Cover der DOTZON Studie Digitale Stadtmarken 2020 mit Übersicht der CityTLDs wie .berlin, .nyc, .tokyo und .hamburg

Die DOT­ZON-Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2020“ bil­det zum vier­ten Mal nach 2017, 2018 und 2019 ab, wie erfolg­reich Städ­te ihre digi­ta­len Iden­ti­tä­ten nut­zen. Als digi­ta­le Dimen­si­on einer Stadt­mar­ke bie­ten Digi­ta­le Stadt­mar­ken den Bür­gern, Unter­neh­men, Orga­ni­sa­tio­nen und Insti­tu­tio­nen einer Stadt
eine zeit­ge­mä­ße digi­ta­le Hei­mat. Die voll­stän­di­ge Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2020” steht auch als PDF-Datei zum Down­load bereit.

Inhalt

  1. Ein­lei­tung
  2. Gegen­stand der Studie
  3. Metho­dik & Datenquellen
  4. Top 10 Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2020
  5. Die Sie­ger der Einzelkategorien
  6. Digi­ta­le Stadtmarkenzwillinge
  7. Wachs­tum der Digi­ta­len Stadtmarken
  8. Erfolgs­fak­to­ren einer Digi­ta­len Stadtmarke
  9. Aus­blick


Einleitung

Stadt­mar­ken ste­hen seit Jahr­hun­der­ten für die Iden­ti­tä­ten von Städ­ten. Sie reprä­sen­tie­ren Städ­te und deren Ein­zig­ar­tig­keit auf den ers­ten Blick, sind authen­tisch und emo­tio­nal und ver­ei­nen die Viel­falt und Dif­fe­ren­zie­rung einer Stadt unter einem visu­el­len Dach. Sie bie­ten Iden­ti­fi­ka­ti­on für Bür­ger, Wirt­schaft und Ver­wal­tung – und sie wir­ken für die Stadt nach außen, um Besu­cher, Unter­neh­men, Kapi­tal und Arbeits­kräf­te anzuziehen.

Mit dem Ein­zug des Inter­nets hat sich das Auf­ga­ben­spek­trum der Stadt­mar­ken erwei­tert, denn sie müs­sen heu­te auch im digi­ta­len Raum wir­ken. Die bestehen­den Mar­ken pro­fi­tie­ren dabei von der neu­en, digi­ta­len Dimen­si­on der Stadt­mar­ke, die im Ide­al­fall zur Iden­ti­tät der Stadt im Inter­net wird. Der Auf­bau der Mar­ke im Digi­ta­len ist dabei eben­so span­nend wie her­aus­for­dernd. Wie er gelin­gen kann, zei­gen die Bei­spie­le in der Studie.

Zusammenfassung

„Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2020“ unter­sucht das Poten­zi­al Digi­ta­ler Stadt­mar­ken im inter­na­tio­na­len Ver­gleich. Das detail­lier­te Ran­king der zehn erfolg­reichs­ten Digi­ta­len Stadt­mar­ken zeigt, dass .ber­lin erneut auf Rang eins steht, dicht gefolgt von .ams­ter­dam auf Platz zwei und .tokyo auf Platz drei. In die­sem Jahr schaff­te es erst­mals auch .paris in das Top 10-Ran­king. Die Stadt-Endung .moscow erreicht nach einer Pau­se im ver­gan­ge­nen Jahr erneut die bes­ten Zehn. In die­sem Jahr haben zwei Stadt­mar­ken die glei­che Punkt­zahl erreicht, daher haben wir Platz 9 dop­pelt ver­ge­ben: an .wien und an .vegas. Fort­ge­setzt hat sich der Trend, dass sich die Digi­ta­len Stadt­mar­ken ins­be­son­de­re in euro­päi­schen Städ­ten sehr posi­tiv ent­wi­ckeln: Acht Posi­tio­nen der Top 10 wer­den von Euro­pas Metro­po­len besetzt. Im Jah­res­ver­gleich wird deut­lich, wie sich die ein­zel­nen Städ­te in den Top 10 über die Zeit ent­wi­ckelt haben.

Gegenstand der Studie

Gegen­wär­tig besit­zen 36 Städ­te eine eige­ne Digi­ta­le Stadt­mar­ke, zum Teil betrei­ben sie sogar zwei Stadt­mar­ken. Im Vor­jahr waren es 37 Städ­te, aller­dings hat Doha sei­ne Endung .doha ein­ge­stellt. Sicht­bar wird die digi­ta­le Stadt­mar­ke anhand der eige­nen Stadt-Inter­net-Endung, kurz cityTLD. „TLD“ steht dabei für „Top-Level-Domain“ und bezeich­net den Teil einer Inter­net­adres­se, der rechts neben dem letz­ten Punkt steht.

