Cover der DOTZON Studie Digitale Stadtmarken 2018 mit Übersicht der CityTLDs wie .berlin, .nyc, .tokyo und .hamburg


DOTZON stellt die Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2018” vor. Sie setzt das KPI-basier­te Ran­king aus 2017 fort und bil­det ab, wie erfolg­reich eine Stadt ihre Digi­ta­le Stadt­mar­ke nutzt. Die Digi­ta­le Stadt­mar­ke ist die digi­ta­le Dimen­si­on der Stadt­mar­ke. Die voll­stän­di­ge Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2018” steht auch als PDF-Datei zum Down­load bereit.

Inhalt

  1. Ein­lei­tung
  2. Gegen­stand der Studie
  3. Metho­dik & Datenquellen
  4. Top 10 Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2018
  5. Abstei­ger und Auf­stei­ger 2018
  6. Wachs­tum der Digi­ta­len Stadtmarken
  7. Erfolgs­fak­to­ren einer Digi­ta­len Stadtmarke
  8. Aus­blick


Einleitung

Stadt­mar­ken ste­hen seit Jahr­hun­der­ten für die Iden­ti­tät von Städ­ten. Sie reprä­sen­tie­ren die Stadt und ihre Ein­zig­ar­tig­keit auf den ers­ten Blick. Sie sind sym­pa­thisch und ver­ei­nen die Viel­falt der Stadt unter einem visu­el­len Dach. Sie bie­ten Iden­ti­fi­ka­ti­on für Bür­ger, Wirt­schaft und Ver­wal­tung. Und sie wir­ken für die Stadt nach außen, um Tou­ris­ten, Unter­neh­mer und Arbeits­kräf­te anzuziehen. 

Stadt­mar­ken haben mit dem Ein­zug des Inter­net neue Auf­ga­ben, denn sie müs­sen heu­te auch im digi­ta­len Raum wir­ken. Die bestehen­den Mar­ken pro­fi­tie­ren dabei von einer Digi­ta­len Stadt­mar­ke, die im Ide­al­fall zur Iden­ti­tät der Stadt im Inter­net wird. Der Auf­bau der Mar­ke im Digi­ta­len ist dabei eben­so span­nend wie her­aus­for­dernd. Wie er gelin­gen kann, zei­gen die Bei­spie­le in der Studie.


Zusammenfassung

Unse­re Unter­su­chung zeigt, dass .ber­lin erneut unan­ge­foch­ten auf Rang eins steht, gefolgt von .tokyo auf Platz zwei und .vegas auf Platz drei. In die­sem Jahr schaf­fen es erst­mals .mos­kau, .mock­ba und .ams­ter­dam in das Top 10 Ran­king. Die bei­den Endun­gen .moscow und .mock­ba kön­nen sich über eine Stei­ge­rung um 13 Plät­ze freu­en. Damit sind erst­mals drei Städ­te in den Top 10 ver­tre­ten, die jeweils zwei Endun­gen betrei­ben. Fort­ge­setzt hat sich der Trend, dass die Digi­ta­len Stadt­mar­ken euro­päi­scher Haupt­städ­te stark wach­sen. Im Jah­res­ver­gleich wird deut­lich, wie sie die Posi­tio­nen der ein­zel­nen Städ­te in den Top 10 über die Zeit entwickeln. 

Gegenstand der Studie

Gegen­wär­tig besit­zen 38 Städ­te welt­weit eine eige­ne Digi­ta­le Stadt­mar­ke im Inter­net – in Form einer soge­nann­ten Stadt-Inter­net-Endung, kurz cityTLD. 

Die Entstehung Digitaler Stadtmarken

Seit 2014 wer­den in Städ­ten auf der gan­zen Welt eige­ne Inter­net-Endun­gen ein­ge­führt – bei­spiels­wei­se .ber­lin, .nyc oder .tokyo. Die­se cityTLDs ergän­zen das Ange­bot der bestehen­den län­der­spe­zi­fi­schen Inter­net-Endun­gen wie etwa .de, .us oder .jp und der all­ge­mei­nen Inter­net-Endun­gen wie .com, .net, .org und .info. Ermög­licht hat die­se Ent­wick­lung die Inter­net Cor­po­ra­ti­on for Assi­gned Names and Num­bers, kurz ICANN. Auf Initia­ti­ve von .ber­lin hat sie im Jahr 2012 Bewer­bun­gen um eine eige­ne Inter­net-Endung ent­ge­gen genom­men. Nach­dem ICANN die Bewer­bun­gen geprüft hat, konn­ten ers­te Städ­te ihre Digi­ta­le Stadt­mar­ke im Jahr 2014 ein­füh­ren. Eini­ge die­ser Städ­te betrei­ben zwei cityTLDs mit unter­schied­li­chen Namen, ent­we­der mit der Abkür­zung und Lang­ver­si­on des Namens oder dem Stadt­na­men in unter­schied­li­chen Sprachen.

