide­al­fall zur Iden­ti­tät der Stadt im Inter­net wird. Der Auf­bau der Mar­ke im Digi­ta­len ist dabei eben­so span­nend wie her­aus­for­dernd. Wie er gelin­gen kann, zei­gen die Bei­spie­le in der Studie.

Zusammenfassung

„Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2022“ unter­sucht das Poten­zi­al Digi­ta­ler Stadt­mar­ken im inter­na­tio­na­len Ver­gleich. Das detail­lier­te Ran­king der zehn erfolg­reichs­ten Digi­ta­len Stadt­mar­ken zeigt, dass .ber­lin erneut auf Rang eins steht, dicht gefolgt von .tokyo auf Platz zwei und .nyc auf Platz drei. In die­sem Jahr schaff­ten es wie­der .vegas und .wien in das Top 10-Ran­king. Nicht mehr in den Top 10 ver­tre­ten ist .brussels, die bel­gi­sche Endung nimmt den elf­ten Platz ein. Fort­ge­setzt hat sich der Trend, dass sich die Digi­ta­len Stadt­mar­ken ins­be­son­de­re in euro­päi­schen Städ­ten sehr posi­tiv ent­wi­ckeln: Sie­ben Posi­tio­nen der Top 10 wer­den von Euro­pas Metro­po­len besetzt. Im Jah­res­ver­gleich wird deut­lich, wie sich die ein­zel­nen Städ­te in den Top 10 über die Zeit ent­wi­ckelt haben.

Gegenstand der Studie

Gegen­wär­tig besit­zen 35 Städ­te eine eige­ne Digi­ta­le Stadt­mar­ke, zum Teil betrei­ben sie sogar zwei Stadt­mar­ken. Sicht­bar wird sie anhand der eige­nen Stadt-Inter­net-Endung, kurz cityTLD. „TLD“ steht dabei für „Top-Level-Domain“ und bezeich­net den Teil einer Inter­net­adres­se, der rechts neben dem letz­ten Punkt steht.

Die Entstehung Digitaler Stadtmarken

Seit 2014 wer­den in Städ­ten auf der gan­zen Welt eige­ne Inter­net-Endun­gen ein­ge­führt – bei­spiels­wei­se .ber­lin, .nyc oder .tokyo. Die­se cityTLDs ergän­zen das Ange­bot der bestehen­den län­der­spe­zi­fi­schen Inter­net-Endun­gen wie etwa .de, .us oder .jp und der all­ge­mei­nen Inter­net-Endun­gen wie .com, .net, .org und .info. Ermög­licht hat die­se Ent­wick­lung die Inter­net Cor­po­ra­ti­on for Assi­gned Names and Num­bers, kurz ICANN. Auf Basis der Idee und Initia­ti­ve von .ber­lin hat ICANN im Jahr 2012 erst­mals Bewer­bun­gen um geo­gra­phi­sche Inter­net-Endun­gen ent­ge­gen­ge­nom­men. Nach umfang­rei­cher Prü­fung der Bewer­bun­gen konn­ten ers­te Städ­te ihre Digi­ta­le Stadt­mar­ke ein­füh­ren. Ins­ge­samt fünf die­ser 35 Städ­te betrei­ben zwei cityTLDs mit unter­schied­li­chen Namen: ent­we­der mit der Abkür­zung und der Lang­ver­si­on des Namens oder dem Stadt­na­men in unter­schied­li­chen Spra­chen. Da sich die­se cityTLD-Zwil­lin­ge recht unter­schied­lich ent­wi­ckelt haben, haben wir sie in der vor­lie­gen­den Stu­die erneut von­ein­an­der getrennt betrachtet.

Metropolen nutzen Digitale Stadtmarken

Zu den ers­ten Städ­ten mit eige­ner Digi­ta­ler Stadt­mar­ke gehör­ten euro­päi­sche Haupt­städ­te wie Ber­lin, Paris und Lon­don. Welt­weit haben sich Metro­po­len wie Tokyo, New York, Syd­ney und Rio de Janei­ro die­ser Ent­wick­lung ange­schlos­sen. Zusam­men­ge­nom­men zäh­len die cityTLD-Städ­te mehr als 165 Mil­lio­nen Ein­woh­ner und ein Brut­to­in­lands­pro­dukt von über zwölf Mil­li­ar­den US-Dol­lar (Quel­le: Wiki­pe­dia sowie die Inter­net­auf­trit­te der jewei­li­gen Städte).

Digitale Stadtmarken positionieren Städte im globalen Wettbewerb

Digi­ta­le Stadt­mar­ken sind die loka­le Iden­ti­tät einer Stadt im Inter­net und bie­ten aus­sa­ge­kräf­ti­ge digi­ta­le Adres­sen. Sie unter­stüt­zen die Inter­ak­ti­on mit Bür­gern, posi­tio­nie­ren die Stadt als attrak­ti­ve Desti­na­ti­on im glo­ba­len Wett­be­werb und iden­ti­fi­zie­ren loka­le Ange­bo­te und Dienst­leis­tun­gen. Für Bür­ger, Unter­neh­men und den öffent­li­chen Sek­tor sind sie eine orts­be­zo­ge­ne Alter­na­ti­ve zu Län­de­ren­dun­gen wie .de oder all­ge­mei­nen Inter­net-Endun­gen wie .com. Wel­che Rol­le die cityTLD in ihrer jewei­li­gen Stadt ein­nimmt, zeigt die Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2022“.