Die Entstehung Digitaler Stadtmarken

Seit 2014 wer­den in Städ­ten auf der gan­zen Welt eige­ne Inter­net-Endun­gen ein­ge­führt – bei­spiels­wei­se .ber­lin, .nyc oder .tokyo. Die­se cityTLDs ergän­zen das Ange­bot der bestehen­den län­der­spe­zi­fi­schen Inter­net-Endun­gen wie etwa .de, .us oder .jp und der all­ge­mei­nen Inter­net-Endun­gen wie .com, .net, .org und .info. Ermög­licht hat die­se Ent­wick­lung die Inter­net Cor­po­ra­ti­on for Assi­gned Names and Num­bers, kurz ICANN. Auf Basis der Idee und Initia­ti­ve von .ber­lin hat ICANN im Jahr 2012 erst­mals Bewer­bun­gen um geo­gra­phi­sche Inter­net-Endun­gen ent­ge­gen­ge­nom­men. Nach umfang­rei­cher Prü­fung der Bewer­bun­gen konn­ten ers­te Städ­te ihre Digi­ta­le Stadt­mar­ke ein­füh­ren. Ins­ge­samt fünf die­ser 36 Städ­te betrei­ben zwei cityTLDs mit unter­schied­li­chen Namen: ent­we­der mit der Abkür­zung und der Lang­ver­si­on des Namens oder dem Stadt­na­men in unter­schied­li­chen Spra­chen. Da sich die­se cityTLD-Zwil­lin­ge recht unter­schied­lich ent­wi­ckelt haben, haben wir sie in der vor­lie­gen­den Stu­die von­ein­an­der getrennt betrachtet.

Metropolen nutzen Digitale Stadtmarken

Zu den ers­ten Städ­ten mit eige­ner Digi­ta­ler Stadt­mar­ke gehör­ten euro­päi­sche Haupt­städ­te wie Ber­lin, Paris und Lon­don. Welt­weit haben sich Metro­po­len wie Tokyo, New York, Syd­ney und Rio de Janei­ro die­ser Ent­wick­lung ange­schlos­sen. Zusam­men­ge­nom­men zäh­len die cityTLD-Städ­te mehr als 300 Mil­lio­nen Ein­woh­ner und ein Brut­to­in­lands­pro­dukt von über zwölf Bil­lio­nen US-Dol­lar (Quel­le: Wiki­pe­dia sowie die Inter­net­auf­trit­te der jewei­li­gen Städte).

Digitale Stadtmarken positionieren Städte im globalen Wettbewerb

Digi­ta­le Stadt­mar­ken sind die loka­le Iden­ti­tät einer Stadt im Inter­net und bie­ten aus­sa­ge­kräf­ti­ge digi­ta­le Adres­sen. Sie unter­stüt­zen die Inter­ak­ti­on mit Bür­gern, posi­tio­nie­ren die Stadt als attrak­ti­ve Desti­na­ti­on im glo­ba­len Wett­be­werb und iden­ti­fi­zie­ren loka­le Ange­bo­te und Dienst­leis­tun­gen. Für Bür­ger, Unter­neh­men und den öffent­li­chen Sek­tor sind sie eine orts­be­zo­ge­ne Alter­na­ti­ve zu Län­de­ren­dun­gen wie .de oder all­ge­mei­nen Inter­net-Endun­gen wie .com. 
Wel­che Rol­le die cityTLD in ihrer jewei­li­gen Stadt ein­nimmt, zeigt die Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2020“.

Die Digitale Stadtmarke als Maßstab für „Digitalness”

Wäh­rend ursprüng­lich Logo und Cla­im die Stadt­mar­ke unver­wech­sel­bar aus­zeich­ne­ten, erwei­tert die cityTLD sie um eine zusätz­li­che, digi­ta­le Dimen­si­on. Sie bil­det die digi­ta­len Struk­tu­ren, Weg­wei­ser und Ange­bo­te ab und defi­niert so die Qua­li­tät und Quan­ti­tät der digi­ta­len Ange­bo­te einer smar­ten Stadt. Damit ist die Digi­ta­le Stadt­mar­ke Abbild der Fähig­keit, digi­ta­le Ange­bo­te zu ent­wi­ckeln und aus­zu­ge­stal­ten. Das digi­ta­le städ­ti­sche Ange­bot wird so zum Grad­mes­ser für die Attrak­ti­vi­tät und Anzie­hungs­kraft der Stadt und macht auch ihre Lebens­qua­li­tät und Urba­ni­tät aus. Sie bedeu­tet Bür­ger­nä­he, intui­ti­ve Kom­mu­ni­ka­ti­on, digi­ta­le Iden­ti­tät sowie einen attrak­ti­ven Stand­ort für Ein­woh­ner, Besu­cher, Arbeits­kräf­te und Investoren.

Die Digi­ta­le Stadt­mar­ke erwei­tert nicht nur die bestehen­de Mar­ke und schafft neue Struk­tu­ren, sie stärkt auch die emo­tio­na­le Bin­dung an die Stadt. Sie bil­det einen ver­läss­li­chen und loka­len Anker im Strom der per­ma­nen­ten Ver­än­de­run­gen durch die Digi­ta­li­sie­rung der Stadt und bie­tet damit ihren Bür­gern, Unter­neh­men, Orga­ni­sa­tio­nen und Insti­tu­tio­nen eine digi­ta­le Hei­mat. Denn die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on macht Bür­ger zwar unab­hän­gi­ger von Raum und Zeit, löst gleich­zei­tig aber Sehn­sucht nach Ver­or­tung und Zuge­hö­rig­keit aus. Der Stadt­raum – auch im Digi­ta­len – kann die­se Sehn­sucht als Begeg­nungs­stät­te befrie­di­gen.