Metropolen nutzen Digitale Stadtmarken

Zu den ers­ten Städ­ten mit eige­ner Digi­ta­ler Stadt­mar­ke gehö­ren euro­päi­sche Haupt­städ­te wie Ber­lin, Paris und Lon­don. Inter­na­tio­nal haben sich Metro­po­len wie Tokyo, New York, Syd­ney und Rio de Janei­ro die­ser Ent­wick­lung ange­schlos­sen. Zusam­men­ge­nom­men zäh­len die Städ­te mehr als 300 Mil­lio­nen Ein­woh­ner und ein Brut­to­in­lands­pro­dukt von über zwölf Bil­lio­nen US-Dol­lar. (Quel­le: Wikipedia)

Digitale Stadtmarken positionieren Städte im globalen Wettbewerb

DOTZON hat unter­sucht, wie Digi­ta­le Stadt­mar­ken dabei hel­fen, Städ­te im digi­ta­len Wett­be­werb zu posi­tio­nie­ren. Sie sind die loka­le Iden­ti­tät einer Stadt im Inter­net und bie­ten aus­sa­ge­kräf­ti­ge digi­ta­le Adres­sen. Sie unter­stüt­zen die Inter­ak­ti­on mit Bür­gern, posi­tio­nie­ren die Stadt als attrak­ti­ve Desti­na­ti­on im glo­ba­len Wett­be­werb und iden­ti­fi­zie­ren loka­le Ange­bo­te und Dienst­leis­tun­gen. Für Bür­ger, Unter­neh­men und den öffent­li­chen Sek­tor sind sie eine orts­be­zo­ge­ne Alter­na­ti­ve zu all­ge­mei­nen Inter­net-Endun­gen wie .com und .info.

Wel­che Rol­le die cityTLDs in die­sen Städ­te ein­neh­men, zeigt die Stu­die Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2018. 

Die Digitale Stadtmarke als Maßstab für „Digitalness”

Wäh­rend ursprüng­lich Logo und Slo­gan die Stadt­mar­ke aus­zeich­ne­ten, erwei­tert die cityTLD sie um eine zusätz­li­che, digi­ta­le Dimen­si­on. Sie besteht aus den digi­ta­len Struk­tu­ren, Weg­wei­sern und Ange­bo­ten. Damit defi­niert die Digi­ta­le Stadt­mar­ke die Qua­li­tät und Quan­ti­tät aller digi­ta­len Ange­bo­te einer Stadt. Sie ist Abbild der Fähig­keit, die­se zu ent­wi­ckeln und aus­zu­ge­stal­ten. Das digi­ta­le städ­ti­sche Ange­bot wird so zum Grad­mes­ser für die Attrak­ti­vi­tät und Anzie­hungs­kraft der Stadt und macht ihre Lebens­qua­li­tät und Urba­ni­tät aus. Sie bedeu­tet Bür­ger­nä­he, intui­ti­ve Kom­mu­ni­ka­ti­on, digi­ta­le Iden­ti­tät sowie einen attrak­ti­ven Stand­ort für Ein­woh­ner, Besu­cher, Arbeits­kräf­te und Investoren.

Die Digi­ta­le Stadt­mar­ke erwei­tert nicht nur die bestehen­de Mar­ke und schafft neue Struk­tu­ren, sie erwei­tert auch die emo­tio­na­le Bin­dung an die Stadt. Sie bil­det einen ver­läss­li­chen und loka­len Anker als Gegen­pol zu den per­ma­nen­ten Ver­än­de­run­gen und die Digi­ta­li­sie­rung in der Stadt. Denn die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on macht Bür­ger zwar unab­hän­gig von Raum und Zeit, löst aber Sehn­sucht nach Ver­or­tung und Zuge­hö­rig­keit aus. Der Stadt­raum – auch im digi­ta­len – kann die­se Sehn­sucht als Begeg­nungs­stät­te befriedigen. 

Die Trag­wei­te von Digi­ta­len Stadt­mar­ken geht aber noch wei­ter: Stadt­ver­mark­ter set­zen cityTLDs als krea­ti­ves Werk­zeug im Stadt­mar­ke­ting und für Kam­pa­gnen ein, wie bei­spiels­wei­se www.visit.rio. Sie schät­zen sie auch als neu­ar­ti­ge Mög­lich­keit, im glo­ba­len Wett­be­werb auf ihren Stand­ort auf­merk­sam zu machen. Eine tra­gen­de Rol­le spie­len sie außer­dem im Bereich der Digi­ta­li­sie­rung und für Smart-City-Initiativen. 


