Cover der DOTZON Studie Digitale Unternehmensmarken 2019 mit Übersicht der dotbrandTLDs wie .audi, .schwarz, .dvag und .google

Um Mar­ken-Inter­net-Endun­gen für Unter­neh­men, Agen­tu­ren und End­ver­brau­cher trans­pa­ren­ter zu machen, gibt DOTZON bereits zum zwei­ten Mal die Stu­die „Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken“ her­aus. Für „Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken 2019“ wur­den erneut alle Unter­neh­men welt­weit ana­ly­siert, die der­zeit eine eige­ne Inter­net-Endung haben. Die Stu­die steht auch als PDF-Datei zum Down­load bereit. 

Inhalt

  1. Ein­lei­tung
  2. Zusam­men­fas­sung
  3. Ein erfolg­rei­ches Trio: Das Unter­neh­men, die Unter­neh­mens­mar­ke und die Digi­ta­le Unternehmensmarke
  4. Grund­la­ge der Studie
  5. Top 10 Ran­king Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken 2019
  6. Bemer­kens­wer­te Umsetzungen
  7. Aus­blick: Markt­ent­wick­lun­gen und neue Bewerbungsrunde

Einleitung

In den 1990er Jah­ren ent­wi­ckel­ten sich mit dem Auf­kom­men von Inter­net-Geschäfts­mo­del­len erst­mals rein digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken, die zum Teil allein auf einer gene­ri­schen Inter­net­adres­se basier­ten – bei­spiels­wei­se www.hotel.de oder www.amazon.com. 

Durch die Libe­ra­li­sie­rung der Inter­net-Endun­gen durch die Inter­net-Ver­wal­tungs-
orga­ni­sa­ti­on ICANN im Jahr 2012 wur­de die Mög­lich­keit eröff­net, auch Mar­ken als Inter­net-Endung nut­zen zu kön­nen, wie bei­spiels­wei­se www.a5.audi.  

Eine Inter­net-Endung mit dem Namen einer Unter­neh­mens- oder Pro­dukt­mar­ke trägt dazu bei, das Unter­neh­men oder Pro­dukt welt­weit auch als digi­ta­le Mar­ke zu ver­an­kern. Die eige­ne Inter­net-Endung ver­hilft der Mar­ke zu einer her­aus­ge­ho­be­nen glo­ba­len Sicht­bar­keit, unter­stützt Mar­ken­image und ‑wert und stellt so einen ech­ten Wett­be­werbs­vor­teil dar. Digi­ta­le Mar­ken stär­ken in der Kon­se­quenz die Mar­ken­iden­ti­tät und das Ver­trau­en der Kun­den in die Unter­neh­mens- und
Pro­dukt­mar­ke.

Um Mar­ken-Inter­net-Endun­gen für Unter­neh­men, Agen­tu­ren und End­ver­brau­cher trans­pa­ren­ter zu machen, gibt DOTZON bereits zum zwei­ten Mal die Stu­die „Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken“ her­aus. Wäh­rend in der letzt­jäh­ri­gen Stu­die aus­schließ­lich euro­päi­sche Unter­neh­mens­mar­ken zur Betrach­tung her­an­ge­zo­gen wur­den, wur­den für „Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken 2019“ alle Unter­neh­men welt­weit, die der­zeit eine eige­ne Inter­net-Endung haben, ana­ly­siert. Sie ergänzt damit die in die­sem Jahr bereits zum drit­ten Mal erschie­ne­ne Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken“. Wäh­rend „Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken“ sich mit digi­ta­len Pro­dukt- und Unter­neh­mens­mar­ken beschäf­tigt, unter­sucht  Digi­ta­le Stadt­mar­ken, wie erfolg­reich Städ­te ihre digi­ta­len Iden­ti­tä­ten nutzen.

Zusammenfassung

Die Stu­die zeigt, dass .audi die erfolg­reichs­te Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ke welt­weit ist, gefolgt von .bnppa­ri­bas auf Platz 2 und .abbott auf Platz 3. Erst­mals haben es mit .abbott und .neu­star zwei US-ame­ri­ka­ni­sche und .bra­des­co eine süd­ame­ri­ka­ni­sche Endung unter die ers­ten zehn Plät­ze geschafft. Ins­ge­samt zeigt sich, dass beson­ders Unter­neh­men aus der Auto­mo­bil­in­dus­trie und Finanz­wirt­schaft ihre Inter­net-Endun­gen erfolg­reich betrei­ben. Ihre Inha­ber zeich­net aus, dass sie jeweils mehr als 150 Domains betrei­ben, die im digi­ta­len Raum und rea­len Leben sicht­bar sind. Sie wer­den zuneh­mend in klas­si­schen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­nä­len wie Print, TV und Außen­wer­bung genutzt. 

Im Gegen­satz dazu haben es Vor­rei­ter wie bei­spiels­wei­se .axa und .bar­clay, die bereits früh ihre Endun­gen genutzt haben, nicht in die Top 10 geschafft. Auch der fran­zö­si­sche Bank­kon­zern SNCF, der mit www.oui.sncf immer­hin die sicht­bars­te Adres­se aller .mar­ke-Domains bei Ale­xa betreibt, ist nicht unter den Top 10 ver­tre­ten – denn neben einer hohen Sicht­bar­keit gilt es ver­schie­de­ne wei­te­re Kri­te­ri­en zu erfüllen.

Illustration Wortwolke aus TLDs mit Subdomains u.a. .montblanc, .lego, .tui oder .lundbeck

Ein erfolgreiches Trio: Das Unternehmen, die Unternehmensmarke und die Digitale Unternehmensmarke

Unter­neh­men sind Mar­ken. Eine Mar­ke wie­der­um lie­fert Ant­wor­ten auf die Fra­gen, die sich jedes Unter­neh­men stellt: Wer bin ich? Was zeich­net mich aus? Was macht mich unver­wech­sel­bar? Die Unter­neh­mens­mar­ke lie­fert damit den Grund­stein für die Iden­ti­tät des Unter­neh­mens – sowohl nach innen an die Mitarbeiter:innen als auch nach außen an Kund:innen, Inves­to­ren, Poli­tik und Gesellschaft.

Die Digitale Unternehmensmarke

Gegen­wär­tig besit­zen knapp 530 Mar­ken welt­weit eine eige­ne Digi­ta­le Unter­neh­mens- oder Pro­dukt­mar­ke im Inter­net – in Form einer soge­nann­ten Inter­net-Endung, kurz „.mar­ke“. Dahin­ter ste­hen rund 350 Unter­neh­men, denn eini­ge von ihnen betrei­ben mehr als eine Inter­net-Endung. Unter­neh­men mit einer eige­nen .mar­ke sind mitt­ler­wei­le auf fast allen Kon­ti­nen­ten ver­tre­ten. Zu fin­den sind sie vor allem in grö­ße­ren Städ­ten – von Oslo über Paris, Istan­bul und Bang­kok, bis hin zu Peking, Tokyo, Syd­ney und Bos­ton. Mit­hil­fe von .mar­ke-Endun­gen kom­mu­ni­zie­ren Unter­neh­men ihre Mar­ken selbst­er­klä­rend. Damit erge­ben sich intui­ti­ve und leicht merk­ba­re Kom­bi­na­tio­nen wie bei­spiels­wei­se www.produktmarke.unternehmensmarke, www.service.unternehmensmarke oder www.slogan.unternehmensmarke. Zu fin­den sind sie in Adres­sen wie joinus.barclays, www.arts.cern, goaloftheyear.afl und www.sustainability.clubmed

Die Gründe für Digitale Unternehmensmarken

Unter­neh­men ent­schei­den sich aus ver­schie­de­nen Grün­den für eine eige­ne Inter­net-Endung. Oft­mals sind recht­li­che sowie wett­be­werb­li­che Grün­de aus­schlag­ge­bend; aber auch Mar­ke­ting-Ver­ant­wort­li­che, Brand-Ver­ant­wort­li­che, Kom­mu­ni­ka­to­ren und IT-Ver­ant­wort­li­che trei­ben die Bewer­bung für eine eige­ne Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ke voran.

Icon – Schutz und Ausbau der Marke

Schutz und Ausbau der Marke

Für ein Unter­neh­men ist kaum etwas wich­ti­ger als die eigene(n) Marke(n) vor Ver­wäs­se­rung, Ver­wech­se­lung und Miss­brauch zu schüt­zen. Aus­lö­ser der Bewer­bung für vie­le Inha­ber von .mar­ke-Inter­net-Endun­gen ist daher der Schutz der Mar­ke vor gleich­na­mi­gen oder ähn­lich lau­ten­den ande­ren Mar­ken. Denn ein­mal gesi­chert, steht die Inter­net-Endung dem Unter­neh­men exklu­siv zur Ver­fü­gung und kann von ande­ren, gleich­na­mi­gen Mar­ken nicht genutzt wer­den. Die eige­ne Inter­net-Endung trägt somit dazu bei, den Wert der Mar­ke zu stei­gern. Im Ver­gleich zu ande­ren Mar­ke­ting­auf­wen­dun­gen ist sie außer­dem eine rela­tiv klei­ne und nach­hal­ti­ge Investition.