Die Trag­wei­te von Digi­ta­len Stadt­mar­ken geht aber noch wei­ter: Stadt­ver­mark­ter set­zen cityTLDs als krea­ti­ves Werk­zeug im Stadt­mar­ke­ting und für Kam­pa­gnen ein – wie bei­spiels­wei­se www.visit.rio oder www.be.berlin. Sie schät­zen sie als zeit­ge­mä­ße Mög­lich­keit, im glo­ba­len Wett­be­werb bes­ser auf ihren Stand­ort auf­merk­sam zu machen, etwa über gute Plat­zie­run­gen von Inhal­ten in Such­ma­schi­nen. Eine tra­gen­de Rol­le spie­len sie außer­dem im Bereich der Digi­ta­li­sie­rung und für Smart-City-Initia­ti­ven. Denn ohne die kri­ti­sche digi­ta­le Infra­struk­tur von Inter­net-Endun­gen gäbe es kei­ne digi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­on über Apps, E‑Mails und Web­sei­ten. Damit spie­len Digi­ta­le Stadt­mar­ken auch in den Berei­chen Ener­gie, Was­ser oder ande­ren öffent­li­chen Gütern eine grund­le­gen­de Rolle.

Grafik zur Entwicklung von Länder-Endungen und Stadt-Endungen bis 2020 mit 312 Städten und 41 Stadtmarken


Zugrunde liegende Daten der Studie

Bereits zum vier­ten Mal unter­sucht DOTZON die Erfolgs­fak­to­ren und Key-Per­for­mance-Indi­ka­to­ren von cityTLDs. Ins­ge­samt acht Para­me­ter bestim­men die Stär­ken und Wer­te der ana­ly­sier­ten Städ­te – sie sind auf der nach­fol­gen­den Sei­te detail­liert beschrie­ben. Als Daten­grund­la­ge der Para­me­ter wur­den Daten aus öffent­lich zugäng­li­chen Daten­ban­ken sowie stadt­spe­zi­fi­sche loka­le Kenn­grö­ßen ver­wen­det, die eben­falls aus öffent­lich zugäng­li­chen Quel­len stam­men. Die Daten­ba­sis spie­gelt vor­wie­gend den öko­no­mi­schen Sta­tus Quo einer Stadt-Top-Level-Domain wider, gemes­sen an wirt­schaft­li­chen Para­me­tern wie dem Umsatz und der akti­ven Nut­zung. Sie zeigt aber auch die Sicht­bar­keit einer Stadt-Top-Level-Domain in Form der bei Goog­le gelis­te­ten Domains und der meist­be­such­ten Domains laut Ale­xa und Maje­s­tic. Stadt­spe­zi­fi­sche Daten wie Ein­woh­ner­zahl, Brut­to­so­zi­al­pro­dukt und Anzahl der Domains pro Ein­woh­ner ergän­zen die Datenquellen.

Um den Erfolg der ein­zel­nen Stadt-Top-Level-Domains bewer­ten zu kön­nen, wur­den zunächst ihre Wer­te in jeder der acht Kate­go­rien errech­net. Auf Basis der Wer­te je Kate­go­rie wur­de eine Plat­zie­rung zwi­schen eins und 41 ver­ge­ben. Das Gesamt­ergeb­nis ent­spricht schließ­lich dem Durch­schnitt aller Ein­zel­plat­zie­run­gen – wobei eine cityTLD umso bes­ser abschnei­det, je höhe­re Plat­zie­run­gen sie erzielt hat. Zusam­men­ge­nom­men erge­ben die erreich­ten Punkt­zah­len das Ran­king für „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2020“. Der Jah­res­ver­gleich zeigt, wie sich das Ran­king gegen­über dem Vor­jahr ent­wi­ckelt hat. 

Nicht berück­sich­tigt wur­den Son­der­ein­flüs­se, da es hier an Ver­gleich­bar­keit man­gelt. Dazu gehö­ren tem­po­rä­re Mar­ke­ting­maß­nah­men, Pro­mo­ti­ons, Preis­nach­läs­se und ähn­li­che Akti­vi­tä­ten. Wei­ter­hin konn­te nicht berück­sich­tigt wer­den, dass bei eini­gen der cityTLDs bis zu 20 Pro­zent der regis­trier­ten Domains soge­nann­te Pre­mi­um-Domains sind. Die­se wer­den i.d.R. vom Betrei­ber der cityTLD selbst regis­triert und zum Ver­kauf ange­bo­ten. Damit erhö­hen sie die Anzahl der Gesamt­re­gis­trie­run­gen, ohne dass „ech­te“ Kun­den­re­gis­trie­run­gen dahin­ter stehen. 

Die acht Parameter

Für das Ran­king der Digi­ta­len Stadt­mar­ken wur­den 36 Städ­te auf fünf Kon­ti­nen­ten ana­ly­siert.
In fünf die­ser Städ­te gibt es zwei cityTLDs: Bar­ce­lo­na mit .bar­ce­lo­na / .bcn, Istan­bul mit .istan­bul / .ist,
Köln mit .koeln / .colo­gne, Mos­kau mit .moscow / .mock­ba und Abu Dha­bi mit .abud­ha­bi / ابوظبي.  
Ins­ge­samt ent­hält das Ran­king 41 cityTLDs mit jeweils min­des­tens einer regis­trier­ten Domain.