Zugrunde liegende Daten der Studie

Bereits zum zwei­ten Mal unter­sucht DOTZON die Erfolgs­fak­to­ren und Key-Per­for­mance-Indi­ka­to­ren von cityTLDs. Ins­ge­samt acht Para­me­ter bestim­men die Stär­ken und Wer­te der ana­ly­sier­ten Städ­te – sie sind am Ende der Stu­die detail­liert beschrie­ben. Als Daten­grund­la­ge der Para­me­ter wur­den Daten aus öffent­lich zugäng­li­chen Daten­ban­ken sowie stadt­spe­zi­fi­sche loka­le Kenn­grö­ßen ver­wen­det, die eben­falls aus öffent­lich zugäng­li­chen Quel­len stam­men. Die­se Daten spie­geln vor­wie­gend den öko­no­mi­schen Sta­tus-Quo einer Stadt-Top-Level-Domain wie­der, gemes­sen an wirt­schaft­li­chen Para­me­tern wie dem Umsatz und der akti­ven Nut­zung. Sie zei­gen die Sicht­bar­keit einer Stadt-Top-Level-Domain in Form der bei Goog­le gelis­te­ten Domains und der meist­be­such­ten Domains laut Ale­xa. Stadt­spe­zi­fi­sche Daten wie Ein­woh­ner­zahl, Brut­to­so­zi­al­pro­dukt und Anzahl Domains pro Ein­woh­ner ergän­zen die Daten­quel­len. Zusam­men erge­ben sie die Digi­ta­len Stadt­mar­ken 2018. Der Jah­res­ver­gleich zeigt, wie sich das Ran­king der Digi­ta­len Stadt­mar­ken gegen­über dem Vor­jahr ent­wi­ckelt hat.

Son­der­ein­flüs­se wie tem­po­rä­re Mar­ke­ting­maß­nah­men, Preis­nach­läs­se und ande­re Akti­vi­tä­ten wur­den in der Stu­die auf­grund ihrer man­geln­den Ver­gleich­bar­keit nicht berücksichtigt.


Die acht Parameter

Für das Ran­king der Digi­ta­len Stadt­mar­ken wur­den 37 Städ­te auf fünf Kon­ti­nen­ten ana­ly­siert. Fünf die­ser Städ­te betrei­ben zwei cityTLDs: Bar­ce­lo­na mit .bar­ce­lo­na / .bcn, Istan­bul mit .istan­bul / .ist, Köln mit .koeln / .colo­gne, Mos­kau mit .moscow / .mock­ba und Abu Dha­bi mit .abud­ha­bi / ابوظبي. Um aus­sa­ge­kräf­ti­ge Ran­king­fak­to­ren für die dop­pel­ten Stadt-Endun­gen zu erhal­ten, haben wir die­se in einem geson­der­ten Abschnitt auf Sei­te 11/12 dar­ge­stellt. Ins­ge­samt ent­hält das Ran­king 42 cityTLDs mit jeweils min­des­tens einer regis­trier­ten Domain.

1. Registrierte Domains

  • Wert = Zahl regis­trier­ter Domains bis Ende 2017 
  • Metho­de: Je höher die Anzahl, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: ntldstats.com
  • Anmer­kung: Son­der­ef­fek­te wie Pro­mo­ti­ons der Betrei­ber von cityTLDs, die zu erhöh­ten Regis­trie­rungs­zah­len füh­ren, blie­ben unberücksichtigt

2. Umsatz

  • Wert = Zahl regis­trier­ter Domains (Stand Ende 2017) mul­ti­pli­ziert mit dem Ein­kaufs­preis für den Regis­trar (USD)   
  • Metho­de: Je höher die Anzahl, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: ntldstats.com / vautron.de / indi­vi­du­el­le Infor­ma­ti­on des cityTLD-Betreibers 
  • Anmer­kung: Falls vor­han­den, wur­de der durch­schnitt­li­che Ein­kaufs­preis für den Regis­trar berück­sich­tigt 
    Nicht ent­hal­ten:
    – Pre­mi­um-Domain­ver­käu­fe (wer­den von den TLD-Betrei­bern nicht gemel­det) 
    – Regis­trie­run­gen von Pre­mi­um-Domains durch TLD-Betrei­ber (wer­den von die­sen nicht gemeldet) 

3. Aktive Domains 

  • Wert = Pro­zent­satz akti­ver Domains
  • Metho­de: Je höher, des­to höher die Platzierung
  • Quel­le: ntldstats.com
  • Anmer­kung: Bis­her gibt es kei­nen Indus­trie­stan­dard; ein Wert von mehr als 50 Pro­zent wird aller­dings als über­durch­schnitt­lich betrachtet