Die Digitale Stadtmarke als Maßstab für „Digitalness”

Wäh­rend ursprüng­lich Logo und Cla­im die Stadt­mar­ke unver­wech­sel­bar aus­zeich­ne­ten, erwei­tert die cityTLD sie um eine zusätz­li­che, digi­ta­le Dimen­si­on. Sie bil­det die digi­ta­len Struk­tu­ren, Weg­wei­ser und Ange­bo­te ab und defi­niert so die Qua­li­tät und Quan­ti­tät der digi­ta­len Ange­bo­te einer smar­ten Stadt. Damit ist die Digi­ta­le Stadt­mar­ke Abbild der Fähig­keit, digi­ta­le Ange­bo­te zu ent­wi­ckeln und aus­zu­ge­stal­ten. Das digi­ta­le städ­ti­sche Ange­bot wird so zum Grad­mes­ser für die Attrak­ti­vi­tät und Anzie­hungs­kraft der Stadt und macht auch ihre Lebens­qua­li­tät und Urba­ni­tät aus. Sie bedeu­tet Bür­ger­nä­he, intui­ti­ve Kom­mu­ni­ka­ti­on, digi­ta­le Iden­ti­tät sowie einen attrak­ti­ven Stand­ort für Ein­woh­ner, Besu­cher, Arbeits­kräf­te und Investoren.

Die Digi­ta­le Stadt­mar­ke erwei­tert nicht nur die bestehen­de Mar­ke und schafft neue Struk­tu­ren, sie stärkt auch die emo­tio­na­le Bin­dung an die Stadt. Sie bil­det einen ver­läss­li­chen und loka­len Anker im Strom der per­ma­nen­ten Ver­än­de­run­gen durch die Digi­ta­li­sie­rung der Stadt und bie­tet damit ihren Bür­gern, Unter­neh­men, Orga­ni­sa­tio­nen und Insti­tu­tio­nen eine digi­ta­le Hei­mat. Denn die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on macht Bür­ger zwar unab­hän­gi­ger von Raum und Zeit, löst gleich­zei­tig aber Sehn­sucht nach Ver­or­tung und Zuge­hö­rig­keit aus. Der Stadt­raum – auch im Digi­ta­len – kann die­se Sehn­sucht als Begeg­nungs­stät­te befriedigen.

Die Trag­wei­te von Digi­ta­len Stadt­mar­ken geht aber noch wei­ter: Stadt­ver­mark­ter set­zen cityTLDs als krea­ti­ves Werk­zeug im Stadt­mar­ke­ting und für Kam­pa­gnen ein – wie bei­spiels­wei­se www.visit.rio oder www.wir.berlin. Sie schät­zen sie als zeit­ge­mä­ße Mög­lich­keit, im glo­ba­len Wett­be­werb bes­ser auf ihren Stand­ort auf­merk­sam zu machen, etwa über gute Plat­zie­run­gen von Inhal­ten in Such­ma­schi­nen. Eine tra­gen­de Rol­le spie­len sie außer­dem im Bereich der Digi­ta­li­sie­rung und für Smart-City-Initia­ti­ven. Denn ohne die kri­ti­sche digi­ta­le Infra­struk­tur von Inter­net-Endun­gen gäbe es kei­ne digi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­on über Apps, E‑Mails und Web­sei­ten. Damit spie­len Digi­ta­le Stadt­mar­ken auch in den Berei­chen Ener­gie, Was­ser oder ande­ren öffent­li­chen Gütern eine grund­le­gen­de Rolle.

Grafik zur Entwicklung von Länder-Endungen und Stadt-Endungen bis 2022 mit 312 Länder und 40 Stadtmarken

Zugrunde liegende Daten der Studie

Bereits zum sieb­ten Mal unter­sucht DOTZON die Erfolgs­fak­to­ren und Key-Per­for­mance-Indi­ka­to­ren von cityTLDs. Ins­ge­samt acht Para­me­ter bestim­men die Stär­ken und Wer­te der ana­ly­sier­ten Städ­te – sie sind auf der nach­fol­gen­den Sei­te detail­liert beschrie­ben. Als Daten­grund­la­ge der Para­me­ter wur­den Daten aus öffent­lich zugäng­li­chen Daten­ban­ken sowie stadt­spe­zi­fi­sche loka­le Kenn­grö­ßen ver­wen­det, die eben­falls aus öffent­lich zugäng­li­chen Quel­len stam­men. Die Daten­ba­sis spie­gelt vor­wie­gend den öko­no­mi­schen Sta­tus-Quo einer Stadt-Top-Level-Domain wider, gemes­sen an wirt­schaft­li­chen Para­me­tern wie dem Umsatz und der akti­ven Nut­zung. Sie zeigt aber auch die Sicht­bar­keit einer Stadt-Top-Level-Domain in Form der bei Goog­le gelis­te­ten Domains und der meist­be­such­ten Domains laut Ale­xa und Maje­s­tic. Stadt­spe­zi­fi­sche Daten wie Ein­woh­ner­zahl, Brut­to­so­zi­al­pro­dukt und Anzahl der Domains pro Ein­woh­ner ergän­zen die Datenquellen.