Icon – Stärkung der internen und externen IT-Sicherheit

Stärkung der internen und externen IT-Sicherheit

Eine .mar­ke erlaubt durch eine eige­ne Infra­struk­tur die voll­stän­di­ge Kon­trol­le über die mit ihr ver­bun­de­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on des Unter­neh­mens. Dazu gehört die Name-Ser­vice-Reso­lu­ti­on, Nut­zung von DNSSEC und ande­ren, nur auf der Ebe­ne der Inter­net-Endung ein­setz­ba­ren Tech­no­lo­gien. Eine .mar­ke kann – im Gegen­satz zur Nut­zung ein­zel­ner Domains frem­der Betrei­ber – die Sicher­heit der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­in­fra­struk­tur deut­lich erhö­hen. Dazu gehö­ren auch die regis­trier­ten Domains, ihre Nut­zung und betrie­be­ne Tech­nik. Im Gegen­satz zur Nut­zung von .com- und ande­ren Adres­sen, wo Nut­zer auf die zugrun­de lie­gen­den Diens­te des jewei­li­gen Betrei­bers (im Fal­le von .com liegt sie in der Hand des US-ame­ri­ka­ni­schen Betrei­bers Veri­sign Inc.) ange­wie­sen sind, besteht bei der eige­nen Inter­net-Endung völ­li­ge tech­ni­sche Hoheit. 

Damit gilt: Nur wenn am Ende die .mar­ke steht, kön­nen sich End­kun­den wirk­lich auf das Ange­bot ver­las­sen. Kri­mi­nel­le haben es deut­lich schwe­rer, mit Phis­hing-Atta­cken erfolg­reich zu sein. Mit­hil­fe der .mar­ke-TLD erken­nen Kun­den E‑Mails von fal­schen Accounts leich­ter. Die .mar­ke ver­si­chert den Kun­den außer­dem die Echt­heit der Web­site, die sie besuchen.

Icon – Unterstützung der digitalen Markenführung

Unterstützung der digitalen Markenführung

Eine kon­sis­ten­te Mar­ken­füh­rung über alle Kon­takt­punk­te hin­weg gehört für Mar­ken­ver­ant­wort­li­che zu den größ­ten Her­aus­for­de­run­gen. Als beson­ders schwie­rig iden­ti­fi­ziert der „Deut­sche Mar­ken­mo­ni­tor 2019/2020“ der GMK Mar­ken­be­ra­tung und des Rats für Form­ge­bung dabei die Ent­wick­lung mar­ken­ty­pi­schen Con­tents sowie digi­ta­ler Mehrwertangebote.

Laut Stu­die stellt der Trans­fer der Mar­ke in die digi­ta­le Welt für knapp 40 Pro­zent der Befrag­ten die größ­te Her­aus­for­de­rung dar. Die digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ke kann hier Lösun­gen bereit­stel­len, denn sie ermög­licht eine glo­bal kon­sis­ten­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­struk­tur und unter­stützt damit den Trans­fer der Mar­ke ins Digitale.

Icon - Intuitivere und vereinheitlichte Kommunikation

Intuitivere und vereinheitlichte Kommunikation

Dar­über hin­aus lässt sich mit den .mar­ke-Inter­net­adres­sen intui­ti­ver mit Kun­den kom­mu­ni­zie­ren und damit auch ein höhe­res Ver­trau­en in die Mar­ke auf­bau­en. Soge­nann­te „Ser­vice-Domains“ sind Adres­sen, die auf einen gewünsch­ten Con-tent direkt ver­lin­ken. So erleich­tern sie Kun­den die Navi­ga­ti­on durch ansons­ten auf­wen­di­ge und umfang­rei­che Web­an­ge­bo­te, denn statt sich müh­sam durch­kli­cken zu müs­sen, fin­den Kun­den auf den ers­ten Blick, wonach sie suchen. 

Die Inter­net-Endung dient eben­so dem Ziel, unter einem welt­weit ein­heit­li­chen Dach mit Kun­den, Part­nern, Pres­se, Händ­lern und Zulie­fe­rern zu kom­mu­ni­zie­ren. Ein Domain-Zoo mit unter­schied­li­chen Endun­gen je nach Land, womög­lich noch ergänzt durch einen Bin­de­strich und ein „online“ füh­ren zu einer unein­heit­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­struk­tur. Weder lei­tet sie Kun­den noch bie­tet eine Ori­en­tie­rung, wie die Mar­ke erreich­bar ist.

Grafik zur Nutzung einer Domain: Einheitliche Kommunikationsstruktur durch Verwendung einer Subdomain wie www.tickets.company oder www.shop.company
Icon – Flexiblere Kommunikation

Flexiblere Kommunikation

Unter der eige­nen .mar­ke sind alle Wunsch-Domains – für neue Pro­duk­te, Diens­te und Kam­pa­gnen – noch frei, so dass sie spon­tan regis­triert wer­den kön­nen. Auf­wän­di­ge Pro­zes­se wie Ver­hand­lun­gen mit Domain-Inha­bern für den Ankauf von Domains oder die Über­tra­gung bereits regis­trier­ter Adres­sen auf das Unter­neh­men ent­fal­len. Damit bie­tet sich gera­de für Kom­mu­ni­ka­to­ren und Mar­ke­teers eine Fle­xi­bi­li­tät, die mit der Nut­zung von Inter­net-Endun­gen frem­der Betrei­ber nicht mög­lich wäre.

Icon – .marke als Online-Anker

.marke als Online-Anker

Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ak­ti­vi­tä­ten auf den unter­schied­lichs­ten Online-Platt­for­men haben in den ver­gan­ge­nen Jah­ren nicht immer das gehal­ten, was sich Unter­neh­men ver­spro­chen hat­ten –unge­naue Reich­wei­ten, gerin­ge­re Trans­ak­tio­nen oder sta­gnie­ren­de Kun­den­treue betref­fend. Ent­spre­chend sind die Online-Wer­be­aus­ga­ben in den ver­gan­ge­nen Jah­ren gefallen.

Seit Beginn der Coro­na-Pan­de­mie hat sich der Wer­be­fo­kus von Off­line zu Online – mit Schwer­punkt in den eige­nen Kanä­len – ver­scho­ben. Denn statt im rea­len Leben fin­det mitt­ler­wei­le deut­lich mehr Geschäft im Digi­ta­len statt.

Außer­dem ist die Über­wa­chung des Umfelds, in dem die Mar­ken­wer­bung statt­fin­det, auf­wän­dig. Gan­ze Teams sind in Unter­neh­men damit beschäf­tigt, die­se Umfel­der auf „Legal Secu­ri­ty“ bis hin zu „Con­tent Secu­ri­ty“ per­ma­nent zu über­wa­chen. Denn der gute Ruf der Mar­ke steht auf dem Spiel. 

Des­halb set­zen Unter­neh­men zuneh­mend bei ihren Wer­be­maß­nah­men im digi­ta­len und nicht-digi­ta­len Umfeld auf ihre eige­ne Inter­net-Endung. Öffent­lich sicht­ba­re Bei­spie­le wie etwa www.frankfurt.audi, www.invest.saxo oder www.podcast.aws haben Neu­ig­keits­wert und über­ra­schen Ver­brau­cher, die sie zum ers­ten Mal sehen.

Icon – .marke als Alternative zum Dark-Social-Phänomen

.marke als Alternative zum Dark-Social-Phänomen

Die jun­ge Gene­ra­ti­on geht „Social Dark“, d. h. sie zieht sich in pri­va­te digi­ta­le Räu­me zurück – allen vor­an Whats­App, nicht-öffent­li­che Mes­sen­ger und Grup­pen­chats. Sie ruft Web­sei­ten auf, ohne zuvor bewusst Links ange­klickt zu haben. Laut einer Stu­die ent­steht heu­te bereits 84 Pro­zent des glo­ba­len mobi­len Traf­fics durch Dark Social . Weder die Quel­le der Akti­vi­tä­ten noch der Grund, war­um ein Ange­bot genutzt wird, noch die Stim­mung wer­den so bekannt und ana­ly­sier­bar. Kurz: „Dark Social“ bedeu­tet ein wirk­li­ches Marktforschungsproblem.

Ver­bun­den mit dem glo­ba­len Anstieg an pri­va­ten Text­nach­rich­ten, Chat-Apps und VOIP (Voice Over Inter­net Pro­to­koll) müs­sen sich Unter­neh­men mit Ziel­grup­pen aus­ein­an­der­set­zen, die sich ver­schie­den und oft­mals auf unvor­her­seh­ba­re Wei­se ver­hal­ten. Für Unter­neh­men gewin­nen damit Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­nä­le an Bedeu­tung, in denen sie Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ak­ti­vi­tä­ten bes­ser moni­to­ren kön­nen, wie bei­spiels­wei­se die eige­ne Webseite. 

Die Internetverwaltung ICANN und die Entstehung Digitaler Unternehmensmarken

Im Jahr 2012 haben über 600 Unter­neh­men welt­weit ihren Unter­neh­mens- und Pro­dukt­na­men, aber auch all­ge­mei­ne Begrif­fe als eige­ne Inter­net-Endung bei der Inter­net Cor­po­ra­ti­on for Assi­gned Names and Num­bers (kurz: ICANN) bean­tragt, von denen bis heu­te knapp 530 suk­zes­si­ve in Betrieb gegan­gen sind. 

Ermög­licht hat die­se Ent­wick­lung ICANN, die alle Top-Level-Domains (kurz: TLDs) und IP-Adres­sen ver­wal­tet. Die Inter­net-Endun­gen für Unter­neh­mens- und Pro­dukt­mar­ken ergän­zen nun das Ange­bot der län­der­spe­zi­fi­schen Endun­gen wie etwa .de, .fr oder .uk, der all­ge­mei­nen Inter­net-Endun­gen wie .com, .net und .info und der neu­en Endun­gen wie .ber­lin, .club und .shop. Auch wenn sie auf den ers­ten Blick unge­wohnt erschei­nen, sind .volks­wa­gen, .hsbc, .sony und .goog­le heu­te gleich­be­rech­tigt neben .com, .de und .eu Teil des welt­wei­ten Internets.