4. Bei Google gelistete Seiten pro Domain 

  • Wert = Zahl der Sei­ten bei Goog­le / Zahl der Domains
  • Metho­de: Je mehr Sei­ten bei Goog­le gelis­tet sind, des­to besser 
  • Quel­le: google.com (Syntax:site:.tld)
  • Anmer­kung: Je höher der Wert, des­to bes­ser, da er einer erhöh­ten Nut­zung, Akti­vi­tät sowie mehr Inhal­ten entspricht 

5. Alexa Rank

  • Wert = Zahl der Domains einer cityTLD, die im Ale­xa Rank der eine Mil­li­on meist­be­such­ten Web­sei­ten gelis­tet sind
  • Metho­de: Je mehr Domains im Ale­xa Rank auf­tau­chen, des­to besser 
  • Quel­le: alexa.com, domainpunch.com/topm
  • Anmer­kung: Der Stel­len­wert von Domains unter kürz­lich ein­ge­führ­ten Stadt-Top-Level-Domains ist mög­li­cher­wei­se noch zu gering; mit der Zeit wer­den sich die Wer­te angleichen

6. Domains pro Einwohner

  • Wert = Zahl der Domains pro 1.000 Ein­woh­ner einer Stadt
  • Metho­de: Je mehr Domains pro 1.000 Ein­woh­ner, des­to besser 
  • Quel­le: ntldstats.com / Wikipedia
  • Anmer­kun­gen: Die­ser Wert beinhal­tet aus­schließ­lich inner­städ­ti­sche Bezir­ke, nicht die gesam­te Metropolregion

7. Bruttosozialprodukt pro Domain im Jahr 2014

  • Wert = Brut­to­so­zi­al­pro­dukt der Stadt im Jahr 2014 / Zahl der Domains
  • Metho­de: Je gerin­ger das Brut­to­so­zi­al­pro­dukt pro Domain ist, des­to bes­ser – dies zeigt näm­lich, dass auch bei ein­kom­mens­schwä­che­ren Ein­woh­nern ein Bedarf an Domains besteht 
  • Quel­le: wikipedia.com / brookings.edu/research/global-metro-monitor
  • Anmer­kung: Die­ser Wert beinhal­tet aus­schließ­lich inner­städ­ti­sche Bezir­ke, nicht die gesam­te Metropolregion

8. Vergleich Stadt-Endung versus Länder-Endung

  • Wert = Pro­zent­satz bestimmt durch die Zahl der cityTLD-Domains pro 1.000 Ein­woh­ner geteilt durch die Zahl der ccTLD-Domains pro 1.000 Einwohner
  • Metho­de: Je mehr Domains unter der Stadt-Endung ver­hält­nis­mä­ßig zu der Län­der-Endung bestehen, des­to höher das Ranking
  • Quel­le: domaintools.com / centr.org / domain-recht.de (für Län­der-Endun­gen) / wikipedia.com (für die Ein­woh­ner­zah­len in den Städten)
  • Anmer­kung: Die­ser Wert wird dadurch beein­flusst, dass Län­der-Endun­gen unter­schied­li­che Stel­len­wer­te im jewei­li­gen Land haben können 

Grafik zum Ranking der Stadt-Endungen 2018 und Vergleich des Rankings im Zeitraum von 2017 bis 2018


Die Top 10 Digitalen Stadtmarken

Platz 1: .ber­lin
Wie auch schon im ver­gan­ge­nen Jahr erreicht .ber­lin im Jahr 2018 den Spit­zen­platz und ver­tei­digt damit den Rang als bes­te Digi­ta­le Stadt­mar­ke welt­weit. Betrie­ben wird .ber­lin vom Ber­li­ner Unter­neh­men dot­BER­LIN. Die Endung .ber­lin war die ers­te cityTLD, die jemals einer brei­ten Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht wur­de. In nahe­zu allen Kate­go­rien erreicht .ber­lin einen guten bis sehr guten Wert. Für einen Umsatz von fast zwei Mil­lio­nen US-Dol­lar sor­gen die knapp 55.000 regis­trier­ten Inter­net­adres­sen. Ein gutes Ergeb­nis in der Kate­go­rie „Domains pro 1.000 Ein­woh­ner“ sorgt zusam­men mit über 50 Pro­zent akti­ver Web­sei­ten sowie einem her­aus­ra­gen­den Resul­tat in der Kate­go­rie der meist­be­such­ten Domains – gemes­sen anhand Ama­zons www.alexa.com – für die Top-Plat­zie­rung. 
https://dot.berlin