1. Registrierte Domains

  • Wert = Zahl regis­trier­ter Domains im Juni 2020
  • Metho­de: Je höher die Anzahl, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: ntldstats.com
  • Anmer­kung: Son­der­ef­fek­te wie Pro­mo­ti­ons der Betrei­ber von cityTLDs, die zu erhöh­ten Regis­trie­rungs­zah­len füh­ren, blie­ben unberücksichtigt

2. Umsatz

  • Wert = Zahl regis­trier­ter Domains (Stand Ende 2018) mul­ti­pli­ziert mit dem Ein­kaufs­preis für den Regis­trar (USD)  
  • Metho­de: Je höher, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: ntldstats.com / vautron.de / indi­vi­du­el­le Infor­ma­ti­on des cityTLD-Betreibers 
  • Anmer­kun­gen: Falls vor­han­den, wur­de der durch­schnitt­li­che Ein­kaufs­preis für den Regis­trar berück­sich­tigt 
    Nicht ent­hal­ten:
    – Pre­mi­um-Domain­ver­käu­fe (wer­den von den TLD-Betrei­bern nicht gemel­det) 
    – Regis­trie­run­gen von Pre­mi­um-Domains durch TLD-Betrei­ber (wer­den von die­sen nicht gemeldet) 

3. Aktive Domains

  • Wert = Pro­zent­satz akti­ver Domains, http-Code 200 und 3*
  • Metho­de: Je höher, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: Eige­ne Ana­ly­se der Zon­e­files anhand des CZDS
  • Anmer­kung: Bis­her gibt es kei­nen Indus­trie­stan­dard; ein Wert von mehr als 50 Pro­zent wird aller­dings als über­durch­schnitt­lich betrachtet

4. Bei Google gelistete Seiten pro Domain

  • Wert = Zahl der Sei­ten bei Goog­le / Zahl der Domains
  • Metho­de: Je mehr Sei­ten bei Goog­le gelis­tet sind, des­to besser 
  • Quel­le: google.com (Syntax:site:.tld)
  • Anmer­kung: Je höher der Wert, des­to bes­ser, da er einer erhöh­ten Nut­zung, Akti­vi­tät sowie mehr Inhal­ten entspricht

5. Alexa Rank

  • Wert = Mit­tel­wert aus der Zahl der Domains einer cityTLD, die im Ale­xa Rank bzw. Maje­s­tic Rank der eine Mil­li­on meist­be­such­ten Web­sei­ten gelis­tet sind
  • Metho­de: Je mehr Domains im Ale­xa Rank bzw. Maje­s­tic Rank auf­tau­chen, des­to besser
  • Quel­le: alexa.com, dnpedia.com/tlds, majestic.com/reports/majestic-million
  • Anmer­kung: Der Stel­len­wert von Domains unter kürz­lich ein­ge­führ­ten Stadt-Top-Level-Domains ist mög­li­cher­wei­se noch zu gering; mit der Zeit wer­den sich die Wer­te angleichen

6. Domains pro Einwohner

  • Wert = Zahl der Domains pro 1.000 Ein­woh­ner einer Stadt
  • Metho­de: Je mehr Domains pro 1.000 Ein­woh­ner, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: https://de.wikipedia.org/wiki/Wien, https://de.wikipedia.org/wiki/Johannesburg#Bevölkerung,
    Alle ande­ren: Rele­van­te City Pages auf en.Wikipedia.org (Popu­la­ti­on Value, or esti­ma­te if shown).
  • Anmer­kung: Die­ser Wert beinhal­tet aus­schließ­lich inner­städ­ti­sche Bezir­ke, nicht die gesam­te Metropolregion

7. Bruttosozialprodukt pro Domain

  • Wert = Brut­to­so­zi­al­pro­dukt der Stadt im Jahr 2014 / Zahl der Domains
  • Metho­de: Je gerin­ger das Brut­to­so­zi­al­pro­dukt pro Domain ist, des­to bes­ser – dies zeigt näm­lich, dass auch bei ein­kom­mens­schwä­che­ren Ein­woh­nern ein Bedarf an Domains besteht 
  • Quel­le: wikipedia.com / brookings.edu/research/global-metro-monitor
  • Anmer­kung: Die­ser Wert beinhal­tet aus­schließ­lich inner­städ­ti­sche Bezir­ke, nicht die gesam­te Metropolregion

8. Vergleich Stadt-Endung versus Länder-Endung

  • Wert = Pro­zent­satz bestimmt durch die Zahl der cityTLD-Domains pro 1.000 Ein­woh­ner geteilt durch die Zahl der ccTLD-Domains pro 1.000 Einwohner
  • Metho­de: Je mehr Domains unter der Stadt-Endung ver­hält­nis­mä­ßig zu der Län­der-Endung bestehen, des­to höher das Ranking
  • Quel­le: domaintools.com / centr.org / domain-recht.de (für Län­der-Endun­gen) / wikipedia.com (für die Ein­woh­ner­zah­len in den  Städten)
  • Anmer­kung: Die­ser Wert wird dadurch beein­flusst, dass Län­der-Endun­gen unter­schied­li­che Stel­len­wer­te im jewei­li­gen Land haben können
Grafik zum Ranking der Stadt-Endungen 2020 und Vergleich des Rankings im Zeitraum von 2017 bis 2020


Die Top 10 Digitalen Stadtmarken

Platz 1: .ber­lin
Wie auch im ver­gan­ge­nen Jahr erreicht .ber­lin im Jahr 2020 den Spit­zen­platz und ver­tei­digt damit den Rang als bes­te Digi­ta­le Stadt­mar­ke welt­weit zum vier­ten Mal in Fol­ge. Betrie­ben wird .ber­lin vom Ber­li­ner Unter­neh­men dot­BER­LIN. Die Endung .ber­lin war die ers­te cityTLD, die jemals einer brei­ten Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht wur­de. In den meis­ten Ran­king-Kate­go­rien erreicht .ber­lin einen guten bis sehr guten Wert: Für einen Umsatz von rund 1,6 Mil­lio­nen US-Dol­lar sor­gen die rund 48.000 regis­trier­ten Inter­net­adres­sen; außer­dem ist .ber­lin mit 51 Domains im Maje­s­tic Rank und sechs Domains im Ale­xa Rank der eine Mil­li­on welt­weit meist­be­such­ten Web­sei­ten ver­tre­ten, was dem fünft­bes­ten Wert in die­ser Kate­go­rie ent­spricht. Knapp 14 Domains in der Kate­go­rie „Domains pro 1.000 Ein­woh­ner“ sor­gen zusam­men mit rund 60 Pro­zent akti­ver Web­sei­ten ins­ge­samt für die Top-Plat­zie­rung.
https://dot.berlin