Um den Erfolg der ein­zel­nen Stadt-Top-Level-Domains bewer­ten zu kön­nen, wur­den zunächst ihre Wer­te in jeder der acht Kate­go­rien errech­net. Auf Basis der Wer­te je Kate­go­rie wur­de eine Plat­zie­rung zwi­schen eins und 40 ver­ge­ben. Das Gesamt­ergeb­nis ent­spricht schließ­lich dem Durch­schnitt aller Ein­zel­plat­zie­run­gen – wobei eine cityTLD umso bes­ser abschnei­det, je bes­se­re Plat­zie­run­gen sie erzielt hat. Zusam­men­ge­nom­men erge­ben die erziel­ten Punkt­zah­len das Ran­king für „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2023“. Der Jah­res­ver­gleich zeigt, wie sich das Ran­king gegen­über dem Vor­jahr ent­wi­ckelt hat. 

Nicht berück­sich­tigt wur­den Son­der­ein­flüs­se, da es an der Ver­gleich­bar­keit man­gelt. Dazu gehö­ren tem­po­rä­re Mar­ke­ting­maß­nah­men, Pro­mo­ti­ons, Preis­nach­läs­se und ähn­li­che Akti­vi­tä­ten. Wei­ter­hin konn­te nicht berück­sich­tigt wer­den, dass bei eini­gen der cityTLDs bis zu 20 Pro­zent der regis­trier­ten Domains soge­nann­te Pre­mi­um-Domains sind. Die­se wer­den i.d.R. vom Betrei­ber der cityTLD selbst regis­triert und zum Ver­kauf ange­bo­ten. Damit erhö­hen sie die Anzahl der Gesamt­re­gis­trie­run­gen, ohne dass Kun­den­re­gis­trie­run­gen dahinterstehen. 

Die acht Parameter

Für das Ran­king der Digi­ta­len Stadt­mar­ken wur­den 35 Städ­te auf fünf Kon­ti­nen­ten ana­ly­siert.
In fünf die­ser Städ­te gibt es zwei cityTLDs: Bar­ce­lo­na mit .bar­ce­lo­na / .bcn, Istan­bul mit .istan­bul / .ist,
Köln mit .koeln / .colo­gne, Mos­kau mit .moscow / .mock­ba und Abu Dha­bi mit .abud­ha­bi / ابوظبي.  
Ins­ge­samt ent­hält das Ran­king 40 cityTLDs mit jeweils min­des­tens einer regis­trier­ten Domain.

1. Registrierte Domains

  • Wert = Zahl regis­trier­ter Domains im Mai 2023
  • Metho­de: Je höher die Anzahl, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: ntldstats.com-API, Mai 2023
  • Anmer­kung: Son­der­ef­fek­te wie Pro­mo­ti­ons der Betrei­ber von cityTLDs, die zu erhöh­ten Regis­trie­rungs­zah­len füh­ren, blie­ben unberücksichtigt

2. Umsatz

  • Wert = Zahl regis­trier­ter Domains (Stand Mai 2023) mul­ti­pli­ziert mit dem Ein­kaufs­preis für den Regis­trar (USD)
  • Metho­de: Je höher, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: ntldstats.com / vautron.de / indi­vi­du­el­le Infor­ma­ti­on des cityTLD-Betrei­bers / Hexo­net /Marcaria
  • Anmer­kun­gen: Falls vor­han­den, wur­de der durch­schnitt­li­che Ein­kaufs­preis für den Regis­trar berück­sich­tigt
    Nicht ent­hal­ten:
    – Pre­mi­um-Domain­ver­käu­fe (wer­den von den TLD-Betrei­bern
    nicht gemel­det)
    – Regis­trie­run­gen von Pre­mi­um-Domains durch TLD-Betrei­ber
    (wer­den von die­sen nicht gemeldet)

3. Aktive Domains

  • Wert = Pro­zent­satz akti­ver Domains
  • Metho­de: Alle akti­ven Domains ohne gepark­te und nicht-auf­lö­sen­de Domains. Je höher der Wert, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: Aus­wer­tung basie­rend auf https://czds.icann.org, Mai 2023
  • Anmer­kung: Bis­her gibt es kei­nen Indus­trie­stan­dard; ein Wert von mehr als 50 Pro­zent wird aller­dings als über­durch­schnitt­lich betrachtet

4. Bei Google gelistete Seiten pro Domain

  • Wert = Zahl der Sei­ten bei Goog­le / Zahl der Domains
  • Metho­de: Je mehr Sei­ten bei Goog­le gelis­tet sind, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: google.com (Syntax:site:.tld), NCR, Mai 2023
  • Anmer­kung: Je höher der Wert, des­to bes­ser, da er einer erhöh­ten Nut­zung, Akti­vi­tät sowie mehr Inhal­ten entspricht

5. Alexa Rank

  • Wert = Mit­tel­wert aus der Zahl der Domains einer cityTLD, die im Ale­xa Rank bzw. Maje­s­tic Rank der eine Mil­li­on meist­be­such­ten Web­sei­ten gelis­tet sind
  • Metho­de: Je mehr Domains im Ale­xa Rank bzw. Maje­s­tic Rank auf­tau­chen, des­to besser
  • Quel­le: alexa.com, dnpedia.com/tlds, majestic.com/reports/majestic-million
  • Anmer­kung: Der Stel­len­wert von Domains unter kürz­lich ein­ge­führ­ten Stadt-Top-Level-Domains ist mög­li­cher­wei­se noch zu gering; mit der Zeit wer­den sich die Wer­te angleichen