Platz 2: .tokyo
Die vom tokio­ter Unter­neh­men GMO betrie­be­ne Stadt-Endung .tokyo klet­tert um fünf Posi­tio­nen nach oben und erreicht damit im Jahr 2018 den zwei­ten Rang. Im Ale­xa Rank der eine Mil­li­on meist­be­such­ten Web­sei­ten taucht .tokyo mit 237 Domains auf und damit öfter als jede ande­re cityTLD. Über 48 Pro­zent der Domains sind aktiv, außer­dem zählt die Domain-Suche bei Goog­le 19 Web­sei­ten pro Domain. Sowohl die Stadt­ver­wal­tung als auch vie­le Unter­neh­men in Tokyo nut­zen die .tokyo-Stadt-Endung mitt­ler­wei­le recht inten­siv, was die­ses gute Ergeb­nis erklärt. Dar­über hin­aus ist .tokyo in Japans Haupt­stadt nahe­zu genau­so begehrt wie die län­der­spe­zi­fi­sche Endung .jp. 
https://hello.tokyo

Grafik zeigt Alexa.com Parameter der TLDs

Platz 3: .vegas
Einen noch grö­ße­ren Sprung macht die ame­ri­ka­ni­sche Stadt-Endung .vegas, die sich um neun Plät­ze ver­bes­sern kann. Ein Wert von 30 Domains pro 1.000 Ein­woh­ner sowie eine akti­ve Nut­zungs­quo­te von 57 Pro­zent der .vegas-Domains begrün­den das posi­ti­ve Resul­tat. Außer­dem ist .vegas im inter­na­tio­na­len Ver­gleich am belieb­tes­ten: In Las Vegas hat sie eine um 356 Pro­zent höhe­re Durch­drin­gungs­ra­te als die natio­na­le Endung .us. 
https://the.vegas

Platz 4: .lon­don
Was die Anzahl der Domain-Regis­trie­run­gen sowie den Gesamt­um­satz der Stadt-Endung betrifft, lässt .lon­don alle ande­ren cityTLDs hin­ter sich: Bis Ende 2017 hat­ten die stadt­ei­ge­nen Betrei­ber Lon­don & Part­ners mit ins­ge­samt 85.298 Inter­net­adres­sen einen Umsatz von fast 2,5 Mil­lio­nen US-Dol­lar erzielt. Mit die­sen sehr guten Ergeb­nis­sen schafft sie den Sprung von Platz zehn im Vor­jahr auf Rang vier in 2018.
https://domains.london

Platz 5: .istan­bul / .ist
Zu den fünf füh­ren­den cityTLDs gehö­ren 2018 auch .istan­bul und .ist. Vor ihrer Ein­füh­rung ent­schied sich die Stadt Istan­bul, zwei Top-Level-Domains zu betrei­ben, die sich jeweils an eine eige­ne Ziel­grup­pe rich­ten: Wäh­rend die Endung .ist eher für Regie­rung und öffent­li­che Ver­wal­tung aus­ge­rich­tet ist, hat .istan­bul einen wer­ben­den Cha­rak­ter und ist für Unter­neh­men und das Stand­ort­mar­ke­ting gedacht. Von den 28 Domains, die im Ale­xa Rank gelis­tet sind, wer­den die meis­ten von der städ­ti­schen Ver­wal­tung betrie­ben – sie sind ein Zei­chen dafür, dass die neu­en digi­ta­len Iden­ti­tä­ten sehr gut ange­nom­men wer­den. 
http:
//nic.istanbul

Platz 6: .koeln / .colo­gne
An sechs­ter Stel­le befin­det sich mit .koeln und .colo­gne ein wei­te­res Pär­chen. Köln hat mit 1,6 Mil­lio­nen US-Dol­lar das nied­rigs­te Brut­to­so­zi­al­pro­dukt pro Domain aller Stadt-Endun­gen. Der sechs­te Platz zeigt, dass ein güns­ti­ger Preis zum Erfolg bei­tra­gen kann. Die Stadt Köln nutzt die Endung eben­falls, was zu der guten Posi­ti­on bei­trägt. Im Ver­gleich zum Vor­jahr ver­lie­ren .koeln/.cologne zwei Plät­ze, da ande­re Digi­ta­le Stadt­mar­ken sich stär­ker ent­wi­ckelt haben. 
https://nic.koeln