Eini­ge Unter­neh­men betrei­ben eine ein­zel­ne Endung, ande­re wie­der­um haben sich für meh­re­re ihrer Pro­duk­te die ent­spre­chen­de Endung gesi­chert. Eini­ge haben auch statt des Unter­neh­mens- oder Pro­dukt­na­mens einen gene­ri­schen Begriff zuge­las­sen bekom­men, wie bei­spiels­wei­se L‘Oréal mit .make­up und Ama­zon mit .book. Die Ent­schei­dung, die Pro­dukt- oder Unter­neh­mens­mar­ke in unter­schied­li­chen Spra­chen zu bean­tra­gen, haben hin­ge­gen nur sehr weni­ge Unter­neh­men getrof­fen. Dazu gehö­ren bei­spiels­wei­se Volks­wa­gen mit .volks­wa­gen und dem chi­ne­si­schen  Äqui­va­lent .大众汽车 (die Zei­chen ste­hen über­setzt für „Das Auto des Vol­kes“) sowie die Hotel­ket­te Shan­gri­La mit .shan­gri­la und dem eben­falls chi­ne­si­schen Äqui­va­lent .香格里拉.

Die Digitale Unternehmensmarke als zeitgemäße Ergänzung
der Unternehmensmarke

In Zei­ten gesell­schaft­li­cher Unsi­cher­hei­ten gewinnt die Unter­neh­mens­mar­ke an Bedeu­tung als umfas­sen­des Steue­rungs­in­stru­ment aller wich­ti­gen Stake­hol­der. Sie steht für das Unter­neh­mens­bild gegen­über den exter­nen Stake­hol­dern wie bei­spiels­wei­se der Finanz­wirt­schaft, Zulie­fe­rern, Medi­en und der Poli­tik sowie den Mit­ar­bei­tern als inter­nen Stake­hol­dern. Die Unter­neh­mens­mar­ke ist es, die bei Stake­hol­dern bestimm­te Bil­der, Emo­tio­nen, Wer­te und eine Hal­tung hervorruft.

Denn Wer­te wie Nach­hal­tig­keit, Tole­ranz, Viel­falt, Iden­ti­tät, Gemein­schaft und Mut prä­gen nicht nur die Iden­ti­tät des Unter­neh­mens. Sie die­nen dar­über hin­aus auch als Weg­wei­ser für Stake­hol­der, unab­hän­gig von den Pro­duk­ten des Unter­neh­mens. Die Unter­neh­mens­mar­ke schafft so einen Mehr­wert für oft aus­tausch­ba­re Pro­duk­te und trägt zu ihrer Dif­fe­ren­zier­bar­keit bei.

Eine kla­re Dif­fe­ren­zie­rung von Wett­be­wer­bern wird auch zur Pflicht, wenn Unter­neh­men in meh­re­ren Län­dern oder auf vie­len Märk­ten mit Geschäfts­be­rei­chen und Toch­ter­un­ter­neh­men ver­tre­ten sind. Dies gelingt durch eine unver­wech­sel­ba­re Unter­neh­mens­iden­ti­tät, die sich unter ande­rem in der Unter­neh­mens­mar­ke manifestiert. 

Die Unter­neh­mens­mar­ke gewinnt nun mit der Digi­ta­len Unter­neh­mens­mar­ke einen wei­te­ren Bau­stein hin­zu, der ihre Wer­te in einem bestimm­ten Kanal – dem Inter­net – kom­mu­ni­ziert und zudem auch in klas­si­schen Off­line-Medi­en wirkt. Eine sinn­vol­le und wert­stei­gern­de Ergän­zung kann aller­dings nur dann erfol­gen, wenn die Wer­te der Unter­neh­mens­mar­ke auch auf ihr digi­ta­les Erschei­nungs­bild über­tra­gen werden.

Die Digitale Unternehmensmarke als zeitgemäße Ergänzung
der Unternehmenswerte

Die Digi­ta­li­sie­rung ist das Top-The­ma für fast alle Unter­neh­men. Tat­säch­lich erfasst die Digi­ta­li­sie­rung alle Lebens­be­rei­che und führt in vie­len Bran­chen und Unter­neh­men zu Umbrü­chen und Ver­än­de­run­gen. Unge­ach­tet des­sen, dass Umbrü­che auf den ers­ten Blick bedroh­lich für Geschäfts­mo­del­le und ‑pro­zes­se erschei­nen, bie­tet die Digi­ta­li­sie­rung indi­vi­du­el­le Chan­cen zur Weiterentwicklung. 

Als Aus­gleich zu von Digi­ta­li­sie­rung getrie­be­nen Inno­va­tio­nen und Ver­än­de­rungs­pro­zes­sen gilt es, die fun­da­men­ta­len Unter­neh­mens­wer­te im Blick zu behal­ten und zu stär­ken. DOTZON bewer­tet die Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ke als Chan­ce, die Wer­te des Unter­neh­mens zeit­ge­mäß zu ergän­zen. Die Umset­zung und Kom­mu­ni­ka­ti­on der Wer­te auch im digi­ta­len Raum bie­tet die Mög­lich­keit, sich als Mar­ke kon­sis­ten­ter und über alle Medi­en hin­weg bes­ser zu erklä­ren und zu verorten.

Die Digitale Unternehmensmarke stärkt die Arbeitgebermarke

Die Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ke trägt aber nicht nur zur Unter­neh­mens­mar­ke bei, son­dern auch zur Arbeit­ge­ber­mar­ke. Sie ist der Unter­neh­mens­mar­ke unter­ge­ord­net und eine Kon­kre­ti­sie­rung der Kern­ele­men­te der Unter­neh­mens­mar­ke in Bezug auf den Arbeits­markt. Eine star­ke Unter­neh­mens­mar­ke strahlt daher unwei­ger­lich auf die Arbeit­ge­ber­mar­ke aus. Sie signa­li­siert Bewer­bern, wofür das Unter­neh­men als Arbeit­ge­ber steht und was es ein­zig­ar­tig macht. Oft fällt Unter­neh­men gera­de die Her­aus­ar­bei­tung ihrer unver­wech­sel­ba­ren Eigen­schaf­ten schwer. Hier hilft die Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ke, denn aktu­ell rich­ten sich welt­weit nur ca. 350 Arbeit­ge­ber mit pas­sen­den Domains direkt an poten­ti­el­le neue Mit­ar­bei­ter. Zu ihnen gehört bei­spiels­wei­se Lidl mit sei­nem Kar­rie­re­por­tal www.karriere.lidl

Dar­über hin­aus bie­tet die Arbeit­ge­ber­mar­ke Mit­ar­bei­tern und Bewer­bern Ori­en­tie­rung und drückt aus, dass dem Unter­neh­men an der Mar­ke und den damit ver­bun­de­nen Wer­ten liegt.

Dar­über hin­aus bie­tet die Arbeit­ge­ber­mar­ke Mit­ar­bei­tern und Bewer­bern Ori­en­tie­rung und drückt aus, dass dem Unter­neh­men an der Mar­ke und den damit ver­bun­de­nen Wer­ten liegt. 

Unterschied zwischen Digitaler Unternehmensmarke und der Unternehmensmarke im Digitalen

Die Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ke ent­wi­ckelt bestehen­de Kom­mu­ni­ka­ti­ons­struk­tu­ren wei­ter und setzt die­se in einen grö­ße­ren, unter­neh­mens­spe­zi­fi­schen Kon­text. Im Gegen­satz dazu han­delt es sich bei Inter­net­adres­sen ohne eige­ne Endung – bei­spiels­wei­se www.cocacola.de – ledig­lich um Unter­neh­mens­mar­ken im Digi­ta­len. Wer­te, die mit der Bean­tra­gung und dem Betrieb einer eige­nen .mar­ke ver­bun­den sind – wie Visi­on, Mut und Aus­dau­er – spie­len für ihre Nut­zung kei­ne Rol­le und spie­geln sich nicht in der Adres­se wider. Sie stellt ledig­lich eine 1:1‑Umsetzung der Mar­ke unter einer gene­ri­schen Inter­net-Endung dar. Ein Auf­la­den mit unter­neh­mens­spe­zi­fi­schen Wer­ten kann so kaum erfolgen.

Zukunftsmusik: Vorarbeit für Voice-Kommunikation

Infografik zeigt Beispiel Voice-Kommunikation

Mit dem Wan­del von der Such- zur Ant­wort­ma­schi­ne ver­än­dern sich Infor­ma­ti­ons­an­ge­bo­te auf Goog­le & Co. Die Auf­ga­be von Unter­neh­men ist es künf­tig, ihre Web­sei­ten als Ort zu gestal­ten, der Ant­wor­ten gibt, damit Diens­te wie Ale­xa, Siri & Co. hier rele­van­te Ergeb­nis­se fin­den kön­nen. Die­ser Para­dig­men­wech­sel führt also von Key­word-Web­adres­sen hin zu Web­adres­sen, die auf kon­kre­te Ant­wor­ten abzie­len. Das erklär­te Ziel von Goog­le, „eine“ Ant­wort zu lie­fern, erschwert die Auf­ga­be für Unter­neh­men zusätzlich. 

Hier kann eine spre­chen­de Web­adres­se wie www.woistdernächste.lidl ein wert­vol­ler Bau­stein sein, um im Sprach-Inter­net als rele­vant betrach­tet zu wer­den. Mit der Digi­ta­len Unter­neh­mens­mar­ke ist das ein­fa­cher zu rea­li­sie­ren, da alle gewünsch­ten Adres­sen noch frei sind.