6. Domains pro Einwohner

  • Wert = Zahl der Domains pro 1.000 Ein­woh­ner einer Stadt
  • Metho­de: Je mehr Domains pro 1.000 Ein­woh­ner, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: https://de.wikipedia.org/wiki/Wien,
    https://de.wikipedia.org/wiki/Johannesburg#Bevölkerung,
    Alle ande­ren: Rele­van­te City Pages auf en.Wikipedia.org (Popu­la­ti­on
    Value, or esti­ma­te if shown).
  • Anmer­kung: Die­ser Wert beinhal­tet aus­schließ­lich inner­städ­ti­sche Bezir­ke, nicht die gesam­te Metropolregion

7. Bruttosozialprodukt pro Domain

  • Wert = Brut­to­so­zi­al­pro­dukt der Stadt im Jahr 2014 / Zahl der Domains
  • Metho­de: Je gerin­ger das Brut­to­so­zi­al­pro­dukt pro Domain ist, des­to bes­ser – dies zeigt näm­lich, dass auch bei ein­kom­mens­schwä­che­ren Ein­woh­nern ein Bedarf an Domains besteht 
  • Quel­le: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Städte_nach_Bruttoinlandsprodukt, https://en.wikipedia.org/wiki/Yokohama(Yokohama), https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Japanese_prefectures_by_GDP#2020_list (okinawa/kyoto),
    https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_German_cities_by_GDP(cologne/köln)
  • Anmer­kung: Die­ser Wert umfasst die Stadt ohne Metropolregion

8. Vergleich Stadt-Endung versus Länder-Endung

  • Wert = Pro­zent­satz bestimmt durch die Zahl der cityTLD-Domains pro 1.000 Ein­woh­ner geteilt durch die Zahl der ccTLD-Domains pro 1.000 Einwohner
  • Metho­de: Je mehr Domains unter der Stadt-Endung ver­hält­nis­mä­ßig zu der Län­der-Endung bestehen, des­to höher das Ranking
  • Quel­le: https://domainnamestats.com/ (ccTLD Regis­tra­ti­ons), countrymeters.info
  • Anmer­kung: Die­ser Wert wird dadurch beein­flusst, dass Län­der-Endun­gen unter­schied­li­che Stel­len­wer­te im jewei­li­gen Land haben können
Grafik zum Ranking der Stadt-Endungen 2022 und Vergleich des Rankings im Zeitraum von 2017 bis 2022


Die Top 10 Digitalen Stadtmarken

Platz 1: .ber­lin
Wie auch im ver­gan­ge­nen Jahr erreicht .ber­lin im Jahr 2022 den Spit­zen­platz und ver­tei­digt damit den Rang als bes­te Digi­ta­le Stadt­mar­ke welt­weit zum sechs­ten Mal in Fol­ge. Betrie­ben wird .ber­lin vom Ber­li­ner Unter­neh­men dot­BER­LIN. Die Endung .ber­lin war die ers­te cityTLD, die jemals einer brei­ten Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht wur­de. In den meis­ten Ran­king-Kate­go­rien erreicht .ber­lin einen guten bis sehr guten Wert: Für einen Umsatz von rund 1,8 Mil­lio­nen US-Dol­lar sor­gen die knapp 50.000 regis­trier­ten Inter­net­adres­sen. Mit gut 70 Pro­zent akti­ven Web­sei­ten nimmt .ber­lin Platz sechs aller cityTLDs ein. Außer­dem ist .ber­lin mit 57 Domains im Maje­s­tic Rank und mit sie­ben Domains im Ale­xa Rank der eine Mil­li­on welt­weit meist­be­such­ten Web­sei­ten ver­tre­ten, was dem viert­bes­ten Wert in die­ser Kate­go­rie ent­spricht.
https://dot.berlin

Platz 2: .tokyo
Die vom Tokio­ter Unter­neh­men GMO betrie­be­ne Stadt-Endung .tokyo hat ihren zwei­ten Rang erneut gehal­ten. Mit 301.577 Domains ist .tokyo die cityTLD mit den meis­ten regis­trier­ten Inter­net­adres­sen. Im Ale­xa Rank taucht .tokyo mit ins­ge­samt 14 Domains und im Maje­s­tic Rank mit 81 Domains auf und belegt damit in die­ser Kate­go­rie den vier­ten Platz. Das .tokyo äußerst beliebt ist, zeigt sich außer­dem in der Kate­go­rie „Stadt-Endung ver­sus Län­der-Endung“: Hier schnei­det .tokyo über ein­ein­halb mal so gut wie die län­der­spe­zi­fi­sche Endung .jp ab. 
https://hello.tokyo

Platz 3: .nyc
Seit ihrer Ein­füh­rung im Jahr 2014 ist die Stadt-Endung .nyc für vie­le New Yor­ker zur digi­ta­len Hei­mat gewor­den und hat sich wie im Vor­jahr auf dem drit­ten Platz gehal­ten. Das liegt u. a. am Spit­zen­platz beim Ale­xa bzw. Maje­s­tic Rank – 69 bzw. 93 Domains in den Top 1 Mil­li­on Ran­kings spre­chen für sich. Außer­dem ist .nyc deut­lich belieb­ter als die natio­na­le Endung .us. Die hohen Regis­trier­zah­len – 64.120 Domains gibt es unter .nyc – ergän­zen das gute Ran­king.
https://www.ownit.nyc