Platz 7: .nyc
Seit ihrer Ein­füh­rung im Jahr 2014 ist die Stadt-Endung .nyc für vie­le New Yor­ker zur digi­ta­len Hei­mat gewor­den. Im Ale­xa Rank ist .nyc die­je­ni­ge Stadt-Endung mit den zweit­meis­ten Domains, was zeigt, dass die Besit­zer ihre .nyc-Inter­net­adres­sen sehr stark bewer­ben. Außer­dem ist .nyc um 36 Pro­zent belieb­ter als die natio­na­le Endung .us. Aller­dings wer­den nur 39 Pro­zent aller Domains aktiv genutzt und nur sechs Web­sei­ten pro Domain sind auf Goog­le gelis­tet. Daher ver­liert .nyc im Jah­res­ver­gleich eini­ge Plät­ze und lan­det 2018 nur auf Rang sie­ben. 
https://www.ownit.nyc

Platz 8: .moscow / .mock­ba
Den glei­chen Ansatz wie die Istan­bu­ler Stadt-Endun­gen ver­fol­gen .moscow und  .MOKBA. Mit einem bemer­kens­wer­ten Sprung vom 21. auf den ach­ten Rang gehö­ren sie zu den Gewin­nern des dies­jäh­ri­gen Ran­kings. Um die unter­schied­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­be­dürf­nis­se der Ziel­grup­pen zu erfül­len, wur­den sie sowohl in latei­nisch als auch in kyril­lisch ein­ge­führt: Wäh­rend die kyril­li­sche Skript­spra­che in rus­si­schen Web­brow­sern und E‑Mail-Pro­gram­men gut funk­tio­niert, ist die latei­ni­sche Ver­si­on außer­halb Russ­lands geläu­fi­ger. Vie­le Inter­net­nut­zer regis­trie­ren Adres­sen unter bei­den Endun­gen und sorg­ten so dafür, dass die Regis­trie­run­gen bis zum Jah­res­en­de auf einen Gesamt­stand von 38.388 Inter­net­adres­sen anstie­gen.
http://nic.moscow

Platz 9: .ams­ter­dam
Auch .ams­ter­dam ist zum ers­ten Mal unter den Top 10 des Ran­kings. Obwohl die Stadt-Endung in kei­nem der acht Para­me­ter Spit­zen­wer­te erzielt, erreicht sie in den meis­ten Kate­go­rien den­noch gute Durch­schnitts­wer­te. Mitt­le­re Regis­trie­rungs­zah­len unter der Stadt-Endung, ein ordent­li­cher Wert in der Kate­go­rie „Domains pro 1.000 Ein­woh­ner“ sowie eine star­ke Posi­ti­on im Ver­gleich zur
natio­na­len Endung .nl bil­den die Grund­la­ge für das gute Abschnei­den.
https://www.geefmijmaar.amsterdam

Platz 10: .miami
Die bes­ten Wer­te im Hin­blick auf die Domain-Durch­drin­gung erzielt .miami: Hier kom­men auf 1.000 Ein­woh­ner 44 regis­trier­te .miami-Inter­net­adres­sen. Außer­dem schnei­det .miami im Ver­gleich zur län­der­spe­zi­fi­schen Top-Level-Domain .us um 570 Pro­zent bes­ser ab und lässt damit ande­re cityTLDs weit hin­ter sich. 
http://nic.miami


Absteiger und Aufsteiger 2018

Aus dem TOP 10 Ranking abgestiegen – .hamburg und .wien

Die letzt­jäh­ri­ge Num­mer zwei, .ham­burg, schaff­te es in die­sem Jahr nur auf Rang elf. Die Anzahl der regis­trier­ten Inter­net­adres­sen hat sich gegen­über dem Vor­jahr kaum ver­än­dert, im Ale­xa Rank sind nur fünf Domains geführt; außer­dem zählt Goog­le nur sechs Web­sei­ten pro Domain­na­me. Die Stadt nutzt .ham­burg-Adres­sen u. a. für den Hafen­ge­burts­tag (www.hafengeburtstag.hamburg). 
https://nic.hamburg

.wien, im dies­jäh­ri­gen Ran­king auf dem zwölf­ten Platz, lan­de­te im ver­gan­ge­nen Jahr noch auf der Posi­ti­on acht. Die cityTLD zählt knapp 15.000 Domains. Davon sind 13 im Ale­xa Rank gelis­tet. In die­sem Jahr ist die gegen­über der natio­na­len Endung .at in der deut­lich schwä­che­ren Posi­ti­on. 
http://punkt.wien


Ambitionierte Aufsteiger  – .boston und .rio

Zu den erfolg­rei­chen Ein­füh­run­gen gehört die Stadt-Endung .bos­ton. Der ame­ri­ka­ni­sche New­co­mer erreich­te bis zum Jah­res­en­de 2017 die beacht­li­che Zahl von 21.144 regis­trier­ten Domains und lan­det damit auf Anhieb auf dem 15. Platz. Bei Ale­xa fin­det man der­zeit noch kei­ne .bos­ton-Domains, und auch bei Goog­le sind weni­ge Web­sei­ten pro Domain­na­me gelis­tet – das bedeu­tet Poten­ti­al für einen wei­te­ren Anstieg im Ran­king in 2019. 
http://hub.boston