Grundlage der Studie

Als Unter­su­chungs­ge­gen­stand wur­den alle 527 welt­wei­ten .mar­ke-Top-Level-Domain-Betrei­ber mit ihren knapp 19.000 Domains ana­ly­siert. Die Anzahl der regis­trier­ten Adres­sen ist im Ver­gleich zum Vor­jahr welt­weit um ca. 23 Pro­zent gestie­gen, in Euro­pa sogar um ca. 37 Prozent. 

Für die Stu­die hat DOTZON Wer­te aus zwei Berei­chen ver­wen­det: Neben rein quan­ti­ta­ti­ven Wer­ten wie die Anzahl regis­trier­ter Domains, Nut­zung für E‑Mail-Kom­mu­ni­ka­ti­on und Rela­ti­on zwi­schen auf­lö­sen­den und nicht-auf­lö­sen­den Domains, wur­den qua­li­ta­ti­ve Wer­te wie Such­ma­schi­nen-Per­for­mance, Sicht­bar­keit und Ver­lin­kung hinzugezogen.

Berücksichtigte Parameter der Studie

Ins­ge­samt sie­ben Para­me­ter bestim­men die Stär­ken und Wer­te der ana­ly­sier­ten Digi­ta­len Unter­neh­mens­mar­ken – sie sind nach­fol­gend detail­liert beschrie­ben. Als Grund­la­ge für die quan­ti­ta­ti­ven Para­me­ter wur­den Daten aus öffent­lich zugäng­li­chen Quel­len ver­wen­det. Die von ICANN betrie­be­ne Daten­bank „Cen­tra­li­zed Zone Data Ser­vice (CZDS)“ ermög­licht den Zugriff auf alle regis­trier­ten Domains, u. a. unter allen Mar­ken-Inter­net-Endun­gen, und wur­de von DOTZON für die Ana­ly­se der regis­trier­ten Domains genutzt. Auf Basis die­ser Daten und eige­ner Ana­ly­sen hat DOTZON im nächs­ten Schritt ermit­telt, ob Domains auf­lö­sen, und eben­so, ob ein Mail­ser­ver ein­ge­rich­tet ist. 

Mit­hil­fe der SIS­TRIX-Platt­form „Tool-Box“, einer SEO-Soft­ware, wur­den die Domains im Hin­blick auf ihre Sicht­bar­keit aus­ge­wer­tet. Zur SIS­TRIX-Platt­form ist anzu­mer­ken, dass die Zusam­men­set­zung der Key­words ein gutes Ran­king von Por­ta­len wie bei­spiels­wei­se Wiki­pe­dia und Face­book mit viel aktu­el­lem und brei­tem Con­tent för­dert und weni­ger von E‑Com­mer­ce-Sei­ten bzw. sta­ti­schen oder spe­zia­li­sier­ten Sei­ten wie von Auto­händ­lern oder Finanz­be­ra­tern. Daher ist die­ser Wert nur ein­ge­schränkt rele­vant für alle Bran­chen. Die SEO-Per­for­mance ana­ly­sier­te DOTZON anhand der Ama­zon-Tool­suite von Ale­xa. Die Daten­ba­sis spie­gelt vor­wie­gend Nut­zungs­wer­te wider, u. a. gemes­sen an der Sicht­bar­keit in Form der bei Goog­le gelis­te­ten Domains und der Anzahl viel­be­such­ter Domains laut Ale­xa. Sie zei­gen aber auch die Sicht­bar­keit einer Digi­ta­len Unter­neh­mens­mar­ke anhand der akti­ven Nutzung.

Diagramm: Entwicklung registrierter MarkenDomains 2018-2019

Die Ergeb­nis­se jeder Mar­ke pro Para­me­ter sind zunächst in ein­zel­ne Ran­kings ein­ge­flos­sen. Das Gesamt­ran­king ergibt sich aus dem Durch­schnitt des Ein­zel­ran­kings jeder Mar­ke. Zusam­men­ge­nom­men erge­ben die erziel­ten Punkt­zah­len die Digi­ta­len Unter­neh­mens­mar­ken 2019. 

Der Jah­res­ver­gleich zeigt, wie sich das Ran­king gegen­über dem Vor­jahr ent­wi­ckelt hat. 

Ranking Digitale Unternehmensmarken 2019 im Einzelnen – die sieben Parameter

Für das Ran­king der Digi­ta­len Unter­neh­mens­mar­ken wur­den 527 Mar­ken welt­weit ana­ly­siert. 
Grund­la­ge für die ein­zel­nen Bewer­tungs­kri­te­ri­en sind die fol­gen­den Para­me­ter und Quellen:

1. Anzahl der registrierten Domains

  • Wert = abso­lu­ter Wert
  • Metho­de: je höher der Wert, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: CZDS
  • Anmer­kung:

2. Im Web auflösende Domains

  • Wert = Rela­ti­on zwi­schen auf­lö­sen­den und nicht-auf­lö­sen­den Werten
  • Metho­de: je höher der Wert, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: eige­ne Ana­ly­se auf Basis von DNS Loo­kups (A‑Records/IPv4)
  • Anmer­kun­gen: Mehr aktiv genutz­te Domains tra­gen poten­ti­ell zu einer höhe­ren Sicht­bar­keit der Endung bei.

3. Anzahl Domains mit eingerichtetem Mailserver

  • Wert = abso­lu­ter Wert
  • Metho­de: je höher der Wert, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: eige­ne Ana­ly­se auf Basis von DNS Loo­kups (MX-Records)
  • Anmer­kung: Mehr Domains mit ein­ge­rich­te­tem Mail­ser­ver tra­gen poten­ti­ell dazu bei, dass die Bekannt­heit der Endung steigt.

4. Domains, die neu genutzt werden (HTTP-Code 200)

  • Wert = abso­lu­ter Wert 
  • Metho­de: je höher der Wert, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: eige­ne Ana­ly­se mit http-Hea­der-Craw­ler (HEAD­Mas­ter-SEO)
  • Anmer­kung: Eine Regis­trie­rung und Nut­zung statt einer rei­nen Wei­ter­lei­tung bie­tet die Chan­ce, dass die Adres­se aktiv kom­mu­ni­ziert und auch für E‑Mail genutzt wird. Eine voll­stän­di­ge Nut­zung einer Domain als pri­mä­re Adres­se einer Web­sei­te und als E‑Mail för­dert die Ver­brei­tung bei den adres­sier­ten Ziel­grup­pen. Lei­tet die Domain „nur“ wei­ter, kann es pas­sie­ren, dass die „neue“ Domain für Such­ma­schi­nen nicht sicht­bar ist.

5. Die Nutzung von HTTPS zur sicheren Kommunikation

  • Wert = abso­lu­ter Wert
  • Metho­de: je höher der Wert, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: eige­ne Ana­ly­se mit http-Hea­der-Craw­ler (Head­Mas­ter-SEO)
  • Anmer­kung:

6. Die Sichtbarkeit der TLD anhand der SISTRIX-Plattform

  • Wert = abso­lu­ter Wert
  • Metho­de: je höher der Wert, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: SISTRIX-API
  • Anmer­kung:

7. Alexa-Ranks

  • Wert = abso­lu­tert Wert
  • Metho­de: je höher der Wert, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: Alexa-API
  • Anmer­kung: Daten von Domains wur­den ver­wen­det, wenn sie unter den ers­ten eine Mil­li­on Web­sites gerankt waren. 


Qualitative Faktoren sind gleichermaßen ausschlaggebend wie quantitative Faktoren

In den meis­ten Ana­ly­sen und Stu­di­en rund um Inter­net­adres­sen ste­hen quan­ti­ta­ti­ve Merk­ma­le im Vor­der­grund. Frei nach dem Mot­to „Viel hilft viel“ soll mit einem quan­ti­ta­ti­ven Wert Qua­li­tät sug­ge­riert wer­den. Die Anzahl ver­kauf­ter bzw. regis­trier­ter Inter­net­adres­sen mit Qua­li­tät gleich­zu­set­zen, ist jedoch trü­ge­risch, denn häu­fig wird ein gewis­ser Pro­zent­satz der Inter­net­adres­sen gar nicht genutzt.
Die­ser Anteil vari­iert je nach Inter­net-Endung und kann durch­aus den grö­ße­ren Teil aller Domains aus­ma­chen – über 60 Pro­zent unge­nutz­te Adres­sen sind kei­ne Seltenheit.

Hier muss ein Umden­ken erfol­gen: Was nüt­zen vie­le ver­kauf­te bzw. regis­trier­te Pro­duk­te, die unge­nutzt „im Regal lie­gen“? Sie kom­mu­ni­zie­ren weder die Endung noch die gewähl­te Domain und tra­gen daher höchs­tens zum Umsatz und Gewinn des Betrei­bers bei, aber nicht zu einem qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Namens­raum. Qua­li­täts­merk­ma­le sind viel­mehr eine hohe Nut­zungs­quo­te, eine akti­ve Nut­zung statt rei­ner Wei­ter­lei­tun­gen und die Anzahl der in Such­ma­schi­nen gelis­te­ten Web­sei­ten unter einer Internetadresse.

Gera­de bei .mar­ke-Inter­net­adres­sen ist die Ver­wen­dung nicht nur als Web­sei­te, son­dern ins­be­son­de­re in der Publi­kums­wer­bung ein wich­ti­ger qua­li­ta­ti­ver Fak­tor. In Erman­ge­lung eines Mess­sys­tems, das alle mit einer .mar­ke-Inter­net­adres­se ver­se­he­nen Wer­be­ma­te­ria­li­en erfasst, hat DOZON die­ses The­ma im nach­fol­gen­den Kapi­tel einer qua­li­ta­ti­ven Betrach­tung unterzogen. 