Platz 4: .ams­ter­dam
.ams­ter­dam ist das sechs­te Mal unter den Top 10 des Ran­kings. In den meis­ten der acht Para­me­ter erreicht die cityTLD sehr gute Durch­schnitts­wer­te – und in der Kate­go­rie der „Domains pro 1.000 Ein­woh­ner“ den zwei­ten Platz: Auf 1.000 Ein­woh­ner kom­men näm­lich rund 25 .ams­ter­dam-Domains. Den sechs­ten Platz erreicht .ams­ter­dam in der Kate­go­rie „Umsatz der cityTLD“ und den vier­ten Platz in der Kate­go­rie „Brut­to­so­zi­al­pro­dukt pro Domain“.
https://www.geefmijmaar.amsterdam

Platz 5: .vegas
Im ver­gan­ge­nen Jahr war .vegas aus den Top 10 des Ran­kings auf den elf­ten Platz abge­stie­gen. Nun konn­te die US-ame­ri­ka­ni­sche Stadt-Endung erneut in die Top 10 auf Platz 5 klet­tern. Ein Wert von knapp 19 Domains pro 1.000 Ein­woh­ner sowie mehr als 75 Pro­zent akti­ve Domains begrün­den das dies­jäh­ri­ge Resul­tat. Außer­dem ist die cityTLD im Ver­gleich zur Län­de­ren­dung .us sehr beliebt: In Las Vegas hat die Stadt-Endung eine um 333 Pro­zent höhe­re Durch­drin­gungs­ra­te und damit den zwei­ten Platz bei die­sem Wert.
https://the.vegas

Platz 6: .miami
Die Stadt-Endung .miami konn­te sich in die­sem Jahr auf dem sechs­ten Platz behaup­ten. Grund für die sta­bi­le Posi­ti­on ist der Spit­zen­platz in der Anzahl der .miami-Domains pro 1.000 Ein­woh­ner – gut 35 Domains sind pro 1.000 Ein­woh­ner regis­triert. Einen zwei­ten Spit­zen­platz heimst .miami im Ver­gleich zwi­schen Län­der-Endung und Stadt-Endung ein. Sie­ben Mal mehr .miami-Domains wer­den in der Stadt regis­triert als die natio­na­le ccTLD .us. Wei­te­re soli­de Plat­zie­run­gen tra­gen zu dem sechs­ten Platz bei.
http://nic.miami

Platz 7: .koeln
Um zwei Plät­ze ver­schlech­tert hat sich .koeln und fin­det sich in die­sem Jahr statt auf Platz fünf auf Platz sie­ben. Zur guten Plat­zie­rung im Top 10 Ran­king haben etwa eine Zahl von 19 Domains pro 1.000 Ein­woh­ner sowie die guten Regis­trie­rungs­zah­len von 20.916 Domains bei­getra­gen. Den Spit­zen­platz nimmt .koeln in der Kate­go­rie „Brut­to­so­zi­al­pro­dukt pro Domain“ ein und trägt damit zum Erfolg der cityTLD bei.
https://nic.koeln

Platz 8: .paris
Die fran­zö­si­sche Stadt-Endung .paris konn­te sich gegen­über dem Vor­jahr um einen Platz ver­bes­sern und ist damit zum drit­ten Mal in den Top 10 ver­tre­ten. Ein guter sieb­ter Platz bei den Ale­xa und Maje­s­tic Ran­kings mit sechs bzw. 26 Domains tra­gen dazu bei – genau­so wie ein sehr guter vier­ter Platz beim Umsatz in Höhe von ca. 770.000 US-Dol­lar und bei der Kate­go­rie „regis­trier­te Domains“ 22.556 Domains, die den ach­ten Platz aus­ma­chen.
http://bienvenue.paris

Platz 9: .lon­don
Lon­don fin­det sich nach dem ach­ten Platz im Vor­jahr die­ses Jahr auf dem neun­ten Platz wie­der. In eini­gen Kate­go­rien schnei­det die Stadt-Endung gut ab: So waren bis Mai 2022 38.582 Domains unter .lon­don regis­triert, was dem viert­bes­ten Wert im Städ­te-Ran­king ent­spricht. Außer­dem erziel­te die cityTLD mit ca. 1,2 Mil­lio­nen US-Dol­lar den dritt­höchs­ten Umsatz und kann immer­hin 13 bzw. 73 Domains und damit einen soli­den fünf­ten Platz im Ale­xa bzw. Maje­s­tic Rank für sich ver­bu­chen.
https://domains.london

Platz 10: .ham­burg
.ham­burg ist nach dem sieb­ten Platz im Vor­jahr auf den zehn­ten Platz gekom­men und neben .ber­lin die zwei­te von ins­ge­samt drei deut­schen cityTLDs in den Top 10. Mit über 20.000 regis­trier­ten Domains hat sich die Anzahl der regis­trier­ten Inter­net­adres­sen gegen­über dem Vor­jahr sta­bil ent­wi­ckelt. Für die gute Plat­zie­rung sorgt zudem ein Umsatz von ca. 750.000 US-Dol­lar sowie ein fünf­ter Rang in der Kate­go­rie „Brut­to­so­zi­al­pro­dukt pro Domain.“
https://nic.hamburg

Platz 10: .wien
Nach einem zwölf­ten Platz im Vor­jahr konn­te sich die öster­rei­chi­sche Endung .wien auf den zehn­ten Platz stei­gern. Damit ist sie zum drit­ten Mal unter den Top 10 der Digi­ta­len Stadt­mar­ken ver­tre­ten. Der Platz 10, den sich .wien mit .ham­burg teilt, begrün­det sich vor allem mit dem sechs­ten Platz in der Kate­go­rie „Ale­xa- und Maje­s­tics-Ran­king” sowie einem soli­den Umsatz von ca. 450.000 US-Dol­lar. Die 16.448 Domains tra­gen zu dem zehn­ten Platz von .wien bei.  
https://dot.wien