Platz 2: .ams­ter­dam
.ams­ter­dam ist das drit­te Mal unter den Top 10 des Ran­kings und hat sich kon­ti­nu­ier­lich gestei­gert: Von Platz 9 auf Platz 6 und in die­sem Jahr auf Platz 2. In den meis­ten der acht Para­me­ter erreicht die cityTLD sehr gute Durch­schnitts­wer­te – und in der Kate­go­rie der „Domains pro 1.000 Ein­woh­ner“ sogar den Spit­zen­platz: Auf 1.000 Ein­woh­ner kom­men näm­lich rund 30 .ams­ter­dam-Domains. Den vier­ten Platz erreicht .ams­ter­dam in der Kate­go­rie „Umsatz der cityTLD“ und den sechs­ten Platz in der Kate­go­rie „Regis­trier­te Domains unter der cityTLD“. Hier kann die Stadt-Endung einen Umsatz von 773.000 US-Dol­lar und ins­ge­samt 25.774 regis­trier­te Inter­net­adres­sen für sich ver­bu­chen. 
https://www.geefmijmaar.amsterdam

Platz 3: .tokyo
Die vom Tokio­ter Unter­neh­men GMO betrie­be­ne Stadt-Endung .tokyo hat ihren zwei­ten Rang an .ams­ter­dam abge­ge­ben und fin­det sich daher auf dem drit­ten Platz ein. Mit 189.733 Domains ist .tokyo die cityTLD mit den meis­ten regis­trier­ten Inter­net­adres­sen. Im Ale­xa Rank taucht .tokyo mit ins­ge­samt 26 Domains und im Maje­s­tic Rank mit 36 Domains auf und belegt damit den zwei­ten Platz. Das .tokyo äußerst beliebt ist, zeigt sich außer­dem in der Kate­go­rie „Stadt-Endung ver­sus Län­der-Endung“: Hier schnei­det .tokyo um elf Pro­zent bes­ser ab als die län­der­spe­zi­fi­sche Endung .jp. 
https://hello.tokyo

Platz 4: .nyc
Seit ihrer Ein­füh­rung im Jahr 2014 ist die Stadt-Endung .nyc für vie­le New Yor­ker zur digi­ta­len Hei­mat gewor­den und hat sich gegen­über dem Vor­jahr vom sieb­ten auf den vier­ten Platz ver­bes­sert. Das liegt u. a. am Spit­zen­platz beim Ale­xa bzw. Maje­s­tic Rank – 26 bzw. 50 Domains in den Top 1 Mil­li­on Ran­kings spre­chen für sich. Außer­dem ist .nyc um knapp 45 Pro­zent belieb­ter als die natio­na­le Endung .us. Die hohen Regis­trier­zah­len – 62.259 Domains gibt es unter .nyc – ergän­zen das gute Ran­king.
https://www.ownit.nyc

Platz 5: .lon­don
Lon­don steigt vom Vor­jah­res­platz 8 wie­der auf den fünf­ten Platz auf. In vie­len Kate­go­rien schnei­det die Stadt-Endung gut ab: So waren bis Juni 2020 54.566 Inter­net­adres­sen unter .lon­don regis­triert, was dem dritt­bes­ten Wert im Städ­te-Ran­king ent­spricht. Außer­dem erziel­te die cityTLD mit 1,5 Mil­lio­nen US-Dol­lar den zweit­höchs­ten Umsatz und kann immer­hin elf bzw. 41 – und damit die viert­meis­ten – Domains im Ale­xa bzw. Maje­s­tic Rank für sich ver­bu­chen.
https://domains.london

Platz 6: .moscow
Einen beacht­li­chen Sprung mach­te .moscow: Nach dem ach­ten Rang im Jahr 2018 folg­te 2019 der Abstieg auf Platz 11 und nun Platz 6. Damit gehört .moscow zu den Gewin­nern des dies­jäh­ri­gen Ran­kings. Dazu trägt das aus­ge­zeich­ne­te Ale­xa bzw. Maje­s­tic Ran­king bei – mit jeweils 39 bzw. 20 Domains. Vie­le Inter­net­nut­zer regis­trier­ten .moscow-Adres­sen und sorg­ten so dafür, dass die Regis­trie­run­gen bis Juni 2020 bei 18.750 Inter­net­adres­sen lagen.
http://nic.moscow

Platz 7: .paris
Ein „Bien­ve­nue“ geht an .paris – die fran­zö­si­sche Stadt-Endung ist mit Platz 7 zum ers­ten Mal in den Top 10 ver­tre­ten. Ein guter sechs­ter Platz bei den Ale­xa und Maje­s­tic Ran­kings mit sie­ben bzw. 28 Domains tra­gen dazu bei. Eben­so ein sechs­ter Platz in der Kate­go­rie „Umsatz” in Höhe von 694.000 US-Dol­lar und 21.025 Inter­net­adres­sen in der Kate­go­rie „regis­trier­te Domains”, was dem acht­bes­ten Ergeb­nis ent­spricht.
http://bienvenue.paris