Top 10 Ranking Digitale Unternehmensmarken 2019

Unter­neh­men der Auto­mo­bil­in­dus­trie und Finanz­wirt­schaft bele­gen, wie auch schon 2018, die vor­de­ren Plät­ze unse­rer Stu­die. Eine Aus­nah­me bil­den der dritt­plat­zier­te US-ame­ri­ka­ni­sche Phar­ma­kon­zern Abbott und die fran­zö­si­sche Ein­zel­han­dels­ket­te Leclerc auf Platz sie­ben mit ihren jeweils gleich­na­mi­gen Endun­gen. Mit über 8.000 regis­trier­ten Inter­net­adres­sen führt die Finanz- und Ver­si­che­rungs­wirt­schaft vor der Auto­mo­bil­wirt­schaft, Inter­net­un­ter­neh­men und Indus­trie­un­ter­neh­men die Rang­lis­te an.

Im ver­gan­ge­nen Jahr mach­ten die Top 10 der Unter­neh­men zusam­men rund 290 Mil­li­ar­den Euro Umsatz und beschäf­ti­gen zusam­men über 780.000 Mitarbeiter.

Digitale Unternehmensmarken 2019 Top 10 Ranking

Vorstellung der Top 10

Platz 1: .audi
.audi wur­de am 17. Novem­ber 2015 dele­giert. Der deut­sche Auto­bau­er erzielt neben der .dvag in den Top 10 drei Mal Spit­zen­wer­te: Bei der Sicht­bar­keit steht er an Platz eins, eben­so wie bei der Anzahl an Domains mit Ale­xa-Rank sowie der neu genutz­ten Domains. Auch mit der Anzahl der regis­trier­ten Domains und der Anzahl auf­lö­sen­der Domains liegt .audi mit jeweils Platz drei klar vor vie­len ande­ren Mar­ken. Das Wert­ver­spre­chen des Audi-Claims „Vor­sprung durch Tech­nik“ wird mit .audi vor­bild­lich umgesetzt. 

Platz 2: .bnppa­ri­bas
.bnppa­ri­bas wur­de am 11. August 2014 dele­giert. Die fran­zö­si­sche und inter­na­tio­na­le Ban­ken­grup­pe bie­tet ihren Kun­den seit 2016 Online­ban­king unter www.mabanque.bnpparibas an.  BNP Pari­bas zeich­net sich vor allem durch sei­ne guten Wer­te in der Kom­mu­ni­ka­ti­on aus: Denn die hohe Sicht­bar­keit, die Anzahl der Domains mit Ale­xa-Rank und vie­le Ale­xa-Back­links beloh­nen das frü­he digi­ta­le Enga­ge­ment der Bank. Wür­de sie außer­dem mehr ihrer regis­trier­ten Domains auch für E‑Mail-Diens­te nut­zen, stün­de einer noch bes­se­ren Plat­zie­rung nichts im Wege.

Platz 3: .abbott
Die Inter­net-Endung .abbott wur­de am 24. Juli 2014 zuge­las­sen. Seit­dem nutzt das US-ame­ri­ka­ni­sche Phar­ma­un­ter­neh­men mit knapp 200 Domains sei­ne eige­ne Endung. Vie­le die­ser Adres­sen wer­den auch für E‑Mail-Diens­te genutzt, was zu dem guten Ergeb­nis bei­trägt. Abbott erreicht mit guten Plat­zie­run­gen bei den Ale­xa-Wer­ten ver­dient den drit­ten Platz. Gibt man bei­spiels­wei­se „Abbott“ in Deutsch­land ein, wird als ers­tes die pas­sen­de Adres­se www.de.abbott angezeigt. 

Platz 4: .weber
.weber wur­de am 18. Dezem­ber 2015 dele­giert. Saint-Gobain Weber ist ein fran­zö­si­scher Bau­stoff­her­stel­le  und erreicht vor allem auf­grund sei­ner sehr guten Nut­zungs­quo­te den vier­ten Platz: 83 der 148 Domains wer­den aktiv genutzt statt wei­ter­ge­lei­tet. Zu dem guten Ergeb­nis trägt auch bei, dass Weber beim Ale­xa-Ran­king und der Sicht­bar­keit auf den vor­de­ren Plät­zen landet.

Platz 5: .seat
.seat wur­de am 16. April 2015 dele­giert. Der spa­ni­sche Auto­mo­bil­her­stel­ler zeich­net sich durch den zweit­bes­ten Platz in der Neu-Nut­zung von Domains aus: 543 der 678 Domains wer­den aktiv genutzt und nicht nur auf bestehen­de Web­auf­trit­te wei­ter­ge­lei­tet. Die tol­le zwei­te Posi­ti­on bei der Sicht­bar­keit sowie die sehr gute Plat­zie­rung bei der Anzahl der Ale­xa-Ran­kings zeigt die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stär­ke von .seat.

Platz 6: .bran­des­co
Die Endung .bra­des­co wur­de am 18. Dezem­ber 2014 zuge­las­sen. Der bra­si­lia­ni­sche Finanz­kon­zern betreibt über 150 Domains unter sei­ner eige­nen Endung, die vor­wie­gend auf den natio­na­len Markt aus­ge­rich­tet sind. Zum sechs­ten Platz tra­gen eine sehr gute Plat­zie­rung der .bra­des­co-Adres­sen in Ale­xa und in der Sicht­bar­keit bei. 154 der 167 regis­trier­ten Adres­sen sind erreich­bar, was eben­falls zu der guten Plat­zie­rung bei­trägt. Von ihnen wer­den fast die Hälf­te aller Adres­sen für neu auf­ge­setz­te Web­sei­ten genutzt.

Platz 7: .leclerc
Die Inter­net-Endung .leclerc wur­de am 27. Febru­ar 2015 dele­giert. E.Leclerc ist eine fran­zö­si­sche Genos­sen­schaft und Super­markt­ket­te und nimmt unter allen zuge­las­se­nen .mar­ke-Endun­gen in der Stu­die einen soli­den sieb­ten Platz ein.Viele der 168 regis­trier­ten Domains lösen als Web­sei­te auf, und für einen Groß­teil der Domains besteht ein MX-Record – d. h. sie kön­nen für die E‑Mail-Kom­mu­ni­ka­ti­on
ver­wen­det wer­den. Gute Plat­zie­run­gen bei Ale­xa und in der Sicht­bar­keit ergän­zen das Ergebnis.

Platz 8: .lam­bor­ghi­ni
.lam­bor­ghi­ni wur­de am 4. Juni 2015 dele­giert. Der ita­lie­ni­sche Sport­wa­gen­her­stel­ler ist seit­dem im Inter­net mit sei­nen mar­kan­ten Sei­ten unter­wegs und nutzt sie ger­ne für die Prä­sen­ta­ti­on neu­er Model­le. Den ach­ten Platz ver­dient Lam­bor­ghi­ni mit einer sehr guten Plat­zie­rung bei der Anzahl neu genutz­ter Adres­sen, der Anzahl der Ein­trä­ge bei Ale­xa und der Sichtbarkeit.

Platz 9: .neu­star
Am 5. Dezem­ber 2013 wur­de .neu­star dele­giert. Der US-ame­ri­ka­ni­sche Inter­net­kon­zern mit Wur­zeln in der Tele­fo­nie betreibt seit­dem zahl­rei­che Web­sei­ten für sei­ne Ser­vices. Sehr gute Plat­zie­run­gen für die Anzahl der regis­trier­ten Domains sowie der auf­lö­sen­den Domains sor­gen dafür, dass .neu­star in die­sem Jahr unter den Top 10 ver­tre­ten ist. Dass vie­le Domains auch für E‑Mail genutzt wer­den kön­nen, ergänzt das Bild.

Platz 10: .dvag
.dvag wur­de am 25. Sep­tem­ber 2014 dele­giert. Die Deut­sche Ver­mö­gens­be­ra­tung AG (DVAG) ist ein in Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz täti­ger Finanz­ver­trieb und nutzt sei­ne Endung aktiv seit meh­re­ren Jah­ren. Der Spit­zen­platz in Bezug auf die Anzahl der regis­trier­ten Domains – näm­lich 3.220 Stück – beschert der DVAG einen soli­den zehn­ten Platz. Auch bei der Mög­lich­keit, sie für E‑Mails zu nut­zen, sticht die DVAG mit einer Spit­zen­plat­zie­rung her­vor. Dass .dvag trotz­dem nur auf dem zehn­ten Platz lan­det, liegt an den Mit­tel­plät­zen bei der Anzahl der neu genutz­ten Adres­sen und der Anzahl der Alexa-Backlinks.

Top 10 Digitale Unternehmensmarken 2019 – die Platzierungen in den Einzelkategorien

Nicht mehr in den Top 10 vertretene Marken

Die drei Mar­ken-Endun­gen .aco, .mma und .bmw sind zwar immer noch sehr gut plat­ziert – mit Platz 12, 13 und 15 haben sie es in die­sem Jahr aller­dings knapp nicht mehr in die Top 10 geschafft. Die Endung .sener kommt 2019 nur noch auf den 32. Platz, trotz guter Sichtbarkeitswerte.

Tabelle: Digitale Unternehmensmarken 2019_Top10 – Vergleich 2018/2019

Schlussfolgerungen

Mar­ken, die in die Sicht­bar­keit ihrer Web­an­ge­bo­te inves­tie­ren – etwa mit­hil­fe von Wer­bung, Fly­ern oder Goog­le Adwords – ran­ken i. d. R. bes­ser als Mar­ken, die „nur“ vie­le Adres­sen regis­trie­ren. Im Gegen­satz zum Vor­jahr sind Adres­sen mit Unter­neh­mens- und Mar­ken­en­dung deut­lich häu­fi­ger sicht­bar und wer­den auch in der Wer­bung aktiv genutzt.