Die Sieger der acht Einzelkategorien

Um das Gesamt­ergeb­nis der Top 10 „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2022“ zu ermit­teln, wur­de für jede cityTLD die Gesamt­punkt­zahl aus den acht zur Ana­ly­se her­an­ge­zo­ge­nen Ein­zel­ka­te­go­rien ermit­telt. Die acht Sie­ger der jewei­li­gen Ein­zel­ka­te­go­rien sind:

Kategorie 1 – „Registrierte Domains“: .tokyo

Mit 301.577 regis­trier­ten .tokyo-Inter­net­adres­sen ver­zeich­net die Digi­ta­le Stadt­mar­ke der japa­ni­schen Haupt­stadt den höchs­ten Wert.

Kategorie 2 – „Umsatz“: .berlin 

Mit einem Umsatz von 1,8 Mil­lio­nen US-Dol­lar belegt .ber­lin erneut den
Spit­zen­platz. 

Kategorie 3 – „Aktive Domains“: .miami

Domains wer­den dann aktiv genutzt, wenn tat­säch­lich eine Web­sei­te dahin­ter­steht. Dass sich .miami in die­sem Jahr so gut posi­tio­nie­ren konn­te, liegt auch an der sehr guten Zahl von knapp 80 Pro­zent akti­ver Webseiten.

Kategorie 4 – „Bei Google gelistete Seiten pro Domain“: .taipei

Eine der aus unse­rer Sicht qua­li­ta­tiv wich­tigs­ten Kate­go­rien für das Manage­ment einer Digi­ta­len Stadt­mar­ke ist die Anzahl der bei Goog­le gelis­te­ten Sei­ten pro Domain. Sie steht auch dafür, wie viel Con­tent unter der jewei­li­gen Endung vor­han­den ist. Unter .tai­pei sind zwar nur gut 2.000 Domains regis­triert. Unter die­sen sind aller­dings über 7,5 Mil­lio­nen Sei­ten bei Goog­le gelistet. 

Kategorie 5 – „Alexa und Majestic”: .nyc

Mit 69 unter den eine Mil­li­on bei Ale­xa und 93 unter Maje­s­tic gerank­ten Web-
sei­ten liegt .nyc mit Abstand vor­ne: Die Digi­ta­le Stadt­mar­ke wird von zahl­rei­chen besu­cher­star­ken Sei­ten unter­stützt. Bemer­kens­wert ist, dass drei Domains sogar unter den 100.00 meist­be­such­ten Web­sei­ten welt­weit auf­ge­führt sind. Die Web­site schools.nyc führt deut­lich mit dem Ale­xa-Rank 36.746. Aller­dings unter­liegt die­ser Wert rela­tiv star­ken Schwankungen. 

Kategorie 6 – „Domains pro Einwohner“: .miami

Von Vor­teil für Miami ist in die­ser Kate­go­rie der rela­tiv klei­ne Stadt­kern und die gerin­ge Nut­zung der Län­der-Endung. Mit knapp 36 Domains pro 1.000 Ein­woh­ner liegt .miami auf dem ers­ten Platz.

Kategorie 7 – „Bruttosozialprodukt pro Domain“: .koeln

Mit rund drei Mil­lio­nen US-Dol­lar Brut­to­so­zi­al­pro­dukt pro Domain belegt die Endung .koeln den ers­ten Rang, dicht gefolgt von der eben­falls in Deutsch­land ansäs­si­gen Endung .ber­lin.

Kategorie 8 – „Stadt-Endung versus Länder-Endung“: .miami

In Miami ist die Digi­ta­le Stadt­mar­ke .miami sie­ben­mal belieb­ter als die Län­der-
Endung .us, wobei die­se in den USA gene­rell nicht so beliebt ist wie die Endun­gen .com, .net und .org. Das Ergeb­nis zeigt, dass eine loka­le Mar­ke der natio­na­len Mar­ke durch­aus den Rang ablau­fen kann. 

Vergleich der Top 10 CityTLDs 2022 nach den acht Parametern wie Domains, Umsatz, aktive Domains und Google-Ranking


Digitale Stadtmarkenzwillinge

In den Städ­ten Bar­ce­lo­na, Istan­bul, Köln, Mos­kau und Abu Dha­bi gibt es jeweils zwei Digi­ta­le Stadt­mar­ken: .barcelona/.bcn, .istanbul/.ist, .koeln/.cologne, .moscow/.mockba und .abudhabi/ظبي

Hin­ter Stadt­mar­ken­zwil­lin­gen ste­hen unter­schied­li­che Kon­zep­te: Ein Kon­zept sieht vor, dass jeweils eine der Endun­gen von der jewei­li­gen Stadt­re­gie­rung genutzt wird. Die ande­re Endung steht für „Jeder­mann“ zur Regis­trie­rung offen und kann auch für das Tou­ris­mus­mar­ke­ting ver­wen­det wer­den. Ande­re Kon­zep­te wie­der­um sehen vor, bei­de Endun­gen „Jeder­mann“ zugäng­lich zu machen, um so unab­hän­gig von der gespro­che­nen Spra­che Zugang zu der Stadt­mar­ke zu gewähren.