Platz 8: .ham­burg
.ham­burg ist nach .ber­lin die zwei­te von ins­ge­samt drei deut­schen cityTLDs in den Top 10. Im ver­gan­ge­nen Jahr lag .ham­burg noch auf Platz 3. Mit rund 22.000 regis­trier­ten Domains hat sich die Anzahl der regis­trier­ten Inter­net­adres­sen gegen­über dem Vor­jahr sta­bil ent­wi­ckelt. Für die gute Plat­zie­rung sorgt zudem ein Umsatz von 729.000 US-Dol­lar sowie ein sechs­ter Rang in der Kate­go­rie „Brut­to­so­zi­al­pro­dukt pro Domain.“
https://nic.hamburg

Platz 9: .wien
Zum zwei­ten Mal unter den Top 10 der Digi­ta­len Stadt­mar­ken ist die öster­rei­chi­sche Stadt-Endung .wien ver­tre­ten. Der erneu­te Platz 9, den sich .wien mit .vegas teilt, begrün­det sich vor allem mit dem vier­ten Platz in der Kate­go­rie „Brut­to­so­zi­al­pro­dukt pro Domain” sowie einem soli­den Umsatz von 423.000 US-Dol­lar und damit einem ach­ten Platz für die­sen Wert. Die 16.009 Domains sor­gen dafür, dass .wien für die­se Kate­go­rie den zehn­ten Platz erzielt.  
http://punkt.wien

Platz 9: .vegas
Im ver­gan­ge­nen Jahr war .vegas noch auf Platz 4 und teilt sich in die­sem Jahr  den neun­ten Platz mit .wien. Ein Wert von 23 Domains pro 1.000 Ein­woh­ner sowie ein guter Umsatz von 637.000 US-Dol­lar begrün­den das dies­jäh­ri­ge Resul­tat. Außer­dem ist die cityTLD im Ver­gleich mit der Län­de­ren­dung .us sehr beliebt: In Las Vegas hat die Stadt-Endung eine um 459 Pro­zent höhe­re Durch­drin­gungs­ra­te, was den ers­ten Platz bei die­sem Wert dar­stellt. 
https://the.vegas

Platz 10: .koeln
Leicht abge­rutscht ist .koeln – von Platz 9 auf Platz 10. Zur trotz­dem guten Plat­zie­rung im Top 10 Ran­king haben etwa eine Zahl von 25 Domains pro 1.000 Ein­woh­ner sowie die guten Regis­trie­rungs­zah­len von 27.624 Domains bei­getra­gen. Trotz des nied­ri­gen Brut­to­so­zi­al­pro­duk­tes pro Domain zeigt der ers­te Platz von .koeln in der ent­spre­chen­den Kate­go­rie „Brut­to­so­zi­al­pro­dukt pro Domain“, dass ein güns­ti­ger Preis zu einer erfolg­rei­chen cityTLD bei­tra­gen kann.
https://nic.koeln

Die Sieger der acht Einzelkategorien

Um das Gesamt­ergeb­nis der Top 10 „Digi­ta­len Stadt­mar­ken 2020“ zu ermit­teln, wur­de für jede cityTLD die Gesamt­punkt­zahl aus den acht zur Ana­ly­se her­an­ge­zo­ge­nen Ein­zel­ka­te­go­rien ermit­telt. Die acht Sie­ger der jewei­li­gen Ein­zel­ka­te­go­rien wer­den im Fol­gen­den vorgestellt: 

Kategorie 1 – „Registrierte Domains“: .tokyo

Mit 189.733 regis­trier­ten .tokyo-Inter­net­adres­sen ver­zeich­net die Digi­ta­le Stadt­mar­ke der japa­ni­schen Haupt­stadt den höchs­ten Wert.

Kategorie 2 – „Umsatz“: .berlin 

Mit einem Umsatz von 1,6 Mil­lio­nen US-Dol­lar belegt .ber­lin den Spit­zen­platz. Die cityTLD zeigt damit, dass auch ein ver­gleichs­wei­ser hoher Preis kein Regis­trie­rungs­hin­der­nis dar­stellt, wenn der Nut­zen für die Kun­den stimmt. 

Kategorie 3 – „Aktive Domains“: .abudhabi

Domains wer­den dann aktiv genutzt, wenn tat­säch­lich eine Web­sei­te dahin­ter­steht. Obwohl .abud­ha­bi es nicht unter die Top 10 der Digi­ta­len Stadt­mar­ken geschafft hat, kann die cityTLD in die­ser Kate­go­rie den Sieg mit einer Quo­te von über 75 Pro­zent aktiv genutz­ter Domains für sich verbuchen.

Kategorie 4 – „Bei Google gelistete Seiten pro Domain“: .taipeh

Eine der aus unse­rer Sicht qua­li­ta­tiv wich­tigs­ten Kate­go­rien für das Manage­ment einer Digi­ta­len Stadt­mar­ke ist die Anzahl der bei Goog­le gelis­te­ten Sei­ten pro Domain. Sie steht auch dafür, wie viel Con­tent unter der jewei­li­gen Endung vor­han­den ist. Unter .tai­peh sind zwar nur gut 2.000 Domains betrie­ben, die­se hat­ten aber über 1.850.000 Sei­ten bei Goog­le gelistet.

Kategorie 5 – Alexa und Majestic: .nyc

Mit 76 unter den eine Mil­li­on bei Ale­xa bzw. Maje­s­tic gerank­ten Web­sei­ten liegt .nyc mit Abstand vor­ne: Die Digi­ta­le Stadt­mar­ke wird von zahl­rei­chen besu­cher­star­ken Sei­ten unter­stützt. Aller­dings unter­liegt die­ser Wert rela­tiv star­ken Schwankungen. 