Die Sicht­bar­keit der .mar­ke-Domains in Such­ma­schi­nen kann es aktu­ell noch nicht mit der Sicht­bar­keit bekann­ter Sei­ten wie www.google.com, www.amazon.com oder wwww.facebook.com auf­neh­men. Immer­hin kann Audi 46 Ein­trä­ge unter den 1 Mil­li­on bei Ale­xa gelis­te­ten Domains mit sei­ner .audi-Endung vorweisen.

Zu berück­sich­ti­gen ist, dass auf­grund der unter­schied­li­chen Ziel­grup­pen der Mar­ken, was u. a. deren Grö­ße, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­hal­ten und Inter­net­af­fi­ni­tät betrifft, nicht alle Wer­te mit­ein­an­der ver­gleich­bar sein kön­nen. Bei­spiels­wei­se ist davon aus­zu­ge­hen, dass Lam­bor­ghi­ni weni­ger Inter­ak­ti­on mit einem brei­ten End­pu­bli­kum hat als BNP Pari­bas, des­sen Web­an­ge­bo­te täg­lich mil­lio­nen­fach von Pri­vat- und Geschäfts­kun­den genutzt werden.

Vergleichbare Ergebnisse bei Google Trends

Mit Goog­le Trends lässt sich die welt­wei­te Popu­la­ri­tät und damit Sicht­bar­keit ein­zel­ner Such­be­grif­fe (hier: die Top-Level-Domain) im Zeit­ab­lauf ana­ly­sie­ren, was Rück­schlüs­se auf sich bil­den­de oder nach­las­sen­de Trends zulässt.

Das Ran­king der Digi­ta­len Unter­neh­mens­mar­ken 2019 kor­re­liert mit den Ergeb­nis­sen von Goog­le Trends: Wäh­rend .audi beson­ders sicht­bar in der Top 5‑Gruppe ist, gefolgt von .seat und .bnppa­ri­bas, sind .abbott und .weber weni­ger sichtbar.

Vergleich Ergebnisse mit Google Trends

Weitere Beobachtungen

Verpflichtende nic.tld-Seite – aber nicht erreichbar

Nicht alle Mar­ken-Inter­net­adres­sen füh­ren auf eine Web­sei­te. Trotz ICANN-Auf­la­ge, dass jede im Root-Ser­ver bei IANA ein­ge­tra­ge­ne Top-Level-Domain mit der ent­spre­chen­den Domain nic.tld erreich­bar sein muss, gibt es Aus­rei­ßer: Unter den ana­ly­sier­ten Endun­gen befan­den sich drei­zehn, deren ent­spre­chen­de nic.tld- bzw. whois.nic.tld-Seite aktu­ell nicht erreich­bar war oder deren ver­pflich­ten­de Impres­sums­an­ga­ben sowie Abu­se-Kon­takt nicht vor­han­den waren, dar­un­ter die Sei­ten bekann­ter Mar­ken wie Sam­sung, ABB und Bentley. 

Sicherheit mit SSL-Verschlüsselung ausbaufähig

Obwohl die höhe­re Sicher­heit einer der wesent­li­chen Grün­de für eine .mar­ke ist, nut­zen bei­spiels­wei­se das Sicher­heits­fea­ture „SSL-Ver­schlüs­se­lung“ nur ein Drit­tel aller Endun­gen für ihre nic.tld-Seite (173 Domains). Alle ande­ren Unter­neh­men legen offen­sicht­lich auf die ver­schlüs­sel­te Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Inter­net­nut­zern und ihrer Sei­te kei­nen Wert oder nut­zen die Sei­te hier­für nicht. 

Anders sieht das Bild bei den wei­te­ren regis­trier­ten Adres­sen aus: Hier sind von 14.017 Adres­sen immer­hin 11.856 Domains per SSL/TLS gesi­chert, was ca. 84 Pro­zent der gesi­cher­ten Sei­ten entspricht. 

Infographik: Zeigt die Nutzung des Sicherheitsfeature „SSL-Verschlüsselung“ bei .marke und nic.tlds im Vergleich

Hohe Nutzungsquote für neue Projekte

Inter­es­sant ist eine klei­ne Grup­pe an Unter­neh­men, die zwar nur weni­ge Domains regis­triert haben, die­se dann aber auch über­wie­gend nut­zen. Dazu gehört u. a. der Ver­si­che­rer Pru­den­ti­al mit .pru und .pru­den­ti­al, der fast alle Domains neu nutzt. 

Hohe Anzahl registrierter, aber ungenutzter Domains

Uner­klär­lich ist, war­um es unter den .mar­ke-Betrei­bern zahl­rei­che Endun­gen gibt, die zwar Domains regis­triert haben, aber davon einen Groß­teil nicht nut­zen. Bei rund 25 Pro­zent aller regis­trier­ten .mar­ke-Inter­net­adres­sen fin­det ein Inter­net­nut­zer nur eine Feh­ler­mel­dung mit einer nicht-auf­lö­sen­den Web-
sei­te vor– wie bei­spiels­wei­se in den Fäl­len von www.kaufland.schwarz und www.lidl.schwarz. Die Anzahl der regis­trier­ten, aber nicht genutz­ten Domains bewegt sich dabei in einer Band­brei­te von bis zu knapp 500 Domains. Ein klei­ner Teil der Adres­sen hat Mail­ser­ver ein­ge­rich­tet, so dass sie even­tu­ell als E‑Mail-Domains genutzt wer­den. Gera­de die eige­ne Endung bie­tet den Vor­teil, dass das Unter­neh­men als ein­zig berech­tig­ter Regis­trant jeder­zeit Zugriff auf alle Domains hat und kei­ne mehr „auf Vor­rat“ für ein spä­ter geplan­tes Pro­jekt regis­trie­ren muss.


Hohe Anzahl von Alexa-Backlinks 

Obwohl das CERN mit sei­nen 59 Domains unter .cern auf Platz eins des Kri­te­ri­ums „Anzahl Ale­xa-Back­links“ liegt – immer­hin gibt es unter .cern 958 Back­links – lan­de­te es nur auf Platz 14. Das gilt eben­so für den japa­ni­schen Kon­zern Canon, der mit 801 Back­links sei­ner 42 .canon-Domains nur auf Platz 20 liegt.

Bemerkenswerte Umsetzungen

Neben den zehn top-plat­zier­ten Betrei­bern nut­zen auch vie­le ande­re Unter­neh­men ihre Endung auf inno­va­ti­ve und span­nen­de Wei­se. Sie reprä­sen­tie­ren die Viel­falt, wie ein Unter­neh­men sei­ne eige­ne Endung ein­set­zen kann und run­den das Bild um die .mar­ke-Endun­gen ab. Der fol­gen­de Abschnitt stellt daher neben aus­ge­wähl­ten Bei­spie­len der zehn top-plat­zier­ten Betrei­ber ins­be­son­de­re Bei­spie­le ande­rer Unter­neh­men vor.

Umstellung von marke.com auf .marke

Das fran­zö­si­sche Bau­un­ter­neh­men Saint-Gobain Weber hat den Umzug sei­ner Web­prä­senz von www.e‑weber.com auf www.wecare.weber voll­zo­gen. Die Ent­schei­dung wird unter ande­rem mit mehr Ver­trau­en begrün­det, das End­kun­den nun in die Web­an­ge­bo­te des Unter­neh­mens haben kön­nen. Denn laut Saint-Gobain Weber trägt die eige­ne Endung dazu bei, den bis­he­ri­gen Mar­ken­miss­brauch und gefälsch­te Pro­duk­te zu redu­zie­ren. Ihr Mot­to lau­tet jetzt: „It’s only weber if it ends .weber”.

Die nie­der­län­di­sche Steu­er- und Unter­neh­mens­be­ra­tung KPMG nutzt zwar wei­ter­hin auch www.kpmg.com in der Kom­mu­ni­ka­ti­on, lei­tet die­se Adres­se aber auf ihre neue Start­sei­te wei­ter. Unter www.home.kpmg fin­den sich nun alle Ange­bo­te des Unter­neh­mens, die Adres­se www.innovate.kpmg lei­tet auf das Inno­va­ti­ons­netz­werk wei­ter und die Adres­se www.social.kpmg auf ihre Social-Media-Kanä­le und ‑Akteu­re.

Digitale Unternehmensmarken 2019: Beispiele

Die deut­sche Schwarz-Grup­pe, die u. a. die Super­markt­ket­te Lidl besitzt, nutzt die eige­ne Top-Level-Domain u. a. zum Recrui­ting. Unter www.it.schwarz sucht das Unter­neh­men nach neu­en IT-Kolleg*innen. Wer sich über die offe­nen Stel­len des Unter­neh­mens infor­mie­ren will, fin­det unter www.jobs.schwarz alle Ange­bo­te.  Der unter­neh­mens­ei­ge­ne Mobi­li­täts­dienst­leis­ter der Schwarz-Grup­pe ist unter www.mobility.schwarz erreichbar.

Digitale Unternehmensmarken 2019: Beispiele


Weltweit einheitliches Länder-Domain-Konzept

Vie­le Unter­neh­men ken­nen es: Die län­der­spe­zi­fi­schen Ange­bo­te sol­len eigent­lich unter der pas­sen­den Län­der­adres­se kom­mu­ni­ziert wer­den. Nicht immer waren die ent­spre­chen­den Adres­sen noch frei oder aber wur­den von Domain-Händ­lern für viel Geld ange­bo­ten. Daher kommt der Nut­zung der Län­der­adres­sen unter der eige­nen Endung eine beson­de­re Bedeu­tung zu. Sie ermög­licht erst­mals eine welt­weit ein­heit­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on. Die­ses Kon­zept haben bei­spiels­wei­se Fage, Aco, Sta­da und Weber umgesetzt.