Tabelle zu Stadtmarkenzwillingen 2022: .barcelona und .bcn, .istanbul und .ist, .koeln und .cologne, .moscow und .mockba, .abudhabi und .يبظوبا


Wachstum der Digitalen Stadtmarken

Die Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2022“ stellt einen direk­ten Ver­gleich aller Städ­te im Hin­blick auf die zur Ana­ly­se her­an­ge­zo­ge­nen Para­me­ter her. Die Stu­die ermög­licht Städ­ten den Aus­tausch dar­über, wel­che Aus­wir­kun­gen eine cityTLD auf das Stadt­le­ben, die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger und Wirt­schaft haben kann, wie sie von den Stake­hol­dern der Stadt und für ihre Kom­mu­ni­ka­ti­ons­zie­le ein­ge­setzt wer­den kann und damit zur Digi­ta­len Stadt­mar­ke der Stadt wird.

In den ver­gan­ge­nen zwölf Mona­ten ist die Zahl der Domains mit Stadt-Endun­gen von 584.797 auf 702.526 Domains gewach­sen. Das ent­spricht einem Anstieg von gut 20 Pro­zent  (Quel­le: 2017–2019 namestat.org, 2020–2022 ntldstats.com). Das ist im Wesent­li­chen auf den mas­si­ven Zuge­winn an Domains unter .tokyo mit gut 130.000 Domains zurückzuführen.

Balkendiagramm zur Wachstumsrate von CityTLDs 2019 bis 2022 mit positiven und negativen Trends


Erfolgsfaktoren einer Digitalen Stadtmarke

Der Erfolg einer Digi­ta­len Stadt­mar­ke hängt neben den acht mess­ba­ren Kri­te­ri­en von wei­te­ren Fak­to­ren ab. Die­se wei­chen und nicht-mess­ba­ren Fak­to­ren kön­nen eben­falls zum Erfolg einer Digi­ta­len Stadt­mar­ke bei­tra­gen. Wie, das stel­len wir hier vor. 

Nutzungsrate und Sichtbarkeit

Einer der Schlüs­sel­fak­to­ren für die Attrak­ti­vi­tät einer Digi­ta­len Stadt­mar­ke ist eine hohe Nut­zungs­ra­te. Ob in digi­ta­len Medi­en wie Such­ma­schi­nen­er­geb­nis­sen, News­let­tern, oder sozia­len Medi­en – durch sie wird die Stadt­mar­ke sicht­bar und trägt damit zur digi­ta­len Repu­ta­ti­on und Mar­ke der Stadt bei. Auch Off­line-Medi­en wie Pla­ka­te, Anzei­gen oder Beschrif­tun­gen auf Fahr­zeu­gen tra­gen zu einer hohen Nut­zungs­ra­te bei. Die Digi­ta­le Stadt­mar­ke .ber­lin ist mit der neu­en Stadt­mar­ke „wir ber­lin“ Vor­bild für eine akti­ve Nut­zung, eben­so wie .hel­sin­ki.

Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit der Nutzung

Ein wei­te­rer Fak­tor für den Erfolg einer Digi­ta­len Stadt­mar­ke ist die Wahr­schein­lich­keit und Häu­fig­keit, mit der sie genutzt wird. Je öfter und selbst­ver­ständ­li­cher die Digi­ta­le Stadt­mar­ke von Unter­neh­men, Orga­ni­sa­tio­nen, Bürger:innen und der Stadt selbst genutzt wird, des­to mehr wird sie zum inte­gra­len Bestand­teil der digi­ta­len Stadt. Hier lie­gen die Digi­ta­len Stadt­mar­ken .ber­lin, .lon­don und .nyc klar vor­ne. Sie zei­gen, wie eine inten­si­ve Nut­zung aus­se­hen kann.

Nutzung durch Stadtverwaltung

Oft­mals ist die Stadt­ver­wal­tung für die Bekannt­heit einer cityTLD ent­schei­dend: Wie sehr Domains mit einer Stadt-Endung und damit auch die Digi­ta­le Stadt­mar­ke wahr­ge­nom­men wer­den, hängt auch davon ab, wie inten­siv die Ver­wal­tung die Stadt-Endung nutzt. Bei­spiels­wei­se führt das Stich­wort „Inno­va­ti­on“ zu Adres­sen, die von Städ­ten für Inno­va­tions-Akti­vi­tä­ten genutzt werden.

Nutzung durch Stadtmarketing

Stadt­mar­ke­ting­ver­ant­wort­li­che neh­men für orts­be­zo­ge­ne Mar­ke­ting­kam­pa­gnen ger­ne die Vor­tei­le einer kur­zen Domain in Anspruch, die unter der natio­na­len Endung oft­mals schon ver­ge­ben oder nur mit Bin­de­stri­chen noch frei ist. Die neu­en Adres­sen sind kurz und prä­gnant, wie bei­spiels­wei­se www.resto.paris und www.open-data.nyc.  

Übersicht Beispiele für Erfolgsfaktoren einer Digitalen Stadtmarke: Nutzungsrate, Sichtbarkeit, Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit der Nutzung


Sondereffekt durch Corona-Pandemie

Wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie haben die Digi­ta­len Stadt­mar­ken zei­gen kön­nen, wie gut sie sich für die loka­le Kom­mu­ni­ka­ti­on eig­nen. Denn mit Adres­sen wie coronavirus.brussels oder stayhome.miami wei­sen sie auf loka­le Ange­bo­te und Beson­der­hei­ten in der Stadt hin. 