Zu den heim­li­chen Gewin­nern gehört die Stadt-Endung .rio. Obwohl sie Ende 2017 nur 1.311 regis­trier­te Domains zählt, wer­den 64 Pro­zent davon aktiv genutzt, was dem bes­ten Wert unter allen Stadt-Endun­gen ent­spricht. Unter jeder .rio-Domain gibt es durch­schnitt­lich 256 Web­sei­ten, was im Gesamt­ran­king eben­falls der Spit­zen­wert ist. Die­ses gute Ergeb­nis erklärt sich dadurch, dass die Stadt­ver­wal­tung von Rio de Janei­ro vie­le Domains von der natio­na­len Endung .br auf .rio umge­stellt hat. Dazu gehört auch die für Tou­ris­mus- und Stand­ort­mar­ke­ting ein­ge­führ­te Adres­se.
http://nic.rio


Wachstum der Digitalen Stadtmarken

Die Stu­die Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2018 stellt einen direk­ten Ver­gleich aller Städ­te im Hin­blick auf die zur Ana­ly­se her­an­ge­zo­ge­nen Para­me­ter her. Die Stu­die ermög­licht Städ­ten den Aus­tausch dar­über, wel­che Aus­wir­kun­gen eine cityTLD haben kann, wie sie von den Stake­hol­dern der Stadt und für ihre Kom­mu­ni­ka­ti­ons­zie­le ein­ge­setzt wer­den kann und damit zur Digi­ta­len Stadt­mar­ke der Stadt wird.

Die Dyna­mik der cityTLDs bil­det sich auch in den Wachs­tums­ra­ten ab. In den ver­gan­ge­nen zwölf Mona­ten ist die Zahl der Domains mit Stadt-Endun­gen von 525.000 auf ins­ge­samt 609.000 gestie­gen. Dies ent­spricht einem Wachs­tum von 16 Pro­zent und damit einer deut­li­chen Auf­wärts­ent­wick­lung. Sie steht im kla­ren Gegen­satz zu einer gerin­ge­ren Ent­wick­lung vie­ler ande­rer Top-Level-Domains.

Grafik zeigt Entwicklung der Stadtmarken-Domains 2017-2018


Erfolgsfaktoren einer Digitalen Stadtmarke

Nutzungsrate

Einer der Schlüs­sel­fak­to­ren für die Attrak­ti­vi­tät einer Digi­ta­len Stadt­mar­ke in den digi­ta­len Medi­en (und auch Off­line-Medi­en) ist eine hohe Nut­zungs­ra­te. Ob in Such­ma­schi­nen­er­geb­nis­sen, News­let­tern, sozia­len Medi­en oder Off­line-Medi­en – durch sie wird die Stadt­mar­ke sicht­bar und trägt damit zur digi­ta­len Repu­ta­ti­on und Mar­ke der Stadt bei. Die Digi­ta­le Stadt­mar­ke .ber­lin ist Vor­bild für eine akti­ve Nutzung.

Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit

Ein wei­te­rer Fak­tor für den Erfolg einer Digi­ta­len Stadt­mar­ke ist die Wahr­schein­lich­keit und Häu­fig­keit, mit der über sie kom­mu­ni­ziert wird. Je öfter und selbst­ver­ständ­li­cher die Digi­ta­le Stadt­mar­ke von Unter­neh­men, Orga­ni­sa­tio­nen, Bür­gern und der Stadt selbst genutzt wird, des­to mehr wird sie zum inte­gra­len Bestand­teil der digi­ta­len Stadt. Hier liegt eben­falls .ber­lin klar vor­ne. Die Digi­ta­le Stadt­mar­ke .ber­lin zeigt, wie eine inten­si­ve Nut­zung aus­se­hen kann.

Stadtverwaltung

Oft­mals ist die Stadt­ver­wal­tung für die Bekannt­heit einer cityTLD ent­schei­dend: Wie sehr Domains mit einer Stadt-Endung und damit auch die Digi­ta­le Stadt­mar­ke wahr­ge­nom­men wer­den, hängt auch davon ab, wie inten­siv die Ver­wal­tung die Stadt-Endung nutzt. Bei­spiels­wei­se führt das Stich­wort „Smart City“ zu vie­len Adres­sen, die von Städ­ten für Smart-City-Akti­vi­tä­ten genutzt werden: 

http://smartcity.berlin
http://smartcity.brussels
http://smartcity.joburg
http://smartcity.london
http://smartcity.wien

Stadtmarketing

Stadt­mar­ke­ting­ver­ant­wort­li­che neh­men für orts­be­zo­ge­ne Mar­ke­ting­kam­pa­gnen ger­ne die Vor­tei­le einer kur­zen Domain in Anspruch, die unter der natio­na­len Endung oft­mals schon ver­ge­ben oder nur mit Bin­de­stri­chen noch frei ist. Die neu­en Adres­sen sind kurz und prä­gnant, wie bei­spiels­wei­se www.be.berlin, www.visit.brussels und www.visit.rio.