Vergleich der Top 10 CityTLDs 2020 nach den Parametern Alexa.com und Majestics.com

Kategorie 6 – „Domains pro Einwohner“: .amsterdam

Von Vor­teil für Ams­ter­dam sind in die­ser Kate­go­rie der rela­tiv klei­ne Stadt­kern und der gro­ße Metro­po­len­raum, da zur Betrach­tung nur inner­städ­ti­sche Bezir­ke her­an­ge­zo­gen wur­den. Mit knapp 30 Domains pro 1.000 Ein­woh­ner liegt
.ams­ter­dam auf dem ers­ten Platz.

Kategorie 7 – „Bruttosozialprodukt pro Domain“: .koeln

Mit rund zwei Mil­lio­nen US-Dol­lar Brut­to­so­zi­al­pro­dukt pro Domain belegt die Endung .koeln den ers­ten Rang, dicht gefolgt von .gent und .ber­lin.

Kategorie 8 – „Stadt-Endung versus Länder-Endung“: .vegas

In Las Vegas ist die Digi­ta­le Stadt­mar­ke .vegas fast fünf­mal belieb­ter als die Län­de­ren­dung .us, wobei die­se in den USA gene­rell nicht so beliebt ist wie die Endun­gen .com, .net und .org. Das Ergeb­nis zeigt, dass eine loka­le Mar­ke der natio­na­len Mar­ke durch­aus den Rang ablau­fen kann.

Vergleich der Top 10 CityTLDs 2020 nach den acht Parametern wie Domains, Umsatz, aktive Domains und Google-Ranking


Digitale Stadtmarkenzwillinge

Die Städ­te Bar­ce­lo­na, Istan­bul, Köln, Mos­kau und Abu Dha­bi betrei­ben jeweils zwei Digi­ta­le Stadt­mar­ken: .barcelona/.bcn, .istanbul/.ist, .moscow/.mockba, .koeln/.cologne und .abudhabi/ظبي

Hin­ter Stadt­mar­ken­zwil­lin­gen ste­hen unter­schied­li­che Kon­zep­te: Eines sieht vor, dass jeweils eine der Endun­gen von der jewei­li­gen Stadt­re­gie­rung genutzt wird. Die ande­re Endung steht für „Jeder­mann“ zur Regis­trie­rung offen und kann auch für das Tou­ris­mus­mar­ke­ting ver­wen­det wer­den. Ande­re Kon­zep­te wie­der­um sehen vor, bei­de Endun­gen „Jeder­mann“ zugäng­lich zu machen, unab­hän­gig von der gespro­che­nen Sprache.


Wachstum der Digitalen Stadtmarken

Die Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2020“ stellt einen direk­ten Ver­gleich aller Städ­te im Hin­blick auf die zur Ana­ly­se her­an­ge­zo­ge­nen Para­me­ter her. Die Stu­die ermög­licht Städ­ten den Aus­tausch dar­über, wel­che Aus­wir­kun­gen eine cityTLD haben kann, wie sie von den Stake­hol­dern der Stadt und für ihre Kom­mu­ni­ka­ti­ons­zie­le ein­ge­setzt wer­den kann und damit zur Digi­ta­len Stadt­mar­ke der Stadt wird.

Die Dyna­mik der cityTLDs bil­det sich auch in den Wachs­tums­ra­ten ab. In den ver­gan­ge­nen zwölf Mona­ten ist die Zahl der Domains mit Stadt-Endun­gen von 615.710 auf ins­ge­samt 624.776 gestie­gen (Quel­le: 2017–2019 namestat.org, 2020 ntldstats.com). Dies ent­spricht einem Wachs­tum von rund 1,5 Pro­zent und damit einer zufrie­den­stel­len­den Aufwärtsentwicklung.


Erfolgsfaktoren einer Digitalen Stadtmarke

Der Erfolg einer Digi­ta­len Stadt­mar­ke hängt neben den acht mess­ba­ren Kri­te­ri­en von wei­te­ren Fak­to­ren ab. Die­se wei­chen und nicht-mess­ba­ren Fak­to­ren kön­nen eben­falls zum Erfolg einer Digi­ta­len Stadt­mar­ke bei­tra­gen. Wie, das stel­len wir hier vor. 

Nutzungsrate

Einer der Schlüs­sel­fak­to­ren für die Attrak­ti­vi­tät einer Digi­ta­len Stadt­mar­ke in den digi­ta­len Medi­en ist eine hohe Nut­zungs­ra­te. Ob in Such­ma­schi­nen­er­geb­nis­sen, News­let­tern, oder sozia­len Medi­en – durch sie wird die Stadt­mar­ke sicht­bar und trägt damit zur digi­ta­len Repu­ta­ti­on und Mar­ke der Stadt bei. Auch
Off­line-Medi­en wie Pla­ka­te, Anzei­gen oder Beschrif­tun­gen auf Fahr­zeu­gen tra­gen zu einer hohen Nut­zungs­ra­te bei. Die Digi­ta­le Stadt­mar­ke .ber­lin ist Vor­bild für eine akti­ve Nutzung.

Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit der Nutzung

Ein wei­te­rer Fak­tor für den Erfolg einer Digi­ta­len Stadt­mar­ke ist die Wahr­schein­lich­keit und Häu­fig­keit, mit der über sie kom­mu­ni­ziert wird. Je öfter und selbst­ver­ständ­li­cher die Digi­ta­le Stadt­mar­ke von Unter­neh­men, Orga­ni­sa­tio­nen, Bür­gern und der Stadt selbst genutzt wird, des­to mehr wird sie zum inte­gra­len Bestand­teil der digi­ta­len Stadt. Hier lie­gen neben .ber­lin .ams­ter­dam und .koeln klar vor­ne. Ihre Digi­ta­len Stadt­mar­ken zei­gen, wie eine inten­si­ve Nut­zung aus­se­hen kann.

Stadtverwaltung

Oft­mals ist die Stadt­ver­wal­tung für die Bekannt­heit einer cityTLD ent­schei­dend: Wie sehr Domains mit einer Stadt-Endung und damit auch die Digi­ta­le Stadt­mar­ke wahr­ge­nom­men wer­den, hängt auch davon ab, wie inten­siv die Ver­wal­tung die Stadt-Endung nutzt. Bei­spiels­wei­se führt das Stich­wort „Smart City“ zu vie­len Adres­sen, die von Städ­ten für Smart-City-Akti­vi­tä­ten genutzt werden: 

http://smartcity.berlin
http://smartcity.joburg
http://smartcity.wien
http://smartcity.london
http://smartcity.brussels

Stadtmarketing

Stadt­mar­ke­ting­ver­ant­wort­li­che neh­men für orts­be­zo­ge­ne Mar­ke­ting­kam­pa­gnen ger­ne die Vor­tei­le einer kur­zen Domain in Anspruch, die unter der natio­na­len Endung oft­mals schon ver­ge­ben oder nur mit Bin­de­stri­chen noch frei ist. Die neu­en Adres­sen sind kurz und prä­gnant, wie bei­spiels­wei­se www.maraton.istanbul, www.pride.amsterdam und www.parkguell.barcelona

Übersicht Beispiele für Erfolgsfaktoren einer Digitalen Stadtmarke: Nutzungsrate, Sichtbarkeit, Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit der Nutzung

Ausblick

Die Berei­che Digi­ta­li­sie­rung, E‑Government und Smart City gehö­ren wei­ter zu den trei­ben­den Kräf­ten für die Ent­wick­lung von Städ­ten und rücken damit ver­stärkt in den Fokus von Stadt­ver­wal­tun­gen und des Stadt­mar­ke­tings. Die Infra­struk­tur einer Stadt-Endung spielt hier eine wich­ti­ge Rol­le: Sie ermög­licht die Kom­mu­ni­ka­ti­on von Städ­ten mit ihren Stake­hol­dern und dient als digi­ta­les Werk­zeug für das Stand­ort­mar­ke­ting und die Markenbildung.

Bereits im ver­gan­ge­nen Jahr began­nen Städ­te damit, ihr Wis­sen sowie ihre Erfah­run­gen im Bereich der digi­ta­len Mar­ken­bil­dung mit cityTLDs zu ver­tie­fen und stie­ßen eine Rei­he inno­va­ti­ver Pro­jek­te wie www.toureiffel.paris, www.metro.istanbul und www.future.hamburg an. Für das kom­men­de Jahr wer­den neue Vor­ha­ben die­se Pro­jek­te ergän­zen. Im Zusam­men­hang mit der glo­ba­len Coro­na-Epi­de­mie sind 2020 bereits neue digi­ta­le Pro­jek­te ent­stan­den, die eine cityTLD nut­zen. Dazu gehö­ren bei­spiels­wei­se www.bizhelp.miami, www.unitedwestream.berlin und www.tsc.nyc. Von einer Fort­set­zung die­ses Trends ist daher auszugehen.

Auf­fäl­lig ist, dass zahl­rei­che Domains unter den cityTLDs als Adres­sen auf Social-Media-Platt­for­men wie Twit­ter, Insta­gram oder Face­book ver­wen­det wer­den. Sie sind dem­entspre­chend im Inter­net sehr prä­sent, aber sel­te­ner in Print- und Video­for­ma­ten im Stadt­bild sichtbar.

Wir erwar­ten, dass sich wei­te­re Städ­te der Ent­wick­lung anschlie­ßen, so dass wir auch in den nächs­ten Jah­ren Neu­plat­zier­te unter den Digi­ta­len Stadt­mar­ken vor­stel­len kön­nen. Gera­de .istan­bul als eine der stärks­ten neu­en digi­ta­len Mar­ken ist ein hei­ßer Kan­di­dat, 2021 in die Top 10 auf­zu­schlie­ßen. Gro­ßes Poten­ti­al besteht auch für Digi­ta­le Stadt­mar­ken wie .stock­holm, syd­ney und .mel­bourne, die bis­her noch nicht im Top 10 Ran­king ver­tre­ten waren. Span­nend wird auch, wie die Stadt-Endung .zue­rich in die­sem Jahr ein­ge­führt wird.

Beispiele weitere Entwicklungen bei Digitale Stadtmarken: Mehr Vielfalt und lokale Geschäftsmöglichkeiten mit CityTLDs

Das voll­stän­di­ge Ran­king mit den Punkt­zah­len für alle acht Para­me­ter, alle 41 cityTLDs sowie die Hand­lungs­emp­feh­lun­gen und Check­lis­ten für Stadt­mar­ke­ting­ver­ant­wort­li­che und ‑digi­ta­li­sie­rer kön­nen über info@dotzon.consulting bestellt wer­den. Außer­dem steht die Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2020” als PDF-Datei zum Down­load bereit.