Kommunikationsbedarf öffentlicher Akteure

https://coronavirus.brussels – Die Stadt Brüs­sel stellt ihr Ein­la­dungs­schrei­ben an Bürger:innen für die Coro­na­imp­fung online und macht so trans­pa­rent, wie sie kommuniziert. 

https://www.stayhome.miami – Die Stadt Miami bie­tet Eltern zahl­rei­che Res­sour­cen, um mit dem Stress wäh­rend der Coro­na-Epi­de­mie gut umzugehen.

https://www.missionlocale.paris/employeurs/covid-19 – Die Mis­si­on Loca­le sind für die Auf­nah­me, Infor­ma­ti­on, Ori­en­tie­rung und Betreu­ung von Jugend­li­chen zustän­dig. Wie sie Jugend­li­che wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie unter­stüt­zen, fasst die über­sicht­li­che Web­site zusammen.


Digitalisierung von Unternehmen

communitylearning.boston ist eine Platt­form, die als kurz­fris­ti­ge Reak­ti­on auf die Pan­de­mie gegrün­det wur­de. Ihr lang­fris­ti­ges Ziel: Die Bil­dung für Schüler:innen in Bos­ton neu zu gestal­ten. Die Com­mu­ni­ty Lear­ning Col­la­bo­ra­ti­ve will dies errei­chen, indem sie die Chan­cen­gleich­heit für Schüler:innen för­dert. Der Fokus liegt hier auf der Unter­stüt­zung von Schüler:innen aus der „Peo­p­le of Colour” und latein­ame­ri­ka­ni­schen Community.


Digitales Networking

Die New Yor­ker Depen­dance der Rosa-Luxem­burg-Stif­tung stellt unter https://rosalux.nyc ihre Akti­vi­tä­ten vor. Sie unter­stützt bei­spiels­wei­se New Yor­ker Sexarbeiter:innen wäh­rend der Coro­na­zeit und setzt sich für demo­kra­ti­sche und sozia­le Par­ti­zi­pa­ti­on ein.

Unter www.tu.berlin/themen/coronavirus/ bie­tet die TU Ber­lin ihren Stu­die­ren­den Infor­ma­tio­nen, wie der Uni­ver­si­täts­be­trieb unter Pan­de­mie­be­din­gun­gen läuft.

Übersicht Beispiele wie Digitale Stadtmarken lokale Kommunikation nutzen: Lokale Angebote und Besonderheiten

Ausblick

Die Berei­che Digi­ta­li­sie­rung, E‑Government und Smart City gehö­ren wei­ter zu den trei­ben­den Kräf­ten für die Ent­wick­lung von Städ­ten. Die Coro­na­pan­de­mie hat dazu bei­getra­gen, Defi­zi­te in Infra­struk­tur und Ver­net­zung noch deut­li­cher zu machen. Damit rücken die­se The­men höher in den Fokus von Stadt­ver­wal­tun­gen und des Stadt­mar­ke­tings. Die Infra­struk­tur einer Stadt-Endung spielt hier eine wich­ti­ge Rol­le: Sie ermög­licht die Kom­mu­ni­ka­ti­on von Städ­ten mit ihren Stake­hol­dern und dient als digi­ta­les Werk­zeug für das Stand­ort­mar­ke­ting und die Markenbildung.

Wie eine Stadt ihre Digi­ta­le Stadt­mar­ke zur Event­kom­mu­ni­ka­ti­on ein­set­zen kann, zei­gen zahl­rei­che aktu­el­le Bei­spie­le. In New York fin­det die NFT-Kon­fe­renz unter www.nft.nyc ihr digi­ta­les Zuhau­se, das Ham­bur­ger Tech­camp unter www.techcamp.hamburg. Das Musik­fes­ti­val Tem­pel­hof Sounds ist unter der gleich­na­mi­gen .ber­lin-Adres­se online.

Seit der Coro­na-Pan­de­mie nut­zen Städ­te die Stadt­mar­ke ver­stärkt, um die loka­le Wirt­schaft wie­der anzu­kur­beln. In der bri­ti­schen Metro­po­le wirbt www.business.london für loka­le Unter­stüt­zung. Unter www.raiders.miami wer­den Spen­den für die loka­len Geschäf­te gesam­melt. Um Stu­die­ren­de nach Syd­ney zu locken, stellt die Stadt unter www.study.sydney aktu­el­le Ange­bo­te vor.

Sym­pa­thi­sche Wort­spie­le wie friends.moscow, disco.miami oder du-bist-unsere-rettung.berlin zei­gen, wie spie­le­risch cityTLDs und Kam­pa­gnen zusammenpassen.

Wir erwar­ten, dass sich wei­te­re Städ­te der Ent­wick­lung anschlie­ßen, so dass wir auch in den nächs­ten Jah­ren Neu­plat­zier­te unter den Digi­ta­len Stadt­mar­ken vor­stel­len kön­nen. Gera­de .zue­rich und .stock­holm haben das Poten­ti­al, das Ran­king im kom­men­den Jahr durcheinanderzuwirbeln.

Beispiele weitere Entwicklungen bei Digitale Stadtmarken: Mehr Vielfalt und lokale Geschäftsmöglichkeiten mit CityTLDs

Das voll­stän­di­ge Ran­king mit den Punkt­zah­len für alle acht Para­me­ter, alle 40 cityTLDs sowie die Hand­lungs­emp­feh­lun­gen und Check­lis­ten für Stadt­mar­ke­ting­ver­ant­wort­li­che und ‑digi­ta­li­sie­rer kön­nen über info@dotzon.consulting bestellt wer­den. Außer­dem steht die Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2022” als PDF-Datei zum Down­load bereit.