Verknüpfung von Produktnamen mit dem Unternehmensnamen

Die Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ke trägt dazu bei, das Unter­neh­men mit sei­nen Pro­duk­ten zu ver­bin­den und für Kun­den zu ver­or­ten – wie bei­spiels­wei­se www.azure.microsoft. Eine gemein­sa­me Inter­net­adres­se stellt den Bezug zwi­schen Pro­dukt und Unter­neh­men her; sowohl Pro­dukt als auch Unter­neh­men wer­den mit den jewei­li­gen Wer­ten auf­ge­la­den. Kun­den neh­men zudem intui­tiv die Zusam­men­ge­hö­rig­keit der bei­den Mar­ken wahr. Neu genutzt wer­den bei­spiels­wei­se www.terzolin.stada und www.mulliner.bentley.

Digitale Unternehmensmarken 2019: Beispiele

Identifikation der Marke mit Händlern und Partnern

Für zahl­rei­che Unter­neh­men ist es wich­tig, dass „ihre“ Händ­ler auf den ers­ten Blick erkenn­bar sind. Ein Name wie „Auto­han­del Mül­ler“ ist nicht mit einer bestimm­ten Auto­mar­ke zu iden­ti­fi­zie­ren: Kun­den wis­sen auf­grund des Namens nicht, wel­che Auto­mar­ken sie bei die­sem Händ­ler erwar­ten. Daher macht eine Kom­bi­na­ti­on aus Händ­ler­na­me und Unter­neh­mens- bzw. Pro­dukt­mar­ke Sinn. Sie gibt den Kun­den kla­re Ori­en­tie­rung, mit wem sie es zu tun haben, der Händ­ler pro­fi­tiert zusätz­lich von den Wer­ten der Mar­ke. Eine kon­sis­ten­te Regis­trie­rung und Nut­zung auf die­se Art ist bis­her nur bei weni­gen Betrei­bern zu beobachten.

Die­ses Kon­zept haben neben Audi die DVAG, Lam­bor­ghi­ni und All­fi­nanz erkannt. Bei der Ver­mö­gens­be­ra­tung haben alle Finanz­be­ra­ter die pas­sen­de Inter­net­adres­se endend auf .dvag erhal­ten. Bei Lam­bor­ghi­ni sind die natio­na­len Händ­ler­sei­ten Adres­sen wie www.abudhabi.lamborghini, www.beverlyhills.lamborghini und www.hanoi.lamborghini. Die Finanz­be­ra­ter der All­fi­nanz sind durch Web­adres­sen mit ihrem indi­vi­du­el­len Namen und der Inter­net-Endung .all­fi­nanz gut erkennbar.

Kampagnen mit der Marke verknüpfen

Setzt ein Unter­neh­men eine Landing­pa­ge für eine Kam­pa­gne, einen Wett­be­werb, einen bestimm­ten Tag oder die inter­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on auf, sind oft­mals pas­sen­de Inter­net­adres­sen schon ver­ge­ben. Hier kommt die eige­ne Endung – und mit ihr zahl­rei­che Nut­zungs­mög­lich­kei­ten – zur Hilfe. 

DHL nutzt etwa die aus­sa­ge­kräf­ti­ge Adres­se www.50years.dhl für ihre Jubi­lä­ums­kam­pa­gne, der kana­di­sche Genos­sen­schafts­ver­band prä­sen­tiert unter www.wecare.crs sei­ne Com­mu­ni­ty­initia­ti­ven in West­ka­na­da, die aus­tra­li­sche Foot­ball-Liga AFL ruft unter goaloftheyear.afl Fans zur Abstim­mung auf, tech­ni­sche Inno­va­tio­nen zum The­ma Auto­no­mes Fah­ren zeigt das japa­ni­sche Elek­tro­nik-Unter­neh­men Pio­neer auf autonomousdriving.pioneer und ver­schie­de­ne Vide­os und Infor­ma­tio­nen rund um das The­ma Nach­hal­tig­keit prä­sen­tiert der Schwei­zer Uhren­her­stel­ler Ome­ga unter www.terra.omega

Digitale Unternehmensmarken 2019: Beispiele

Nutzung als „Service-Adressen“

Die soge­nann­ten „Ser­vice-Domains“ erleich­tern Inter­net­nut­zern das Navi­gie­ren auf den Web­an­ge­bo­ten von Mar­ken. Ohne sich müh­sam durch das Ange­bot kli­cken zu müs­sen, um auf die pas­sen­de Sei­te zu gelan­gen, fin­den Nut­zer mit einem Klick das, was sie suchen. Statt www.firma.de/de/produktgruppe/produkt/einzelteil/händler-übersicht.pdf erleich­tert eine Adres­se wie www.händlerübersicht.firma die Navi­ga­ti­on erheb­lich. Die Unter­grup­pe der Ser­vice-Domains für Auf­trit­te in den sozia­len Medi­en ist dabei eine spe­zi­el­le Gattung.

Wis­sen­schaft­lich Inter­es­sier­te aus aller Welt kön­nen sich auf der Inter­net­sei­te www.atlas.cern über das ATLAS-Expe­ri­ment des For­schungs­zen­trums informieren.

Unter www.van.man nutzt das Unter­neh­men MAN die eige­ne Top-Level-Domain, um Trans­por­ter vor­zu­stel­len. Kun­den kön­nen so gezielt Infor­ma­tio­nen über Model­le und deren Aus­stat­tung suchen und inner­halb der Pro­dukt­ka­te­go­rie aktu­el­le Neue­run­gen verfolgen. 

Die Aus­tra­li­an Pos­tal Cor­po­ra­ti­on nutzt unter ihrer eige­nen TLD die Inter­net­sei­te brandwrapped.auspost, um einen beson­de­ren Ser­vice für Unter­neh­men vor­zu­stel­len: Inter­es­sier­te kön­nen sich über ver­schie­de­ne Pro­duk­te zum Ver­pa­cken ihrer Ware infor­mie­ren, Bei­spie­le ande­rer Kun­den anse­hen und letzt­end­lich online einkaufen.

Ins­be­son­de­re Unter­neh­men mit vie­len Filia­len benö­ti­gen einen spe­zi­el­len Ser­vice für ihre Kun­den, so dass die­se sich leich­ter ori­en­tie­ren und nächst­ge­le­ge­ne Geschäfts­stand­or­te fin­den kön­nen. Unter
shoplocator.williamhill bie­tet die Sports­bar-Ket­te Wil­liam Hill eine Such­mas­ke an, mit der Kun­den leicht Shops in der Nähe fin­den können. 

Auch der ame­ri­ka­ni­sche Hotel­kon­zern Hyatt erleich­tert sei­nen Gäs­ten mit der kur­zen Adres­se www.seattle.hyatt, die auf die loka­len Hotels im Groß­raum Seat­tle wei­ter­lei­tet die Suche nach dem pas­sen­den Hotel. Das iden­ti­sche Kon­zept fin­det sich u. a. auch bei www.boston.hyatt, www.chicago.hyatt und www.london.hyatt.

Als direk­ten Link zu ihrem Con­tent für Jour­na­lis­ten kann eine „Ser­vice-Adres­se“ eben­falls genutzt wer­den. Adres­sen wie newsroom.toyota und www.newsroom.bugatti bie­ten nicht nur alle Infor­ma­tio­nen an einer zen­tra­len Stel­le, son­dern erleich­tern Jour­na­lis­ten das Auf­fin­den von pas­sen­dem Content.

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Zielgruppenfokussierte Ansprache durch mehrsprachige Endungen

Unter­neh­men, die in inter­na­tio­na­len Märk­ten tätig sind, wol­len ihre Kun­den ger­ne jeweils in ihrer Mut­ter­spra­che errei­chen. Das ist ins­be­son­de­re inter­es­sant, wenn die Spra­chen auf nicht-latei­ni­schen Zei­chen basie­ren, wie kyril­lisch, rus­sisch, chi­ne­sisch oder japa­nisch. Aus die­sem Grund haben sich eini­ge Unter­neh­men, für die chi­ne­si­sche Kun­den beson­ders wich­tig sind, ent­schie­den, neben der latei­ni­schen Endung auch das chi­ne­si­sche Pen­dant zu betrei­ben. Dazu gehö­ren mehr Unter­neh­men als im Vor­jahr, u. a. Volks­wa­gen AG, Shan­gri­la, Sina, PCCW Enter­pri­ses, Nokia, CITIC Group Cor­po­ra­ti­on, Goog­le (Charles­ton Road Regis­try Inc), Phil­ips, Cre­s­cent Hol­ding GmbH, Ker­ry Tra­ding Co. Limi­t­ed, Tema­sek Hol­dings (Pri­va­te) Limi­t­ed und Chi­na United Net­work Com­mu­ni­ca­ti­ons Corporation.

Verminderter Missbrauch mit eigener Internet-Endung

Alle Betrei­ber der neu­en Top-Level-Domains, die seit 2014 ein­ge­führt wur­den, sind von ICANN ver­trag­lich ver­pflich­tet, Domain-Miss­brauch zu über­wa­chen. Der Pro­vi­der und Domain-Inha­ber wer­den infor­miert, wenn die Domain miss­bräuch­lich ver­wen­det wird. Daher bie­tet die eige­ne Inter­net-Endung die Mög­lich­keit, einen miss­brauchs­frei­en Namens­raum zu betrei­ben; mit den ent­spre­chen­den posi­ti­ven Effek­ten auf das Such­ma­schi­nen-Ran­king und Ver­trau­en der End­kun­den in die digi­ta­len Angebote.