Die Stu­die Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2018 zeigt, dass Städ­te mit zwei par­al­lel bestehen­den cityTLDs eben­so erfolg­reich sind wie Städ­te mit nur einer cityTLD. Das liegt nicht nur an den höhe­ren Regis­trie­rungs­zah­len, son­dern auch dar­an, dass sich die Endun­gen in staat­li­chem bzw. semi-staat­li­chem Besitz befin­den. Soge­nann­te „wei­che“ Fak­to­ren wie die Ver­wen­dung und Bewer­bung von Stadt-Top-Level-Domains in der Stadt und durch Wirt­schaft, Ver­wal­tung und Bür­ger schei­nen davon beein­flusst zu werden.

Übersicht Beispiele für Erfolgsfaktoren einer Digitalen Stadtmarke: Nutzungsrate, Sichtbarkeit, Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit der Nutzung


Ausblick

Die Berei­che Digi­ta­li­sie­rung, E‑Government und Smart City wer­den zu den trei­ben­den Kräf­ten für die Ent­wick­lung von Städ­ten und rücken damit ver­stärkt in den Fokus von Stadt­ver­wal­tun­gen und des Stadt­mar­ke­tings. Die Infra­struk­tur einer Stadt-Endung spielt hier eine wich­ti­ge Rol­le: Sie ermög­licht die Kom­mu­ni­ka­ti­on von Städ­ten mit ihren Stake­hol­dern und dient als digi­ta­les Werk­zeug für das Stand­ort­mar­ke­ting und die Mar­ken­bil­dung. Ihre stär­ke­re inter­ne und exter­ne Nut­zung als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tool und damit digi­ta­les Abbild der Stadt macht sie zur Digi­ta­len Stadtmarke. 

Bereits im ver­gan­ge­nen Jahr began­nen Städ­te damit, ihr Wis­sen sowie ihre Erfah­run­gen im Bereich der digi­ta­len Mar­ken­bil­dung mit cityTLDs zu ver­tie­fen und stie­ßen eine Rei­he inno­va­ti­ver Pro­jek­te wie www.digital.nyc, www.welcome.berlin oder www.visit.koeln an. Für das nächs­te Jahr wer­den neue Vor­ha­ben die­se Pro­jek­te ergän­zen und damit als Vor­bil­der für eine noch inten­si­ve­re Nut­zung der neu­en Kom­mu­ni­ka­ti­ons­in­fra­struk­tur und damit dem Auf­bau der Digi­ta­len Stadt­mar­ke dienen. 

Wir erwar­ten, dass sich wei­te­re Städ­te der Ent­wick­lung anschlie­ßen, so dass wir auch im nächs­ten Jahr Neu­plat­zier­te unter den Digi­ta­len Stadt­mar­ken vor­stel­len kön­nen. Gera­de .nyc, eine der stärks­ten digi­ta­len Mar­ken, ist ein hei­ßer Kan­di­dat, 2019 wie­der zu den Top fünf auf­zu­schlie­ßen. Gro­ßes Poten­ti­al besteht auch für Digi­ta­le Stadt­mar­ken wie .syd­ney, .mel­bourne und .bos­ton, die bis­her noch nicht im Top 10 Ran­king sind. Span­nend wird auch, ob und wie die Stadt-Endun­gen .madrid, .stock­holm und .hel­sin­ki in die­sem Jahr ein­ge­führt werden.

Beispiele Erfolgsfaktoren und weitere Entwicklungen bei Digitale Stadtmarken: Mehr Vielfalt und lokale Geschäftsmöglichkeiten mit CityTLDs

Das voll­stän­di­ge Ran­king mit den Punkt­zah­len für alle acht Para­me­ter, alle 42 cityTLDs sowie die Hand­lungs­emp­feh­lun­gen und Check­lis­ten für Stadt­mar­ke­ting­ver­ant­wort­li­che und ‑digi­ta­li­sie­rer kön­nen über info@dotzon.consulting bestellt wer­den. Außer­dem steht die Stu­die „Digi­ta­le Stadt­mar­ken 2018” als PDF-Datei zum Down­load bereit.