Für Betrei­ber der Län­der-Top-Level-Domains (wie .de, .at oder .ch) und gene­ri­scher Top-Level-Domains (wie .com, .info oder .muse­um) bestehen oft­mals kei­ne der­ar­ti­gen Ver­pflich­tun­gen, was zu höhe­rem Miss­brauch füh­ren kann. Eini­ge Betrei­ber die­ser Top-Level-Domains nut­zen teil­wei­se indi­vi­du­el­le Maß­nah­men für die Über­wa­chung von Missbrauch.

Verminderte Rechtsstreitigkeiten mit eigener Internet-Endung
im Bereich Luxus-Brands

Einen Bezug zwi­schen der Ent­wick­lung der Anzahl der UDRP-Fäl­le und einer eige­nen Top-Level-Domain konn­te DOTZON bei den Top 5 nicht fest­stel­len. Aller­dings han­delt es sich bei die­sen Mar­ken auch – mit Aus­nah­me von Abbott – nicht um häu­fig gefälsch­te Mar­ken, so dass die Wahr­schein­lich­keit einer miss­bräuch­li­chen Domain-Regis­trie­rung durch Drit­te rela­tiv gering ist.

Daher hat DOTZON anhand des Ran­kings der am häu­figs­ten gefälsch­ten Mar­ken der Welt­zoll­be­hör­de WCO und eines Abglei­ches, wel­che die­ser Mar­ken eine eige­ne Top-Level-Domain besit­zen, ana­ly­siert, ob die eige­ne Top-Level-Domain einen Ein­fluss auf die Streit­fäl­le hat. Ana­ly­siert haben wir für die fol­gen­den Mar­ken die Anzahl der UDRP-Fäl­le seit dem 1. Janu­ar 19991:

Tabelle: Entwicklung Anzahl UDRP-Fälle vor und nach Delegierung. Einfluss der TLD auf markenrechtliche Streitfälle


Hier ist eine Rela­ti­on offen­sicht­lich, denn die Anzahl der UDRP-Fäl­le, bezo­gen auf den glei­chen Zeit­raum, sind gesun­ken. Man könn­te also ver­mu­ten, dass eine eige­ne Top-Level-Domain die Mar­ke stärkt und dazu bei­trägt, dass Miss­brauch mit dem Mar­ken­na­men sinkt.

1 https://www.wipo.int/amc/en/domains/search/index.html

Spannende Nutzungsstrategien

Die aus­tra­li­sche RMIT Uni­ver­si­ty bie­tet neben übli­chen Hin­wei­sen zu Bewer­bungs­pro­zes­sen und Leh­re ver­schie­dens­te Infor­ma­tio­nen aus unzäh­li­gen For­schungs­fel­dern und Pro­jek­ten. Damit die Haupt­sei­te des Inter­net­auf­tritts bei all den The­men­kom­ple­xen nicht zu unüber­sicht­lich wird, nutzt die
Uni­ver­si­tät für eines ihrer Pro­jek­te die intui­ti­ve Adres­se www.sansforgetica.rmit. Hier bie­tet sie der gleich­na­mi­gen und für spe­zi­el­le Zwe­cke ent­wi­ckel­ten Schrift­art eine eige­ne Plattform. 

Für vie­le Unter­neh­men ist Spon­so­ring nicht nur Pres­ti­ge, son­dern ech­te Lei­den­schaft und der Wunsch, Men­schen etwas zu ermög­li­chen. Unter 2020.fujitsu stellt das japa­ni­sche Unter­neh­men Fuji­tsu die Olym­pi­schen Spie­le 2020 vor, die maß­geb­lich von ihm gespons­ort wer­den. Mit­hil­fe zahl­rei­cher Vide­os, Fotos, Tex­te und einem Count­down bis zum Beginn des Sport­er­eig­nis­ses unter­streicht das Unter­neh­men den beson­de­ren Stel­len­wert des Ereignisses. 

Digitale Unternehmensmarken 2019: Beispiele

Goog­le zeigt sich pünkt­lich zu 50 Jah­ren Pri­de soli­da­risch und weist unter www.pride.google auf ein Inter­net-Pro­jekt hin, das die Geschich­te der LGBTQ+-Community online nach­voll­zieh­bar macht. Ein mit­rei­ßen­des Video und ein Zeit­strahl auf der Inter­net­sei­te wecken Inter­es­se und kom­mu­ni­zie­ren zusam­men mit den Tex­ten eine offe­ne und tole­ran­te Ein­stel­lung des Unternehmens.

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Anzahl der Webseiten

Nicht in die Bewer­tung ein­ge­flos­sen ist die Anzahl der Web­sei­ten unter der jewei­li­gen Top-Level-Domain. Zum einen kön­nen die­se Wer­te inner­halb eines kur­zen Zeit­rau­mes erheb­lich schwan­ken, zum ande­ren sagen sie nicht zwangs­läu­fig etwas über den Erfolg einer Inter­net-Endung aus. Denn die .mar­ke kann weni­ge regis­trier­te Domains mit tau­sen­den von Web­sei­ten haben oder sogar nur eine ein­zi­ge regis­trier­te Domain mit zehn­tau­sen­den von Web­sei­ten. Den­noch gibt die Anzahl im Jah­res­ver­gleich einen Ein­druck, wie sich die .mar­ke ent­wi­ckelt hat.

Tabelle: Vergleich Top 10 Entwicklung Anzahl Webseiten 2018-2019



Alle Zah­len basie­ren auf Recher­chen, die im Sep­tem­ber 2019 über Goog­le Chro­me auf der Sei­te google.com/ncr durch­ge­führt wur­de. Die „No Coun­try Resolution“-Einstellung von Goog­le wur­de gewählt, um die Ergeb­nis­se mit­ein­an­der ver­gleich­bar zu machen.


Google: Neue Bereiche und Aktivitäten mit neuer Domain

Mit der Bewer­bung für 101 eige­ne Inter­net-Endun­gen ist Goog­le ein zu beach­ten­der Takt­ge­ber gewor­den, auch weil die Algo­rith­men der Such­ma­schi­ne mit über das Ran­king der neu­en Digi­ta­len Unter­neh­mens­mar­ken entscheiden.

Inter­es­sant ist zu beob­ach­ten, wie Goog­le die eige­nen Inter­net­adres­sen unter .goog­le nutzt: Sie sind fast aus­nahms­los selbst­spre­chend, was mit­hin einer der gro­ßen Vor­tei­le von .mar­ke-Inter­net-Endun­gen ist. Mit www.blog.google, www.ai.google, www.sustainability.google oder www.pride.google setzt die Such­ma­schi­ne kon­se­quent auf intui­ti­ve und leicht merk­ba­re Adres­sen. So wei­sen die neu­en .goog­le-
Inter­net­adres­sen einen kon­se­quen­ten Weg von www.google.com/begriff auf www.begriff.google.

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Neben .goog­le besitzt Goog­le die Top-Level-Domain .new und setzt auch hier mit den Domains www.doc.new, www.sheet.new, www.slide.new und www.website.new auf Inno­va­ti­on: Tippt man im Brow­ser bei­spiels­wei­se www.doc.new ein, öff­net sich  ein neu­es Doku­ment, mit­hil­fe von www.sheet.new erscheint das ent­spre­chen­de Kal­ku­la­ti­ons-Sheet,  unter www.slide.new  lässt sich eine neue Prä­sen­ta­ti­on erstel­len und hin­ter www.website.new ver­birgt sich schließ­lich ein simp­ler Website-Builder. 

Ausblick: Marktentwicklungen und neue Bewerbungsrunde

Zahl­rei­che Unter­neh­men haben ihre .mar­ke-Inter­net-Endun­gen erfolg­reich in Betrieb genom­men und bie­ten damit gute Bei­spie­le, wie eine eige­ne Endung genutzt wer­den kann.

Seit dem ver­hal­te­nen Start im Jahr 2014 haben wir im ver­gan­ge­nen Jahr einen deut­li­chen Anstieg in der Nut­zung von .mar­ke-Inter­net­adres­sen durch Unter­neh­men beob­ach­tet. Die Nut­zung fand über­wie­gend in der Wer­bung und im öffent­li­chen Raum statt, in Form von Image- oder Launch­kam­pa­gnen. Neben Online-Kanä­len nut­zen Mar­ken zuneh­mend Off­line-Medi­en wie Print-Anzei­gen, Fly­er, Bro­schü­ren oder Autoaufkleber.

Die­se Mög­lich­kei­ten wol­len auch wei­te­re Unter­neh­men nut­zen, die bis­her noch kei­ne eige­ne Endung betrei­ben. Daher plant die ICANN nach den Bewer­bungs­run­den für neue Top-Level-Domains in den Jah­ren 2000, 2004 und 2012 vor­aus­sicht­lich im Jahr 2021/2022 ein wei­te­res Bewer­bungs­fens­ter zu öff­nen. Die Bewer­bungs­be­din­gun­gen wer­den der­zeit noch erar­bei­tet, könn­ten denen aus dem Jahr 2012 aber ähn­lich sein. Damit steht erneut jedem Unter­neh­men die Mög­lich­keit offen, sich für eine .mar­ke-Inter­net-Endung zu bewer­ben, vom Start­up bis hin zum DAX-Konzern. 

Die Stu­die „Digi­ta­le Unter­neh­mens­mar­ken 2019„steht auch als PDF-Datei zum Down­load bereit.